Die HR-Alliance, ein Zusammenschluss von drei HR-Initiativen, wandte sich kürzlich mit einer Presseerklärung gegen die Henkerrolle der Personalverantwortlichen. „Mit unserem Verhaltensszenario möchten wir Personalmanager dazu ermutigen, sich nicht mit der Rolle passiver Exekutoren zu begnügen, sondern selbstbewusst und produktiv auf die Krise zu reagieren“, so Thomas Sattelberger, Gründungsmitglied der HR Alliance und Personalvorstand der Telekom AG. Gute Personalarbeit beweise sich gerade in schweren Zeichen.

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Foto von NeONBRAND

Auch die Deutsche Gesellschaft für Personalführung (DGFP) hatte sich Anfang Januar mit einem Memorandum zur Beschäftigungssicherung an die Öffentlichkeit gewandt und vor einen Stellenabbauaktionismus gewarnt. „Flexibilisiert die Arbeitszeit, flexibilisiert die Vergütung, macht strategische Personalplanung und identifiziert die strategisch kritischen Belegschafts- und Kompetenzgruppen“, so der Appell von Gerold Frick, Geschäftsführer der DGFP, in einem soeben in der „Personalwirtschaft“ erschienenen Interview. Betriebsbedingte Kündigungen dürfen erst im Sinne der Ultima Ration ausgesprochen werden, so Frick weiter.

Wie konkret Unternehmen diese Appelle in die Praxis umsetzen, erfahren Interessierte auf der Messe PERSONAL2009. Dort diskutieren am 25. März Karl-Heinz Stroh, Vorstandsmitglied der HR-Alliance und Personalvorstand der Praktiker Bau- und Heimwerkermärkte AG, Prof. Gerold Frick, Geschäftsführer der DGFP, Siegfried Baumeister, Personalleiter beim Automobilzulieferer Voss und Dr. Udo Bohdal, Partner bei Deloitte die spannende Frage, welche personalwirtschaftlichen Zeichen in der Krise zu setzen sind.

Verunsicherung mit Führung begegnen

Personalabteilungen beschäftigt jedoch derzeit nicht nur die Frage nach Entlassungen und Einsparungsmöglichkeiten. Sie müssen auch die Mitarbeiter binden und motivieren, die an Bord bleiben. In diesen Krisenzeiten können Ängste, die Manager wie Mitarbeiter lähmen und Entscheidungen verhindern, diese Aufgabe zusätzlich erschweren. In ihrer Dissertation hat Dr. Bettina Daser, wissenschaftliche Assistentin in Soziologie und psychoanalytische Sozialpsychologie der Goethe-Universität Frankfurt, eine Fusion in der Bankbranche empirisch erforscht und damit Emotionen messbar gemacht. Sie schildert, wie sich Gefühle im Berufsalltag äußern: mit vorsichtigem Agieren und Rückzug oder Vorpreschen von Mitarbeitern. Die Führungsebene muss auf dieses Verhalten reagieren – wie, darüber diskutieren Dr. Bettina Daser und die HR-Praxisvertreter Oliver T. Maassen, Head of Human Resources der UniCreditGroup und Dr. Wolfgang Brezina, Personalvorstand der Allianz Deutschland.

Podiumsdiskussion zu Personalarbeit in der Krise auf der PERSONAL2009:

Podiumsdiskussion veranstaltet von der Zeitschrift Personalwirtschaft:
Yes we can. In der Krise die richtigen personalwirtschaftlichen Zeichen setzen
Moderation: Erwin Stickling, stellvertretender Chefredakteur
25. März, 14.45 bis 15.30 Uhr,
Forum 3, Halle 3

Podiumsdiskussion veranstaltet von der Zeitschrift PERSONAL:
Personalführung in turbulenten Zeiten
Moderation: Ruth Lemmer, Chefredakteurin
26. März, 13.35 – 14.20 Uhr
Forum 3, Halle 3