

In der Personalbeschaffung stehen wir vor einem Dilemma: Einerseits wird es immer schwieriger, qualifiziertes Personal zu finden – Stichwort „Arbeitskräftemangel“ -, andererseits wird es immer wichtiger, die Stellen mit den am besten geeigneten Kandidaten zu besetzen. Die Herausforderung besteht also darin, trotz eines begrenzten Bewerberpools eine sorgfältige Auswahl zu treffen.
Die Bedeutung der Selbstselektion und -orientierung nimmt daher zu. Je besser potenzielle Bewerber erkennen können, welcher Beruf und welches Unternehmen zu ihnen passen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich auf passende Stellen bewerben und weniger unpassende Bewerbungen eingehen. Darüber hinaus brauchen wir diagnostische Instrumente im Recruiting, die nicht nur die Passung einschätzen, sondern auch von den Bewerbern akzeptiert werden. Nur so können wir verhindern, dass wir geeignete Bewerber abschrecken.
Recrutainment kann helfen, dieses Dilemma zu lösen. Es ist ein Ansatz, der in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat und mittlerweile sowohl in der wissenschaftlichen Diskussion als auch in der unternehmerischen Praxis fest verankert ist. Doch was genau ist eigentlich Recrutainment?
Recrutainment ist die Gamification des Recruitings, also der Einsatz spielerisch-simulativer und nutzerorientierter Elemente in der Personalgewinnung, bestehend aus Personalmarketing und Personalauswahl.
Es dient der Verbesserung des Zusammenfindens von „passenden“ Kandidaten und „passenden“ Arbeitgebern bzw. Bildungseinrichtungen vor dem Hintergrund einer optimalen Candidate Experience.
Recrutainment umfasst sowohl Offline- als auch Online-Verfahren, die sich in Self-Assessments und Online-Assessments unterteilen lassen.
Unterhaltung ist beim Recrutainment kein Selbstzweck. Wichtig ist der konkrete Bezug zu einem Arbeitgeber, einer Bildungseinrichtung oder bestimmten Berufen. Eine gut konzipierte, spielerische Anwendung wird als Recrutainment bezeichnet.
Self-Assessments: Diese Instrumente verbessern die Selbstselektion der Bewerber. Dazu gehören „Matcher“ und „Recruiting Games“.
Online-Assessments: Diese dienen der Fremdselektion im engeren Sinne des Recruitings und sind gamifiziert. Hier unterscheiden wir zwischen „Gamified Assessments“ und „Game based Assessments“. Gamified Assessments lassen sich weiter unterteilen in „Serious Gamified Assessments“ und „Surreal Gamified Assessments“. Game based Assessments umfassen „Psychometric Games“ und „Video Games“.
Unter Recrutainment im engeren Sinne fallen nur Matcher, Recruiting Games und Serious Gamified Assessments, da nur diese die Ziele der Verbesserung der Selbstselektion und der Erhöhung der Akzeptanz diagnostischer Instrumente erreichen. Es kommt also auf die Art und Weise des Recrutainments an.
Entscheidend ist dabei der Anforderungsbezug, denn nur so werden die Verfahren valide, akzeptiert und bieten einen Mehrwert, wie z.B. eine realistische Berufseinschätzung.
Recrutainment verbessert die Kompatibilität zwischen Bewerbern und Unternehmen, indem der Bewerbungsprozess unterhaltsamer und interaktiver gestaltet wird. Dies hat mehrere Vorteile:
Self-Assessments und Online-Assessments sind die Hauptformen von Recrutainment:
Desweiteren gibt es noch seltenere Formen wie Virtual Reality (VR) Erlebnisse, Social Media Challenges, Interactive Job Previews oder Programmier-Wettbewerbe.
Matcher sind Self-Assessment-Tools, die Bewerbern helfen, ihre Fähigkeiten und Interessen mit den Anforderungen einer Stelle abzugleichen. Ein Beispiel ist ein Online-Fragebogen, der Fragen zur Persönlichkeit, zur Arbeitsweise und zu beruflichen Präferenzen stellt. Das Ergebnis zeigt dem Bewerber, wie gut er zu verschiedenen Rollen und Unternehmen passt. Matcher verbessern die Selbstselektion und sorgen dafür, dass sich Bewerber gezielt auf passende Stellen bewerben.
Recruiting Games sind spielerische Aufgaben oder Simulationen, die Bewerber durchlaufen, um ihre Fähigkeiten und Eignung für eine Position zu testen. Diese Spiele können realistische berufliche Herausforderungen simulieren oder spezifische Fähigkeiten wie Problemlösung und Teamarbeit bewerten. Ein aussagekräftiges Recruiting Game sollte
o einen klaren Bezug zur ausgeschriebenen Stelle haben
o Fähigkeiten und Eigenschaften testen, die für den Job relevant sind.
o den Bewerbern Spaß machen und gleichzeitig wertvolle Informationen liefern.
Gamification im Recruiting bedeutet, spielerische Elemente in den Bewerbungsprozess zu integrieren. Dies kann in Form von Punktesystemen, Rankings oder interaktiven Aufgaben geschehen. Gamification ist sinnvoll, wenn
o die Spielelemente valide und reliabel sind, d.h. die gewünschten Fähigkeiten und Eigenschaften tatsächlich messen.
o die Bewerber die Spiele akzeptieren und gerne daran teilnehmen, ohne sich manipuliert zu fühlen.
o die Spiele nicht zu komplex oder zeitaufwändig sind, um Bewerber nicht abzuschrecken.
Durch den Einsatz von Recrutainment können Sie die Qualität Ihrer Rekrutierungen erheblich verbessern. Sie bieten Bewerbern eine spannende und positive Erfahrung, die Ihr Unternehmen attraktiver macht. Gleichzeitig erhalten Sie wertvolle Einblicke in die Fähigkeiten und Eignungen der Kandidaten, die Ihnen helfen, die bestmöglichen Entscheidungen zu treffen. Recrutainment hilft Ihnen also nicht nur, den Arbeitskräftemangel zu bewältigen, sondern auch die Qualität Ihrer Neueinstellungen zu steigern. Probieren Sie es aus und erleben Sie, wie Recrutainment Ihre Recruiting-Strategie revolutionieren kann!
Recrutainment bietet eine wertvolle Möglichkeit, die Herausforderungen der modernen Personalbeschaffung zu bewältigen. Durch den Einsatz von Self- und Online-Assessments sowie gamifizierten Methoden wird der Recruiting-Prozess nicht nur effizienter, sondern auch attraktiver für die Bewerber. Dies führt zu einer besseren Passung zwischen Kandidaten und Unternehmen und erhöht die Zufriedenheit auf beiden Seiten. Probieren Sie Recrutainment aus und erleben Sie, wie es Ihre Recruiting-Strategie revolutionieren kann.
Über Joachim Diercks
Joachim Diercks ist Blogger, Speaker, Hochschuldozent und mehrfacher Buchautor. Er gründete bereits 2000 sein Unternehmen CYQUEST GmbH und beschäftigt sich seitdem intensiv mit dem Thema Recrutainment.
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