„How women mean business“ ist in vier Teilbereiche gegliedert:

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Foto von Dane Deaner
  • Audit zur Feststellung der Ausgangssituation
  • Zielsetzung von Gender Balance
  • Implementierung der Gender Balance in die Unternehmensumgebung
  • Nachhaltigkeit der Instrumente Warum ist Gender Balance so wichtig für Unternehmen?

Wittenberg‐Cox erklärt, dass mehr als die Hälfte der Hochschulabsolventen weltweit Frauen sind. Zudem machen Frauen ungefähr 50 Prozent der Bevölkerung aus. Doch Unternehmen spiegeln die Bevölkerungsverteilung in den seltensten Fällen wieder – ein männerdominiertes Umfeld, vor allem in Führungspositionen, ist noch immer Normalität. Die Autorin gibt praktische Hinweise, wie Unternehmen am besten vorgehen, um das Thema Gender Balance auf die Tagesordnung zu bringen.

Sie erläutert, wie die einzelnen Schritte auf dem Weg dorthin erfolgreich verlaufen können. In erster Linie der CEO des Unternehmens sei gefragt, die Initiative zu einem ausgeglichenen Geschlechterverhältnis ins Leben zu rufen und als Vorbild mit einem diesbezüglich ausgewogenen Managementteam voranzugehen. Dabei das Human-Resources‐Team als Initiator und ausführende Stelle zu beauftragen, habe nicht den gleichen Effekt wie eine Implementierung von ganz oben.

Außerdem spricht sich die Autorin dafür aus, bei allen Instrumenten, die dieses Thema betreffen, auch Männer einzubeziehen und Verantwortlichkeiten an Männer zu vergeben. Dadurch werde Gender Balance nicht zu einem reinen Frauenthema, sondern zu einer allgemeinen Management-Aufgabe. Teams mit ungefähr gleicher Anzahl an Männern und Frauen seien ein Zeichen von guter Führung. Deshalb plädiert die Autorin dafür, diese Werte als Beurteilungsfaktor mit in die Bonuszahlungen der Manager einzubeziehen.

Karrieremöglichkeiten sind Wittenberg-Cox zufolge flexibler auf Frauen und Männer anzupassen. Beide Geschlechter sollte das Management individuell behandeln, denn für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen sei nicht nur die Ausgewogenheit im Sinne von Gender Balance gefragt, sondern es komme auch auf verschiedene Nebenfaktoren an – wie zum Beispiel flexible Arbeitszeiten, Akzeptanz von Männern in Familienphasen oder die Unterstützung von Nachwuchsmanagern durch Mentoren. Generell fordert die Autorin, dass das Thema Gender Balance zur Normalität werden muss, damit Betriebe einen dauerhaften Erfolg daraus ziehen können.

Besonders ansprechend sind Praxisbeispiele von Unternehmen, die im Bereich Gender Balance erfolgreiche Instrumente umgesetzt haben. Der Leser kann sich so besser vorstellen, welche Möglichkeiten bestehen und welche Auswirkungen eine erfolgreiche Umsetzung in Unternehmen haben kann. Diese Praxisbeispiele finden sich im ganzen Buch jeweils thematisch passend wieder und lockern den theoretischen Teil angenehm auf. Nach jedem Kapitel folgen außerdem Checklisten mit den wichtigsten zuvor angesprochenen Aspekten, die sich als roter Faden für die eigene Umsetzung eignen. Das Englisch ist dabei durchgehend gut verständlich.

Einige Abschnitte des Buches sind dennoch etwas schwer zu lesen, weil sich Themen wiederholen. Teilweise hören sich die möglichen Schritte in der Praxis auch allzu simpel an. Ob das Thema der Gender Balance so einfach umzusetzen ist, wage ich jedenfalls zu bezweifeln.

Insgesamt bietet das Buch aber viele gute Impulse und interessante Fallbeispiele, die Personalverantwortliche für die eigene Praxis sicher auf manchen Gebieten gewinnbringend anwenden können.

Praktischer Nutzwert * * * * *
Lesbarkeit/Schreibstil * * * * *
Verständlichkeit * * * * *
Gliederung/Übersichtlichkeit * * * **
Meine persönliche Empfehlung für Personalverantwortliche * * * **

How Women Mean Business: A Step by Step Guide to Profiting from Gender Balanced Business

Von Aviva Wittenberg-Cox

John Wiley & Sons; Auflage: 1. Auflage (13. April 2010)

17,50 Euro

ISBN: 978-0470688847