Es war einmal ein Chef, der wollte seinen Job ganz richtig tun. Dabei merkte er nicht, wie die Mitarbeiter ihm mit jeder Frage einen Affen auf die Schulter setzten: „Kann ich in sechs Wochen in Urlaub gehen?“ „Ich muss morgen schon um fünfzehn Uhr gehen. Geht das?“ „Ist das Angebot so okay?“ „Darf ich auf den Kurs XYZ? Der Müller war auch schon drin.“ „Am nächsten Wochenende ist Bereitschaft. Wer soll das machen?“ „Können Sie diesen Brief eben unterschreiben? Da muss ja eine Zweitunterschrift drunter. Es ist sonst keiner da.“ Und unser Chef fühlte sich so richtig wichtig. Er sah all die Affen nicht, ging aber schon ganz gebeugt unter der Last des schweren Amtes. Er nannte es „Verantwortung“, die ihn drückt. Aber in Wirklichkeit waren es die Affen auf seiner Schulter. Der Schreibtisch bog sich und das Telefon lief heiß. Er war so richtig beschäftigt mit vielen Unterschriftsmappen, Überstundenanträgen, Vertretungsregelungen und den vielen Prüfungen. Er musste so viel abzeichnen, mitzeichnen, unterzeichnen, gegenzeichnen, abstimmen, abklären, erklären, verklären und kontrollieren, dass er in seinen zwölf Bürostunden keine Zeit mehr hatte

three person pointing the silver laptop computer
Foto von John Schnobrich

 zum Nach-Denken oder sogar zum Vor-Denken,

 zum Gestalten,

 zum Ent-Fesseln seiner Leute und

 zum Begeistern für eine tolle gemeinsame  Zukunft.

All die Akten verstellten ihm den Blick fürs Ganze und auch den Weitblick.

Das Ergebnis war klar: Die Mitarbeiter lästerten in der Kantine über ihren Chef: „So eine blöde Arbeitseinteilung. Wir waren zu fünft am Samstag hier, obwohl doch schon Ferien sind. Das hätte der doch wissen müssen. Der blickt auch gar nichts mehr!“ Der Chef vom Chef schimpfte auch über diesen Chef. Der Output und die Qualität der Abteilung ließen zu wünschen übrig. Kein Wunder bei so viel Verschwendung an menschlicher Energie, Zeit, Geld und Lebensfreude.

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