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York Lemb

Alexander Petsch: Glückauf und herzlich willkommen zu den heutigen HRM-Hacks. Mein Name ist Alexander Petsch, ich bin der Gründer des HRM Instituts, Euer Gastgeber. In unserer heutigen HRM-Hacks-Folge spreche ich mit York Lemb zu Hacks zum Thema Job-Podcast. Oder besser, was ist ein Job-Podcast? Warum brauche ich einen? Und wie geht das? York Lemb ist Marketing-Fachmann, war zehn Jahre bei Obi im Marketing, dann zehn Jahre Marketingleiter bei Holzland, einem der größten Holzfachhandel-Kooperationen mit 300 Händlern im DACH-Raum. Er ist Dozent für Marketing und digitale Medien an der Fachhochschule für Ökonomie und Management und Unternehmer mit Jobpodcast.de. Herzlich willkommen, York!

00:01:15

York Lemb: Danke, Sascha, dass ich da sein kann.

00:01:19


Alexander Petsch: Ja, wir kennen uns ja schon ganz, ganz lange und ich hatte Dich vor ungefähr einem Jahr angesprochen und gefragt, hast Du Lust, mit uns vom HRM Institut die HRM-Podcasts zu produzieren. Und nach etwa 50 Folgen hast Du daraus das Thema Job-Podcast für Dich entdeckt und entwickelt. Sag‘ mal, was kickt Dich an dem Thema?

00:01:45


York Lemb: Digitale Medien beschäftigten mich ja schon sehr lange. Meine ersten Video-Podcasts habe ich sozusagen für meinen letzten Arbeitgeber gemacht. Da ging es darum, dass die Mitarbeiter einfach E-Mails nicht gelesen und die Newsletter nicht umgesetzt haben. Und dann haben wir gesagt, na ja, dann brauchen wir etwas Neues. Da habe ich mich im Konferenzraum einfach vor die Kamera gestellt und erzählt, was wir gerne umgesetzt haben wollen, und haben diese Videos bei Youtube hochgeladen und an unsere Mitarbeiter verschickt. Das kam so gut an, dass da eine ganze Serie daraus wurde. Das ist jetzt fünf Jahre her und ich habe mich seither einfach immer weiter damit beschäftigt, habe Podcasts gehört, habe selber ein paar kleine private Podcasts gemacht. Aber war dann sehr glücklich, dass Du gesagt hast, Mensch, wollen wir das nicht zusammen machen, um das auf eine neue professionelle Ebene zu heben. So kam das ganze Podcast-Thema, Producing und Umsetzen sozusagen. Und Job-Podcast hat mich wegen Deiner 50 Folgen so geflasht. Ich möchte mal ein paar Highlights zitieren aus den 50 Folgen. Das eine ist zum Beispiel Professor Dr. Knoblauch, der ganz klar gesagt hat, Talente sind das neue Gold. Dirk Hahn, CEO von Hays hat gesagt, er geht davon aus, dass in fünf Jahren er sich bei den Kandidaten bewirbt und nicht mehr andersherum. Und damit ist das Thema Talente zu finden, zu halten und die richtigen rauszusuchen eine Riesenbaustelle. Und das hat sich, wenn wir ehrlich sind, durch diese 50 Podcasts eigentlich durchgezogen.

00:03:32


Alexander Petsch: Ja, ich beschäftige mich jetzt schon 20 Jahren mit dem HR-Thema, von daher war es eigentlich abzusehen, mit welcher Vehemenz das ganze Thema Talent zurzeit über uns hereinbricht. The War for Talents oder The War for Talents is Over, Talents have Won sind ja keine neuen Sprüche. Aber es ist doch krass, wie sich das alles zuspitzt.

00:04:09


York Lemb: Ja, das war ja auch die Quintessenz vieler Podcasts, die wir gemacht haben. Und da habe ich mir gesagt, Mensch, wenn wir doch immer wieder Stellenanzeigen machen und immer wieder feststellen, dass sich nicht genügend Leute oder gute Leute darauf bewerben, dann muss ich doch einfach mal darüber nachdenken, was könnte ich anders machen. Mache ich immer wieder denselben Versuchsaufbau, darf mich nicht wundern, dass ich immer dasselbe Ergebnis bekomme. Und da ist halt die Idee zu sagen, okay, wir machen keine Revolution, sondern eine Evolution und machen zu der Stellenanzeige, die ja auch nach Ansicht von Matthias Mäder oder Jürgen Grenz nicht tot ist, sondern Potential nach oben hat, einen Job-Podcast. Und ich glaube, ein Job-Podcast ist genau das Richtige, weil man das als Add-on versteht. Und nicht nach dem Motto, ich mache nur einen Podcast, um Mitarbeiter zu suchen. Das ist völliger Quatsch.

00:05:07


Alexander Petsch: Ich glaube, wir haben noch gar nicht richtig beschrieben, was ein Job-Podcast eigentlich ist?

00:05:10

York Lemb: Okay, einen Job-Podcast nennen wir vier plus eins. Das sind vier Fragen, die der Vorgesetzte, beziehungsweise zukünftige Vorgesetzte seinen Kandidaten beantwortet. Und die plus eins ist immer die Frage, die ich oder einer meiner Interviewpartner stellen, wo ich nach den ersten vier vorbereiteten Fragen denke, das ist ja nett, aber jetzt kommen wir mal zum Pudels Kern.

00:05:43


Alexander Petsch: Noch ein bisschen etwas aus dem Eingemachten…

00:05:46


York Lemb: Die wird halt geschaltet zu der ganz normalen Stellenanzeige. Die wird gehostet, die wird weiterverbreitet und damit bekommt der zukünftige Bewerber einen persönlichen, authentischen Eindruck. Einen viel ehrlicheren Eindruck als einfach nur die Stellenanzeige.

00:06:07


Alexander Petsch: Aber der Job-Podcast wird ja nicht einfach nur zusätzlich geschaltet, sondern ist auch eingebettet in die Stellenanzeige beziehungsweise kann ein Teil der Stellenanzeige sein.

00:06:17

York Lemb: Absolut. Auf der einen Seite wird der Podcast verbreitet, auf Spotify, auf Google Podcast, auf Deezer, auf Apple Podcast. Überall wird dieser Podcast verteilt. Er wird auf der eigenen Karriereseite implementiert, wenn es gewünscht wird. Aber in jedem Fall wird er auf unserer Job-Podcastseite implementiert, und das bringt auch noch mal richtig Traffic auf die die Bewerberseite, auf die eigenen Bewerberportale sozusagen.

00:06:51


Alexander Petsch: Und eigentlich ist es doch auch verknüpft mit der‚ Stellenausschreibung.

00:06:57


York Lemb: Absolut. In der Stellenausschreibung baut man einen Link zum Job-Podcast ein, zu den zentralen Fragen, die Sie vielleicht Ihrem neuen Vorgesetzten stellen. Dann klickst du auf den Link und hörst sofort den Job-Podcast. Nicht alle Portale unterstützen, dass das auf der Seite direkt implementiert wird, aber durch einen Link in jedem Fall.

00:07:22

Alexander Petsch: Das hängt also auch ein bisschen mit dem ATS und der Jobbörse zusammen, wo ich meine Jobanzeige geschaltet habe oder meine Jobanzeige hoste. Was sind denn so Deine Hacks und Tipps, die Du uns mitgebracht hast zum Thema Job-Podcast?

00:07:

York Lemb: Ich glaube, der Erste ist, nicht fremdeln. Also das Thema einfach angehen, ich habe in meinen großen Projekten, ob das jetzt bei Obi oder bei Holzland gewesen ist, viel im Change Management gearbeitet. Wenn man etwas ändern will, ist das oft eine Baustelle. Wie geht das? Es gibt viel Unsicherheit darin. Und bei dem Job-Podcast kann ich nur sagen, einfach mal machen und ausprobieren. Das ist, glaube ich, eines der zentralen Themen. Das allerdings nicht ohne Sinn und Verstand, behaupte ich jetzt mal. Und damit käme ich zum zweiten Hack: Ein ganz klares Ziel setzen. Was will ich und wofür stehe ich? Das ist aber auch das Wichtige bei der Stellenanzeige, unterm Strich gesehen. Was ist genau meine Zielsetzung? Was will ich? Wo will ich hin? Und was sind eigentlich meine Assets für den Kandidaten? Weil heute zu sagen, Sie haben einen trockenen Arbeitsplatz, Licht und Computer, eine Toilette und Wasser, und Äpfel gibt es bei uns auch, damit hole ich nicht wirklich Talente vor den Ofen.

00:08:56


Alexander Petsch: Was ist die Kernaussage? Was ist die Kernbotschaft, die ich kommunizieren möchte? Meine Employer Brand, nicht nur bei der Stellenanzeige und beim Job-Podcast, sondern der eigentliche Kern meiner Employer Brand, die auch im Job-Podcast mitdurchscheinen soll.

00:09:16


York Lemb: Ich habe letztens einen Vortrag gehalten bei der Synergy, da ging es auch um das Thema Talent-Besetzungen im IT- und E-Commerce-Umfeld. Und ich hatte zwei Beispiele dabei in meiner Präsentation, kann ich Dir gerne zuschicken. Das eine ist eine Stellenausschreibung als Social Media Manager beim ZDF, wo unten drunter steht, es können keine Bewerbungen per E-Mail angenommen werden, sondern nur schriftliche. Da kann ich nur sagen, da habe ich meine Marke und auch meinen Job nicht verstanden. Wenn ich einen digitalen Social Media Manager suche, der sich heute noch per Post bewerben soll, das ist am Thema vorbei. Dann die zweite Anzeige, die ich als Beispiel gebracht habe, war eine Telekom-Anzeige. Da waren 16 Punkte, die der Kandidat erfüllen sollte und zwei Punkte, was das Unternehmen bietet. So gewinne ich keine Talente. Ich muss mir klar werden, was will ich und was braucht der Job, den ich suche? Und da ich aus dem Marketing komme, wie Du schon sagtest, ist das natürlich immer die zentrale Frage, immer kundenorientiert. Und wenn meine Talente, die ich anwerben will, meine Kunden sind, dann muss ich mich auf den Stuhl setzen. Und ich muss auch genau diese Fragen beantworten. Den letzten Job-Podcast, den wir gemacht haben, war für ein kleines Unternehmen hier in der Nähe von Aachen. Die lassen Medizintechnikprodukte zu, sie helfen also großen Pharma-Industrieunternehmen medizintechnische Produkte zuzulassen. Und das suchte einen Senior-Mitarbeiter. Und meine plus eins-Frage war, warum soll sich eigentlich irgendjemand bei einem kleinen No-name-Unternehmen bewerben? Warum? Das ist natürlich eine Frage, die man als Vorgesetzter nicht so gerne hört. Aber wenn wir ehrlich sind, diese Frage stellt sich genau der Bewerber. Und wenn ich sie nicht aktiv beantworte, beantwortet er sie für sich selber und bewirbt sich gar nicht erst. Also, ich komme halt aus dem Marketing und Fragen, die nicht beantwortet werden, beantwortet der Kunde immer für sich selber. So einfach ist das. Und genauso gilt das auch beim Job. Wenn mir nicht klar ist, wofür ich stehe, was meine Stärken und meine Schwächen sind, und wie ich damit umgehe, wenn ich da nicht reinen Tisch mache, dann bewerben sich auch keine guten Talente. Herr Knoblauch sagt ganz klar, wenn ich A- oder sogar AAA-Mitarbeiter haben will, dann muss ich wissen, wer ich bin und ich muss wissen, was ich zu bieten habe.

00:12:01


Alexander Petsch: Ja, kommen wir noch mal zurück auf den Job-Podcast. Die ersten Schritte gehen, war der erste Hack. Dann sich bewusst werden, für was stehe ich? Den Kern meiner eigenen Ziele definieren. Wie geht es dann weiter?

00:12:15

York Lemb: Seien Sie ehrlich und setzen Sie sich auf den Stuhl vom Kandidaten. Das hatte ich gerade eben schon mal so gesagt, dass ganz klar sein muss, was will mein zukünftiger Kandidat hören? Und mein letzter Hack sozusagen ist, viele Podcasts hören, damit man für sich so feststellt, was will ich oder welcher Stil gefällt mir eigentlich? Ich komme ja aus einer Winzer-Familie und da ist es ähnlich mit dem Weintrinken. Viel ausprobieren, bis ich eine Flasche entdeckt habe, die mir geschmeckt hat. Alles kaufen, was das Budget hergibt. Und hoffen, dass das lange hält, und hoffen, dass es nicht eine 200-Euro-Flasche war. Und genauso ist es mit dem ersten Job-Podcast. Und da schließt sich auch wieder der Kreis. Nicht Fremdeln, einfach anfangen, sich bewusst sein, was man will und einfach mal machen und dann gucken, was wirkt. Und das Schöne ist, der Job-Podcast ist halt nicht die Revolution im Stellenmarkt oder bei der Stellenbesetzung, sondern eine Weiterentwicklung. Ich bin ein Add-on für die Stellenanzeige. Warum? Wenn man die Transkription anguckt, die wir gerade auch für den HRM-Podcast machen, das sind 30 Minuten Podcast, das sind sieben bis zehn Seiten Text. Da brauche ich mir keine Gedanken zu machen, ob ein zukünftiger Kandidat sieben Seiten Text über mein Unternehmen liest. Aber in einem 15-minütigen Job-Podcast sind es drei, vier DIN-A4-Seiten, die ich an wertigen Informationen unterbringen kann. Und viel sympathischer, auf dem Weg zum hoffentlich alten Arbeitgeber kann ich mir das anhören, beim Fahrradfahren, beim Laufen. Also, wenn ich sage, Mensch, das ist ein spannendes Unternehmen, und dann habe ich einen Vorgesetzten, der mir ehrlich Rede und Antwort steht, und das auch sympathisch rüberbringt, dann ist das ein absoluter Pluspunkt in dem ganzen Wirrwarr der Standardstellenanzeigen, die es im Moment gibt.

00:14:21


Alexander Petsch: Einer meiner Hacks dazu wäre, es ist gar nicht mit so vielen Hürden verbunden, wie man da vielleicht gerade heraushören kann. Zum einen, das Sympathische entsteht durch Ehrlichkeit. Man muss kein Entertainer sein, man muss kein Stimmenakrobat sein, sondern einfach authentisch. Das ist, glaube ich, schon ausreichend.

00:14:59

York Lemb: Absolut richtig. Ich bringe mal ein Beispiel: Bin ich ein Steuerberater, dann muss mein Podcast ganz anders sein, als wenn ich ein Start-up bin. Suche ich einen Start-up-Mitarbeiter, kann ich das Jobinterview durchaus auch mal in der Kneipe aufnehmen. Bin ich Steuerberater, wo es um Detailgenauigkeit und Termintreue geht, muss das ein Podcast sein, der absolut auf den Punkt kommt – keine langen Pausen, keine Ähs. Als Steuerberater, also jemand, der sehr korrekt ist, muss es auch ein korrekter Podcast sein. Als Start-up oder als Yuppie-Unternehmen kann es auch ein bisschen anders sein. Also, der Podcast muss schon zur Marke passen. Und das, was du sagst, authentisch. Es bringt ja nichts, ein Feuerwerk abzufeiern und im wahren Leben bin ich das nicht. Das fällt ja dann auf. Das ist ja genau das, was wir durch den Job-Podcast vorbeugen: Eine Stellenanzeige, ein Bewerbungsgespräch, ich werde eingestellt und dann arbeite ich sechs Monate unter einem Chef, mit dem ich nicht zurechtkomme. Dann zahle ich die Quittung, indem der Mitarbeiter wieder weg ist. Aber wenn ich von vornherein ehrlich bin und jemand sich entscheidet, für den möchte ich arbeiten, der ist zwar nicht der Eloquenteste, aber der ist zuverlässig, der gibt Feedback, der ist positiv, dann ist das genau das, was ich haben will. Also, ich bekomme das, was mir geliefert worden ist. Und da hilft mir der Job-Podcast, ein bisschen ehrlicher zu sein und ein bisschen authentischer zu sein. Es gibt auch eine schöne Studie dazu, dass das gesprochene Wort noch mal viel mehr Gewicht und Ehrlichkeit und Authentizität hat als das geschriebene Wort. In einer Stellenbeschreibung stehen dann immer ganz blumige Worte. Da schreibt ja keiner rein, stieselig. Aber es gibt durchaus Bereiche, die stieselig sind.

00:17:04


Alexander Petsch: Für mich ist der Job-Podcast ein Stück weit Weiterentwicklung auf einem ganz anderen Niveau, was wir bei uns schon seit Jahrzehnten haben. Im auszubildenden Bereich haben wir immer die ehemaligen Auszubildenden im Recruiting zu Wort kommen lassen, mit Zitaten oder zum Teil auch in Anzeigen. Das haben sie immer sehr gerne gemacht, weil sie Spaß daran hatten. Und die Bewerber fanden das immer mega, weil sie das Gefühl hatten, sie haben damit ein Stück weit hinter die Hochglanzkulisse geguckt. Und das ist etwas, was ein Job-Podcast super leisten kann. Das ist ein subjektives Gefühl, ob das zu mir passt, und das motiviert mich.

00:17:56


York Lemb: Absolut. Wenn Du überlegst, wie viel Zeit wir mit Arbeit verbringen und wie viel Gefühl da auch mit entsteht, durch Frustration. In einer Gallup-Studie kommt ganz klar heraus, dass 80 Prozent aller Jobwechsel wegen dem Vorgesetzten passieren. Weil ich mich nicht wohlfühle, weil ich mich nicht wertgeschätzt fühle, weil weil, weil. Und das ist ja eigentlich das Spannende. Aber der Podcast im Vorfeld kann mir schon helfen, einen Eindruck zu gewinnen, und zwar jenseits von dem, was das Imagevideo zeigt. Imagevideos sind toll, aber eigentlich interessiert mich als zukünftiger Kandidat nicht das Imagevideo, sondern was sind die Potenziale? Wo kann ich mich verwirklichen? Wo kann ich mich einbringen? Das ist zum Beispiel eine der tollsten Fragen, die wir stellen: Was sind die Herausforderungen der nächsten sechs Monate auf diesem Job? Das ist das, was der Kandidat spannend findet, nicht, dass ich ein weltweites Unternehmen bin, ein paar Milliarden mache. Was in den Broschüren steht, ist gar nicht interessant. Sondern was kann ich dazu beitragen in den nächsten sechs Monaten? Was ist gerade Baustelle? Wo kann ich meine Expertise einbringen? Wo kann ich Gas geben? Das interessiert Talente wirklich. Und das ist eine der spannendsten Fragen, die wir im Moment stellen.

00:19:28


Alexander Petsch: Ich hätte noch einen Zusatz-Hack, und zwar einen Mega-Hack.

00:19:34


York Lemb: Da ich jetzt mal gespannt.

00:19:36

Alexander Petsch: Du hast das ganze Thema Google und SEO noch ausgelassen.

00:19:40

York Lemb: Das stimmt, weil das in der Tat ein mega Hebel ist. Aber darauf kamen wir  irgendwie durch Zufall, nämlich durch unser HRM-Projekt. Wir hätten ja vorher nie geahnt, dass ein Podcast einen solchen Impact auf SEO hat. Das ist ja Wahnsinn, muss man sagen. Und das führt dazu, dass, wenn man einen Job-Podcast macht, es absolut auf Reichweite und Sichtbarkeit einzahlt. Also Sichtbarkeit, was eigentlich der interessanteste Bewerberpunkt ist, nämlich auf der eigenen Karriereseite und nicht auf einer Stellenbörse. Da kriegen wir den Traffic hin durch den Podcast. Und das Zweite ist tatsächlich Google-Platzierung. Ich wäre nicht seriös, wenn wir jetzt sagen würden, wir garantieren Top-Ten-Platzierung. Aber das, was in der Tat im Moment passiert, ist, dass eigentlich fast alle Deine Podcasts, also von Hrm.de, immer in den Top Ten bei den richtigen Keywords sind. Und das passiert auch bei den Job-Podcasts, zumindest bei denen, die wir bis jetzt gemacht haben. Da sieht man das ganz klar. Ich nenne mal ein Beispiel: Wenn man „Dirk Hahn Strategie“ googelt, und jetzt ist Dirk Hahn als CEO von Hays eine direkte Kausalkette zum Thema Strategie, ist der HRM-Podcast weit vor der eigenen Hays-Seite. Auf der ersten Seite bei Google. Das Gleiche gilt übrigens für „Stellenanzeige Jürgen Grenz“.

00:21:28


Alexander Petsch: Spannend im Kontext Job-Podcast ist ja, dass ich eine gute Chance habe, bei wichtigen Job-Suchbegriffen und vielleicht auch in Kombination mit dem Standort, das alles einfach zu optimieren. Und da kommt dann ja auch ein bisschen Deine Expertise zum Thema Shownotes mit rein. Und was will ich denn? Wo möchte ich denn eigentlich ranken und weit vorne sein? Und ich glaube, das ist auch ein Hack zum Thema Job-Podcast mit einem Anbieter zu machen – da gibt es ja auch noch zwei, drei andere im Markt, die das bestimmt auch sehr gut machen – versus das völlig alleine zu machen. Einfach eine Tonspur aufnehmen und die veröffentlichen ist nicht die Challenge, aber die vielen kleinen Rädchen zu drehen, damit danach das Boot deutlich schneller fährt, das ist die Chance. Und im Preis/ Leistungs-Kosten/Nutzen-Aspekt ist das ehrlich gesagt ein super Hack.

00:22:44


York Lemb: Absolut. Also das ist ja wie mit allen Dingen. Den Einstieg sollte man einfach halten, indem man mal anfängt. Aber sich jemand an die Seite zu holen und zu fragen, Mensch, wie hast du das gemacht, wie funktioniert das, das macht in jedem Fall Sinn. Da kommen wir ja dann auch aufs Trapez. Man kann uns ja einfach auch mal nur zu einem Gespräch buchen, sagen, Mensch, wie gehst du vor, wie machst du das? Und man kann auch welche mit uns direkt produzieren. Das ist alles möglich. Aber ich glaube, wichtig ist, eine kleine Hürde zu nehmen, nämlich anzufangen und es dann zu professionalisieren, was die Ziele betrifft. Aber die Ausbaustufe, von der Du redest, die richtigen Shownotes zu haben, eine Transkription zu haben, eine Webseite zu haben, wo das dann auch alles propagiert wird, sodass es auf SEO einzahlt, das ist dann auch ein etwas größerer Rattenschwanz, der nicht für fünf Euro zu haben ist. Das stimmt schon.

00:23:37

Alexander Petsch: Gut, hast Du zum Schluss noch einen Tipp für unsere Hörer?

00:23:41


York Lemb: Ja, tatsächlich ein bisschen von den Amerikanern und den Chinesen lernen, einfach mal machen und das dann professionalisieren. Aber nicht am Anfang ein riesiges Drama machen, so wie die Deutschen das oft machen, bis ins kleinste Detail zu Ende entwickeln und dann zwei Jahre später nach dem Talent suchen. Wir haben jetzt die Baustelle, wir wollen jetzt Leute haben. Einfach mal ausprobieren, mit einer Stelle anfangen. Alle Kunden, die wir haben, haben mit einer angefangen und wollen dann am Ende des Tages eigentlich immer mehr machen.

00:24:22


Alexander Petsch: Und mein letzter Hack dazu wäre, Podcast kills the video star. Es ist nämlich viel einfacher und die Hürden sind viel niedriger und man hat mit all den Beteiligten viel mehr Spaß, wenn man einfach mal mit einem Mikrofon und ein bisschen Technik starten kann. Insbesondere für all jene, dazu zähle ich auch mich, die eine Kamera erst mal ein bisschen abschreckend finden. Weil da einfach die Hürde viel höher ist, auch die Hürde der Akzeptanz im Unternehmen ist sicherlich bei einem Videoformat deutlich höher. Da lassen sich Mitarbeiter leichter vor das Mikrofon locken.

00:25:14

York Lemb: Absolut. Und ich glaube, wenn man das mit dem richtigen Interviewpartner macht, dann öffnen sich die Menschen auch. Das funktioniert eigentlich. Man muss ein Menschenfreund sein und dann funktioniert das wunderbar. Und es ist viel, viel leichter, einen Podcast aufzunehmen, als eine Videobotschaft zu senden.

00:25:33


Alexander Petsch: York, herzlichen Dank, dass Du heute mal nicht hinter der Technikkulisse warst, sondern davor. Und mein Gast.

00:25:42


York Lemb: Danke schön!

00:25:44


Alexander Petsch: Und wir haben uns überlegt, dass wir auf der TALENTpro vom 6. bis 7. Juli 22 in München sicher auch etwas zum Thema Job-Podcast machen werden. Wir sind noch nicht ganz sicher was, aber vielleicht ein kleines Live-Studio, vielleicht etwas, wo Ihr selbst damit experimentieren könnt, vielleicht mal Euren eigenen Job Podcast aufnehmen. Also, da sind wir noch in der Konzeptionsphase, aber es wird auf jeden Fall spannend und es ist ein Aspekt für die Themen Recruiting, Talent Management und natürlich Employer Branding. Ich freue mich schon, 6. und 7. Juli, bitte Urlaubssperre eintragen, da müsst Ihr dabei sein, wir werden es ordentlich krachen lassen.

Für all jene, die den Inhalt unseres heutigen Podcasts noch mal nachlesen wollen oder die Hacks als Checkliste gerne zusammengefasst haben möchten, einfach unter Hrm.de Job-Podcast oder York Lemb eingeben und dann findet Ihr das sicher und könnt es Euch downloaden, ausdrucken, wie auch immer. Also, noch mal vielen Dank, York, dass Du dabei warst!

00:27:01


York Lemb: Danke! Ich freue mich auf die TALENTpro, ich werde ja auch da sein.

00:27:05

Alexander Petsch: Glückauf, bleibt gesund und denkt daran, der Mensch ist der wichtigste Erfolgsfaktor für Euer Unternehmen.