Felix von Zittwitz über Azubi-Gewinnung im Zeitalter von KI

[00:00:06] Intro: Die HRM Hacks Tricks, Tipps und Hilfe für Ihre HR-Herausforderungen und HR-Strategien. Denn der Mensch ist der wichtigste Faktor für den Erfolg Ihres Unternehmens.

[00:00:22] Alexander R. Petsch: Glückauf und herzlich willkommen zu den heutigen HRM Hacks, präsentiert von der azubiTECH, der ersten Expo für Ausbildungstechnologie und Ausbildungsinnovation live am 22. Oktober 2026 in Wiesbaden. Mehr zur AzubiTECH unter www.azubitech.de. Mein Name ist Alexander Petsch. Ich bin der Gründer des HRM-Instituts, euer Gastgeber. In unserer heutigen Folge spreche ich mit Felix von Zittwitz zu: Wie gewinne ich Azubis im Zeitalter von KI Und ja, mit Felix habe ich schon eine tolle Folge zum Thema Hacks zu Ausbildungsgewinnung gemacht. Also wer sich mit dem Thema beschäftigt, gerne da mal reinhören. Und Felix ist Geschäftsführer von ausbildung.de und außerdem leitet er die Aktivitäten von Empress im Bereich Ausbildungsbeteiligung. Embrace ist die Bertelsmann Tochter, die sozusagen die Beteiligung von Bertelsmann im Bereich Employer Branding, Recruitingtech und Mitarbeitergewinnung bündelt. Ja, und eigentlich ist Felix auch ein Stück weit mitschuld an der azubiTECH, nämlich. Felix macht seit zwei, drei Jahren die azubiTECH Landscape und hat da eigentlich wunderbar auf Papier gebracht. Warum ist eine azubiTECH eigentlich braucht? Weil es eine Fülle von Lösungen und Technologien gibt, die es im Bereich Ausbildung und Ausbildungstechnologie gibt. Ich freue mich ganz besonders, dass du wieder da bist. Hallo, Felix.

[00:02:12] Felix von Zittwitz: Danke, Alexander. Freut mich, wieder hier zu sein.

[00:02:15] Alexander R. Petsch: Ja, also, unsere letzte Folge, muss ich sagen, hat mir viel Spaß gemacht. Fand ich sehr inhaltstief mit ganz vielen Hacks. Zum Thema Ausbildungsmarketing Und wie. Ja, woran muss ich denken und wie kann ich es besser machen? Und wir haben uns in der ersten Folge auch schon so ein Stück eigentlich im Thema und Ausbildung verloren und haben gesagt das machen wir noch mal eine zweite Folge, wo wir uns nur dem Thema widmen.

[00:02:46] Felix von Zittwitz: Ja, es ist auf jeden Fall wert. Ich glaube den ganzen Gott. Wir hatten ja auch philosophische Perlen, die wir, die wir unseren Zuhörenden zugemutet haben, dabei. Ich glaube, das können wir vielleicht skippen. Nur so viel. Ich glaube, wir teilen die Sicht, dass in der Zeit von KI Ausbildung mindestens noch relevanter wird, wenn nicht sogar in großen Teilen andere Karrierepfade irgendwie ersetzen wird. Also ich glaube, da haben wir. Da haben wir, glaube ich, eine gemeinsame Sicht drauf. Und jetzt? Heute geht es ja aber noch ein bisschen, ein Stück weit anders, noch mal darum, drauf zu schauen. Wenn wir jetzt im KI Zeitalter haben, was heißt denn das eigentlich für die Azubi-gewinnung?

[00:03:39] Alexander R. Petsch: Also kleiner Spoiler Ich glaube, es wird nicht einfacher.

[00:03:45] Felix von Zittwitz: Nein, das wird nicht einfacher. Und ich habe es auch mal gewagt, mich von deinem Format der Hacks ein bisschen zu entfernen. Ich glaube, bei dem Thema ist es wert, dass wir beide da gemeinsam einfach mal ein bisschen drüber sprechen und eher erstmal so ein bisschen kartographieren, was denn da eigentlich passiert, um dann zu schauen, was kann denn Unternehmen eigentlich tun, wenn jetzt KI im digitalen Raum irgendwie dominant wird? Sollen wir starten?

[00:04:18] Alexander R. Petsch: Na klar.

[00:04:20] Felix von Zittwitz: Gut, also vielleicht in der Vorbereitung hierzu habe ich mich natürlich zugegebenermaßen kurz, weil für mich war die Antwort schon klar gefragt Warum soll ich eigentlich was zum Thema AI erzählen? Warum darf ich das? Und du hast es in der Anmoderation ja gesagt. Ich Ich leite ausbildung.de und bin auch innerhalb von Embrace verantwortlich für unsere Beteiligung im Bereich Ausbildung. Da ist auch StudyFlix und beide dieser Firmen haben in der Vergangenheit eine Sache ein bisschen kurz Mini Werbeblock, aber ich glaube, es stimmt einfach wirklich gut gemacht. Und das ist digitale Sichtbarkeit für sich zu erzeugen, klassischerweise über SEO, Suchmaschinenoptimierung, Search Engine Optimization. So sehr, dass StudyFlix mal unter den ausbildung.de, nebenbei auch unter den größten Sichtbarkeitsgewinnern eines Jahres war und so, Also das ist wirklich Kern unserer DNA. Und deshalb gucken wir natürlich ganz besonders darauf, was passiert eigentlich gerade im Bereich Sichtbarkeit, im Digitalen. Und jetzt erzähle ich, glaube ich, niemandem etwas Neues. Ansonsten Zeitreise ins Jahr 23, aber wir haben Chat Chad GPT. Und wir haben natürlich nicht nur Chad GPT. Wir haben auch Complexity und wir haben noch ein paar andere Large Language Models, die inzwischen zum ständigen Begleiter von den allermeisten deiner Zuhörenden geworden sind, aber vor allem zum wirklichen Lebensbegleiter der der Zielgruppe für für die Ausbildung von Schülerinnen werden.

[00:06:20] Felix von Zittwitz: Im aktuellen Azubi-Report der erscheint im November 2025. Haben wir gefragt Nutzt ihr eigentlich KI? Und die überwältigende Mehrheit nutzt es auf jeden Fall in der Schule Nutzt ihr es auch für die Ausbildungssuche? Und auch da 50 % sagen ja, also diese Large Language Models sind angekommen und sind relevant für die Ausbildungssuche und Berufsorientierung und funktionieren natürlich nach ganz anderen Logiken als die klassische Suche, die man so bisher hatte. Also funktioniert so Jeder kennt es, Man spricht mit seiner Software, man spricht mit seinem, seinem Tool, seinem Team und es entwickelt sich ein Dialog. Und über den Dialog kriege ich Vorschläge. Kriege ich vielleicht ein paar Denkanstöße? Fragen gestellt Haben wir eine ganz andere Art von wenn man so will Interface, als wie ich in der Vergangenheit mit online Suche interagiert habe. So, das ist der eine Strang, die Lms wirklich als Tools, als Begleiter. Aber jetzt ist Google ja nicht tot und ich gehöre auch nicht zu denen, die jetzt schon den Abgesang auf Google anstimmen. Vor allem hat Google ja eigene Searches in sein Kernprodukt inzwischen integriert. Am sichtbarsten ist das mit den sogenannten Overviews. Das heißt, ich stelle eine Suchanfrage und die muss noch nicht mal zwingend als Frage formuliert sein.

[00:07:50] Felix von Zittwitz: Und Google merkt zu diesem Suchbegriff Zu diesen Keywords könnte ich dir doch jetzt den Inhalt von ein paar Websites einfach zusammenfassen und schon mal anzeigen, bevor ich dir die Suchergebnisse zeige. Und in den allermeisten Fällen reicht das dann schon, so dass ich meine Suche ohne einen weiteren Klick beendet. Das ist eine sogenannte Zero Click Search. Ähm, ja, es werden schon noch die Quellen genannt, aus denen Google seine Antwort zusammenstellt. Aber die, und das ist so die große fundamentale Veränderung. Diese Links zu den Quellen sind nicht mehr der Zugang zum Content, sondern eigentlich nur ein Beleg für die Glaubwürdigkeit des Inhalts. Es sind dann auch in der Vergangenheit waren das ja zugegebenermaßen schon noch ein bisschen so ein bisschen her, dass man sagt, diese zehn blauen Links, die man so ganz prominent hatte, Die gibt es so also nur noch, wenn man sehr weit nach unten scrollt. Typischerweise sind es jetzt drei Quellen, die man prominent sieht. Es können auch mal mehr sein. Ich kann auch beispielsweise fragen Gib mir mehr Quellen oder so, also. Aber erstmal ist es eine Verknappung von sichtbaren Quellen und das verändert digitale Sichtbarkeit. So, ich habe jetzt ganz viel monologisiert. Alexander Ich möchte auch die Chance geben, da reinzugehen.

[00:09:16] Alexander R. Petsch: Also du hast völlig recht. Sehe ich genauso. Und ich würde sogar sagen, die drei Links, die dann angezeigt werden, nützen dir wahrscheinlich gar nicht mehr so viel zu der Suche, die du eigentlich abgesetzt hast. Das finde ich, macht es noch schlimmer. Also wenn man dann auf die drei Klicks oder auf die Links klickt, dann sind das zwar die Quellen zu der KI generierten Antwort, aber es ist ja nicht genau das Ergebnis, nach dem ich gesucht habe. Also es führt ja noch mehr dazu, dass es zu dieser Zero Click Search kommt. Also ja, es bleibt, wird noch anspruchsvoller.

[00:09:55] Felix von Zittwitz: Genau. Und ich würde in einem Punkt allerdings, da muss man, glaube ich tiefer reingucken, nämlich in Wann nützt mir so eine Overview und wann nutzt mir ein Dialog mit mit Chat GPT? Der nutzt mir dann, wenn ich auf der Suche nach Inhalten bin, wenn ich Informationen suche. Ich glaube, ein ganz eigenes Thema, das wir vielleicht gleich noch kommen, ist die Gefahr von Halluzinationen in dem Kontext und von von Bias, also von irgendwie einer Schieflage, wie diese Informationen zusammenkommen. Aber erst mal auf sozusagen nur das Nutzerbedürfnis geguckt. Brauche ich irgendwie. Ich Ich habe eine Frage und ich stelle Ich kriege eine Antwort und wenn die mich zufrieden stellt, dann muss ich gar nicht weiter klicken. Wo Die derzeit vielleicht noch nicht ist, aber ich glaube auch auf absehbare Zeit zumindest, das nicht das Kerngeschäft sein wird. Von von KI Modellen ist bei tatsächlichen Stellenangaben also dann, wenn ich dann wirklich konkret damit was machen möchte. Analog wäre vielleicht im E Commerce, wenn ich wirklich das Produkt kaufen möchte oder wenn ich wirklich eine Bewerbungsabsicht habe, dann werden erstens auch weniger Overviews ausgespielt, weil auch Google das versteht und dann sehen wir aber eher, dass aber Seitentypen eher relevanter werden, die so eine ebene Transaktion ermöglichen.

[00:11:28] Felix von Zittwitz: Also wirklich, dass ich etwas kaufe und mich bewerbe oder so, dass das die eher relevanter werden. Das heißt der gesamte Informationssuche Prozess, der verlagert sich in KI und der andere Teil nicht. Die Frage ist nur wie kommen Sie zum anderen Teil? Wie finden Sie überhaupt eine Stelle? Wenn ich sie vorher nicht bekommen habe? Und ich bin jetzt mal ich versetze mich jetzt rein in die die Rolle eines Ausbildungsbetriebs. Schon in der Vergangenheit war es nicht leicht, gefunden zu werden und dann hat man viel in SEO investiert, also in Suchmaschinenoptimierung, hat vielleicht Inhalte auf die eigene Website gestellt und das war in der Vergangenheit schon nicht leicht und jetzt wird es nur noch schwerer. Aber ich hatte ja in der Vergangenheit schon die Hoffnung, dass ein paar meiner Suchenden sich dann auch irgendwie bei mir bewerben und die fallen jetzt weg. Also was kann ich tun, um in der Sichtbarkeit zu bleiben, um auch in dieser neuen Welt Bewerbungen zu generieren über die digitale Suche? Weil was sich nicht verändert hat, ist, dass junge Menschen online suchen und auch nach Ausbildung suchen Und da entstehen aber ganz neue Candidate Journis. Die, die man abbilden muss.

[00:12:47] Alexander R. Petsch: Auch noch überhaupt nicht klar, wie auch die Large Language Models oder die Agenten in dieses ganze Thema Job Search einsteigen werden. Also Chat GPT hat ja angekündigt eine KI Jobsuche Plattform zu machen. Ich habe gehört, dass Chat GPT ein Jahr lang schon mit Indeed kooperiert hat und dort sozusagen sein sein Modell trainiert hat. Seine KI trainiert hat. Also ich weiß, dass damals oder Google war ja kurz davor mal sowohl im Bereich Reise als auch im Bereich Job eine eigene Lösung sozusagen ganz nach vorne zu stellen. Nur Google hatte halt wahnsinnig viel Werbevolumen zu verlieren. Gpt hat das ja nicht. Also meine Prognose wäre nicht in die Glaskugel gucke, aber wir werden schon auch noch eine GPT Jobboard KI Lösung in nicht allzu ferner Zukunft sehen.

[00:13:54] Felix von Zittwitz: Ja, das wäre ziemlich sicher naheliegend. Zwei Gedanken dazu. Die eine ist Du hast es ja gesagt, Also Google hat es nicht geschafft. Jetzt gerade kürzlich hat Twitter, die ja auch mit großem Abstand, mit großem, mit großem Hallo in den Jobmarkt eingestiegen sind, ihr Job Produkt wieder eingestellt. Also nur weil Big Tech in diesen Jobmarkt reingeht, heißt es nicht, dass Sie dort erfolgreich sind. Jetzt muss man sagen also auf dem Papier oder in meiner Vorstellung kann ich mir das schon ziemlich cool vorstellen, dass ein Produkt ich glaube, Usability und User Experience wird immer noch so ein Thema sein. Aber lassen wir das mal beiseite. Also wir werden es ja sehen, ob sie es schaffen oder nicht. Der zweite Gedanke ist aber, wenn sie es denn schaffen sollten, dann wird umso wichtiger, dass wir uns bewusst werden, welche Limitationen so ein Produkt hat. Und das ist schon angelegt, in dem wie heute auch Berufsorientierung passiert und stattfindet. In den Chat GPT beispielsweise. Und wir sehen, UserInnen nutzen es dafür. Und jetzt bei Ausbildung DE kann ich sagen, wir kriegen ja mehrere 100.000 Besucher im Monat und ein nicht mehr zu vernachlässigender einstelliger Anteil davon ist jeden Monat, kommt über Lms zu uns und wächst sehr, sehr stark dieser Anteil. Und was wir sehen ist, dass. Aber was noch stärker wächst, ist der Anteil derjenigen User, die über Lms kommen und sich bewerben. Also was ich was ich sagen möchte ist, sie kommen schon extrem orientiert auf ausbildung.de und bewerben sich dann sehr schnell auf Jobs. Und die User sagen wir sind 3 bis 4 % der User in einem Monat sind aber vielleicht 5 bis 6 % aller Bewerbungen. Und deswegen daraus schließen wir sie nutzen die User, nutzen Chat GPT Perplexity für die Berufsorientierung.

[00:16:04] Alexander R. Petsch: Aber was wollen Sie dann?

[00:16:07] Felix von Zittwitz: Ja, also Sie haben das Gefühl, genau zu wissen, was Sie wollen. Ja, jetzt muss man aber, und da komme ich an die Limitationen, die sind vielleicht gar nicht. Also es sind nicht reale Limitationen in dem, was der User spürt. Aber es sind Gefahren, die man darin schon sieht. Denn durch die Art und Weise des Dialogs mit einem Lamm bin ich ja einerseits geprimed durch die Dinge, die mir vorgeschlagen werden in diesem Dialog. Und das ist maßgeblich bedingt durch die Trainingsdaten, die so eine Länge hat und durch meine eigenen Antworten innerhalb dieses Dialogs Und das ist maßgeblich bestimmt dadurch, was ich halt weiß. Und da kommen also zwei Biases, zwei Schieflagen zusammen. Das eine ist, wie gesagt, was ist in den Trainingsdaten drin? Und das sind nach unseren ersten Erkenntnissen man kann das jetzt nicht ganz. Ich kann das nicht ganz akademisch jetzt aufdröseln, aber wenn ich so auf Indizien gucke, was für was für Prompts sind, was für Berufsbilder denn am Ende bei uns aufgerufen werden und welche nicht. Dann erscheint es mir so, als gäbe es da schon einen Bias hin zu solchen Berufen, die sowieso schon bekannt sind, solchen Berufen, die irgendwie groß im Diskurs sind, also Pflege oder Einzelhandelskauffrau, Skauffrau oder? Mechatroniker. Das sind Berufe, die wirklich stark auch Traffic abbekommen über Lms, aber kleine und Nischenberufe, die verschwinden. Ein kleiner Snapshot im September 2025 haben über 700 762. Genau genommen Berufe auf Ausbildung de Traffic über die normale Googlesuche bekommen. Über lms nur etwa 60 % davon. Was ist mit den anderen 40 %? Also das mag jetzt nur eine Punktaufnahme sein und da mag es andere Gründe für geben, aber das ist etwas, das ich mir schon ein bisschen sorgenvoll angucke.

[00:18:20] Alexander R. Petsch: Wenn llllems sind nicht in Anführungszeichen Longtail.

[00:18:27] Felix von Zittwitz: Sondern Das ist zumindest das habe ich jetzt zumindest in dem in dem Snapshot nicht gesehen. Und das würde unsere Datenlage auch nicht unbedingt hergeben. Und das zumindest stellt. Da stellt sich mir die Frage, ob da nicht Optionen wegfallen, die für einige dieser Menschen, die Adams nutzen, nicht eigentlich gute Optionen gewesen wären. Ob Berufsorientierung durch Lms vielleicht convenient ist und irgendwie gut funktioniert und irgendwie zeitgemäß und sich auch gut anfühlt, da fühlt man sich auch verstanden. Aber ob sie wirklich im besten Interesse des Anwenders ist? Jetzt muss man auch fairerweise sagen Bias gibt es überall. Ich frage meine Eltern, die haben eine Vorstellung davon, was ich werden soll und die schlagen mir auch nicht alle 762 Berufe vor. Ich frage eine Beraterin im BIZ und die hat irgendwie Vorstellungen davon. Schmeckt mir auch nicht alle 762 Berufe vor Und selbst wenn ich damit jetzt ein Geschäftsgeheimnis ausplaudere die allerwenigsten unserer User Auf ausbildung.de lesen sich alle 762 Berufsprofile durch. Aber sie haben die Möglichkeit und sie haben Zugriff darauf. Und sie haben Durch die Userführung kommen Sie schon regelmäßig an Punkten vorbei, berufen nach Themen, die zum Stöbern einladen, die zum Entdecken einladen. Und meine Befürchtung ist, dass so etwas verloren geht, weil sich Berufsorientierung durch andere einfach so gut und so plausibel anfühlt.

[00:19:58] Alexander R. Petsch: Felix Wie gehen wir damit um? Jetzt haben wir festgestellt Spoiler vom Anfang war richtig, Es wird verdammt schwer.

[00:20:06] Felix von Zittwitz: Ja.

[00:20:07] Alexander R. Petsch: Wie kann ich denen denn begegnen?

[00:20:08] Felix von Zittwitz: Also das ist jetzt die gesellschaftliche Perspektive. Fast schon ja gewesen. Was machen wir eigentlich? Was machen die anderen 40 % der Berufe, die im Moment Gefahr laufen, weniger sichtbar zu werden? Aber was? Was kann jetzt ein einzelnes Unternehmen tun? Was kann ich als Ausbildungsbetrieb tun? Die erste Frage und da habe ich mich auch ein bisschen reingesteigert in unserer ersten Folge, die wir aufgenommen haben zu den Azubi-Hacks 2026 ist, kann ich eigentlich alleine dieser Veränderung Herr werden? Kann ich das eigentlich alleine angehen, weil die Regeln, nach denen ich in der Vergangenheit Suchmaschinenoptimierung betrieben habe, die werden jetzt noch mal verschärft. Jetzt kommt das Thema Generative Engine Optimization dazu und. Es wird noch mal schwieriger und es wird sich noch mal mehr auf einige wenige konzentrieren, die in diesem Markt die Sichtbarkeit abgreifen. Und irgendwann muss man sich, glaube ich, wenn es nicht die Kernkompetenz ist, von mir online Sichtbarkeit zu generieren, dann sondern im Zweifelsfall wie HR zu machen. Da muss man sich ja schon die Frage stellen Ist das, Will ich mich hier verkämpfen oder will ich hier nicht lieber mit jemandem zusammenarbeiten? Das ist, glaube ich, die eine Grundsatzfrage. Wenn man, wenn man sich entscheidet, in diesen Spielfeldern nach wie vor sichtbar sein zu wollen und ich glaube, man sollte das ganz dringend nach wie vor tun. Also man sollte dort sichtbar sein, denn es ändert ja nichts dran. Es wird in diesen Spielfeldern gesucht und wenn.

[00:21:49] Felix von Zittwitz: Der überwiegende Anteil aller Ausbildungssuchenden eine digitale Ausbildungssuche macht, dann muss man ja aufgefunden werden. Aber schafft man das alleine oder mit einem Partner? Da würde ich sagen, da sollte man sich, sollte man ehrlich zu sich sein soll. Die zweite Frage, die man sich stellen sollte, ist in diesem Kontext auch die Rolle der Website in der Candidate Journey einmal zu überdenken. Ich glaube, was auf jeden Fall passieren muss, ist, dass die Website, wenn denn ein User dort ist, nicht abschreckt. Also sie muss schnell funktionieren. Sie muss mich schnell dahin bringen, was ich, was ich will. Die Informationen, die ich jetzt gerade suche oder eben auch die Bewerbungsabsicht, die ich habe, schnell erfüllen. Aber in der Vergangenheit gab es ja einen sehr klaren ich will gar nicht sagen Trend Aber es war ja irgendwie klar, dass die Website irgendwie so zum zentralen Element in allen. Personalgewinnungskampagnen wir werden sollte. Das war so der Hub, auf den alles geleitet hat. Und ich denke, das wird sich zeigen, ob diese Rolle der Website nach wie vor so bleiben wird. Je mehr Informationsgewinnung schon in andere, an andere Stellen sich verlagert, indem entweder Informationsgewinnung schon in Chats etc. abgefrühstückt wird oder indem sich die Sichtbarkeit in der Suche um Ausbildungsthemen sich noch stärker auf wahrscheinlich die Ausbildungsplattformen verlagert. Was ist dann die Rolle meiner Azubi-Website? Also ich glaube, dass.

[00:23:29] Alexander R. Petsch: Der Azubi-Webseite ist. Du hattest das in unserem anderen Podcast als echt wirken beschrieben oder als Hack. Und ich glaube, das ist der Kern auch der eigenen Webseite. Also die muss einfach Stories erzählen und einen Einblick geben und ein Gefühl vermitteln Warum soll ich hier eine Ausbildung machen? Warum soll ich hier anfangen? Was sind das für Leute? Also ich denke der eigenen Webseite heute ohne Videos zu arbeiten als Beispiel und ohne emotionale Bilder, glaube ich, funktioniert nicht mehr.

[00:24:06] Felix von Zittwitz: Ja, ich glaube das ist sicher eine der Facetten, die man sich genau anschauen muss. Und da bin ich auch bei dir in der Rolle der Website zukünftig. Also was ist was, Wofür brauche ich sie denn in Zukunft noch wirklich? Und dann genau das bestmöglich zu machen. So, jetzt habe ich aber zwei Fragen eher so gestellt, Also kann ich das alleine und, äh und was ist eigentlich meine Website in Zukunft? Ich will auch ein bisschen was an konkreten Handlungsempfehlungen mit auf den Weg geben. Das ist ein Invest in die eigene Marke und die eigene Employer Brand. Ähm, das erleben wir bei unseren Portfoliounternehmen Studyflix in der Vergangenheit schon sehr stark, dass Unternehmen immer mehr verstehen. Also gerade die starken Ausbildungsbetriebe, dass ihre eigene Marke, ihre eigene Employer Brand frühzeitig schon in den also an die Schüler und Schülerinnen gebracht werden muss. Bei StudyFlix ist das jetzt im Kontext von E Learning von E Learning Videos. Aber natürlich ist hier auch das Thema Social Media ganz besonders wichtig. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass Social Media absolut überschätzt wird, wenn es darum geht, wirklich Recruiting zu betreiben. Aber in Zukunft wird es umso wichtiger, weil es ein Zugang ist, den ich selbst in der Hand habe über mein Marketingbudget oder über die Realität, wenn man das schafft. Weil es ein Zugang in die Zielgruppe ist, der die Zielgruppe erreicht, auch wenn Sie gerade nicht suchen. Die Suche verlagert sich und die Suche wird sich konzentrieren auf ein paar wenige Spieler.

[00:25:44] Felix von Zittwitz: Aber ich habe die Möglichkeit, mindestens mal ins relevant Set zu kommen, indem ich meine Marke positioniert habe, indem ich meine Ausbildungsberufe vielleicht irgendwie interessant positioniert habe, in denen ich Lust gemacht habe, sich da mal etwas genauer anzuschauen. Bewerbungen darüber zu generieren, halte ich für schwierig. Es gibt tolle Cases, die auch das schaffen, aber das ist noch mal ein ganz eigenes, ganz eigenes Kapitel. Aber ich glaube, ein Invest in die eigene Marke, das gehört dazu. Und die Disziplin fast schon so ein bisschen, die lange Zeit irgendwie ein bisschen ins Hintertreffen geraten ist, ist mein Eindruck gewesen. Aber Employer Branding, ich glaube, das wird wirklich wichtig sein, klarzumachen wofür stehe ich denn eigentlich und womit unterscheide ich mich auch von anderen? Denn wenn die Anzahl der Touchpoints über die Suche weniger werden oder weniger bei mir landen werden und wenn ich insbesondere in einem Social Umfeld aktiv mich positionieren kann, dann ist es ja umso wichtiger, wie werde ich dort wahrgenommen? Deswegen glaube ich Employer Branding und auch Invest in Markenkanäle. Das wird wichtiger. Und dann eigene Touchpoints, insbesondere auch im realen Leben zu schaffen. Auch darüber haben wir schon kurz an anderer Stelle gesprochen. Schulkooperationen, Offline Events und insbesondere auch das Thema Schülerpraktikum ist eine Möglichkeit, frühzeitig Talente ans Unternehmen zu binden, zu schauen, wer passt zu mir und beidseitig diesen Check herbeizuführen. Wir haben auf ausbildung.de seit seit kurzem ein Schülerpraktikums Feature. Man kann die Stellenausschreibung und das Interesse. Was wir bei der Zielgruppe sehen ist riesig.

[00:27:36] Felix von Zittwitz: Das Interesse wirklich auch echt in Betriebe reinzugucken und und und. Ja, du hast es ja gerade selbst gesagt, dieses Thema Echtheit zu erleben, dass es das ist da und Schülerpraktikum auch, dass ich merke, es erlebt eine Renaissance. Aber es war lange Zeit so ein bisschen stiefmütterlich. Aus meiner Sicht behandelt es aber ein Kanal und ein eine Maßnahme, die ich ganz dringend jedem ans Herz legen würde. Ja, und letztlich ein anderer Punkt noch, der gar nicht so sehr auf den Marketingmaßnahmen auf der Seite der Marketingmaßnahmen ist. Aber das Thema hier ist ja wie gewinne ich Azubis im Zeitalter von AI und im Zeitalter von AI bedeutet ja auch, dass die Azubis wissen, dass sie im Zeitalter von AI sind und nicht nur komischerweise über AI irgendwie einen Arbeitgeber finden oder nicht finden. Und das bedeutet Ausbildungsbetriebe müssen klarmachen, warum dieser Ausbildungsberuf Zukunft hat, welche Perspektiven es hat und wie in der Ausbildung selbst AI eingesetzt wird. Und das ist, glaube ich, eine zwingende Voraussetzung dafür. Für all diejenigen, die insbesondere auch an die Talente ran wollen, die andere Optionen haben, die sich sehr bewusst umgucken, bei welchem Betrieb ich denn jetzt wirklich starten möchte. Bei welchem ich mich bewerbe ist glaube ich diese Facette von Hey, wir wissen, es ist gerade richtig viel los, aber Azubis sind unsere ist unsere Zukunft wird dieses Gefühl vermittelt und auch die damit einhergehende Wertschätzung vermittelt? Das wird, glaube ich, zur zwingenden Voraussetzung.

[00:29:33] Alexander R. Petsch: Für die Zukunftsfähigkeit der Ausbildung nach vorne stellen und die Karrierepfade möglichst transparent machen. Was kann ich erreichen?

[00:29:44] Felix von Zittwitz: Ja, genau. Und aufzuzeigen, dass du in der Ausbildung schon auch zeitgemäß unterwegs bist, ist für manche relevanter als für andere. Aber zu zeigen Hey, bei uns arbeitest du auch mit KI. Wir haben kleine Projekte, die unsere Azubis machen, die irgendwie so einen Prozess. Automatisierung geht mithilfe von KI oder so, das wäre noch coole Dinge, die man nach vorne stellen könnte Und ich glaube, das ist wichtig, wenn es darum geht, wie man Azubis im Zeitalter von AI gewinnt.

[00:30:15] Alexander R. Petsch: Ja, Felix, herzlichen Dank. Hat mir wieder viel Spaß gemacht, mich mit dir auszutauschen. Danke, dass du heute bei uns warst. Und ihr könnt natürlich wieder die heutigen Hacks als Checkliste auf hrm.de finden. Dort findet ihr auch den Kontakt zu Felix. Natürlich. Und ja, ich freue mich, wenn wir uns zum Beispiel auf der azubiTECH in Wiesbaden am 22. Oktober 2026 wiedersehen. Glück auf! Und bleibt gesund. Und denkt dran der Mensch ist der wichtigste Erfolgsfaktor für euer Unternehmen.

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