Seit dem Erscheinen von SecondLife ist diese virtuelle Welt aus der Presse nicht mehr wegzudenken. Doch auf die anfänglichen vielversprechenden und hochgelobten Zukunftsaussichten folgten stagnierende Teilnehmerzahlen und der Hype erblasste stark. (Ein interessantes Video hierzu, welches bei NDR erschien findet Ihr unter folgendem Link http://www3.ndr.de/ndrtv_pages_video/0,,SPM2488_VID4270880,0…)

woman signing on white printer paper beside woman about to touch the documents
Foto von Gabrielle Henderson

In diesem Zusammenhang stellen sich zwei wichtige Fragen:
– Was für ein Potential steckt wirklich in der Plattform Second Life?
– Wie kann SecondLife effektiv und effizient genutzt werden, speziell als – -Recruitingplattform?

Hier sind einige Fakten:
– Die Plattform ist seit 2003 Online.
– Es gibt circa 5 Millionen registrierte User, von denen täglich zwischen 15.000 und 40.000 online sind.
– Die User haben ein Durchschnittsalter von 33 Jahren, mit der am stärksten vertretenden Zielgruppe von 25 – 34 Jährigen.
– 31 % der User sind Amerikaner, 13 % sind Franzosen, 10% sind Deutsche und 8 % sind Briten
-30.000 bis 40.000 € muss ein Unternehmen für einen Pavillon einplanen.

Inwieweit wird SecondLife bereits für Recruitingzwecke benutzt?
Secondlife wird bislang ald Recruitingkanal nur zögerlich benutzt und noch nicht sehr intensiv. Vorreiter bei der Suche nach High-Potentials über diese Plattform sind die Firmen TMP und IBM. Im Mai diesen Jahres hatte die amerikanische Beratungsfirma TMP eine virtuelle JobMesse im SecondLife durchgeführt und konnte dafür Firmen wie eBay, T-Mobile, Hewlett Packard, Microsoft, Sodexho und Verizon gewinnen. Die virtuelle Karrieremesse war während der „Öffnungszeiten“ gut besucht, doch herrschte gleich danach wieder gähnende Leere. http://www.faz.net/s/RubC04145822B794FD59CBBC4D2C39CF75A/Doc…
Auch Xing ist mit einem Stand in SecondLife vertreten, angesiedelt direkt neben dem IBM Pavillion. Dort kann man kostenlos ein T-Shirt für seinen Avatar erhalten und auch direkt auf die Xing-Internetseite per Click gelangen.

Der zurzeit aktivste Großkonzern ist die Firma IBM. Das Unternehmen hat ein eigenes Recruiting Center aufgebaut welche vordergründlich als Interaktions- und Kommunikationsplattform zwischen Besucher und IBM dient. Das Center richtet sich hauptsächlich an Studenten, Graduates und Young Professionals und konnte bisher circa 1700 Besucher verzeichnen. Aber auch firmeninterne Events wie Teamarbeit, Weiterbildungen, Community-Meetings, finden auf den eigens von IBM dafür gemieteten Inseln statt. http://www-05.ibm.com/employment/de/secondlife/
Auch die Firma Softlab nutzt SecondLife als Plattform, um die User über die Karrieremöglichkeiten bei Ihrem Unternehmen zu informieren und sich entsprechend zu positionieren. http://www.youtube.com/watch?v=NU8_zSC92JY

Ein weiterer Ansatz zur Nutzung dieser Plattform als Recruitingstrument wird von der Zeitarbeitsfirma Randstad gezeigt. Die Firma bietet Ihre Vermittlungsdienste für virtuelle als auch reale Jobs an und sammelt außerdem Daten über Kandidaten. Schon in der ersten Woche haben sich 1.600 Menschen registrieren lassen.
http://www.karriere.at/karriere-center-recruiting/news/2116/

Fazit & Meine Meinung

SecondLife ist ein höchstspannendes Phänomen, welches definitiv Potential haben kann; nur wieviel ist ganz gewiss noch unklar. Diese virtuelle Welt ist ein typischer Vorreiter für weitere kommende Welten, die bereits in der Entwicklung sind und in jedem Falle höchst interessant sein werden. Da gilt es dann schnellstmöglich die Frage zu beantworten: Wie lassen sich solche virtuellen Welten effektiv für Personalmarketing und Recruitingzwecke nutzen?
Meiner Meinung nach wird sich in kürzester Zeit zeigen, ob der anfängliche Hype Recht behält oder, ob die momentane Flaute bei SecondLife die Oberhand behält. Somit würde ich in der aktuellen Situation von SecondLife als reines Recruitinginstrument abraten und es höchstens Cross-medial zum Einsatz bringen.
Wichtig ist, dass man aus den Erfahrungen lernt und wachsam die neuen virtuellen Welten im Auge behält und im richtigen Moment schnell und effektiv agiert. Denn wer dann nicht im richtigen Moment auf den entscheidenden Zug aufspringt, wird gegenüber der schneller agierenden Konkurrenz einen großen Nachteil in Kauf nehmen müssen.