Das iGZ-Mittelstandsbarometer zeichnet in seiner ersten Auflage ein repräsentatives Bild des mittelständischen Zeitarbeitsmarktes in Deutschland. Gekennzeichnet sei der Markt, laut der Befragung, vor allem durch Beschäftigungswachstum: im Durchschnitt legte die Belegschaft der Zeitarbeitsunternehmen im 2. Quartal um 28,1 Prozent zu. Dabei handele es sich vor allem um unbefristete Beschäftigungsverhältnisse, die bei den befragten Unternehmen 81,7 Prozent der Anstellungsverhältnisse ausmachen.

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Foto von Nastuh Abootalebi

Ebenfalls in der Mehrzahl sind mit 89,5 Prozent Vollzeitanstellungen. Neun von zehn Zeitarbeitskräften arbeiten demnach in Vollzeit. Steigt der Anteil der beschäftigten Frauen bei einem Zeitarbeitsunternehmen, so steigt meist auch die Teilzeitquote an. Durchschnittlich sind mit 78,1 Prozent aber deutlich mehr Männer als Frauen in Zeitarbeit tätig. Eine mögliche Erklärung dafür könnte die starke Fokussierung der Branche auf das verarbeitende Gewerbe sein, in dem mehr als die Hälfte der Zeitarbeitskräfte (51,1 Prozent) tätig sind. Ebenfalls in der Mehrzahl (57,3 Prozent) sind Zeitarbeitskräfte mit einem anerkannten Berufsabschluss. Auch auf die Frage nach einer Übernahme der Zeitarbeitskräfte durch den Kunden gibt das Barometer Auskunft: demnach wechselt mehr als jede dritte Zeitarbeitskraft (32,6 Prozent) nach einem Einsatz zum Kunden.

Nahezu einstimmig begrüßen die befragten Unternehmen die ab dem 1. Mai im Arbeitnehmerüberlassungsgesetz vorgesehene allgemeinverbindliche Lohnuntergrenze. 67,2 Prozent der Unternehmen zahlen darüber hinaus aber auch selbst auf der Basis des iGZ-DGB-Tarifvertrages ein zusätzliches übertarifliches Entgelt. Den Blick in die Zukunft gerichtet erwartet die Branche einen weiteren Beschäftigungsaufbau und damit auch weiteres Wachstum.

Hintergrund: Das iGZ-Mittelstandsbarometer

Der Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ) beauftragte das Institut für Soziale Innovation mit Sitz in Dortmund/Berlin, zukünftig quartalsweise eine deutschlandweite, repräsentative Erhebung unter den ca. 2.300 mittelständischen iGZ – Mitgliedsunternehmen durchzuführen. Ziel der Studie sollte es sein, ein Bild der mittelständischen Zeitarbeit in Deutschland zu zeichnen. Im Juli 2011 wurde das iGZ-Mittelstandsbarometer gestartet. Alle Vollmitglieder des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen hatten die Möglichkeit, sich an der Online-Befragung zu beteiligen, die nun regelmäßig am Ende eines Quartals stattfinden wird. Insgesamt wurden Antworten von etwa 850 iGZ-Mitgliedsbetrieben inkl. Niederlassungen aus dem gesamten Bundesgebiet berücksichtigt.

Quelle: Pressemitteilung vom 14. Oktober 2011