Internationale Fachkräfte einstellen: Dem Fachkräftemangel in Deutschland entgegenwirken

Wie aktuelle Studien beweisen, fehlen deutschen Unternehmen in zahlreichen Branchen qualifizierte Arbeitskräfte (Quelle: u.a. IAB). Dieser Fachkräftemangel gefährdet nicht nur den Wirtschaftsstandort Deutschland, sondern auch die Innovationskraft und das Wachstum von Unternehmen. Eine Lösung für diese Herausforderung bietet die Rekrutierung internationaler Fachkräfte. Warum es sich für Unternehmen lohnt, diesen Weg einzuschlagen und wie sich der Prozess der Fachkräfteeinwanderung gestaltet, zeigt Ihnen dieser Beitrag

Internationale Fachkräfte – Eine Chance für Unternehmen

Neben den dringend benötigten Qualifikationen und der Arbeitskraft bieten internationale Fachkräfte deutschen Unternehmen viele Vorteile:

  1. Netzwerke erweitern: Ausländische Mitarbeiter:innen sind häufig sehr gut in ihrem Herkunftsland vernetzt. Dies kann von Unternehmen strategisch genutzt werden – Es können neue Märkte erschlossen oder globale Partnerschaften geschlossen werden.
  2. Wettbewerbsfähigkeit steigern: Unternehmen können offene Stellen schneller besetzen, wenn sie einen Zugang zu einem globalen Talentpool besitzen. So kann die Wettbewerbsfähigkeit auf nationalen und internationalen Märkten gesteigert werden.
  3. Interkulturelle Kompetenz: In einer globalisierten Wirtschaftswelt kann ein diverses Team kulturelles Verständnis für den Erfolg entscheidend sein. Die Zusammenarbeit mit internationalen Fachkräften kann die interkulturelle Kompetenz im Team stärken.

Die Rekrutierung von ausländischen Fachkräften nach Deutschland bedarf allerdings einer guten Vorbereitung und Struktur. Im Folgenden soll dieser Prozess Schritt für Schritt erläutert werden.

Der Einwanderungsprozess

Um einen Einwanderungsprozess erfolgreich und reibungslos zu durchlaufen, müssen Unternehmen und Talente organisatorisch präzise vorgehen.

  1. Recruiting: Die passende Fachkraft finden

Egal ob Unternehmen auf internationalen Jobbörsen, spezialisierte Agenturen oder Kontakte zu Sprachschulen /Hochschulen im Ausland zurückgreifen – Wichtig ist, die Anforderungen an die ausgeschriebene Position klar zu definieren und vorwiegend auf geforderte Arbeitserfahrung, als auf Ausbildungs-, oder Studienabschlüsse hinzuweisen.

  1. Arbeitsvertrag

Der Arbeitsvertrag dient als Grundlage für alle weiteren Schritte im Einwanderungsprozess. Denn Gehalt, angestrebte Position und weitere Regelungen haben Auswirkungen auf das Visumsverfahren.

  1. Das Visumsverfahren

Mit dem Visumsverfahren treten Sie in den zentralen und häufig zeitintensivsten Schritt im Einwanderungsprozess ein. Hierbei müssen einige Aspekte beachtet werden:

  • Die Wahl des richtigen Visumstyp: Der Visumstyp wird entsprechend den Qualifikationen, Arbeitserfahrungen und geplanten Tätigkeiten gewählt (bspw. Blaue Karte EU. Visum für Berufserfahrene).
  • Zuständige Behörde in Erfahrung bringen: Je nach Aufenthaltsort der Fachkraft und Wahl des Verfahrens wird entweder die Auslandsvertretung im Herkunftsland oder aber die für den Firmensitz zuständige Ausländerbehörde involviert.
  • Dokumente vorbereiten: Auf der Website der zuständigen Behörde können erforderliche Dokumente eingesehen werden. Hierzu gehören mitunter der Arbeitsvertrag, Nachweise über Qualifikationen (ggf. mit Berufsanerkennung), ein gültiger Reisepass und ein Nachweis über finanzielle Mittel.
  1. Berufsanerkennung und das beschleunigte Fachkräfteverfahren

Je nach angestrebter Position, Qualifikation und Visumstyp kann eine Anerkennung der im Ausland erworbenen Qualifikation erforderlich sein. Die wird von zuständigen Stellen in Deutschland abgewickelt und kann einige Wochen bis zu drei Monaten in Anspruch nehmen.

Unter bestimmten Voraussetzungen können Unternehmen das beschleunigte Fachkräfteverfahren bei der zuständigen Ausländerbehörde beantragen. Mit diesem Verfahren können Bearbeitungszeiten und Wartezeiten auf Termine reduziert werden, wodurch eine schnellere Ausstellung des Visums ermöglicht wird.

  1. Der Termin bei der Auslandsvertretung

Sobald alle Dokumente vollständig und auf Richtigkeit geprüft sind, kann die Fachkraft einen Termin bei der Auslandsvertretung oder der zuständigen Ausländerbehörde vereinbaren. Im Rahmen dieses Termins werden die Unterlagen eingereicht, biometrische Daten erfasst und das Visum beantragt. Innerhalb eines Zeitraums von circa vier bis acht Wochen wird der Visumsantrag bewilligt oder abgelehnt – sofern keine Verzögerung wegen fehlender Dokumente eintritt.

  1. Einreise und Wohnsitzanmeldung

Nach der Einreise müssen internationale Talente der gesetzlichen Meldepflicht nachkommen, indem sie ihren Wohnsitz bei der örtlichen Meldebehörde anmelden.

  1. Onboarding und Integration

Idealerweise können Unternehmen schon vor dem ersten Arbeitstag in das Onboarding starten. Beispielsweise kann ein Unternehmen bei der Wohnungssuche, Behördengängen oder auch bei der Eröffnung eines Bankkontos unterstützen. Darüber hinaus erleichtern ein strukturierter Einarbeitungsplan und eine offene Willkommenskultur im Team den ausländischen Mitarbeiter:innen die Integration.

  1. Aufenthaltserlaubnis beantragen

Das Visum wird in der Regel für 12 Monate ausgestellt. Aus diesem Grund muss die Fachkraft spätestens nach sechs Monaten Aufenthalt in Deutschland eine Aufenthaltserlaubnis bei der zuständigen Ausländerbehörde beantragen.

Fazit: Klare Prozesse sorgen für optimale Chancennutzung

Den enormen Chancen der Einstellung internationaler Fachkräfte steht ein auf den ersten Blick äußerst komplex wirkender Einwanderungsprozess gegenüber. Dieser kann abschreckend wirken. Mit einer strukturierten Herangehensweise und der richtigen Unterstützung können Unternehmen über die Gewinnung von Fachpersonal hinaus von langfristigen Vorteilen wie der profitieren.

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Wenn Sie als Unternehmen diesen Weg nicht allein beschreiten möchten oder können, bieten wir Ihnen mit intalento eine Plattformlösung, mit der wir den Visumsprozess aus Ihrem Unternehmen auslagern und von Vertragsschluss bis Erhalt des Visums bzw. der Aufenthaltserlaubnis für Sie übernehmen. Dabei setzen wir neben persönlichen Ansprechpartner:innen für Ihr Unternehmen auf eine Automatisierung mit Hilfe von KI um den Prozess möglichst effizient zu gestalten. Nähere Informationen erhalten Sie auf unserer Website oder in einem persönlichen Gespräch.

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