Synchrones Onlinelernen

people around table in cafeteria
Foto von AllGo – An App For Plus Size People

Lehrende und Lernende befinden sich an unterschiedlichen Orten zur gleichen
Zeit und nutzen gemeinsam dasselbe Medium (virtueller Klasssenraum):

  • 1.      Methodenvielfalt: Twitterunterhaltungen, Chats, Webinare, Video-
    konferenzen, Hangouts, Skypeunterhaltungen, gleichzeitiges Arbeiten an
    Online-Dokumenten, zum Beispiel im Chat oder Google Docs etc.

  • 2.      Zeit: Schnelle Reaktionszeiten für Dozenten und Teilnehmende

  • 3.      Situation: Ähnliche Vortragssituationen wie in Präsenzseminaren
    für Reden und Vorträge

  • 4.      Umittelbarkeit: Direkter und persönlicher Austausch
    zwischen Lernenden und Lehrendem

  • 5.      Mitgestaltung für Lernende: Gerade in Chats und Webinaren möglich –
    Teilnehmer (TN)-Vorträge, TN-Fragen, TN-Anworten, die TN arbeiten gemeinsam
    an Aufgaben (Whiteboard bei edudip z. B.), Umfragen, Kurzantworten, Video- und
    Audioübertragung von TN

  • 6.      Kosten: Gemeinsames Arbeiten und dabei reduzierte Kosten für Anfahrt,
    Unterbringungen und Arbeitszeitverlust im vergleich für webbasierte Strukturen unter
    Nutzung von vorhandenen Resorchsen wie PC, Headset, Internetverbindung,
    digitalen Unterlagen

  • 7.      Taktung: Kurze Zeiteinheiten von 60 bis 90 Minuten

  • 8.      Lernprozesse: Wiederholen oder Vertiefen von selbständig erlerntem
    Wissen in asynchroner Lernarbeit


    Fazit:

    Die Welt der Technik verändert sich und so wie der Buchdruck das Lernen und Lehren verändert hat, verändert auch das Internet unsere Möglichkeiten des Lernens – fast täglich. Betriebliche Weiterbildung sollte daran anschließen und sich die Vorteile aus beiden Welten – digital wie real – zunutze machen.

    Dann bewirken Weiterbildungen mehr als ein Tropfen auf einen heißen Stein. Hybride (Rhetorik)-Seminare bieten Zeit und Raum für intensiven Wissenstransfer, Praxisnähe zum Beruf, Übungszeiten und intensiven Austausch zwischen Mitgliedern der Lerngruppe als auch zu Dozenten.

·         1.      Von Angesicht zu Angesicht miteinander sprechen: 
Den anderen sehen, riechen oder so gar anfassen. Viele Menschen 
habe dann erst das Gefühl, es passiert auch tatsächlich etwas.

·         2.      Gruppenübungen: Direktes Reagieren auf andere Teilnehmer 
und Dozenten – gerade in Debatten ein wichtiges Übungsmoment

·         3.      Verhalten nachahmen: In Seminarsituationen biete ich als Rhetorikdozentin 
gerade durch mein Redeverhalten und meine Argumentation eine Rohmodell, an dem 
sich Teilnehmer orientieren. Teilnehmer evaulieren, was zu ihnen passt und was nicht. 
Eigenes Verhalten bewerten und verändern.

·         4.      Raus aus dem Berufsalltag: Für viele Teilnehmer bietet ein Seminar eine 
willkommende Abwechslung im Alltag; eine andere Umgebung und Gerüche fördern 
die Aufnahme von neuem Wissen. 

·         5.      Austausch mit Kollegen oder anderen Fachleuten: Blick über den Tellerrand

·         6.      Konzentriertes Arbeiten an neuen Fertigkeiten: Weg vom Telefon, E-Mail 
und anderen Unterbrechungen

·         7.      Gezielte Unterbrechungen: Lernen mit allen Sinnen, unterschiedliche 
Lernmöglichkeiten voll ausschöpfen

·         8.      Ähnliche Situation wie im Beruf: Reden vor anderen Menschen – 
Verhaltensweisen testen in Bezug auf Lampenfieber, Blackout und 
Körpersprache, Mimik und Gestik

·         9.   Gerade für Rhetorik: Videotraining – direktes und zeitversetzte 
Rückmeldung zum Redebeitrag

·         10.  Unmittelbarkeit: Direkte Reaktionen von Zuhörern aufnehmen und 
noch im Vortrag eigenes Verhalten anpassen

Über die Autorin

Judith Torma lehrt seit 11 Jahren Rethorik für Führungs- und Fachkräfte (Präsenzseminare / firmenintern & offenes Angebot | Onlineseminare). Rhetorikseminare, die bei ihr online stattfinden, nutzen ein #LMS – Learning Management System. Neue Seminare werden in 2015 als hybride Lernformen angeboten. Ziele & Grundlagen:

  • 1.      Intensive Vorbereitung ermöglicht die Mitgestaltung der Präsenzseminare
    durch die Teilnehmenden bereits vor dem Eintreffen im Seminar

  • 2.      Lernplattform als Treffpunkt für Dozenten und Teilnehmende sowie als
    Plattform für Unterlagen, Vorlagen und den intensiven Austausch

  • 3.      Persönliche Ansprache zwischen Lernendem und Lehrendem – E-Mails oder Chats

  • 4.      Lernen in kleinen Häppchen stellt gerade in online Angeboten den größten Vorteil da –
    dosierte Informationsflut – einwenig wei bei Ebbe und Flut – planbar

  • 5.      Präsenzeminare konzentrieren sich auf Übung und Feedback, weniger Vermittlung von Hintergrundwissen

  • 6.      Präsenzseminare bieten geschlossenen Raum, in dem Teilnehmende
    neue Fähigkeiten testen, anpasen und verfeinern

  • 7.      Konzentriertes Arbeiten in unterschiedlichen Dosen und für die verschiedenen
    Lernenden und Ihren Vorlieben.

  • 8.      Kleinere Teilnehmerzahl (1-6) in Präsenzseminare  in Verbindung mit
    größeren (12 – 15) oder großen Teilnehmergruppen (Vorlesungen, Workshops mit 80  bis 300)

  • 9.      Langfristige Begleitung der Lernenden, Ansprechpartnerin
    bei der Umsetzung in den Berufsalltag

    Kontakt:

Netz:    http://www.rhetorikseminar.org
Blog:     http://rhetorikblog.com

Pod:      http://podcast.rhetorikseminar.org

Download für diesen Beitrag: Hybrides Lernen – Zukunft für Rhetorikseminare

 

Vorteile von Onlineseminaren

Onlineseminare sehe ich als die Enkelkinder des Fernstudiums. In vielen Fernstudien wurden früher Unterlagen per Post verschickt und Lernende arbeiteten diese allein und selbständig durch. Weder zugeschickte Unterlagen – postalisch oder digital – noch ein einmaliges Webinar gehören für mich zu nachhaltigen Onlineseminaren. Diese bieten, wenn sie gut sind, vielmehr eine Vielzahl an Möglichkeiten zu unterrichten und zu lernen. Gute Fernstudienanbieter haben dies übrigens verstanden.

Onlineseminare leben von der Gemeinschaft, in der wir nach unserem eigenen Zeitfenster und in unserem eigenen Tempo lernen. Doch Achtung: Zwar wirkt der Einsatz unterschiedlicher Medien für das Lernen beflügelnd, doch der Einzelne muss die Vielfalt reduzieren, damit Lernen in kleinen Häppchen funktioniert, und eben nicht durch eine Informationsflut und stressige Toolfülle ausgebremst wird.

Online Seminare lassen sich synchron – also gleichzeitig zum Beispiel im Video- oder Textchat oder asynchron unter anderem über aufgezeichnete Videos und Lernforen aufbauen. Je nach Format entstehen unterschiedliche Vorteile.

Lernen als Mischform

Frontalunterricht wird immer noch in diversen Fachartikeln und in der Branchendiskussion heftig in Abrede gestellt, nämlich als altmodisch und ineffizient. Welche vorteilhaften Alternativen es jedoch gibt, bleibt außer einem Verweis auf das Internet häufig unbeantwortet. Im Folgenden fasse ich die jeweiligen Vorteile von Präsenz- und Onlineseminaren sowie deren Kombination zusammen, die ich seit 11 Jahren im Rahmen meiner Rhetorikseminare erprobe und kennengelernt habe.

Zwei der größten Gegenargumente gegenüber Präsenzseminaren 
legen zwar die Wahl von onlinebasiertem Lernen nahe, sind aber nicht immer fundiert:

  • 1.      Kosten für Fahrzeiten, Fahrten und Hotelunterbringungen: Auch onlinebasiertes
    Lernen erfordert Kosten für eine sehr gute Infrastruktur. Die Kosten verschieben sich daher,
    werden also nicht aufgehoben, im besten Fall nur reduziert. Hybrides Lernen verlangt noch
    immer nach Präsenzphasen, dabei entstehen ohnehin Kosten.

  • 2.      Große Wissenslücken trotz Informationsflut: Häufig formulieren
    Teilnehmer von Präsenzveranstaltungen, dass sie aufgrund vieler vermittelter Informationen
    übersättigt und nicht mehr aufnahmefähig sind. Gute Präsenzveranstaltungen setzen
    jedoch wie webbasierte Lehrmethoden auf die Vermittlung kleine Wissenseinheiten.
    Allerdings entspricht das oft nicht dem Anliegen der Unternehmen: Möglichst viel Stoff
    in möglichst wenig Zeit an möglichst viele Mitarbeiter vermitteln.

Asynchrones Onlinelernen

Lehrende und Lernende sind am gleichen Ort, jedoch zu unterschiedlichen Zeiten,
zum Beispiel innerhalb von Lernplattformen:

  • 1.       Jeder lernt nach seinem Zeitgefüge innerhalb eines festen Zeitrahmens: 
    Lernen passiert dann, wenn die eigene Lernkurve optimal ist.

  • 2.      Bessere Integration in den Arbeitsalltag: Feste Lernzeiten innerhalb
    des Tages bieten größere Chancen, um erfolgreich zu lernen

  • 3.      Zeitpunkt: Dann lernen, wenn Wissen benötigt wird

  • 4.      Methodenvielfalt: Texte, Podcasts,Videos, Lückentexte, Wissensabfragen,
    Forenbeiträge, Fragen & Antwortzeiten, Vorlagen, Einsendeaufgaben,
    Gruppenarbeit (zeitversetzt)

  • 5.      Feedback: Intensives schriftliches Feedback von
    Dozenten und anderen Teilnehmern (Lernen unter Peers)

  • 6.      Selbststeuerung: Lerneinheiten können von jedem Lernenden
    individuell – abgespielt, angehalten, vor- oder zurückgespult werden –
    Wiederholungen und Überspringen
    von Inhalten möglich und gewünscht

  • 7.      Austausch: Schriftliche Übungen übermitteln oder Videoaufzeichnungen von eigenen
    Reden übersenden – Korrektur und Bewertung durch Dozenten oder andere Teilnehmer

  • 8.      Flexible Zeiteinteilung: Langes und intensives Lernen,
    mal kurze Happen für zwischen durch

  • 9.      Selbststerung: Selbständiges Erarbeiten von theoretischem
    Hintergrundwissen – welches durch Dozenten in unterschiedlicher
    Form angeboten wird