[00:00:06] Intro: Die HRM Hacks Tricks, Tipps und Hilfe für Ihre HR Herausforderungen und HR Strategien. Denn der Mensch ist der wichtigste Faktor für den Erfolg Ihres Unternehmens.
[00:00:22] Niklas: Hallo und herzlich willkommen live von der TALENTpro in München. Mein Name ist Niklas und ich vertrete heute den Alexander Petsch live bei mir zu Gast. Philipp Habring von der Search und Talentholding. Schön, dass das geklappt hat und du dir die Zeit für uns nimmst.
[00:00:38] Philipp Habring: Hi Niklas. Servus.
[00:00:40] Niklas: Wir möchten heute sprechen. Natürlich über dich und über den Vortrag. Und alles aus dem Vortrag, den du hier auf der Messe schon gehalten hast. Wir starten natürlich erstmal mit dir, deiner Person, deiner Firma. Hol uns da mal ab. Wer bist du überhaupt? Was machst du?
[00:00:56] Philipp Habring: Ja, sehr gerne. Also, ich bin der Philipp. Komme ursprünglich aus Salzburg in Österreich und wir bei der Search Talent Search and Talent Holding. Wir haben zwei Tochterunternehmen seines die Searching GmbH in Berlin und wir haben unsere zweite Brand Talent Lobby in Österreich, wo wir sehr stark im Gastronomiebereich und in der Hotellerie unterwegs sind. Und unser Ziel ist es immer, die passenden Fachkräfte für unsere Kunden zu finden. Und das in wenigen Wochen. Und da unterstützen wir in ganz Deutschland in Österreich verschiedenste Kunden in unterschiedlichen Segmenten bei der Personalgewinnung.
[00:01:29] Niklas: Auch darüber über genau das Thema hast du natürlich im Rahmen des Vortrags auf der Messe hier gesprochen und auch da gerne von dir noch mal ein Intro. Worum es da geht? Ich weiß, ich durfte ein bisschen zuhören. Es war sehr, sehr spannend. Es ging viel auch um das Thema KI, aber da gehen wir gleich rein und du uns erst mal gerne ab, worüber du deinen Vortrag gehalten hast.
[00:01:54] Philipp Habring: Gerne. Also in den letzten Jahren ist uns sehr, sehr viel aufgefallen. Wieso die Prozesse bei den Kunden strukturiert sind, vor allem im Recruiting. Und da war es dann einfach auch unsere Aufgabe, für diese oft langwierigen Prozesse mehr und mehr Automatisierungen zu integrieren. Vor allem auch in unserem eigenen Recruiting, um die Prozesse intern sehr effizient zu gestalten. Und da haben wir es uns als Aufgabe gemacht, vor allem in den letzten ein, zwei Jahren mit der KI einfach noch viel, viel bessere Tools zu integrieren, um, sage ich mal, diese gesamte Wertschöpfungskette vom Active Sourcing weg vom Suchen, Filtern usw bis hin zur finalen Terminierung der einzelnen Kandidaten, auch diese gesamte Wertschöpfungskette großteils über KI abzubilden.
[00:02:36] Niklas: Und mit der KI. Inwiefern? In welchen Momenten kann die euch besonders gut helfen?
[00:02:42] Philipp Habring: Genau, Also primär geht es Vor allem wenn wir jetzt zum Beispiel mal den Bereich Active Sourcing eintauchen, geht es darum, den Prozess sozusagen optimalst über die KI oder über verschiedene Tools und Automatisierungen abzubilden. Was genau meine ich damit? Wenn wir zum Beispiel heute nach einem Kandidaten suchen, dann müssen wir erst einmal mehrere Profile anschreiben, händisch, manuell und uns natürlich auch ein bisschen Gedanken machen. Wie können wir da möglichst individuell auf den Bewerber eingehen? Das kostet natürlich sehr, sehr viel Zeit und wir haben eine Lösung entwickelt, wo wir einfach über KI sozusagen dieses gesamte Profil screenen können, um dann wirklich sehr individuelle Anschreiben zu verfassen. Alles KI gesteuert ohne wirklichen menschlichen Einsatz sozusagen immer mit dem Ziel, natürlich auch da den Recruitern viel Zeit zu sparen.
[00:03:31] Niklas: Das heißt, es geht vor allem dabei darum, dass nicht die KI den den Job vom Recruiter übernimmt, sondern einfach nur, dass die KI hilft, das zu vereinfachen. Und Sachen, die die, die nicht unbedingt die sonst händisch gemacht werden, so zu automatisieren.
[00:03:47] Philipp Habring: Genau. Und vor allem auch darum, den Bewerber wieder so abzuholen, wie er es gewohnt ist. Nämlich sehr individuell und um einfach da viel, viel mehr Nähe aufzubauen zu den einzelnen Kandidaten. Denn man kennt das heute. Oft liest man, wenn man sein LinkedIn oder Xing öffnet. Siehst du die letzten zehn 20 Nachrichten alles von irgendwelchen Headhunter und Recruitern oder ähnlichem? Also wie kann man sich da jetzt noch gut abheben von der Menge, von der Masse? Und dafür haben wir einfach einige Lösungen entwickelt, die wir jetzt auch aktiv bei uns im Unternehmen bereits integriert haben und tagtäglich nutzen.
[00:04:18] Niklas: Willst du da mal ein bisschen, ein bisschen mehr darüber erzählen, über diese Lösungen, die ihr da für euch gefunden habt und dann ja auch. Aber da kommen wir später zu. Für die breite Masse.
[00:04:28] Philipp Habring: Sehr gerne. Also wir nutzen unterschiedliche Tools. Angefangen von der OpenAI API zum Beispiel, die wir integriert haben, um einfach diese Anschreiben sozusagen sehr, sehr individuell zu gestalten, bis hin zu wie können wir dann auch die Lebensläufe automatisiert vor qualifizieren und ein Matching mit den Kriterien, die uns in dem Fall der Kunde gibt, durchführen, um dann sozusagen mit einem finalen Score auch die Termine automatisch oder automatisiert zu buchen.
[00:04:59] Niklas: Du sagst mit einem mit einem automatischen Score, das heißt, die KI kriegt alle Infos vom Bewerber. Sage ich jetzt mal Lebenslauf, Bewerbung, alles zusammen, nimmt sich da die Sachen raus und spuckt euch dann einen Score aus von sagen wir mal 1 bis 10 und sagt so und so viel Prozent oder was? Das passt.
[00:05:18] Philipp Habring: Genau. Also das Scoring befindet sich meistens im Prozentbereich von 1 bis 1 100 und wenn zum Beispiel der Score höher als 58 % liegt, dann wird direkt einen Termin mit dem Kunden vereinbart und mit dem Kandidaten. Das heißt, die beiden werden zusammengeführt, ohne dass jetzt noch ein Recruiter oder irgendeine andere Person aktiv diesen Termin buchen muss. So wie es halt in vielen Unternehmen noch der Fall ist.
[00:05:40] Niklas: Und die diese Prozentzahl, was jetzt gerade 58 % als Hürde genannt. Was? Was ist üblich da? Das würde mich interessieren. Ist es ist es ganz selten, dass mal einer über 60 %. Was sind was und was gibt es dafür Zahlen?
[00:05:55] Philipp Habring: Ja, also das fängt natürlich schon mal im Filterungsprozess an Welche Leads bringe ich denn? Oder welche Kandidaten bringe ich denn überhaupt in diese automatisierte Pipeline rein, in diesen Workflow? Also es liegt schon mal ganz stark daran, wenn ich jetzt zum Beispiel LinkedIn oder Xing nutze, wie gut ich hier vorqualifiziere. Wenn diese Vorqualifizierung oder diese Vorfilterung sehr, sehr genau passiert, vielleicht auch noch durch menschliche Hand vorgefiltert wird, dann habe ich natürlich hinten raus viel, viel bessere Scores, zum Beispiel auch wesentlich höhere. Also zum Beispiel 10 bis 15 %, die dann auch über diesen 80 85 % liegen.
[00:06:30] Niklas: Das ist schon relativ viel. Aber diese, die Vorqualifizierung, die läuft händisch bzw noch durch einen Menschen.
[00:06:39] Philipp Habring: Also die Filterung, die kann man grundsätzlich. Also wir haben zum Beispiel ein System, ein Dashboard, wo du diese Vorfilterung eingibst. Du sagst zum Beispiel Hey, ich suche einen Kandidaten in dem und dem Bereich in diesem Standort oder diesen Standorten. Dann übernimmt die KI. Das ist quasi alles auch mit der LinkedIn API verbunden, zum Beispiel. Und dann werden. Auf LinkedIn werden die einzelnen Kandidaten vorgefiltert und im nächsten Schritt können wir die automatisiert anschreiben.
[00:07:05] Niklas: Das heißt, auch das kann die KI dann schon machen, dass die dann auch schon vorfiltern.
[00:07:09] Philipp Habring: Ja, genau.
[00:07:12] Niklas: Das ist ja auch so ein Ding. Die KI entwickelt sich. Habe ich das Gefühl. Es ist ja klar, es ist immer eine Prozentuale Geschichte und es wird immer schneller, immer mehr. Und gerade bei KI, wenn man sich überlegt, wann kam raus, zum Beispiel.
[00:07:26] Philipp Habring: Vor zweieinhalb, drei Jahren, also.
[00:07:28] Niklas: Drei Jahren.
[00:07:28] Philipp Habring: Die Version sozusagen, die dann auch wirklich zugänglich war für die breite Masse.
[00:07:33] Niklas: Und das war ja dann schon oft irgendwie auch noch sehr, sehr weit weg. Und du hast sehr deutlich gemerkt, das war jetzt KI. Und jetzt sind wir an einem Punkt, wo du, wenn du es wirklich drauf anlegst, ja vielleicht nicht mehr unbedingt merkst, dass du mit einer KI sprichst oder schreibst.
[00:07:47] Philipp Habring: Genau. Also wir haben auch die Möglichkeit integriert Audios zu versenden. Das heißt, wir haben zum Beispiel also analysieren den den Kandidaten, den das Profil und anhand dieses Profils werden dann individuelle Audios erstellt. Alles mit Ei mittlerweile. Da gibt es mehrere Startups, auch in den USA, die sich nur mit Voice Generation beschäftigen und die haben wir auch in unsere über verschiedene IP Netz Schnittstellen integriert, in unsere Prozesse. Das heißt, du kannst heute auch Sprachnachrichten individuell verschicken.
[00:08:19] Niklas: So eine, so eine Sprachnachricht, das wäre cool. Wenn wir jetzt gerade eine Mail hier hätten, aber so eine Sprachnachricht erkennt, erkennt man das noch oder hast du gar keine Chance zu erkennen, dass das nicht von Menschen ist?
[00:08:29] Philipp Habring: Nein, die KI atmet mittlerweile. Die KI kann auf deine Emotionen eingehen. Also da spürst du wirklich keinen Unterschied mehr.
[00:08:37] Niklas: Das ist verrückt. Fast schon beängstigend, möchte ich, möchte ich meinen. Weiß denn der rekrutierte, dass er mit einer KI spricht oder weiß er das nicht?
[00:08:49] Philipp Habring: Also grundsätzlich müsste man, muss man es natürlich kennzeichnen, dass du jetzt mit einer Kuh im Austausch bist oder mit einem Assistenten. Also der stellt sich dann auch dementsprechend vor Hey, ich bin die KI von Unternehmen XY.
[00:09:01] Niklas: Stellt ihr fest, weil ich glaube, vielleicht ist es auch so ein Generationding, dass je jünger der Mensch ist, glaube ich ist die ist die Angst oder die Hemmschwelle viel geringer mit einer KI zu sprechen als bei jetzt ich sag mal Alteingesessenen, die das einfach auch nicht kennen und die sagen das ist jetzt aber nicht ganz koscher. Beobachtet ihr das auch?
[00:09:23] Philipp Habring: Also wir bekommen sehr gemischtes Feedback, ganz unterschiedlich, je nach Altersklassen und auch Branchen bzw Gruppen, also Positionen. Ich würde sagen, also es liegt eigentlich sehr individuell an den Personen selbst, wie sie auch selbst die KI nutzen und damit umgehen können. Viele finden es super cool und denkt sich Boah mega, jetzt werde ich mal von der KI kontaktiert. Wie funktioniert das alles? Aber man hat natürlich auch Personen oder Kandidaten, die ihm gegenüber skeptisch sind.
[00:09:49] Niklas: Auf die das abschreckend wirkt. Ki nutzt ihr auch für ein eigenes Tool, was ihr entwickelt habt. Da hast du auch in deinem Vortrag drüber gesprochen. Das ist so noch nicht veröffentlicht, wenn ich das richtig verstanden habe. Aber dieses Tool würde mich sehr interessieren, weil ich merke, gerade davon hast du sehr viel Ahnung und brennst dafür. Das würde mich sehr interessieren, was das für ein Tool ist, was ihr da gebastelt habt.
[00:10:20] Philipp Habring: Durch die ganze Zusammenarbeit mit unseren Kunden. Also ich habe mittlerweile über drei 400 Kunden betreut. In aktiver Zusammenarbeit haben wir einfach gemerkt, okay, wir haben immer wieder die gleichen Prozesse, immer wieder die gleichen Themen und Probleme oder Herausforderungen mit unseren Kunden gehabt. Oder haben die nach wie vor und da war einfach das Ziel wie können wir eine Softwarelösung entwickeln, um das auch wirklich, sage ich mal, den verschiedensten Zielgruppen, Angefangen von Recruitern bis hin zu HR Teams usw zur Verfügung zu stellen, um das ganze auch noch skalierbarer zu machen. Und natürlich auch die, den breiten Markt damit zu unterstützen.
[00:10:58] Niklas: Und auf was für für für eine Lösung seid ihr da gekommen?
[00:11:02] Philipp Habring: Genau. Also wir bilden die gesamte Value Chain ab. Zum Beispiel wenn wir jetzt dieses Active Sourcing hernehmen, diesen Active Sourcing Prozess, da kannst du wirklich automatisiert suchen und filtern, dann wird dir eine Shortlist zusammengestellt. Zum Beispiel das sind die Top Kandidaten in der Umgebung für diesen Job. Danach kannst du diese automatisiert anschreiben, kannst auch gerne Audios verschicken oder verschicken lassen. Passiert ja wie gesagt alles dann durch unsere Tools Systeme. Im nächsten Schritt werden. Im nächsten Schritt werden die Lebensläufe eingeholt von der KI und danach geht es direkt weiter in zum Beispiel dein eigenes ATS System oder eben in diesem Dashboard kannst du dann nach diesem Matching und Scoring Prozess durchführen, das heißt, deine Kriterien als Unternehmen werden mit denen des Kandidaten gematcht und danach wenn möglich. Und wenn du möchtest, kannst du dann auch direkt, wenn der Score zum Beispiel über 80 85 90 % liegt, direkt einen Termin vereinbaren lassen, ohne dass du da noch mal wirklich händisch manuell reingehen musst. Das heißt, diese gesamte Recruiting Wertschöpfungskette bis zum Ersten Vorstellungstermin kannst du mit diesem Tool von A bis Z durch automatisieren.
[00:12:15] Niklas: Und trotzdem ist dann aber am Ende immer noch natürlich ein Gespräch mit einem Menschen. Mit einem Personaler zum Beispiel immer noch, dass das Ziel praktisch darauf, wo die KI hinarbeitet. Nicht, dass man jetzt auf die Idee kommt, die KI würde das komplett den Menschen ersetzen.
[00:12:32] Philipp Habring: Genau das ist unsere Idee. Aktuell mal so wie die Software aussieht, wie sich das in Zukunft weiterentwickelt. Ich bin natürlich davon überzeugt und es ist auch technisch mittlerweile möglich, dass die KI selbst Vorstellungsgespräche führt. Das Thema ist natürlich immer, wenn du ein Videomeeting machst, zum Beispiel mit einem Kandidaten, dann möchte der natürlich auch tendenziell mit einem Menschen sprechen und nicht mit einem Avatar.
[00:12:54] Niklas: Oder mit einem pulsierenden Kreis. Einfach nur, wenn man das so kennt. Von Siri zum Beispiel, oder oder. Das finde ich jetzt auch spannend. Glaubst du, dass in Zukunft, vielleicht sogar in naher Zukunft die KI wirklich den kompletten Prozess übernimmt und dann auch sagt das? Keine Ahnung, dass zum Beispiel der der Personaler am Ende nur noch sagt Einstellen ja, nein. Die KI sagt zu 95 % ist das eine gute Sache, den einzustellen. Glaubst du, dass wir dahin kommen?
[00:13:26] Philipp Habring: Absolut. Also, wenn du mich fragst, auf jeden Fall. Technisch ist das alles möglich. Mittlerweile. Daran gibt es keine Zweifel mehr. Die Frage ist nur, wie lange brauchen die Unternehmen, um diese Prozesse zu integrieren und wollen sie diese Prozesse auch integrieren? Obwohl meiner Meinung nach wir sowieso keine Wahl haben, denn früher oder später müssen wir auch da kostenseitig schauen Wie wollen wir uns weiterentwickeln? Also nicht wir als Unternehmen, sondern wie will sich die Landschaft weiterentwickeln. Und da wird es keine andere Wahl mehr geben. Denn wenn einige anfangen, so zu rekrutieren, dann müssen die anderen früher oder später ohnehin nachziehen.
[00:13:57] Niklas: Weil es einfach ein zu großer Wettbewerbsnachteil ist für die, die, die, die es nicht so machen. Genau jetzt heißt es ja Human Resources. Wo bleibt denn dann der Human? In der in der ganzen Geschichte?
[00:14:14] Philipp Habring: Also im Recruiting geht es ja primär darum, wirklich mal die Erstansprache zu machen, die Kandidaten kennenzulernen oder eben vorzuqualifizieren. Danach gibt es ja noch sehr, sehr viele andere Themen, die man mit den zukünftigen Mitarbeitern besprechen darf und soll. Und auch hier bin ich davon überzeugt, dass natürlich der Mensch super wichtig ist und auch, dass in weiterer Folge bleiben wird.
[00:14:35] Niklas: Gute Aussichten für für uns als Menschen, würde ich behaupten. Um aber jetzt nicht zu sehr in Zukunftsphantasien oder Dystopien. Je nachdem, von welchem Standpunkt aus man das betrachtet. Zu rutschen. Was für für Hacks hast du denn? Für Firmen, die vielleicht weil ihr seid ja so wie ich das jetzt hier raus höre, sehr sehr tief drin im Thema KI und und da sehr aktiv. Was für Tipps hast du für Firmen, die das noch nicht so ganz hingekriegt haben, die KI zu integrieren, das aber gerne tun würden?
[00:15:07] Philipp Habring: Ja, ich denke ganz wichtig ist zu anfangs wirklich, dass man sich mal einen ordentlichen Überblick verschafft. Was sind denn so die Möglichkeiten? Und auch was sind wiederkehrende Tasks, die wir immer wieder ausführen oder die immer wieder ausgeführt werden müssen? Da würde ich auf jeden Fall mal ansetzen, denn dort hast du wirklich großes Optimierungs oder Skalierungs bzw Automatisierungspotenzial, um dann auch sehr viel Zeit und Geld zu sparen in den nächsten Monaten und Jahren.
[00:15:31] Niklas: Das sind diese, das habe ich in einem vorherigen Podcast schon lernen dürfen. Diese Pain Points, mit denen man sich beschäftigen muss. Wo verlieren wir super viel Zeit. Und wo können wir Zeit gutmachen, die man dann wertvoller nutzen kann? Richtig.
[00:15:45] Philipp Habring: Auf jeden Fall.
[00:15:46] Niklas: Was sind denn so eure Erfahrungen, wenn ihr arbeitet? Ja, mit mit Firmen zusammen. Was sind eure Erfahrungen nach denn so Pain points, wo man sagen kann, ja, da hilft die KI zu ganz besonders.
[00:16:00] Philipp Habring: Aus meiner Sicht gibt es also. Wir können gerne mehrere Bereiche beleuchten. Zum einen wir machen auch viel Social Media Recruiting, Social Media Werbekampagnen und da sehe ich einfach oft, dass die den Content, den die User oder die Kunden dort ausspielen Bzw die einzelnen Unternehmen. Da könnte man noch viel, viel mehr in die Tiefe gehen. Und das Schöne ist, man muss sich da gar nicht mehr so viele Gedanken machen, denn die KI kann mittlerweile alleine diesen Prozess der. Hey, wie kann ich mich am Markt differenzieren? Wie kann ich mich als Unternehmen ordentlich positionieren oder auch diese Jobs, die ich aktuell ausschreibe? Wie kann ich die richtig ins richtige Licht rücken? Da kann die KI wirklich toll unterstützen und das kann grundsätzlich jedes Unternehmen in relativ kurzer Zeit in seine eigenen Prozesse integrieren.
[00:16:43] Niklas: Wie unterstützt die KI? Kann die dann sagen Ihr seid das und das? Ihr seid ein Elektrikerunternehmen oder ihr seid Elektriker. Ihr macht am besten auf der und der Plattform mit den und den Hashtags und Werbung oder wie funktioniert das genau?
[00:16:59] Philipp Habring: Also wenn man mal kurz ins Marketing eintauchen, das zählt ja. Im Prinzip zählen zwei Dinge. Das eine ist wie stark kann ich mich von meiner von meinem Mitbewerber differenzieren und wie gut funktioniert mein Jobangebot? Und da fehlt mir einfach auf, wenn ich so ein bisschen schaue, was so an Content da draußen unterwegs ist. Egal, ob es jetzt um die einzelnen Designs geht, die Fotos, die Videos, die ausgespielt werden, wie weit gehen die denn wirklich in die Tiefe und wie überzeugend sind die auch? Ich muss ja den Bewerber heute mit ganz, ganz vielen unterschiedlichen Informationen füttern, um ihn dann in dieser Informationsspirale sozusagen wirklich gut abzuholen, ihm einen tiefen Einblick auch ins Unternehmen zu geben. Denn ein guter Bewerber, ein richtig guter, qualifizierter Kandidat, kann sich heute locker aussuchen, wo er arbeiten möchte.
[00:17:44] Niklas: Das heißt dann auch wieder, die KI hilft beim Thema Jobs Selling. Also weil es ist ja mittlerweile, so habe ich das häufig jetzt schon gehört in natürlich nicht jedem, aber in vielen Jobs, so dass du eher als Unternehmen schauen musst. Wie kriege ich mich denn beim beim eigentlichen Bewerber beworben?
[00:18:05] Philipp Habring: Absolut. Recruiting ist Sales.
[00:18:08] Niklas: Und auch dabei. Also Social Media. Auch das höre ich immer wieder, dass Social Media jetzt so ein riesen Riesending ist im Recruiting. Dass du ganz viel über Instagram, über Facebook, über LinkedIn machst. Wie ist da eure Erfahrung? Was funktioniert da besonders gut?
[00:18:29] Philipp Habring: Genau. Also wir arbeiten sehr viel mit unterschiedlichen. Wir nennen das Creatives. Das sind unterschiedliche einzelne Eine Werbeanzeigen und wir schauen, dass wir eine sehr starke Kombination aus Fotos, Videos, Texten usw also wirklich unterschiedlichste Formate nutzen, diese ausspielen, damit der User halt immer wieder neue Informationen erhält. Denn ansonsten ist es so, wenn du, du kennst es aus den meisten Werbungen, wenn du immer wieder dasselbe siehst, dann schaltest du relativ schnell ab und dann auf Social Media wirst du ja tagtäglich bespielt mit unterschiedlichsten Werbeformaten. Wenn du dann immer wieder dasselbe siehst von demselben Unternehmen, dann fragst du dich natürlich relativ schnell, ob du dort überhaupt arbeiten möchtest oder nicht. Und meistens geht das dann eher in die Richtung, dass du dich woanders bewirbst.
[00:19:11] Niklas: Als dann dann zu offensiv zu viel ist. Wie wie findet man denn da aber den den Mittelweg? Findet denn auch die die KI, dass sie sagt okay, für ich brauche die und die Bilder in der und der Frequenz, weil auf der einen Seite will man natürlich nicht zu offensiv, zu aggressiv das bewerben, dass man sich satt sieht oder dass man sagt Boah, das ist aber jetzt ein bisschen sehr doll, das wird ja fast schon verzweifelt, was weiß ich, aber gleichzeitig auch nicht so wenig, dass man einfach nur ein weiterer ist, der Weg gescrollt wird. Wie findet man denn da die Balance?
[00:19:40] Philipp Habring: Genau. Also du kannst dir mit der KI ein wirklich schönes Content Konzept erarbeiten lassen, um auch die einzelnen Bauteile, die interessanten Elemente deines Unternehmens nach außen zu tragen, für mehr Sichtbarkeit zu sorgen. Und unsere Erfahrung ist, je tiefer man da ins Detail geht, wie, wie besser man seine Zielgruppe kennt und je genauer man wirklich auch auf die einzelnen Jobs oder Personen, die diese Jobs ausführen sollen, eingeht, umso leichter und umso besser funktioniert das dann natürlich auch mit den Social Media Kampagnen zum Beispiel. Genauso wie im Active Sourcing, wo du auch sehr viel in den Anschreiben schon automatisieren kannst, um auch wirklich sehr, sehr individuell auf diese Zielgruppe dann einzugehen.
[00:20:20] Niklas: Und wie findet man seine Zielgruppe? Weil es reicht. Ja, kann ich mir vorstellen. Nicht, dass man einfach sagt ja, ich brauche jetzt einen Elektriker, um da am Ball zu bleiben. Ja. Meine Zielgruppe sind Elektriker. Es ist ja dann doch auch noch spezifischer, oder?
[00:20:35] Philipp Habring: Genau. Also ich würde in dem Fall einfach wirklich analysieren und mir mal ein paar Elektriker Profile raussuchen, mit den Elektrikern sprechen. Hey, was sind denn so eure täglichen Themen, eure Schmerzpunkte und Ähnliches Und das verpacken wir dann und spielen es? Tausende User tagtäglich aus.
[00:20:50] Niklas: Es ist. Es ist wirklich verrückt, was man wie viel heutzutage dann echt auch über Social Media läuft. Und das ist ja dann praktisch im Real Life wie personalisierte ADS.
[00:21:01] Philipp Habring: Genau. Absolut. Und das Schöne ist ja, wenn du dann Bewerbe über Social Media generiert hast, dann geht das Ganze ja weiter. Denn dann ist die Frage, bei wie vielen Unternehmen hat sich der beworben? Denn wenn er tagtäglich zehn 20 verschiedene Jobausschreibungen sieht? Die kannst du natürlich vor allem mit Social Media sehr emotional gestalten. Anders als vielleicht bei Stellenportalen Stellenplattformen, wo das weniger der Fall ist.
[00:21:22] Niklas: Wo es sehr nüchtern runtergeschrieben.
[00:21:23] Philipp Habring: Genau, wo du halt nur den Text hast und dann geht es auch daher. Da fängt die Arbeit eigentlich erst an, denn dann geht es darum, wie kann ich den Bewerber jetzt auch zu einem Vorstellungsgespräch bewegen und motivieren und vom von diesem Prozess weg? Von der ersten Bewerbung bis hin zur finalen Einstellung vergehen ja oft noch mehrere Tage bis Wochen. Da sehen wir, dass sich viele Unternehmen leider lange Zeit lassen. Und in diesem Zeitraum muss ich ja den Bewerber weiterhin bespielen. Und was wir auch integrieren in unsere Prozesse intern genauso wie in unsere Software, sind sogenannte Warmup Prozesse, wo wir einfach sehr stark darauf achten. Hey, wie können wir den Kandidaten vom Bewerbungseingang bis zum Ersten Vorstellungstermin bzw bis zur Einstellung wirklich mit weiteren Informationen interessanten emotionalen Themen über das Unternehmen abholen? Und dafür haben wir auch mit KI unterschiedlichste Prozesse generiert, die wir zum Beispiel über WhatsApp direkt an die Kandidaten senden. Kann das natürlich genauso über Emails machen. Das Thema ist nur, dass du bei WhatsApp einfach viel höhere Öffnungsquoten und Öffnungsraten hast.
[00:22:24] Niklas: Und das ist natürlich auch irgendwie auf eine gewisse Art persönlicher. Eine Email ist ja immer noch so sehr, ist ein elektronischer Brief eine Email und WhatsApp ist ja das auch was, wo du deiner Mutti schreibst, dass du morgen um 15:00 vorbei kommst und dann vielleicht auch noch ein wichtiger Faktor. Jetzt hat die die KI natürlich schon viel übernommen und hat damit viel Zeit eingespart. Für den, für den Menschen, das heißt die, die time to higher ist. Natürlich hast du Zahlen. Weißt du, wie sehr die sich durch das Implementieren von KI, wie sehr sich das reduziert, dann wie viel weniger Zeit man braucht, dass man dann natürlich auch weniger den Bedarf hat für solche Warmups, wo man sagt hier, ich schreib dir das, ich schreib dir das, ich schreib dir das bist du wirklich anfängst zu arbeiten.
[00:23:15] Philipp Habring: Also Zahlen gibt es jede Menge. Das Thema ist nur immer auf welche Stelle beziehen wir uns jetzt? Also das ist halt sehr unterschiedlich. Vor allem im Recruiting ist man ja auch oft oft von einem Standort abhängig, an dem man aktuell sucht oder auch an der Zielgruppe. Wie groß ist die Zielgruppe am gesuchten Standort. Dementsprechend ist es immer schwer, das alles in ein Zahlenkonstrukt reinzupressen. Aber man kann auf jeden Fall feststellen und es lässt sich auf jeden Fall sagen, dass du mit so einem Warm up Prozess zum Beispiel die Show up Rate nochmal um sicher 1/3 bis sogar die Hälfte mehr verbessern kannst. Also dass dann je nach Jobprofil. Klar, wenn man jetzt mehr im Blue Collar Bereich unterwegs ist, dann hast du wirklich solche Zahlen. Im White Collar Bereich ist es ein bisschen anders, weil die einfach digital oft viel affiner sind. Aber vor allem in diesem produzierenden Gewerben, im Handwerk und Ähnliches, da spürst du das schon sehr stark.
[00:24:06] Niklas: Dass die Leute dann tatsächlich zu den, den, den Bewerbungsgesprächen kommen und das nicht einfach nur glaubst du, es wird einfach vergessen oder ignoriert?
[00:24:16] Philipp Habring: Ich glaube, es gibt einfach ein sehr starkes Übergebot, auch am Markt und Überangebot und viele Bewerber, das spürt man ja auch, die suchen wollen, einfach mal ihren Marktwert überprüfen wollen und sich einfach mal anschauen Hey, was gibt es denn noch so da draußen? Und darum ist es auch wichtig, aus meiner Sicht mit den Bewerber die Bewerberinnen mit viel Informationen über das Unternehmen zu versorgen, nicht nur in Textform, sondern auch Videos zu machen, einfach gute Einblicke ins Unternehmen zu bieten. Was ich auch sehr fein automatisieren und mit KI umsetzen lässt, um die Bewerber auch wirklich da abzuholen, wo sie sind und sie dann auch wirklich zu einem Wechsel zu bewegen. Also das ist ja eine längere Reise. Wenn ich heute meinen Job wechsle, was ja eines der größten Themen ist oder neben Familie Und wo lebe ich? Wenn ich heute meinen Job wechseln möchte, dann reicht aus meiner Sicht nicht ein Gespräch, sondern da muss ich ja wirklich auch verstehen, wie könnte mein zukünftiger Arbeitgeber, wie wird die Zusammenarbeit ausschauen, Wie profitiere ich davon? Wie profitiert mein Arbeitgeber von einer Zusammenarbeit? Und das sind alles Themen, die man aus meiner Sicht nicht in einem 20 minütigen Gespräch herausfindet.
[00:25:22] Niklas: Das kann ich mir gut vorstellen. Was sind das ist immer meine Frage gegen gegen Ende. Was sind denn deine Wünsche? Jetzt hast du mir eben schon ein bisschen über die Zukunft gesprochen. Deswegen Was? Was glaubst du und was wünschst du dir, wie das in Zukunft weitergeht? Mit dem Thema vor allem KI im Recruiting.
[00:25:45] Philipp Habring: Ich denke, viele Unternehmen dürfen noch viel schneller werden, wenn es um Integration geht. Klar, das hängt nicht immer nur von einzelnen Personen oder einzelnen Teams ab. Da gibt es ja oft sehr straffe und strenge strikte Entscheidungsmechanismen, durch die sowas durchgehen muss und vor allem dann auch mit der Compliance und den ganzen rechtlichen Themen, die nicht so einfach sind. Vor allem, wenn man es zum Ersten Mal integriert. Mein Wunsch wäre einfach, dass sich die Teams noch mehr mit Digitalisierung beschäftigen und sich vielleicht auch mal in der Freizeit oder auch während der Arbeit mehr in dieses Thema reinlesen reindenken. Du kannst ja auch auf verschiedensten Plattformen mittlerweile so viel Wissen heranziehen, egal ob das ist YouTube und Co. Du findest so viele wichtige gute Informationen darüber und wenn man sich damit einfach mal ein paar Monate beschäftigt, dann hilft einem das als Recruiter, als Personalleiter oder auch in anderen Bereichen wirklich sehr dabei. Die Arbeit in den nächsten Jahren viel einfacher und mit vielleicht auch wieder mehr Freude, weil der Stress ein bisschen weniger wird umzusetzen.
[00:26:48] Niklas: Ich finde, das ist ein sehr, sehr schönes, schöner Abschluss zu sagen, dass man macht euch das Leben ein bisschen einfacher, nehmt euch ein bisschen den Stress und nutzt davor dafür KI. Und ich glaube vor allem habt keine Angst davor, die KI zu zu benutzen.
[00:27:05] Philipp Habring: Auf keinen Fall. Also ich denke Angst sollte man sowieso nicht haben. Es sind immer Chancen. Also mit mit Erneuerungen, mit Innovationen. Es bringt ja auch sehr viele Chancen und kann sich auch selber weiterentwickeln. Ich denke es ist einfach wichtig, dass man nicht stehen bleibt, dass man kontinuierlich darauf achtet. Wie können wir interne Prozesse optimieren, Wie können wir durch KI bessere Ergebnisse erzielen oder auch uns selbst einfach das Leben vereinfachen?
[00:27:30] Niklas: Macht es euch einfach. Bleibt nicht stehen. Genauso wie wir nicht stehen bleiben und weitermachen. Gleich mit dem nächsten Podcast. Aber erstmal lieber Philipp, vielen, vielen Dank, dass du uns mitgenommen hast in die Welt von von der KI und auch richtig tief mit reingenommen hast. Danke für deine Zeit.
[00:27:50] Philipp Habring: Sehr gerne! Danke Dir Niklas.
[00:27:53] Niklas: Und für alle Zuhörenden, wenn ihr das Interview nachlesen wollt, wie immer auf unserer Website hrm.de. Und denkt daran der Mensch ist immer noch der wichtigste Erfolgsfaktor für euer Unternehmen, ob mit oder ohne KI.

















