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Photo by Glenn Carstens-Peters

In unserer heutigen HRM-Podcast-Folge haben wir Henner Knabenreich zum Thema „Hacks für die Karriereseite“ zu Gast. Sein Gesprächspartner Alexander Petsch, Gründer des HRM Instituts, kennt und schätzt ihn schon seit vielen Jahren. In Zusammenarbeit organisierten die beiden unter anderem die HR-Night in Köln. Henner Knabenreich erzählt uns im Rahmen dieses Gesprächs, warum Unternehmen gut beraten sind, eine attraktive Karriereseite zu unterhalten und welche Fehler im gesamten Recruitingprozess noch immer gemacht werden.

Henner Knabenreich ist mit seinem pesonalentwicklung2null-Blog nicht nur einer der Top Ten HR-Blogger in Deutschland. Mit seiner knabenreich consult GmbH berät er zudem Unternehmen bei der Optimierung der Candidate Journey und ihrer Karriereseiten. Über mehrere Jahre arbeitete er in verschiedenen Unternehmen, darunter Kienbaum Communications und Personalwerk GmbH, im Bereich Konzeption und Umsetzung von Karrierewebseiten und Personalmarketing. Der studierte Wirtschaftsinformatiker ist zudem Autor von drei Fachbüchern.

So ziemlich jedes Unternehmen, das von sich glaubt, im 21. Jahrhundert angekommen zu sein, unterhält eine Karriereseite. Damit erfülle es schon mal die Grundvoraussetzung für seine Daseinsberechtigung, sagt Henner Knabenreich. „Das klingt profan, aber das ist mein erster Tipp.“ Denn wer glaube, im Zeitalter von Google for Jobs, Stepstone und Co. sei eine eigene Karriereseite weitgehend überflüssig geworden, der müsse eines Besseren belehrt werden. „Mit einer Karriere-Webseite bist du als Unternehmen dauerhaft präsent“, sagt der langjährige Berater und Fachbuchautor, „während deine Stellenanzeige in Jobbörsen maximal 30 Tage online ist“.

Die Karriereseite nicht im Footer verstecken

Eine Karriereseite sei daher Pflicht für Unternehmen, zumal sie als Recruiting-Hub schlechthin diene, sagt Henner Knabenreich. „Hier starten die Bewerbungen.“ Überdies sähen es Kandidaten oft als unprofessionell an, wenn ein Unternehmen auf eine solche Seite beim Internetauftritt verzichte. „Es ist ein Stück weit die Visitenkarte der Organisation“, sagt der HR-Profi“, je nachdem, wie ich mich da präsentiere, entscheidet der Kandidat, ob er sich bei mir bewirbt oder nicht“. Nach Möglichkeit sollte sie nicht nur regelmäßig aktualisiert werden, sondern auch mit „relevanten Inhalten“ bestückt und SEO-optimiert sein. Nur so könne sie es mit Platzhirschen wie Google for Jobs und Stepstone aufnehmen.

Doch die schönste Karriereseite nütze wenig, wenn sie nur für die ganz Hartnäckigen auffindbar sei. Henner Knabenreich spart hier nicht mit ironischer Kritik. „Es ist immer wieder spannend zu sehen, dass viele Karriereseiten vor neugierigen Blicken gut versteckt werden.“ Zumeist tauchten sie im Footer am unteren Ende der Homepage unter, oder in Untermenüs wie „Über uns“ und „Das Unternehmen“. Selbst Webagenturen missachteten nach Erfahrung von Henner Knabenreich nicht selten die goldene Regel Don’t make me think!. „Ich muss eine Webseite intuitiv erfahren können.“ Daher rät er Unternehmen, in der Hauptnavigation ein Menü à la „Jobs und Karriere“ anzulegen.

Der Zielgruppe Wertschätzung entgegenbringen

Sind die technischen Hausaufgaben erledigt, geht es an das Formulieren von ansprechenden Inhalten für die Stellenanzeigen auf der Karriereseite. Auch hier bestehe nach Ansicht von Henner Knabenreich in vielen Organisationen noch Verbesserungsbedarf. „Die meisten Karriereseiten werden aus der Perspektive des Unternehmens geschrieben“, bemängelt der Bielefelder, „da wird dann viel Selbstbeweihräucherung betrieben, aber der eigentliche Job wird überhaupt nicht thematisiert“. Dabei zeuge es von Wertschätzung, wenn auf die Bedürfnisse und Erwartungen der Zielgruppe eingegangen werde. „Das bedeutet natürlich Arbeit“, sagt Henner Knabenreich, „aber diese Arbeit lohnt sich“. Denn erst dadurch entstünden Inhalte, die von der Zielgruppe interessiert aufgenommen würden. 

Henner Knabenreich will zudem die Erfahrung gemacht haben, dass viele Unternehmen Bewerber noch immer als „lästigen Bittsteller“ wahrnähmen. Diesen Organisationen legt er einen raschen Bewusstseinswandel nahe. „Recruiting ist strategisch überlebenswichtig für ein Unternehmen“, sagte der Berater und Fachbuchautor, „aber in ganz, ganz vielen Unternehmen ist es der am schlechtesten repräsentierte Bereich“. In Zeiten von akutem Fachkräftemangel sollte das Recruiting einen deutlich höheren Stellenwert eingeräumt bekommen. „Manchmal frage ich mich, in welcher Zeit seid ihr eigentlich stehengeblieben.“

Viele weitere Hacks als Checkliste oder das gesamte Interview als Podcast oder Text: Die Karriereseite eines Unternehmens mit Henner Knabenreich (Episode #50) – HRM.de

Kontakt zu unserem heutigen Podcast-Gast Henner Knabenreich: henner-knabenreich – HRM.de

Tape Art Cover Bild by Max Zorn : http://www.maxzorn.com / https://youtu.be/iGqo7e-FN0s

Music by “Monsters of Rec: die HR & Recruiter Branchenband” https://www.hrm.de/unternehmen/monsters-of-rec/

Podcast Produktion: York Lemb – Employee Podcast https://www.hrm.de/unternehmen/employee-podcast/

Und wenn Ihr mal wieder auf der Suche nach Wein/Sekt für Euren nächsten HR-Event seid, dann wäre doch der: HR² Wein passend https://wein.hrm.de/

Viel Spaß mit dieser Podcast Folge.

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