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Foto von Alesia Kazantceva


Laut einer Information der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit verfügt Kroatien über eine überschaubare Hochschullandschaft: Es gibt sieben staatliche Universitäten in den Städten Zagreb, Split, Rijeka, Osijek, Dubrovnik, Zadar und Pula. Daneben bieten weitere 40 staatliche und private Fachhochschulen Studiengänge an.

Links zu den Unis:

(www.unist.hr) Rijeka
(
www.unizd.hr) Zadar
(
www.unidu.hr) Dubrovnik
(
www.unios.hr) Osijek
(
www.unipu.hr) Pula
(
www.unizg.hr
) Zagreb

Zagreb hat die älteste Universität, und mit ihren 55.000 Studenten die größte des Landes. Sie zählt als Massenuniversität 30 Fakultäten, die in der ganzen Stadt verteilt sind (u.a. Humanwissenschaften, Jura, Wirtschaftswissenschaften, Naturwissenschaften, Medizin, Ingenieurwissenschaften). In Split sind bis zu 30.000 Studenten eingeschrieben. Die Hochschule bietet Fächer wie Jura, Wirtschaft und Pädagogik; aber auch Sonderthemen wie  Ozeankunde, Schiffbau, Meeresbotanik und Tourismus. Im Pula steht die jüngste Universität Kroatiens. Sie ging in 2006 an den Start.

Der Staat unterstützt seine jugendlichen Akademiker: Das Bachelorstudium ist kostenfrei. 

Der Übergang von Ausbildung ins Berufsleben ist allerdings weit härter. Die Entlohnung und hohen Lohnnebenkosten drücken Unternehmen und Beschäftigten gleichermaßen auf den Geldbeutel. Laut einer Studie der Unternehmensberatung Kienbaum aus 2011 zahlt ein lediger Arbeitnehmer bei einem Bruttoeinkommen von umgerechnet 100.000 Euro rund 29.500 Euro allein an Lohnsteuer, im EU-Vergleich eine der höchsten Abgabenraten überhaupt. Noch kann das Land den Euro nicht einführen, weil es einige Beitrittskriterien im Eurosystem verfehlt. Dennoch basiert das kroatische Geldsystem laut Kroatiens Notenbankchef Boris Vujcic schon auf dem Euro. 70 Prozent der Ersparnisse aller Kroaten liefen zum Beispiel darauf.

Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt im Durchschnitt 40,9 Stunden. Nur 5,8 Prozent aller Beschäftigungsverhältnisse sind Teilzeitstellen.   

Für weitere Details: Eurostat bietet eine kostenlose Datenbank zur Recherche von Länderkennzahlen an (Arbeitsmarkt / Gesundheit etc.). Dieser Link führt zu Kroatien:
http://epp.eurostat.ec.europa.eu/guip/countryAction.do.

Für andere Länderabfragen: Länderangabe recht oben im Auswahlfeld ändern.
Achtung: Durch die Auswahl eines zweiten Landes lassen sich Vergleiche anstellen (z.B. Kroatien – Frankreich).


Fotocredit: Dieter Schütz (1) / www.pixelio.de
Fotocredit: Zagreb: Zentralplatz 
– Dieter Schütz (2) / www.pixelio.de 
Fotocredit: Rijeka / Rolf Handke (3) / www.pixelio.de 

503,7 Millionen Einwohner zählte die Europäische Union vor dem 1. Juli 2013, durch den Beitritt Kroatiens wächst die Gesamtbevölkerung nun um 4,4 Millionen. Das kleine Land hat damit knapp so viele Einwohner wie Irland. Hier sind es 4,5 Millionen; was für die Insulaner im Übrigen einen Rekordwert darstellt, der laut irisch-deutschen Verbänden insbesondere durch den Zuzug von Polen, Indern, Rumänen und Brasilianern bedingt ist.

In Kroatien sieht die Situation dagegen anders aus. NGOs wie das Zentrum für Friedensforschung hatten in der Vergangenheit kritisiert, dass das Land sich gegenüber ausländischen Einwanderern abschotte. Einzig Touristen gegenüber öffne man sich. Das könnte sich nun wandeln, was den demografischen Wandel in Kroatien mildern würde. Die Lebenserwartung der Männer liegt ab Geburt statistisch gesehen bei 73,9 Jahren. Die der Frauen beläuft sich auf 80,4 Jahre. Gleichzeitig liegt die Geburtenziffer mit 1,4 Kindern je Frau unter dem europäischen Durchschnitt von 1,57 Kindern. Die Säuglingssterblichkeit rangiert in der EU bei 3,9 und in Kroatien bei 4,7 Babys.

In diesem Zusammenhang gefährdet die Jugendarbeitslosigkeit langfristig den sozialen Frieden. Die totale Erwerbslosenquote liegt für das erste Quartal 2013 gerechnet laut Eurostat bei 18,1 Prozent. Davon sind 51,8 Prozent aller Personen ohne Job unter 25 Jahre alt. Grund des Desasters: Bis auf ein paar Werften gibt es kaum Industrie und damit verarbeitendes Gewerbe in Kroatien. Große Investoren sind rar. Die Haupteinnahmequellen des Landes liegen im Tourismus und in der Landwirtschaft. Letztere hat laut Eurostat einen Anteil von 10,9 Prozent an der Gesamtbeschäftigung. Auf den Industriesektor entfallen 27 Prozent und auf Dienstleistungen – Tourismus inbegriffen – ganze 61,4 Prozent. Das Land kämpfte schon vor dem Beitritt mit der Abwanderung von Fachkräften, wie zum Beispiel in der Medizin und im Schiffsbau.

Die weiteren Beschäftigungskennzahlen: Männer sind in das Berufsleben mehr eingebunden als Frauen, ihr Anteil an der Erwerbstätigenquote beträgt 52,9 Prozent. Jedoch verfügen nur 17,6 Prozent  der Männer über eine abgeschlossene Hochschulbildung. Wie auch im europäischen Gesamtfeld typisch, kommen Frauen indessen auf 19,7 Prozent. Die Schulpflicht wurde in 2007 neu geregelt. Seither gilt sie für Kinder und Jugendliche zwischen sieben und 18 Jahren. Die Grundschule begleitet den größten Teil der kindlichen und jugendlichen Laufbahn, nach acht Jahren wechseln Kroaten erst auf eine weiterführende Schule. Entweder absolvieren sie dann drei weitere Jahre bis zur elften Klasse auf einer Fachschule oder sie gehen bis zur 12. Klasse auf ein Gymnasium.