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Foto von ThisisEngineering RAEng

Dr. Martin Lindner,

MicroWeb Forschung

& Beratung

„Bei der Einführung von Web 2.0-Tools handelt es sich um einen tastenden Prozess“, betont Martin Lindner, Web-2.0-Experte und Inhaber der Beratungsgesellschaft MicroWeb Forschung & Beratung. Er beschäftigt sich mit der Frage: „Was können Web 2.0-Tools überhaupt für die Personalentwicklung leisten?“. Die wichtigste Antwort: Sie werden dafür sorgen, dass die ganze Personalentwicklung im Sinne des Konstruktivismus radikal "learner-centered" werden wird. Diese Lerner-Zentrierung schließt über Wikis hinaus alle Tools ein, die einen persönlichen und kollaborativen Wissensprozess unterstützen.

Dabei geht es…

- um "Communities of Practice“, von denen man lernen kann, wie man Social Software aufbaut und am Laufen hält.

- um die Versöhnung der Organisationsperspektive mit der persönlichen Perspektive –also die Frage, wie man "Personal Knowledge und Learning Environments" aufbauen kann, die zugleich mit der unpersönlichen Unternehmensumgebung zusammenspielen, dem organisationsseitig gemanagten Entwicklungsprozess.

- um die Voraussetzungen, die dafür im Unternehmen geschaffen werden müssen.

- um die Frage, ob man das Thema Web 2.0 überhaupt isoliert betrachten kann oder ob nicht immer auch die Unternehmenskultur zu verändern ist.

Veranstaltungstipp:

Professional Learning Europe,

Best Practice Track

Dienstag, den 12. Oktober, 15.15 – 17.00 Uhr

„Wikis, Web & Weiterbildung -

Web-Software in der Personalentwicklung 2.0?“

Veranstaltungsort: Koelnmesse

www.professional-learning.de

Für Lindner geht es darum, verschiedene Typen von Firmen zu unterscheiden – je nach "Reifegrad" des Umgangs mit Wissens- und Lernprozessen im Allgemeinen und Web-Tools im Besonderen. In jeder Situation könne man prinzipiell Web 2.0-Tools einsetzen, das Wichtigste sei, vorher sehr genau die Situation der Lerner zu erkunden. Die Einführung von Web-2.0 müsse zugleich „bottom-up“ und „top-down“ erfolgen. Bottom-up heißt: Die Betroffenen müssen Web 2.0 als ihre eigene Angelegenheit begreifen, als eine positive Ausweitung der eigenen Möglichkeiten. Top-down heißt: Das Management muss Web 2.0-Initiativen aktiv vorantreiben, damit man den Schwung und den roten Faden behält.

Dr. Martin Lindner wird auf dem Kongress Professional Learning Europe (PLE), dem europäischen Fachkongress für E-Learning, Wissensmanagement und Personalentwicklung, am 12. Oktober um 15.15 Uhr eine Session zum Thema „Web-Software in der Personalentwicklung“ moderieren. Konkrete Beispiele aus Unternehmen werden die Session bestimmen, die in der Best-Practice-Sektion läuft. Die Beispiele kommen aus Firmen, die ihre Unternehmensprozesse schon radikal auf Wiki-Basis umgestellt haben und jetzt Web-2.0 auch auf Bildungsprozesse übertragen wollen – quasi auf eine interne "Akademie 2.0" zusteuern.

Dazu kommen andere Beispiele, die in einem eher konventionellen Kontext den Einsatz von Wikis empfehlen. „Einen vorbildhaften Prozess der Web-2.0-Integration gibt es in meinem Sichtfeld noch nicht“, betont Lindner. „Aber ein paar vorbildhafte Unternehmen, die bereits Erfahrung mit Enterprise 2.0 haben und das Thema Kompetenzentwicklung und Weiterbildung schon sehr durchdacht haben, werde ich vorstellen.“

Mehr von Martin Lindner gibt es unter wwweblernen.de/ und auf youtube unter www.youtube.com/user/lutzland in der Serie „Neues aus Freising“.