1. Nicht warten – jetzt starten
Die Datenerhebung für den Bericht ab 2027 beginnt spätestens im Juni 2026. Das bedeutet: Nur noch zwei Gehaltsrunden für Anpassungen. Zeit ist ein kritischer Faktor.
2. Stellenbewertung: Von summarisch zu analytisch
Die Richtlinie verlangt eine geschlechtsneutrale, analytische Arbeitsbewertung. Wer noch mit Bauchgefühl oder summarischer Eingruppierung arbeitet, muss umstellen – und zwar bald.
3. Vergleichbarkeit richtig definieren
Nicht jede Abweichung ist diskriminierend. Aber: In jeder einzelnen Gruppe gleichwertiger Arbeit darf die geschlechtsbezogene Entgeltlücke nicht über 5 Prozent liegen.
4. Transparenz beginnt beim Recruiting
Bereits im Bewerbungsprozess muss die Gehaltsspanne kommuniziert werden – spätestens im Vorstellungsgespräch. Am besten basierend auf fundierten Gehaltsbändern.
5. Objektive Kriterien definieren
Was sind bei euch relevante Faktoren für das Gehalt? Führungserfahrung, Ausbildung, Standort? Diese unternehmensspezifischen Faktoren müsst ihr sauber herleiten und dokumentieren.
6. Statistik ist Pflicht, nicht Kür
Nutzt regressionsanalytische Verfahren, um diskriminierende Lücken zu identifizieren – und um Anpassungen korrekt zu begründen. Der Einsatz von Tools wie Logib wird empfohlen.
7. Auskunftspflicht: Vorbereitung ist alles
Mitarbeitende dürfen Auskunft über das Durchschnittsgehalt vergleichbarer Gruppen verlangen. Stellt sicher, dass euer HR-Team weiß, wie damit umzugehen ist – auch juristisch.
8. Regress- und Imageschäden vermeiden
Die Richtlinie sieht Schadensersatz und Bußgelder vor – auch, wenn der Diskriminierungsverdacht nicht bestätigt wird. Klare Prozesse und Kommunikation beugen vor.
9. Zusammenarbeit mit Mitarbeitenden stärken
Bei auffälligen Lücken müsst ihr mit der Arbeitnehmervertretung gemeinsam Maßnahmen entwickeln. Gibt es keine Vertretung, muss eine benannt werden – das schafft neue interne Dynamiken.
10. Fairness sichtbar machen
Zertifizierungen wie Fair Compensation schaffen extern Vertrauen und erleichtern intern die Berichtspflichten. Wer fair zahlt, sollte das auch zeigen.