person stepping down on brown wooden stairs aerial photography
Foto von Raphael Koh

Als kleiner Ausblick auf den Beitrag: Vorgestellt wird unter anderem die Methode des so genannten „Geo-Scoring“. Dabei wird der Wohnort als maßgebliche Berechnungsgrundlage für die angebliche Bonität angenommen. Thilo Weichert, Datenschutzbeauftragter von Schleswig-Holstein, in „ZDFzoom“: „Ich halte das Geo-Scoring für eine total diskriminierende Einrichtung. Statistische Vorurteile sind gang und gäbe, da keine individuelle Betrachtung stattfindet, sondern nur eine statistische, die in sehr vielen Fällen falsch ist.“  

Das zuständige Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz sieht endgültig Handlungsbedarf bei der Zuverlässigkeit von Angaben der Auskunfteien. Gegenüber „ZDFzoom“ sagte der zuständige Staatssekretär Ulrich Kelber laut ZDF-Presseaussendung: „Wir haben deswegen eine Studie in Auftrag gegeben. Die Studie soll klären, ob die Regeln aus dem Bundesdatenschutzgesetz für Auskunfteien ausreichend sind für den Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher.“

Es ist nicht das erste Mal, dass die Schufa derart global in der öffentlichen Kritik steht. In 2012 hatte die Institution unter großem medialen Wirbel einen Forschungsauftrag zurückziehen müssen, den sie mit dem Hasso-Plattner-Institut der Universität Potsdam hätte verwirklichen wollen. Damals hatte Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner gewarnt, die Schufa dürfe nicht zum Big Brother der Gesellschaft mutieren. Sie sprach wörtlich von einer “völligen Schnapsidee”: Geplant wäre gewesen, dass die Schufa Facebook-Daten von Bürgern zur Bonitätsprüfung heranzieht. Dieses Verfahren wurde gestoppt, weil der Auftragnehmer sich zurückzog. Er hatte argumentierte, in seinen Zielen und Methoden missverstanden worden zu sein.

Sendetermin:

ZDFzoom-Dokumentation: „Kredit oder Konkurs –
Die fragwürdigen Methoden von SCHUFA & Co.“
Mittwoch, 23. Juli 2014
23:00 Uhr

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