Felix von Zittwitz über die Zukunft der Ausbildung

[00:00:06] Intro: Die HRM Hacks Tricks, Tipps und Hilfe für Ihre HR Herausforderungen und HR Strategien. Denn der Mensch ist der wichtigste Faktor für den Erfolg Ihres Unternehmens.

[00:00:21] Alexander R. Petsch: Glückauf und Herzlich Willkommen zu den heutigen HRM Hacks, präsentiert von der Azubi Tech der Expo für Ausbildung, Technologie und Innovation. 22. Oktober 2026 Live in Wiesbaden. Mehr zur Azubi Tech findet ihr unter www.azubitech.de. Mein Name ist Alexander Petsch. Ich bin der Gründer des Instituts, euer Gastgeber und in unserer heutigen HRM Hacks Folge spreche ich mit Felix von Zittwitz zu Hacks, zu Ausbildungsgewinnung und wie eigentlich Ausbildung im Jahr 2026 so aussieht. Felix ist Geschäftsführer von ausbildung.de und hat seine Karriere gestartet. Eigentlich in einer NGO bei AIESEC, war dort Geschäftsführer und ist dann nach sozusagen in der zweiten Karrierephase bei Gruner und Jahr eingestiegen und dort von Trainee, Vorstandsassistenten, Assistent über verschiedene Rollen im Digitalbereich, dann eine kleine Bochumer Startup, in Anführungszeichen, Bude übernommen. Und ja, heute ist daraus Ausbildung.de geworden und ein Teil von Bertelsmann. Außerdem leitet Felix die Aktivitäten von Embrace im Bereich Ausbildungsbeteiligungen. Embrace ist sozusagen die Bertelsmann Bündelung der Angebote rund um Employer Branding, Recruiting, HR-Tech, Mitarbeiterbindung und E-Learning für den Bertelsmannkonzern als Beteiligung. Ja, Felix ist 40 Jahre, hat zwei Kinder und ist passionierter Hobbykoch und gärtnert. Gern. Ja. Herzlich willkommen. Schön, dass du da bist.

[00:02:17] Felix von Zittwitz: Alexander. Alexander, Danke dir vielmals für die Vorstellung. Das war ganz bezaubernd.

[00:02:23] Alexander R. Petsch: Ja. Hast du deinen Garten schon winterfest gemacht? Wir sind ja so im Herbst.

[00:02:27] Felix von Zittwitz: Nein. Dieser Podcast. Die Podcastaufnahme ist jetzt an einem Freitag, 17:00 und ich kann es kaum erwarten, gleich noch mal irgendwie eine Hacke zu schwingen oder so. Ich habe noch einiges zu tun, aber das Wochenende, das Wochenende ist lang.

[00:02:43] Alexander R. Petsch: Gräser schneiden und.

[00:02:46] Felix von Zittwitz: Vertikutieren, bis nichts mehr da ist.

[00:02:50] Alexander R. Petsch: Ja, ich muss sagen, mir geht es ähnlich. Ich liebe auch, also hätte ich auch früher nie gedacht. Aber ich liebe auch Gartenarbeit. Das Beste daran ist, man sieht die Resultate. Also.

[00:03:01] Felix von Zittwitz: Ja.

[00:03:02] Alexander R. Petsch: Was?

[00:03:02] Felix von Zittwitz: Das ist sehr poetisch und könnte eine super Überleitung sein zum Thema Ausbildung.

[00:03:07] Alexander R. Petsch: Genau. Ich finde, bei Ausbildung ist es eigentlich ein bisschen ähnlich. Da sieht man nach drei Jahren zumindest auch Resultate in den allerallermeisten Fällen positive.

[00:03:16] Felix von Zittwitz: Genau. Und man hat lange was davon. Okay, lass uns das. Lass uns dieses Bild nicht nicht zu sehr strapazieren.

[00:03:24] Alexander R. Petsch: Aber jetzt noch mal vielleicht ein bisschen kritischer gefragt Ist Ausbildung im Jahr 2026 überhaupt noch en vogue Oder sexy? Oder. Oder können wir mit dem Karrierebild Ich möchte Influencerin und Influencer werden überhaupt noch mit Ausbildungsberufen konkurrieren?

[00:03:46] Felix von Zittwitz: Okay, das ist jetzt ein Kaltstart in das Thema, aber lass uns genau da anfangen. Du hast einen, einen, einen Punkt getroffen, der, glaube ich so als Glaubenssatz in der ganzen Ausbildungswelt herumgeistert, nämlich dass die Ausbildung irgendwie ein schlechtes stiefmütterliches Image hat. Und in Teilen stimmt das wahrscheinlich auch. Also auch ich habe ja irgendwie Austausch mit vielen Menschen und ja, ein bisschen mit wie so auf Ausbildung geguckt wird. So ein bisschen hat das immer was von Plan B, immer so ein bisschen ja so, wenn das Kind was werden soll, dann sollte es ja schon studieren. Also so was begegnet einem natürlich. Aber wenn man andersrum mal guckt auf die Zahlen, dann sieht man, dass Ausbildung eigentlich immer attraktiver wird in den vergangenen Jahren. Wir merken, dass durch alle schulischen Laufbahnen hinweg eigentlich das Interesse an der Ausbildung hoch ist, auch im Gymnasium so die Hälfte ungefähr nach der aktuellen Studienlage. Die, die wirklich sagen Ja, ich interessiere mich, kann mir das vorstellen, ich interessiere mich für eine Ausbildung. Und wenn wir dann mal anschauen, wie viele, wie viele Abiturientinnen auch tatsächlich eine Ausbildung starten, dann ist das ungefähr 1/3, ein knappes Drittel. Also man kann nicht sagen, dass die Ausbildung rund und roh gesehen unattraktiv wäre.

[00:05:18] Alexander R. Petsch: Es wird noch ganz anders drauf gucken, nämlich sagen Ich glaube also, ich bin schon so ein bekennender Fan der Ausbildung. Also meine Podcast Hörerinnen und Hörer werden das an der einen oder anderen Stelle ja schon mal mitbekommen und gemerkt haben. Ich glaube, dass gesellschaftliche Ausbildung uns wahnsinnige Vorteile verschafft hat in der Vergangenheit und einfach die Basis bietet dafür, dass wir als doch erfolgreiche Volkswirtschaft, die wir waren und hoffentlich auch weiterhin wettbewerbsfähig bleiben, ein Unfassbar gutes Fundament liefert. Und jetzt noch mal ein anderer Test, warum ich glaube, dass 2026 und die nächsten Jahre Ausbildung noch viel attraktiver wird, liegt einfach in dieser ganzen Thema der KI Explosion. Also meine dummen Vorstellungen für die nächsten zehn Jahre ist. Ich könnte mir vorstellen, dass sich die White Collar Jobs vielleicht auch halbieren. Und wenn ich mir diese weil einfach ich sag mal KI viele Jobs substituieren wird. Ich finde, wir haben die letzten 30 Jahre auch im Bürobereich einfach kaum produktive Innovationen gehabt. Wir haben viel Software neu eingesetzt, aber das hat meistens dazu geführt, dass wir noch mehr Menschen eingestellt haben, die Daten von A nach B von Hand eingetragen haben oder sowas. Also für mich ist die letzte Innovation Word und Excel gewesen, die Produktivität geschaffen hat. Und KI wird das absolut aufräumen. Und wenn ich mir das vorstelle und ich meine, es gibt ja auch eine Reihe von KI Zukunftsforschern, die auf die Frage Was würdest du deinen Kindern raten zu werden, solche Antworten geben wie Klempner und Heizungs, Sanitärinstallateur als zukunftsfähige Arbeit. Und ich glaube, da sind wir dann bei einer Basis, wo ich sagen würde, ich glaube, dass es heute umso wichtiger ist, eine Ausbildung zu machen oder gemacht zu haben. Auch gerade vor dem Hintergrund, wenn man nämlich die nächste Frage stellen oder anschließen. Was passiert denn mit den Einstiegsjobs? Das wird ja auch noch ein Riesenthema, was ich glaube wir noch uns überhaupt nicht bewusst sind. Und zu beiden Themen gibt eigentlich die Ausbildung erstmal eine finde ich eine sehr gute und in Anführungszeichen sichere Antwort.

[00:07:57] Felix von Zittwitz: Ja, lass uns erst mal kurz abschichten. Also wir sind ja jetzt gerade auf der. Also ich hatte ja gerade gestartet eher so von der. Von der Sicht der Zielgruppe, also der angehenden Azubis aus. Da kann man erstmal sagen, das Interesse an der Ausbildung wächst und die Studienlage ist ehrlicherweise noch nicht beeinflusst von KI. Die ist glaube ich wahrscheinlich eher Corona, dass ein Unterschied gemacht hat, weil man auf einmal angefangen hat, Jobs nach vorne zu heben, den wir nicht Investmentbanker und was auch immer waren. Also Start up Gründer oder so, sondern auf einmal waren die Essential Workers relevant und das waren typischerweise Ausbildungsberufe. Aber jetzt muss man natürlich sagen, nicht alle Ausbildungsberufe sind was sagtest du, Klempner oder Heizungsinstallateur? Sondern ich meine, da gibt es auch white collar white Collar Berufe drin. Wenn man aber jetzt mal wechselt, die Perspektive weg von den Ausbildungssuchenden oder potenziell Ausbildungssuchenden auf die Unternehmensseite oder die Wirtschaftsseite und da kamst du ja gerade her. Dann würde ich sagen, vor der KI ist es erstmal noch ein ganz anderes Thema, das Unternehmen dazu bringen sollte, viel mehr als in der Vergangenheit in ihre Ausbildung zu investieren. Und das ist das Thema demografischer Wandel. Und da muss man sagen, das ist ja ein bisschen wie ein wie ein Untoter, der kommt immer wieder und wie ein Zombie.

[00:09:23] Felix von Zittwitz: Und vor 20 Jahren, als ich studiert habe, da war das Thema War for Talents demografischer Wandel schon klar und absehbar. Aber heute reden wir darüber. Und bis 2030 kommt jetzt die große Welle des Boomer Exodus aus dem. Aus dem Arbeitsmarkt. 6,5 Millionen wirklich toll ausgebildete und und, und. Erfahrene Menschen verlassen den Arbeitsmarkt. Nachkommen tun weniger junge Menschen als in der Vergangenheit. Und rein von der Verteilung der notwendigen Skills in der Gesellschaft wage ich zu behaupten, dass ein Großteil der der Arbeitskraft, die wir in Zukunft brauchen werden, um den Boomer Schwund aufzufangen, eben nicht geisteswissenschaftliche Akademikerausbildungen sein werden, sondern tatsächlich ganz konkrete Learning on the job Fachkräfte. Und dann kommt das Thema KI noch obendrauf. Und ich glaube, wenn wir dahin gehen, dann sind es natürlich vordergründig die ganzen gewerblich technischen Berufsfelder, die die Handwerksberufe, die vermeintlich ein bisschen geschützter sind. An sich könnten wir wieder die Schleife zum Gärtnern drehen. Am Anfang, darin liegt, glaube ich, eine ganz große Herausforderung für die Gesellschaft, die wir noch gar nicht wirklich absehen können. Ich bin allerdings kein Verfechter von Doomsday Szenarios, in denen irgendwie alles, was intelligente Arbeit ist, in Zukunft nur noch die Maschine macht und wir eigentlich nur noch ein bisschen Hammer schwingen können, sondern ich hoffe, dass wir dann einen guten Mittelweg finden.

[00:11:12] Alexander R. Petsch: Ja, als ich vor knapp 30 Jahren in HR eingestiegen ist, hatte ich damals so Wenn ich gefragt worden bin, habe ich gesagt Wie viele Personaler gibt es in Deutschland? Ich war die Schätzung so 100.000. Heute sind es 350.000. Und ich glaube, dass das einfach durch die Digitalisierung und der KI Boom, der uns bevorsteht, sich eher wieder auf einen Level von 100.000 einpendeln wird. Und ich weiß gar nicht, ob das so ein dumm Szenario ist. Ich glaube einfach, das wird unsere Arbeitswelt nachhaltig verändern.

[00:11:51] Felix von Zittwitz: Das ist sicher. Aber, Aber ich glaube was, wenn man auch mal darauf schaut? Personaler sind ja nicht alles nur Leute, die die Sachbearbeitung machen, sondern ich glaube, es gibt Themenfelder im Personal, die auch in den vergangenen 30 Jahren aufgekommen sind. Das ganze Thema HR ist ja heute nicht mehr HR, sondern People and Culture und der ganze Culture Teil. Ist glaube ich einer, der in Zukunft auch gerade noch mal viel stärker, viel stärker ausgeprägt sein wird. Also an alle Personaler da draußen. Ich bin auch hier Fan der 350.000 und nicht der 100.000. Auch hier sehe ich kein Doomsday Szenario.

[00:12:31] Alexander R. Petsch: Fan bin ich von allen 350. Das ist nicht die Frage. So, jetzt wollen wir mal vielleicht in unsere Hacks einsteigen. Das haben wir ein bisschen ausgeholt. Felix Aber es gibt ja einige, die genau wegen der Hacks diesen Podcast hören und Ausbildungsgewinnung und Ausbildung 2026. Was das denn für uns als Hacks mitgebracht. Was ist denn Code und worauf muss ich achten?

[00:12:57] Felix von Zittwitz: Also ich habe mich schwer getan mit dem Thema Hacks, gebe ich ganz ehrlich zu, weil das Thema, also der Begriff Hacks, der der suggeriert ja, kannst du ja einfach ein bisschen hier drehen und dort drehen und schwupps läuft es. Also es gibt solche Hacks natürlich, wenn ihr die sehen wollt, dann würde ich sagen die die Azubi Techmesse sicher ein ganz richtiger Ort dafür. Oder auch ein bisschen davor. Im Sommer schon das Embrace Festival mit der Young Talent Stage. Da holen wir solche Hacks und solche Erfolgsstorys auf die Bühnen. Ich habe mich jetzt aber einmal auf sechs, sechs plus eins, würde ich sagen, so größere Themen gestürzt, die ich mitgebracht habe, die ich glaube, die man einfach im Jahr 2026 beherzigen muss. Wenn man das Thema Ausbildung richtig machen möchte. Ich starte mal mit dem ersten Get the basics Right. Das ist so banal wie wichtig. Und in jedem meiner Vorträge, die ich auf Konferenzen, Kongressen mache, sage ich es. Aber ich glaube, es wird jedes Jahr nur wichtiger. Denn die Schere geht auf zwischen denen, die schon irgendwie progressiv das digitale Spiel mitmachen und sich auf die die Zielgruppe eingestellt haben. Die wissen, dass man schnell sein muss in so einem Prozess und denen, die das nach wie vor nicht tun. Also eine Website, die ganz trivial, die vor drei Jahren ein bisschen veraltet war, ist heute ein bisschen mehr veraltet und die Zielgruppe verzeiht das nicht und verzeiht es immer weniger. Ganz besonders deutlich wird es an so Themen wie Wie schnell bist du eigentlich darin, jungen Menschen eine Rückmeldung zu geben? Wer da nicht in den ersten Tagen, vielleicht noch in der ersten Woche, prozessual so aufgestellt ist, eine qualifizierte Rückmeldung auf eine Bewerbung zu geben.

[00:14:50] Felix von Zittwitz: Er verliert, weil was wir über alle Studien sehen und ausbildende, bringen wir den den Azubi Report raus jedes Jahr. Was wir sehen ist, dass einer der Top Absagegründe jedes Jahr ist. Ja, es hat einfach zu lange gedauert. Oder anders Was war der Grund, warum du zugesagt hast? Ja, das waren die ersten, die sich zurückgemeldet haben. Also, das sind absolute Basics. Was meine ich damit? Prozesse. Schnell aufgestellt. Ich würde auch sagen, zu den Basics gehört es heute nicht mehr in in Perioden zu denken, in denen ich Bewerbungen akzeptiere, sondern fullyear Recruiting zu ermöglichen, weil mir sonst die Talente durch die Lappen gehen. Das sind Basics auf der Seite und auf der Marketingseite. Guckt euch ihre Website an, guckt euch die Bewerbungsmöglichkeiten auf eurer Website an, bewerbt euch mal selbst. Ist das eine gute Erfahrung? Ja oder nein? Sind die Inhalte ansprechend aufgemacht? Und dann natürlich das Thema digitale Sichtbarkeit. Da rede ich noch nicht von Social Media, sondern ich rede davon, gefunden zu werden, wenn Menschen suchen. Das sind klassische Themen von SEO Optimierung, von der Präsenz auf einem der großen Jobportale, idealerweise einem der großen Portale. Mehr als den Jobportalen. Also wenn man das alles hat, dann würde ich sagen, sollte man 80 % seiner Arbeitszeit hat man die schon richtig aufgewendet. Mit den restlichen 20 % kann man immer noch gucken, ob man mal Dinge neu macht und Innovation betreibt. Aber get the basics right. Das wäre Hack Nummer eins.

[00:16:35] Alexander R. Petsch: Ja, da hast du aber schon gleich eine Handvoll Hex reingepackt. Und gerne noch mal zwei, drei Sachen betonen, die ich da total wichtig finde. Natürlich muss die Webseite adäquat und zeitgemäß sein, aber diese zwei Sachen, die du gesagt hast, nämlich zum einen Geschwindigkeit, also Speed. Ja, ich habe oft das Gefühl, dass im Ausbildungsbereich noch so ein bisschen die Meinung vorherrscht, ich kann erst mal Bewerbungen sammeln und dann gucke ich mir die irgendwann ähäh, also zusammen an oder so, Das, glaube ich, ist völlig vorbei. Also Speed ist King ja. Schnelle Rückmeldung, die guten Talente ja sozusagen abholen. Und das zweite, was du gesagt hast, was ich auch total wichtig finde, was finde ich auch nicht für jeden selbstverständlich ist, ist dieses 360 Tage oder 365 Tage im Jahr eigentlich auch Ausbildungs Recruiting zu denken und zu leben.

[00:17:36] Felix von Zittwitz: Es sind eigentlich faktisch 355. Was. Was wir in den Daten schon sehen ist, dass zwischen Weihnachten und Neujahr sich wirklich niemand bewirbt.

[00:17:46] Alexander R. Petsch: Aber dafür geht es im Januar dann ganz schön rund, oder? Ja.

[00:17:49] Felix von Zittwitz: Oh ja.

[00:17:49] Alexander R. Petsch: Also von daher Ja, Aber ich finde auch Weihnachten und Anfang des Jahres eine gute Zeit für Urlaub. Da vermisst ein selten jemand. Ja, also ganz wichtige Themen, die du schon angesprochen hast. Ja. Wie geht es weiter?

[00:18:05] Felix von Zittwitz: Gut. Nummer zwei Und wirklich alles andere als ein Hack. Sondern wirklich etwas, das glaube ich. Das Jahr 2026 allerdings prägt Wie. Wie nichts anderes ist die Umstellung der Internet Suche auf Search. Was passiert hier? Wir haben mit Chat, GPT Perplexity und Co. Neue, neue Interfaces, die wirklich zum STANDARD inzwischen gehören. In der jungen Zielgruppe, und die inzwischen immer mehr klassische Suchmaschinen wie Google verdrängen. Mit der Konsequenz, dass Fragen dort gestellt werden, dass dann entweder auf Basis der Trainingsdaten geantwortet wird oder dann eben doch im Hintergrund eine Web Search läuft. Die Fragen aber dann innerhalb dieses Dialogs mit dem Large Language Model gegeben werden. Das ist der eine Strang. Aber auch in den Suchmaschinen selbst verändert sich ja was denn? Wenn man dort eingibt, was? Was macht ein Polizist? Dann kriegt man ja nicht mehr die. Also man kriegt noch die Suchergebnisse relativ weit unten, sondern man kriegt jetzt vor allem aber darüber einen Overview bei Google, also eine durch die KI zusammengestellte Antwort mit Quellverweisen. Aber es sind dann halt nur noch. Also du kriegst schon die Antwort als Zeroclick Search sozusagen vor geliefert. Kriegst dann drei Quellverweise, die dir zeigen Ach guck mal, die ist ja auch valide. Weil Google hat ja Quellen dafür angezapft werden. Wenn diese Quellen, die Publisher dieser Quellen Glück haben, dann wird noch auf eine dieser Quellen geklickt. Aber wenn schon. In der Vergangenheit gab es so in der in der Internetszene so einen dummen Spruch So, wenn du einen Mord verstecken möchtest, dann bring ihn auf Seite zwei der Googlesuche. Da sucht keiner. Heute gilt es eigentlich nur noch für diese oben genannten Quellen, dass du wirklich ernsthaft damit rechnen kannst, Traffic abzukriegen und am Ende die Lms, die GBTs und Co funktionieren ganz ähnlich.

[00:20:24] Felix von Zittwitz: Im Dialog kann ich zwar dann fragen okay, gib mir beispielsweise Ausbildungsbetriebe in meiner Stadt. Und dann kriegt man typischerweise drei, typischerweise drei mit so ein bisschen Varianz. Einen kleinen, mittleren, großen oder so, die genaue Filterlogik ist dabei unklar. Und vor allem Man sieht jetzt diese drei anders als beispielsweise auf einem Karriereportal, wo man direkt schon eine große Liste sieht, wenn nicht bei diesen dreien dabei ist. Der hat eine riesige, ein riesiges Problem damit, überhaupt gefunden zu werden. So, beide dieser neuen Search Wege verknappen also Sichtbarkeit und es wird ein komplett neues Spiel für Online Marketer, sich wieder in die digitale Sichtbarkeit zu bringen. In der Vergangenheit hat man ja von SEO gesprochen, also Search Engine Optimization und das ist auch so ein bisschen im Employer Branding im Marketing angekommen. Man hat Websites SEO optimiert. In Zukunft wird das ergänzt durch geogenerative Engine Optimization. Und das macht es ehrlicherweise noch alles viel schwerer. Und ich glaube, wenn ich nur einen, also ein bisschen an meine The Basics Right hack vom Anfang denke, da muss man sich schon irgendwann anfangen zu überlegen Kann ich das eigentlich noch selbst? Weil das Ich gefunden werden muss, ist ja irgendwie klar. Aber wenn das Onlinemarketing spielen noch viel schwerer wird und Sichtbarkeit noch umkämpfter, dann ist die Frage wie sehr will man eigentlich diesen Kampf selbst kämpfen? Oder will man sich lieber mit mit Partnern zusammentun?

[00:22:06] Alexander R. Petsch: Ja, eine spannende Frage auch. Natürlich liest die Maschine anders als der Mensch sozusagen. Also ich muss die Daten anders aufbereiten.

[00:22:18] Felix von Zittwitz: Ja, Die gute Nachricht ist, dass alle die, die in der Vergangenheit schon SEO gut gemacht haben.

[00:22:23] Alexander R. Petsch: Das wollte ich gerade sagen. Genau.

[00:22:25] Felix von Zittwitz: Guten einen guten Start haben in dieses, in dieses Spiel. Also ich sage ja auch nicht Leute, lasst es einfach gleich sein, ihr könnt es eh nicht. Aber man muss sich das schon schon gut fragen, Wenn einem schon das Thema nach strukturierten Daten. Guten Metadaten, einer wirklich guten Usability auf der auf der eigenen Website wirklich ansprechenden Inhalten für die Zielgruppe geschrieben. Wenn das schon alles so Dinge waren, wo man in der Vergangenheit so ein bisschen Bauchgrummeln hatte, dann wird es jetzt nur noch schwerer.

[00:23:05] Alexander R. Petsch: Ja, also plus vielleicht auch eine Konsequenz daraus. Es wird noch mehr nur das gefunden, was auch bekannt ist. Ja, also ich sag mal die ja, die Art des Promptes und dann noch die Verknappung der Ergebnisse führt ja noch zu einer weiteren. Tunnel wird es überspitzt zu sagen Wenn ich Influenza Influenzerin ausbilde, werde ich vielleicht noch gefunden. Aber wenn ich jetzt.

[00:23:35] Felix von Zittwitz: Ja, absolut. Vielleicht machen wir ja noch mal eine eigene Folge zum Thema Search, weil man hat dann verschiedene verschiedene Hebel, die man durchaus noch hat. Aber rein auf das Thema Sichtbarkeit und werde ich eigentlich wie werde ich eigentlich gefunden dort, wo die Zielgruppe sucht? Dann will ich sagen, das ist eher eine gute Nachricht, glaube ich, für die Aggregatoren oder die die Ausbildungsportale. Also auch ich muss sagen, aus rein Aus der Sicht von ausbildung.de bin ich ganz optimistisch, was unsere Positionierung in dieser Welt angeht, weil wir SEO schon seit jeher als Kern unserer Wertschöpfung erachten und weil natürlich die Marke dann irgendwie zieht. Aber wird das jedes einzelne Unternehmen schaffen? Da mache ich ein Fragezeichen dran. Und dann ist wirklich die Frage Will man sich dort verkämpfen oder will man dann mit jemandem wie uns oder einem unserer Wettbewerber? Da gibt es ja noch andere. Will man sich lieber mit jemandem von denen zusammentun und da eine Partnerschaft eingehen?

[00:24:44] Alexander R. Petsch: Gut, klammern wir das Thema KI und Geo mal ein bisschen aus. Okay. Ja.

[00:24:53] Felix von Zittwitz: Dann gibt es noch etwas, das wirklich jeder machen kann. Das ist also Hack Nummer drei. Glaubenssätze hinterfragen. Was meine ich damit? Es gibt im Azubi in der Azubi Gewinnung, ob jetzt Marketing oder Recruiting, gibt es so ein Set an Glaubenssätzen, die man einfach immer wieder begegnen. Und es gibt andere Glaubenssätze. Die hat sicher jeder Betrieb für sich. Also beispielsweise Ausbildung. Das ist was Lokales. Das ist so ein klassischer Glaubenssatz. Und der führt dazu, dass Ausbildungsverantwortliche oder die Recruiter natürlich auch nur lokal Werbung machen und nur lokal junge Menschen erreichen. Das heißt, es bewerben sich dann lokal die Menschen. Und es ist klar, alle meine Azubis kommen von hier. Also Azubis sowieso ist was Lokales. Und so ist es aber eigentlich nur der Glaubenssatz, der am Ende dieses self fulfilling prophecy wird. Wenn wir auf unsere Daten schauen, dann sehen wir eine deutlich höhere Mobilität. Jedes Jahr eigentlich in der Zielgruppe also die etwa die Hälfte sucht aktiv nach Ausbildungsstellen überregional. Und selbst wenn man nur die kleinste, den kleinsten Nenner nimmt, dann sind es irgendwie so in der Vergangenheit. Aber eben vor dem Hintergrund dieser Glaubenssätze sind es so um die 12 bis 15 %. Die, die tatsächlich auch außerhalb ihrer Heimatregion eine Ausbildung angenommen haben. Jetzt kann man sagen Das ist aber ganz schön wenig. Warum sollte ich mich auf die konzentrieren? Naja, erstens es sind so wenige, obwohl Ausbildung typischerweise als ein lokales Thema betrachtet wird. Und selbst wenn man das mal vernachlässigt, wenn diese 12 bis 15 % so das Maximum sind, was man rauskriegen könnte an überregionalen Bewerben, dann.

[00:26:49] Felix von Zittwitz: Kann man es sich erlauben, auf die zu verzichten. Ich mache da ein fettes Fragezeichen dran. Zumal das ist jetzt eher so ein bisschen Küchenpsychologie, aber ich glaube, die, die überregional suchen und bereit sind, umzuziehen, das sind jetzt eher die, die vielleicht ein bisschen selbstständiger sind, die vielleicht schon andere Reife mitbringen. Will man auf die als Bewerbende verzichten? Also das ist so ein klassischer Glaubenssatz. Andere Glaubenssätze sind sicher bezogen auf Zielgruppen. Leute aus bestimmten Regionen der Welt, mit denen kann ich nicht oder das passt hier im Betrieb nicht. Oder auch Anforderungen. Die Banken, die jetzt wirklich ja nicht für so ein Stereotyp, nicht für Progressivität stehen, die haben es ziemlich gut gemacht. Die haben ihre gymnasiale Abschlußanforderungen, haben die weitgehend zurückgeschraubt und suchen jetzt auch Azubis mit mittlerer Reife. Natürlich suchen ihren Filter noch mal anders, aber die haben für sich erkannt, dass das ja zwar ein ziemlich fordernder White Collar Job ist, aber dass es dann halt bedeutet, wenn ich denen anders nicht mehr finde, dass ich dann halt anders an meine Zielgruppe rangehen muss, dann im Zweifelsfall sie anders ausbilden muss. Zu Embrace gehört ja auch Vocanto, die mit ihrer Marke Prüfungs.tv im Banken E Learning wahnsinnig stark sind. Und da merken wir, dass die Banken eigentlich alle auf E Learning setzen, um so einen Glaubenssatz nämlich Alle meine Bankkaufleute müssen Abi haben, erfolgreich in die neue Zeit zu führen. Also ich glaube, es sind vielfach solche Glaubenssätze, die einfach immer schon da waren, die uns im Recruiting behindern. Und das können wir uns 2026 einfach nicht mehr leisten.

[00:28:46] Alexander R. Petsch: Ich voll bei dir. Und ich glaube auch diese Radiusgeschichte. Man sagt ja immer, die meisten suchen um den Kirchturm. Aber ich glaube, gerade in dieser Ausbildungsphase sind viel mehr bereit, auch den Wohnort zu wechseln, sich sozusagen im wahrsten Sinn des Wortes abzunabeln. Und ja, auch das als als Chance für ihre Entwicklung zu sehen.

[00:29:09] Felix von Zittwitz: Ja, gerade gerade mit mit Wenn du Berufe zu besetzen hast, die vielleicht ein bisschen schwieriger sind. Wir erleben uns, zeigen unsere Azubireport Daten auch einen gewissen Anteil an Leuten, die einfach ganz explizit nach bestimmten Berufen suchen und dafür bereit sind umzuziehen. Also nochmal es ist natürlich total naheliegend eigentlich, aber oft erlebe ich es, dass es genau solche Glaubenssätze sind wie Ich konnte die Stelle nicht besetzen, weil die gibt es ja hier nicht. Und ja, die gibt es vielleicht vor Ort nicht, aber genau dann muss man halt anders rangehen und dann muss das heißt dann natürlich, dass man investieren muss in Standortmarketing, dass man vielleicht, wenn man Leute von außerhalb anziehen muss, irgendwie eine Schippe drauflegen muss, was Parks and Benefits angeht oder Gehalt angeht. Das kann schon sein. Aber wenn die Alternative ist, niemanden zu haben, dann wüsste ich, wofür ich mich idealerweise entscheiden würde.

[00:30:06] Alexander R. Petsch: Ja, und ich muss auch meine man sozusagen such Budget anders Sozusagen einsetzen, weil ich halt nicht nur um Kirchturm suche. Das ist in Anführungszeichen günstig, aber da muss ich halt zumindest mal deutschlandweit vielleicht auch unterwegs sein.

[00:30:25] Felix von Zittwitz: Ja gut, ich mach mal weiter so ein bisschen mit Blick auf die Zeit unserer Zuhörer. Denn den vierten Hack habe ich gesagt, das echt wirkt. Was meine ich? Möglichkeiten zum echten Kennenlernen schaffen, wenn es digital schwerer wird? Dann heißt es natürlich nicht, dass man auf digitale Kanäle verzichten sollte. Also sowas wirst du auch von mir nie hören als als Ratschlag. Aber ich glaube, es ist auch klar, dass digitale Kanäle nach wie vor relevant bleiben. Aber echte Begegnungen immer dann, wenn digital wirklich so dominant wird, dann. Dann kriegen echte Begegnungen noch einen ganz eigenen Stellenwert. Es kann wirklich das althergebrachte Schülerpraktikum sein, von dem wir erleben, dass viele Betriebe das jetzt gerade aktiv wieder hochfahren. Und ich, ich habe gehört von Betrieben, die wirklich von Anfang an auch dann Talent Relationship Management betreiben, um an ihren Schüler Praktikantinnen dranzubleiben, um die dann 123 Jahre später, wenn es relevant wird, fragen Hey, hast du nicht Lust, wieder bei uns einzusteigen? Und für die ist es der beste Recruitingkanal. Aber auch Schulkooperationen, andere Events, das wären alles Dinge, da würde ich genauer drauf schauen. In 2026.

[00:31:57] Alexander R. Petsch: Ja, auf jeden Fall. Ich meine, je digitaler die Welt, desto mehr ist The Real Touch und überhaupt auch in der Phase. Ich meine, wenn ich eine Ausbildung machen will, um die Chance zu haben, ein bisschen hinter die Kulissen zu gucken, was mich dann eigentlich erwartet und was mich nicht nur auf einer Webseite erwartet, sondern wirklich. Wie sieht es denn da aus? Wie riecht es denn da? Was sind denn das für Leute? Kann ich mich da reinversetzen? Ist doch toll.

[00:32:23] Felix von Zittwitz: Und das Interesse und das Interesse auf. Auf Seiten der Zielgruppe ist riesig. Und da gibt es eher noch die Hürden, dass man nicht weiß, wie finde ich eigentlich ein Schülerpraktikum beispielsweise? Also das sehen wir auch bei uns, dass all die Unternehmen, die bei uns auch Schülerpraktika ausschreiben, da sehen wir ja wieder die Zugriffszahlen sind und das ist schon schon spannend zu sehen. Also ich glaube, wenn man da reingeht, hat man eine Möglichkeit, nochmal die Zielgruppe ganz anders und auf eine ganz andere Art und Weise abzuholen, so Hack Nummer fünf Neue Modelle denken. Ich glaube, dass Ausbildung lange Zeit ein bisschen verkrustet gedacht wurde Und ich weiß, dass es gerade in Corona Zeiten auch viel Diskussionen darüber gab. Oh je, können wir eigentlich noch ausbilden? Weil es steht ja in der Ausbildungsordnung, die Ausbildung findet im Betrieb statt und jetzt sind ja keine Leute hier und so und in diesem New Work Hybrid Work Kontext, da entstehen gerade ganz spannende Cases von Unternehmen, die da neue Wege gehen. Und ich kann mir gut vorstellen, dass das in 2026 ein Thema werden wird. Insbesondere dann, je mehr auch Gymnasiasten, die vielleicht auch andere Optionen hätten und vielleicht auch irgendwie andere Lebensentwürfe für sich suchen, aber doch irgendwie dann in die Ausbildung reinschnuppern wollen. Ein Unternehmen ist zum Beispiel DATEV. Die hatten wir auch auf dem auf dem Young Talents Campus von Embrace Festival for Work. Vorletztes Mal schon die Die Mobile in Berlin.

[00:34:07] Alexander R. Petsch: Ein toller Event. Ich war auch da. Dieses Jahr hat mir sehr gut gefallen. Waren tolle Cases auch, die ihr da präsentiert habt.

[00:34:14] Felix von Zittwitz: Danke. Und einer war eben die mobile Ausbildung von DATEV. Da ist es so, dass du als Azubi über die Zeit hinweg sozusagen die Tage frei spielst, die du mobil arbeiten kannst und dann aber auch schon in der Ausbildung wirklich dahin zu den Freiheiten kommst, die. Die alle normalen Mitarbeitenden oder festen Mitarbeitenden bei DATEV schon haben. Und die haben ihren gesamten Ausbildungsprozess so darauf eingestellt, dass das funktionieren kann. Und ich glaube, solche Modelle zeigen der Zielgruppe in Zukunft, dass Ausbildung durchaus etwas ist, das auch in der heutigen Zeit eine Relevanz hat und mit der Zeit gegangen ist. Also das wäre mein Hack Nummer fünf Neue Ausbildungsmodelle denken.

[00:35:07] Alexander R. Petsch: Kann ich auch noch mal verstärken aus einer anderen Perspektive. Also wir haben, als es bei uns losging mit natürlich Homeoffice auch. Angefangen, den Umgang mit Homeoffice und im Homeoffice zu arbeiten als Teil unseres Ausbildungsauftrags zu betrachten. Also das heißt ja, die Auszubildenden haben jetzt bei uns zwar weniger Homeoffice Tage als die normalen Mitarbeiter, aber sie haben auch die Möglichkeit zum Homeoffice und wie gesagt reduziert. Aber klar, vor dem Hintergrund, dass wir das Ziel haben, in eigentlichen verantwortungsvollen Umgang damit sozusagen auch mitzugeben.

[00:35:59] Felix von Zittwitz: Ja, ich möchte gar nicht. Jetzt also in den einzelnen Modellen kann man sicher Gucken und diskutieren. Was ist jetzt richtig und was ist? Ist das zu viel? Kann man das jungen Menschen zumuten? Einerseits sagt man ja, die müssen ja vor Ort was lernen. Aber andererseits, wenn vor Ort keine Leute sind. Also von wem lernen Sie dann was? Also ich glaube, da kann man ins Feintuning ganz viel Zeit investieren. Ich würde nur jedem raten Überlegt mal, ist eure Ausbildung noch eine Art? Also folgt ihr noch einem System.

[00:36:31] Alexander R. Petsch: Noch zeitgemäß?

[00:36:33] Felix von Zittwitz: Genau das noch zeitgemäß ist oder zeigt ihr, indem ihr auch Innovationen mit reinbringt, Zeigt ihr der Zielgruppe auch damit, dass ihr hier bereit seid, Ausbildung auch wirklich im Lichte der aktuellen Zeit zu denken? So kommen wir zu Nummer sieben. Das ist auch eher so eine grundsätzliche Frage und das ist Retention als Teil von Akquisition Typischerweise oder in vielen Unternehmen ist es ja eine klare Trennung zwischen der Ausbildungsleitung, die dann für eine gute und solide Ausbildung verantwortlich ist und dem Recruiting oder oder Marketingteam. Und ich glaube, dass diese Trennung sich immer mehr. Sich immer mehr auflösen muss. Einerseits glaube ich, gerade wenn wir auf das Thema Elearning gucken, dann sind es ist es ja so, dass manche der E Learning Marken, beispielsweise StudyFlix, ja schon bekannt ist aus der Schule und es dann für für die Unternehmen durchaus noch ein toller Punkt sein kann, den den angehenden Azubis oder den interessierten Interessenten zu sagen Guck mal, hier bei uns lernst du mit entweder mit mit StudyFlix for business oder in unserer. In unserer erweiterten Vocantur Lizenz ist auch StudyFlix drin. Also wenn diesen Marken die ja bekannt sind, kann man ja schon spielen. Und vielleicht noch mal einen Schritt weiter davor allein zu zeigen Wir investieren in in eure Learning, in eure Entwicklung, während ihr in der Ausbildung Ihr kriegt bei uns E Learning. Ihr kriegt vielleicht auch bei uns folgendes Mentoring. Das zeigt ja auch schon, dass man die Azubis ernst nimmt und das zeigt auch dem angehenden Azubi, dass das ein eine Entscheidung ist, zu diesem Betrieb zu gehen und nicht zu jedem anderen, die vielleicht ein bisschen besser ist. Dazu gehört dann auch, Karrierepfade aufzuzeigen. Die Azubis haben in der jeweiligen Firma. Das ist etwas, wo ich glaube, dass es ganz eng mit wirklich eigentlich fast schon, ja unserem, unserem ganz großen Thema von vom Anfang verknüpft, nämlich der Frage Welche Rolle haben eigentlich ausgebildete Fachkräfte zukünftig im Unternehmen? Und ich glaube, je mehr Wertschätzung dem Azubi in der Ausbildung entgegengebracht wird, durch so was wie Investitionen auch in das Lernen oder in Perspektivperspektiven, umso attraktiver kann man seine Ausbildung positionieren. Und das sollten Ausbildungsleitung und die Marketingverantwortlichen gemeinsam positionieren.

[00:39:28] Alexander R. Petsch: Ja, da bin ich voll bei dir, Felix. Ich glaube auch einfach nicht nur so wirklich zu gucken, dass man die Auszubildenden auch in die nächste Karrierestufe sozusagen überführt und dafür frühzeitig was zu tun. Das ist, glaube ich, absolut der Schlüssel zum Erfolg.

[00:39:50] Felix von Zittwitz: Ja, und es hilft eben auch dabei, dann wirklich neue Menschen dafür zu begeistern, im eigenen Betrieb die Ausbildung zu starten. Also je mehr man so was auch wirklich nach vorne stellen kann und glaubhaft belegen kann, umso besser. Also ich habe noch einen letzten, ich hatte ja gesagt sechs plus eins. Das ist so ein bisschen mein Masterhack oder oder irgendwie der Endgegner aller Hacks im In der Azubi bin.

[00:40:14] Alexander R. Petsch: Ich mal gespannt den Endgegner aller Hacks.

[00:40:18] Felix von Zittwitz: Ja, pass auf, es ist Kultur. Ich verstehe natürlich, dass viele Menschen, die sich mit Azubigewinnung auseinandersetzen, sich nicht primär dafür verantwortlich fühlen, die Unternehmenskultur zu verändern. Aber es ist der absolute Schlüssel für eigentlich alles. Es berührt auch ganz stark dieses Thema Glaubenssätze wieder. Wie oft hat man noch explizit, glaube ich, selten aber implizit schon noch drin diesen Glaubenssatz Lehrjahre sind keine Herrenjahre und was das, was da mitschwingt, ist ein Mindset, das zwar vielleicht formell richtig sein kann, aber klar, da kommt jemand, der hat irgendwie noch nicht viel Ahnung von von, wie es hier im Betrieb abgeht. Aber er ist total aus der Zeit gefallen. Denn was heute irgendwie Kultur unter jungen Menschen angeht, aber eigentlich auch Gesellschaft angeht, ist doch eher viel stärker auf Augenhöhe zu setzen, viel stärker respektvoll miteinander umzugehen und das auch einzufordern. Und wenn ich es nicht schaffe, so eine Kultur zu leben, die kann professionell und distanziert sein. Trotzdem, die kann trotzdem auf Leistung und Leistungserbringung fordern. Aber sie muss trotzdem den Menschen sehen. Wenn ich es aber nicht schaffe, so eine Kultur bei mir im Unternehmen zu leben, dann wird sich das zeigen in der Darstellung meines Unternehmens auf Messen. Es wird sich spätestens im Vorstellungsgespräch zeigen. Es wird sich dann zeigen, wenn man mit anderen Azubis spricht. Es wird sich sonst spätestens in der Ausbildung zeigen. Und wir merken ja, es gibt eine Rekord Abbruchquote von ungefähr 30 %. Und bei diesen 30 %, die abbrechen immer sagen wie viel Zeit und Ressourcen hat man dafür investiert die erstmal zu gewinnen und eine gute Kultur und das wären wirklich fünf eigene Podcasts, die man dazu machen könnte. Eine gute Kultur zu haben, die Azubis ernst nimmt und ihnen auf Augenhöhe begegnet. Die ist der absolute Gamechanger. Dann verzeihen Menschen auch mal der ein oder anderen Makel an anderen Stelle. Aber das wäre wie gesagt der Endgegner.

[00:42:43] Alexander R. Petsch: Ja Felix, vielen Dank. Also ich glaube, wenn wir das nachher noch mal zusammenfassen und eine Checkliste bringen bzw auch dir auf die aufmerksame Zuhörerin oder der aufmerksame Zuhörer hat wahrscheinlich eher 25 Hex als sechs plus eins gefunden. Du hast ja nur so gesprudelt von das von Ideen und Empfehlungen, wie man das mit dem Ausbildungsgewinnung rund und besser machen kann. Herzlichen Dank!

[00:43:12] Felix von Zittwitz: Danke für die Einladung, Alexander.

[00:43:14] Alexander R. Petsch: Und wenn ihr die Hacks noch mal nachlesen wollt als Checkliste, dann findet ihr natürlich auf hrm.de Wie immer die Zusammenfassung. Und ja, ansonsten freue ich mich, wenn wir uns in Berlin bei Young Talent Campus oder natürlich auch in Wiesbaden, dann auf der Azubi Tech wiedersehen. Glück auf und bleib gesund. Und denk dran der Mensch ist der wichtigste Erfolgsfaktor für euer Unternehmen.

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