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Photo by Markus Spiske

Bargeld, der Patientenfragebogen beim Arzt, den man noch händisch ausfüllen muss – in Deutschland sind manche Prozesse immer noch nicht digitalisiert, obwohl es eigentlich machbar und viel effizienter und schneller wäre.

In der 144. Folge der HRM Hacks sprechen Benjamin Visser von allygatr und Host Alexander Petsch darüber, wie Sie als HR-ler die Digitalisierung in Ihrem Unternehmen voran treiben können und wie Sie zum Beispiel auch HR Tech Startups nutzen können, um neue Prozesse zu implementieren, und so Abläufe viel einfacher und effizienter gestalten können.

Ein guter Plan hilft Wunder

Zuallerst ist es laut Benjamin Visser extrem wichtig, sich einen Plan zu machen und zu wissen, was man überhaupt will. Was wollen Sie erreichen mit dem neuen Prozess? Und wie wollen Sie den Erfolg davon dann eigentlich messen? Setzen Sie sich genaue Ziele. Daran können Sie dann auch gut sehen, welcher Bereich von der neuen Lösung am besten davon profitiert und welcher nicht. Zudem schauen Sich sich Bereiche an, die vielleicht nicht offensichtlich sind, bei denen aber es aber hilfreich wäre, eine neue Lösung zu implementieren.

Wenn Sie das Projekt vor Augen und Bedarf und Ziele formuliert haben, jedoch aber noch kein richtiges Budget vorweisen können, können Sie zunächst klein anfangen. Suchen Sie sich ein kleines, überschaubares Projekt, bei denen Sie sozusagen erst einmal probieren, ob es funktioniert. Suchen Sie sich ein kleines überschaubares Team, und initiieren Sie ein Pilotprojekt, bei dem Sie dann schauen können, was überhaupt passiert.

Mitarbeitereinbindung als Schlüssel

Im nächsten Schritt ist Mitarbeitereinbindung extrem wichtig. Je früher Sie Mitarbeitenden in den Prozess einbeziehen, desto höher wird im Endeffekt die Akzeptanz von ihnen sein. Mit Transparenz sind die Mitarbeitenden vorbereitet und in der Lage, danach zum Beispiel die neue Software direkt zu nutzen. Vergessen Sie zudem nicht, regelmäßig Schulungen und Workshops auch nach der Einführung anzubieten: so können Sie weiterhin die Nutzung und das Verständnis von der neuen Technologie zu fördern. Somit haben Sie die Gefahr nicht, dass Ihre Mitarbeiter die neue Technologie vielleicht am Ende gar nicht nutzen.

Stichwort: Co-Creation! Suchen Sie sich mit Ihrem Team Verbündete, die vielleicht schon Erfahrung in dem Fachgebiet haben. Somit können Sie sich einen Überblick von den verschiedenen Gemeinschaften und Netzwerken erlangen, und können möglicherweise auch von einer Partnerschaft profitieren. Suchen Sie proaktiv den Kontakt mit Startups. Somit haben Sie die Möglichkeit, sich gegenseitig zu ergänzen und zu unterstützen.

Digitale und Feedback-Kultur fördern

Die Deutschen sind nicht so scharf auf Veränderung – das sieht man zum Beispiel noch an dem heißgeliebten Bargeld. Aber um den Anschluss nicht an den Nachbarländern zu verlieren, sollten Sie in Ihrem Unternehmen eine Kultur fördern, die auch Digitales beinhaltet.

Zudem ist Feedback extrem wichtig. Achten Sie auf eine Ongoing-Feedback Kultur, denn somit kann Ihr Projekt immer weiter wachsen und sich verbessern. Das Feedback in Form von zum Beispiel Mitarbeiterbefragungen können Sie dann Ihrem HR Tech Startup weitergeben, die ebenfalls dankbar sind, wenn Sie qualifiziertes Feedback bekommen. Und wenn Sie regelmäßig Ihre Mitarbeitenden befragen, fördert dies ebenfalls die Nutzung für Ihre neue Lösung – denn die Mitarbeiter fühlen sich dann abgeholt.

Der letzte Hack, den Benjamin Visser hat, ist: Erfolge kommunizieren, sei es intern oder extern. Das fördert Transparenz und die Mitarbeitenden fühlen sich gut aufeghoben. Und auch externe Kommunimkation fördert das Image Ihres Unternehmens.

Zur Person: Benjamin Visser prägt seit mehr als 20 Jahren die Recruiting-Welt und hat bereits mehrere HR-Startups erfolgreich aufgebaut. Mit allygatr gründete der 40-jährige den bislang einzigen Venture Capitalist für HR Tech, mit dem Benjamin in digitale Startups investiert und diese operativ unterstützt.