In ganz Europa ist das tägliche Fernpendeln mittlerweile weit verbreitet. Darauf verweist die Frankfurter Allgemeine Zeitung in ihrer Ausgabe am 4./5. September unter dem Titel „ICE statt Umzugswagen“ (im FAZnet: http://bit.ly/9NUlte).

Das Thema führe ein Schattendasein in den Unternehmen, obwohl längst die damit verbundenen gesundheitlichen Risiken bekannt sind. Wer länger als eine Stunde für den einfachen Weg zur Arbeit braucht, ist laut einer Umfrage kränker und gestresster als Menschen, die umziehen: Stau, Verspätungen, und die Befürchtung, abends die Kinder nicht mehr wach zu sehen, machen Druck. Ausserdem gebe es nach den Erfahrungen eines Facharztes handfeste körperliche Folgen durch Bewegungsmangel, unregelmässiges Essen und durch Zeitmangel – Vorsorgeuntersuchungen oder Zahnarzttermine fielen beispielsweise oft flach.

Und warum das Ganze? Laut FAZ versuchten die Menschen, das Beste aus zwei Welten miteinander zu verbinden – Traumjob mit Haus im Grünen, unterschiedliche Arbeitsorte der Ehepartner ohne Wochenendbeziehung. Und Europäer seien eben besonders sesshaft, blieben in ihrer Heimat und in ihren sozialen Netzwerken.

Was bedeutet das für die Unternehmen? Sie könnten den Pendlern das Leben leichter machen: durch flexible Arbeitszeiten, Nutzung von Reisezeit als Arbeitszeit, Telearbeit oder durch Kurse für Dehnübungen, die auch im Zug machbar sind. Oder zumindest anfangen, das Thema auf die Tagesordnung zu setzen. Hand auf’s Herz: Wissen Sie, wie die Beschäftigten Ihres Unternehmens zur Arbeit kommen, wie lange sie dafür brauchen und wie es ihnen dabei geht?

white desk clock near pen and book
Foto von freestocks