Jane Hart ist Vorsitzende des „Centre for Learning & Performance Technologies“ (C4LPT), das sowohl Firmen als auch Bildungseinrichtungen zum Thema IT und Lernen berät. In der Fachwelt wird ihre Liste als „beeindruckend“ (www.weiterbildungsblog.de“) bezeichnet. Die Aufsteiger des Jahres: Prezi, ein Präsentationstool, auf Platz 12 und DropBox, ein Tool zur Online-Synchronisierung von Daten, auf Platz 13. Zu den Absteigern dagegen gehören viele klassische Programme (Firefox, PowerPoint und GMail), die als gängige Tools einfach selbstverständlich sind und offenbar nicht mehr als erwähnenswert erscheinen.

three men using MacBooks
Foto von Austin Distel

Die Rangliste der ersten zehn Plätze:

  1. Twitter (2009: Platz 1, 2008: Platz 11, 2007: Platz43)
  2. YouTube (2009: Platz 3, 2008: Platz 18, 2007: Platz 22)
  3. Google Docs (2009: Platz 5, 2008: Platz 7, 2007: Platz 14)
  4. Delicious (2009: Platz 2, 2008: Platz 1, 2007: Platz 2)
  5. Slideshare (2009: Platz 7, 2008: Platz 20, 2007: Platz 31)
  6. Skype (2009: 11, 2008: 4, 2007: 3)
  7. Google Reader (2009: 4, 2008: 3, 2007: 7)
  8. Wordpress (2009: 6, 2008: 5, 2007: 6)
  9. Facebook (2009: 31, 2008: 24, 2007: 17)
  10. Moodle (2009: 14, 2008: 9, 2007: 12)

Das US-amerikanische „Learning Technologies Magazine” hat in diesem Jahr (2010) vier beachtenswerte Trend herausgestellt:

  1. Lernplattformen verlieren an Bedeutung. Sie haben oft nicht die Funktionalitäten, die die Nutzer brauchen und sie gelten als nicht sehr benutzerfreundlich. Deshalb holen sich die Lerner Software-Tools kostenlos (!) aus dem Internet, wenn sie sich mit anderen über das Internet austauschen wollen. Immer mehr Lernaktivitäten finden außerhalb der Unternehmens-IT statt – via iPod, iPhone, iPad.
  2. Lernen, Arbeiten und individuelle Web 2.0-Anwendungen wachsen zusammen. Die Top-E-Learning-Tools werden in der Freizeit genutzt und gleichzeitig in Lern-Situationen und bei der Arbeit. Was man täglich privat nutzt (Facebook, Twitter) ist gut geeignet, das Lernen zum User zu bringen. Früher musste der Mitarbeiter in den Klassenraum oder auf eine oft nicht sehr populäre Plattform „gebracht“ werden. Das Motto der Top-100-Liste lautet: Viele Tools starteten als privates Spielzeug und werden jetzt zum Lernen, Problemlösen und Arbeiten genutzt.
  3. Social Tools dominieren. Die meisten Tools sind sehr “soziale” Tools. Sie unterstützen es, “gemeinsam” Wissen zu schaffen. Ihre wichtigsten Funktionen fallen unter die Begriffe: Connection, Communication and Collaboration of Individuals. Jeder kann mit jedem Ressourcen, Ideen und Erfahrungen tauschen. Die Training-Professionals sind begeistert vom hohen Potenzial der Zusammenarbeit der Lerner – während sie früher passiv und alleine Onlinekurse durcharbeiten mussten. Die Kooperation der Lerner ist gut für das Erreichen der Lernziele und senkt die Produktionskosten von Lernangeboten.
  4. Informelles Lernen unterliegt der Kontrolle des Lerners. Die Tools der Top-100-Liste kann sich jeder einfach und oft kostenlos beschaffen. Jeder kann jetzt sein eigenes Ding machen. Es stellt sich heraus, dass man es dem Einzelnen zutrauen kann, seine Lern- und Performance-Bedürfnisse zu befriedigen. Die Tools unterstützen sehr stark das informelle Lernen.

Das Fazit des „Learning Technologies Magazine” lautet folgerichtig: “ Instead of going to the LMS to find answers to their questions or solve problems, learners are using tools like Google, Wikipedia or YouTube, or simply posting questions to their networks on Twitter or Facebook in order to get immediate, up-to-date and relevant answers.”

Die komplette Übersicht finden Sie unter http://c4lpt.co.uk/recommended/top100-2010.html