AzubiTech: Warum Ausbildung das neue Innovationsfeld ist

Technologie-Einsatz wird zunehmend erfolgskritisch für eine zeitgemäße betriebliche
Ausbildung

Gastbeitrag Felix von Zittwitz, CEO von Ausbildung.de

Wenn über Innovation gesprochen wird, geht der Blick oft zu Startups, KI oder SaaS. Kaum
jemand denkt dabei an Ausbildung. Dabei verändert sich gerade hier Entscheidendes –
strukturell, nicht nur demografisch. Und Technologie wird dabei zur erfolgskritischen
Komponente.
Mit der German AzubiTech Landscape beobachten wir den Ausbildungs-Tech-Markt
mittlerweile im dritten Jahr. Das Wachstum an Lösungen, Gründungen und
Investoreninteresse zeichnet ein Innovationsfeld, das in der HR-Szene bisher unterschätzt
wurde.

Ausbildung systemische Zukunftsfrage

Ausbildung ist längst mehr als ein Personalthema. Sie ist ein gesellschaftlicher Auftrag und
zentraler Faktor für wirtschaftliche Stabilität. Denn: Bis 2030 scheiden 6,5 Millionen
Erwerbstätige altersbedingt aus dem Arbeitsmarkt aus. Gleichzeitig gibt es heute rund
10 Prozent weniger Schulabgänger:innen als 2010. Jedes Jahr bleiben etwa 70.000
Ausbildungsplätze unbesetzt. Die wirtschaftlichen Folgekosten liegen bei 1,5 bis 2,9
Milliarden Euro jährlich – Tendenz steigend.
Wenn wir über Fachkräftemangel sprechen, sprechen wir über Ausbildung. Und wenn wir
Ausbildung sichern wollen, brauchen wir:

  • Technologie
  • Zusammenarbeit
  • Und eine klare Vision für das, was Ausbildung leisten kann

Hier kommt AzubiTech ins Spiel. Wir schätzen das Marktvolumen aktuell auf 1 bis 1,6
Milliarden Euro – mit Potenzial auf 2 bis 3,5 Milliarden Euro bis 2030. Was lange als
unterdigitalisiert galt, wird zum Ort echter Innovation. Mit Neugründungen, M&A-Aktivitäten,
wachsendem Kapitalinteresse und einem klaren Trend: Technologie wird entscheidend,
wenn es um Nachwuchsgewinnung und Zukunftssicherung geht.

Warum wir ein gemeinsames Verständnis von AzubiTech brauchen

Wer das volle Potenzial von AzubiTech nutzen will, muss die Marktakteure kennen. Wir
beobachten:

  • Eine neue Generation von Startups, die hoch spezialisierte Lösungen anbieten
  • Etablierte Anbieter, die ihre Modelle weiterentwickeln
  • Einen Mittelstand, der beginnt, diese Lösungen aktiv zu integrieren

Was bislang als Nebenschauplatz im HR-Tech-Kosmos behandelt wurde, entwickelt sich
rasant weiter. Dabei entsteht eine spannende Dynamik, die Zahl an Tech-Playern in den
unterschiedlichen Teilsegmenten entwickelt sich rasant:

  • Employer Branding: +117 %
  • Recruiting: +91 %
  • Retention: +70 %
  • Administration: +10 %

Diese Vielfalt verdient eine Bühne und Austausch!

Ausbildung.de im AzubiTech-Ökosystem: Teil, Treiber, Taktgeber

Wir sind mit Ausbildung.de seit vielen Jahren Teil des Ausbildungsmarkts, mit direktem
Zugang zu über 5.000 Ausbildungsbetrieben und Millionen junger Menschen jährlich. Was
uns dabei wichtig ist: nicht nur Teil des Markts zu sein, sondern seine Entwicklung
mitzugestalten.
Denn wer täglich sieht, welche Fragen, Friktionen und Potenziale in der Berufsorientierung
und Nachwuchsgewinnung auftauchen, erkennt schnell: Es braucht mehr als einzelne Tools.
Es braucht Austausch, Transparenz und ein gemeinsames Verständnis davon, was
Ausbildung künftig leisten kann. Deshalb bringen wir mit der AzubiTech Landscape Akteure
zusammen, die oft in ihren eigenen Logiken agieren und begrüßen die neue AzubiTech-
Messe als physischen Raum für Dialog, Einordnung und echte Innovation.

Matching statt Mangel

Unsere zentrale These bleibt: Angebot und Nachfrage sind da – sie passen nur zu selten
zueinander. Die Ursachen:

  • Falsche oder zu enge Auswahlprozesse
  • Kommunikationslücken
  • Technische Barrieren
  • Kulturelle Missverständnisse zwischen Betrieben und einer neuen Generation

Hier liegt die Stärke von AzubiTech. Richtig eingesetzt, kann Technologie helfen, Passung
entlang der gesamten Candidate Journey zu verbessern: von der Orientierung über den
Bewerbungsprozess bis zur Begleitung in der Ausbildung und vor allem auch darüber
hinaus.

Fazit:

AzubiTech ist kein Trend. Es ist das Fundament für die Ausbildung von morgen. Was
bislang kleinteilig, analog und unterschätzt war, entwickelt sich zum dynamischen

Ökosystem mit neuen Lösungen, neuen Allianzen und einer neuen Generation, die andere
Erwartungen mitbringt.

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