Stellenanzeigen zu erstellen ist längst nicht mehr nur eine HR-Routine – sie sind ein
strategisches Werkzeug, um Talente mit den passenden Chancen zu verbinden und den
Unternehmenserfolg maßgeblich zu beeinflussen. Im Jahr 2025 erwarten Kandidat:innen
mehr Klarheit, Transparenz und Relevanz von Stellenanzeigen. Und doch sehen wir nach
wie vor die gleichen Probleme: vage Titel, fehlende Informationen und gute Jobs, die die
falsche Zielgruppe erreichen.
In diesem Artikel zeigen wir, warum überzeugende Stellenanzeigen wichtiger denn je sind,
wie Suchsysteme die Sichtbarkeit beeinflussen und was Recruiter konkret verbessern
können. Unsere Daten und das Feedback der Nutzer:innen bei Jooble zeigen: Kleine
Änderungen können eine große Wirkung erzielen.
Häufige Fehler, die Stellenanzeigen auch 2025 noch schaden
Trotz aller digitalen Möglichkeiten bestehen grundlegende Fehler weiter – branchen – und
länderübergreifend:
- Vage oder reißerische Jobtitel wie „Superstar gesucht“ oder „Werde Teil des Dream Teams“ – diese Begriffe stimmen nicht mit Suchanfragen überein und schaden der Sichtbarkeit. Solche Titel verwirren nicht nur Jobsuchende, sondern machen Ihre Anzeige auch für Suchmaschinen unsichtbar.
- Fehlende Angaben wie Gehalt, Standort oder Vertragsart – das hinterlässt mehr Fragen als Antworten und untergräbt das Vertrauen schon vor dem ersten Kontakt.
- Generische Beschreibungen, die auf fast jedes Unternehmen passen könnten – das macht den Job unpersönlich und austauschbar.
- Textwüsten ohne Struktur – schwer zu überfliegen, besonders auf dem Smartphone.
Solche Fehler senken nicht nur die Klickrate – sie untergraben Vertrauen. Eine
Stellenanzeige ist oft der erste Eindruck eines Unternehmens. Machen Sie ihn zählbar.
Warum gute Stellenanzeigen entscheidend sind
Jobsuchende haben heute viele Optionen – aber wenig Zeit. Sie überfliegen in wenigen
Minuten Dutzende Anzeigen. Wenn Titel oder Beschreibung nicht sofort überzeugen, wird
Ihre Anzeige übersprungen. Hinzu kommen mobile Nutzung und der Wunsch nach
Personalisierung – der Anspruch ist hoch.
Unsere Analyse von Tausenden Anzeigen in verschiedenen Märkten zeigt:
- 20 % der Anzeigen nennen keinen konkreten Beruf
- Weitere 20-30 % nutzen zu generische Titel
- Gleichzeitig beinhalten 40-50 % der Suchanfragen einen klaren Jobtitel
Dieses Missverhältnis senkt Sichtbarkeit, Klickrate und Bewerbungen.
Was Suchsysteme wirklich tun
Wenn Nutzer:innen nach „Verkäufer Berlin“ oder „Pflegekraft München“ suchen, versucht
das System, passende Anzeigen nach Stichwörtern, Regionen oder Aktualität zu finden.
Aber Jobtitel variieren stark. Wenn das System deren Bedeutung nicht versteht, entstehen
Fehlzuordnungen.
Deshalb nutzt Jooble ein System mit „Partikeln“ – strukturierte Datenmarker für Berufe,
Skills, Branchen und mehr. Damit können selbst unvollständige Anzeigen besser zu
relevanten Anfragen passen.
Beispiel:
- Ursprünglicher Titel: „Aushilfe gesucht“
- Beschreibung: „Diese Familie sucht Unterstützung in den Schulferien…“
- Treffer: „Babysitter“, „Kinderbetreuer:in“, „Nanny“
Was Kandidat:innen wirklich interessiert
In unserer Umfrage mit ca. 1.000 Teilnehmenden wollten wir wissen: Was macht eine
Stellenanzeige attraktiv?
Die Top 3 Antworten:
- Klar definierte Aufgaben und Anforderungen
- Transparente Angaben zu Gehalt und Benefits
- Ein passender, verständlicher Jobtitel
Was Sie sofort umsetzen können
Jobtitel optimieren: Vermeiden Sie kreative Titel wie „Tech-Ninja“ oder „Sales-Held:in“.
Verwenden Sie klare Begriffe wie „Verkäufer:in“ oder „Softwareentwickler:in“.
Gehalt transparent machen: Viele Kandidat:innen entscheiden innerhalb von Sekunden.
Kein Gehalt? Weniger Vertrauen. Eine Gehaltsspanne erhöht Transparenz und
Bewerbungschancen.
Struktur ist entscheidend – das Wichtigste zuerst
Kandidat:innen verbringen weniger als 10 Sekunden mit einer Anzeige. Platzieren Sie die
wichtigsten Infos gleich zu Beginn:
- Standort
- Vertragsart
- Kernaufgaben
Weitere Maßnahmen für Recruiter
- Vermeiden Sie Textblöcke: Nutzen Sie Bulletpoints, Zwischenüberschriften und kurze Absätze
- Benefits hervorheben: Selbst kleine Extras wie flexible Arbeitszeiten oder Essenszuschüsse steigern die Attraktivität Mobile-Ansicht prüfen: Die meisten Nutzer:innen sehen Anzeigen am Smartphone – stellen Sie sicher, dass Ihre Anzeige mobil funktioniert
Regionale Relevanz – ein oft unterschätzter Erfolgsfaktor
Viele glauben, Sichtbarkeitsprobleme seien rein technischer Natur – aber unsere Analyse im
DACH-Raum zeigt: Die Darstellung regionaler Details ist entscheidend.
Beispiel aus Deutschland:
- Suche nach „Softwareentwickler Berlin“ liefert passende Ergebnisse
- Suche nach „Softwareentwickler Baden-Baden“ zeigt womöglich keine nahegelegenen Stellen
- Breite Begriffe wie „Hessen“ funktionieren nur, wenn Varianten wie „Land Hessen“ oder „Hesse“ korrekt erfasst werden
Was das für Recruiter bedeutet:
- Wird nur die Stadt angegeben (z. B. Düsseldorf), sucht ein Kandidat aus einem Vorort möglicherweise vergeblich
- Nennen Sie mehrere Orte in der Beschreibung, aber nur eine Region im System – das begrenzt die Reichweite
- Ist Remote-Arbeit möglich, aber nicht klar gekennzeichnet – entgehen Ihnen passende Bewerber:innen
Das gilt besonders in Arbeitsmärkten mit hoher Pendelmobilität wie Rhein-Ruhr oder Zürich-
Winterthur. Nutzen Sie daher:
- Genaue Ortsangaben
- Nennung benachbarter Städte
- Klarheit zum Arbeitsmodell (remote, hybrid, vor Ort)
Diese Maßnahmen sind leicht umsetzbar – und machen Ihre Anzeige relevanter, sichtbarer
und erfolgreicher.
Und das ist erst der Anfang
Der Arbeitsmarkt wird dynamischer und digitaler. Recruiter, die sich anpassen und
strukturierte, kandidat:innen zentrierte Anzeigen gestalten, besetzen nicht nur schneller – sie
stärken auch ihre Arbeitgebermarke.
Erfolgreiches Recruiting beginnt nicht erst beim Sourcing – sondern schon beim ersten Klick
Bei der TALENTpro werde ich weitere Einblicke geben, wie strukturierte Anzeigen, regionale
Strategien und smartes Formatieren Ihre Recruiting-Ergebnisse transformieren können.
Bis bald!