NEXT GEN RECRUITING: SO machen es PETA, Commerz und REWE auf Instagram und TikTok!

In einer Zeit, in der die Aufmerksamkeitsspanne kürzer und die Erwartung an Authentizität höher werden, setzen Unternehmen auf innovative Strategien in Social-MediaNetzwerken, um die junge Generationen auf Plattformen wie Instagram und TikTok zu erreichen. Erfahren Sie, wie Hashtags, Timing und echte Geschichten den Unterschied machen und lassen Sie sich von Best Practices inspirieren!

Job mit Sinn“, „Ex-Partner“, „Vegan“ und „Point of View“. Wenn jemand in den vergangenen Monaten auf Instagram oder TikTok nach diesen Begriffen gesucht hat, könnte er auf die Best Cases gestoßen sein, die in diesem Beitrag im Mittelpunkt stehen. Schaeffler, Commerz Business Consult, PETA und REWE haben sie verwirklicht. Mit den Kampagnen verfolgen die Organisationen den Ansatz, jüngere Generationen mit auf sie zugeschnittenen Themen abzuholen. „Beliebte Inhalte sind neben Faktoren wie Storytelling, Charme und Humor bei Veröffentlichungen über Instagram und TikTok wesentlich für den Erfolg“, sagt Janina-Mercedes Weber, Kreativdirektorin bei der Video-Agentur Playful Media. Zielgruppen-Typisierungen, Statistiken und Befragungen ermöglichen es, relevante Themen zu identifizieren. Ebenso lohnt sich der Blick nach innen: „Mitglieder der Gen Z aus der Belegschaft sind eine authentische Quelle und vor allem bei den ersten Prozessschritten der Kampagnenplanung eine gute Hilfe“, sagt Weber. Beliebte Inhalte sind neben Faktoren wie Storytelling, Charme und Humor bei Veröffentlichungen über Instagram und TikTok wesentlich für den Erfolg. TIMING TRIFFT AUTHENTIZITÄT Auch die Analyse von Content-Trends auf Instagram und TikTok verspricht Erfolg. Das Timing spielt hierbei eine entscheidende Rolle: „Virals sollten bereits weit vor ihrem Höhepunkt erkannt werden. Leider agieren die meisten Unternehmen derart langsam, dass sie erst auf Virals aufspringen, wenn diese wieder abklingen. Das führt häufig zu negativen Eindrücken“, erklärt Robindro Ullah, Geschäftsführer des Trendence Instituts.

Leider agieren die meisten Unternehmen derart langsam, dass sie erst auf Virals aufspringen, wenn diese wieder abklingen. Das führt häufig zu negativen Eindrücken.

Ähnlich wichtig wie der Content sind die hinterlegten Hashtags, denn anhand der Begriffe recherchieren User:innen nach favorisierten Inhalten.

Ähnlich wichtig wie der Content sind die hinterlegten Hashtags, denn anhand der Begriffe recherchieren User:innen nach favorisierten Inhalten. Neben Interessen und Hobbys können sich Hashtags etwa auf Städte oder akademische Abschlüsse beziehen, aber auch auf Angebote des Arbeitgebers wie Work-Life-Balance oder Homeoffice. Ein weiterer Baustein für wirkungsvolle Instagram- und TikTok-Kampagnen ist Authentizität: „Arbeitgeber sollten nicht der Versuchung verfallen, Verhaltensweisen der Zielgruppe zu übernehmen, um ihr zu gefallen. Wer seine Kampagne rappt oder dem Personalleiter eine Kappe der Boston Celtics aufsetzt, nur um anzukommen, kommuniziert an der Zielgruppe vorbei“, warnt Ullah. Ein Weg in die Glaubwürdigkeit besteht etwa darin, Mitarbeiter:innen ihren Arbeitsalltag selbst schildern zu lassen. Wie das konkret geht? Der REWE-Case zeigt es. Lassen Sie sich auch von den anderen Best Practices inspirieren.

Fallbeispiel Schaeffler Group: Die Pioniere von morgen ansprechen

Schaeffler ist Weltmarktführer in der Entwicklung von Komponenten und Systemlösungen für den Mobilitätsbereich. Dennoch fliegt das Unternehmen bei jüngeren Zielgruppen eher unter dem Radar. Also mussten die Verantwortlichen kreativ werden, um die besten Talente der Generation Z anzuziehen. Die Idee: den Sinngehalt der einzelnen Tätigkeitsfelder möglichst greifbar darzustellen. „Wir wollten unter dem Kampagnenmotto ‚Pioneers Wanted‘ zeigen, wie jede:r Einzelne durch seinen oder ihren Beitrag unsere Innovationen gestaltet, von intelligenten Lenklösungen bis zu Fortschritten bei Windenergie“, erklärt Klaus Studler, globaler Ausbildungsleiter bei Schaeffler. So wurde die junge Zielgruppe, die sich mit ihrem Job einen Impact für ein besseres Morgen wünscht, nahtlos abgeholt. Die Themenwelten inszenierten Schaeffler und die Agentur Jung von Matt mit einer modernen Bildsprache und prägnanten Headlines. Auf einem Motiv grüßt ein Astronaut aus dem All mit dem Satz: „Auf dem Mars waren wir schon. Bring uns weiter!“ Umgesetzt wurden zudem ein Targeting der wichtigsten Interessen und Keywords aus dem Leben der Generation Z sowie ein Keyword-Intent-Targeting in Richtung Ausbildung und duales Studium. Durch die Strategie, die Instagram, TikTok und Suchmaschinenmarketing vereinte, erzielte die Kampagne im Jahr 2022 mehr als 14.000 Klicks.

Wir wollten unter dem Kampagnenmotto ‚Pioneers Wanted‘ zeigen, wie jede:r Einzelne durch seinen oder ihren Beitrag unsere Innovationen gestaltet, von intelligenten Lenklösungen bis zu Fortschritten bei Windenergie.

Fallbeispiel Commerz Business Consulting: Ehemalige Beziehungen als Aufhänger

Mit einem cleveren Schachzug fesselten Commerz Business Consulting und die Digitalagentur Helllicht die Aufmerksamkeit junger Talente. Ihre InstagramKampagne „Talking about my Ex!“ greift ein Thema auf, das sofort Neugier weckt und Emotionen auslöst: Trennungen. „Den ersten Impuls gab ein Trend auf LinkedIn, bei dem User:innen ihre Ex-Arbeitgeber im Profiltitel nennen: Ex-Google, Ex-Apple und so weiter“, erläutert Max Preuss, Creative Strategist bei Helllicht. Der Begriff einer oder eines Ex sei hingegen im Privaten häufig mit negativen Emotionen verbunden. „Diesen Zwiespalt wollten wir aufgreifen. Warum nicht nach einer Trennung positiv zurückblicken?“ Die Umsetzung: Ehemalige Mitarbeiter:innen teilen in hochwertig inszenierten Videos charmant ihre „Beziehungserlebnisse“ mit der Beratungsfirma. Eine frühere Mitarbeiterin sagt etwa, ihre „Ex“ habe ihr immer zugehört und sich durch ein buntes, ambitioniertes Team ausgezeichnet. Die Aussagen der „Verflossenen“ des Unternehmens verleihen der Kampagne eine hohe Authentizität. Der Hashtag #talkingaboutmyex diente der Bündelung der Inhalte. Zusätzliche Hashtags wie #career, #karriere und #consulting wurden verwendet, um die Reichweite zu maximieren. „Die Kampagne war ein voller Erfolg. Sie wurde zum Gesprächsthema und zog Bewerber:innen an“, resümiert Preuss.

Warum nicht nach einer Trennung positiv zurückblicken?“ Die Umsetzung: Ehemalige Mitarbeiter:innen teilen in hochwertig inszenierten Videos charmant ihre „Beziehungserlebnisse“ mit der Beratungsfirma.

Fallbeispiel PETA: Wenn Tierschutz Menschen verbindet

Die Tierschutzorganisation PETA begeistert durch ihre Präsenz auf TikTok und Instagram nicht nur engagierte Unterstützer:innen, sondern auch Talente, die sich mit ihrer Mission identifizieren: „Unsere klare Ausrichtung und unsere große Reichweite sind definitiv ein Vorteil beim Recruiting. Mit unserem Tätigkeitsfeld docken wir bei persönlichen Idealen an. Unsere SocialMedia-Postings werden von Menschen gesehen, die sich für unsere Themen interessieren. Diese kennen häufig ähnlich denkende Menschen und teilen mit ihnen die Postings“, sagt Charlotte Fäckeler, Teamleitung Online-Marketing bei PETA Deutschland. Was der Organisation in die Karten spielt: Die Anzahl der hiesigen Veganer:innen hat sich laut der Allensbacher Markt- und Werbeträger-Analyse zwischen 2016 und 2022 verdoppelt – auf 1,58 Millionen. Recruiting-Posts bestückt PETA mit thematisch passenden Begriffen wie #govegan #vegantiktok oder #jobmitsinn. Aktuelle Diskussionen dienen mitunter als Aufhänger. „Hafermilch-Lover und Guaven-DicksaftTrinker:innen sind bei uns herzlich willkommen. Finde deine ideale Work-Life-Balance bei uns“, postete PETA im August auf Instagram – als Replik auf Markus Lanz, der mit den Getränken einen Typus Mensch beschrieb, dem es vorrangig auf den Ausgleich zwischen Job und Privatleben ankomme. Das Posting erntete über 7.300 Likes.

Mit unserem Tätigkeitsfeld docken wir bei persönlichen Idealen an. Unsere Social-Media-Postings werden von Menschen gesehen, die sich für unsere Themen interessieren. Diese kennen häufig ähnlich denkende Menschen und teilen mit ihnen die Postings.

Fallbeispiel REWE: Gespannter Blick über die Schulter

Trends können sich auch auf Darstellungstechniken beziehen. REWE hat Ende 2022 den mittlerweile etablierten Point-of-View-Stil eingesetzt, bei dem eine Person ein Video aus ihrer persönlichen Perspektive dreht. Zuschauer:innen schlüpfen über den Screen in die Haut dieser Person und empfinden deren Situation authentisch nach. „Dieser Trend war zur damaligen Zeit sehr groß und mit einem ehrlichen Blick hinter die Kulissen und auf echte Geschichten aus den Märkten super vereinbar. Täglich finden vielfältige Arbeitsschritte und nette Situationen zwischen Mitarbeiter:innen und Kund:innen statt, denen wir hier eine extra Bühne geben“, sagen Justine Geloneck und Viktoria Schulte-Witten, HR Expertin Employer Branding & Relations und Social Fäckeler, Teamleitung Online-Marketing bei PETA Deutschland. Was der Organisation in die Karten spielt: Die Anzahl der hiesigen Veganer:innen hat sich laut der Allensbacher Markt- und Werbeträger-Analyse zwischen 2016 und 2022 verdoppelt – auf 1,58 Millionen. Recruiting-Posts bestückt PETA mit thematisch passenden Begriffen wie #govegan #vegantiktok oder #jobmitsinn. Aktuelle Diskussionen dienen mitunter als Aufhänger. „Hafermilch-Lover und Guaven-DicksaftTrinker:innen sind bei uns herzlich willkommen. Finde deine ideale Work-Life-Balance bei uns“, postete PETA im August auf Instagram – als Replik auf Markus Lanz, der mit den Getränken einen Typus Mensch beschrieb, dem es vorrangig auf den Ausgleich zwischen Job und Privatleben ankomme. Das Posting erntete über 7.300 Likes. Media Managerin bei der REWE Markt GmbH. Ein TikTok-Video stach mit 1,7 Millionen Views und hunderten Kommentaren hervor. Darin erzählt ein Mitarbeiter, dass ihm eine Kundin eine mit Schokolade überzogene Banane ausgab, als er an der Kasse stand und realisierte, seinen Geldbeutel im Spind vergessen zu haben. Während seiner Schilderungen sieht man den Mitarbeiter in einem Zubereitungsraum beim Übergießen von Bananen mit Schokolade. Eine Userin fasst mit ihrem Kommentar den Mehrwert des Clips für potenzielle Bewerber:innen zusammen: „Finde ich cool, dass du das filmst, wie ihr das macht. Hab mich immer gefragt, wie das bei euch hinten aussieht.“

Dieser Trend war zur damaligen Zeit sehr groß und mit einem ehrlichen Blick hinter die Kulissen und auf echte Geschichten aus den Märkten super vereinbar. Täglich finden vielfältige Arbeitsschritte und nette Situationen zwischen Mitarbeiter:innen und Kund:innen statt, denen wir hier eine extra Bühne gebe

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