Einer Studie von Robert Half zufolge dürfen Job-Kandidaten in Bewerbungsprozessen selbstbewusst auftreten und die eigenen Gehaltsvorstellungen von sich aus ansprechen. Lediglich 4 % der 200 befragten Personaler sehen die Gehaltsdiskussion zwingend einzig vom Unternehmen ausgehend, wohingegen mit 47 % der Befragten fast die Hälfte das zweite oder ein nachfolgendes Bewerbungsgespräch als den richtigen Zeitpunkt für den Bewerber sehen, die Gehaltsfrage anzugehen.

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Foto von cetteup

„Die Aussicht auf bessere Karriereperspektiven oder höhere Gehälter zählen zu den wichtigsten Gründen für einen Jobwechsel“, erklärt Sven Hennige, Senior Managing Director Central Europe & The Netherlands bei Robert Half. Bewerber sollten ihre Gehaltsvorstellungen im Vorfeld wohlbedacht ausloten: Während zu hohe Gehaltsforderungen schon frühzeitig aus dem Bewerbungsprozess ausscheiden, lassen zu geringe Vorstellungen auf mangelnde Erfahrung oder fehlendes Selbstbewusstsein rückschließen. „Die Erfahrung zeigt, dass Bewerber bei einem Arbeitgeberwechsel bis zu 10 % mehr Gehalt fordern können“, weiß Hennige.

Wann ist es für Job-Kandidaten angebracht,

im Bewerbungsprozess das Gehalt anzusprechen?

 

Im zweiten oder in nachfolgenden Bewerbungsgesprächen.

47 %

Während des Bewerbungsprozesses oder im ersten Bewerbungsgespräch.

27 %

Im letzten Bewerbungsgespräch oder in der Angebotsphase.

22 %

Niemals, eine Gehaltsdiskussion sollte immer vom Unternehmen ausgehen.

4 %

Quelle: Robert Half, Arbeitsmarktstudie 2015, Befragte: 200 HR-Manager

// Service //

Diese drei Tipps empfiehlt Robert Half Bewerbern
zur Ermittlung ihrer Gehaltsvorstellungen:

Fixe Summe oder Gehaltspanne? Sie sollten sich auf keine fixe Summe festlegen, sondern vielmehr eine Gehaltsspanne definieren, die Ihren Vorstellungen entspricht. Überlegen Sie sich in diesem Zusammenhang auch, was Ihre Untergrenze ist und ob es ggf. nicht-monetäre Zusatzleistungen gibt, die Sie anstelle Ihrer Wunschsumme akzeptieren könnten. Eine Gehaltsübersicht für über 100 ausgewählte Berufe finden Sie hier.

Klein oder groß? Waren Sie vorher in einem großen Konzern beschäftig und gehen Sie nun in ein mittelständisches Unternehmen? Wechseln Sie in eine andere Branche? Und ist der neue Arbeitsplatz womöglich mit einem Umzug in eine andere Stadt verbunden? All diese Aspekte sollten Sie in Ihren Gehaltsvorstellungen berücksichtigen.

Karriere oder Work-Life-Balance? Identifizieren Sie den Hauptgrund für Ihren Jobwechsel. Falls Sie aufgrund mangelnder Karriereperspektiven oder einer unausgeglichenen Work-Life-Balance eine neue berufliche Herausforderung suchen, sollten Sie diese Aspekte im Gespräch mit Ihrem zukünftigen Arbeitgeber unbedingt ansprechen. Zeigen Sie sich flexibel, aber achten Sie darauf, nicht unter Ihre Mindest-Gehaltsvorstellung zu gehen.

 

// Über die Arbeitsmarktstudie //

Die von Robert Half entwickelte Arbeitsmarktstudie wird jährlich in 12 Ländern erhoben: Australien, Belgien, Brasilien, Chile, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Neuseeland, Niederlande, Österreich, Schweiz, Vereinigte Arabische Emirate. Die Befragung wurde im Dezember 2014 von einem internationalen, unabhängigen Meinungsforschungsinstitut unter 200 HR-Managern in Deutschland durchgeführt. Weitere Studienergebnisse finden Sie unter www.roberthalf.de/presse.


Fotocredit:

Jorma Bork - pixelio.de