Vergangene Woche haben sich viele Akteure der deutschen HR-Szene auf der PERSONAL2009 getroffen und über die Gewinner und Verlierer der Wirtschaftskrise gesprochen und spekuliert. Prof. Dr. Armin Trost von der Hochschule Furtwangen etwa identifizierte vor allem zwei HR-Zweige, die sich auf dem absteigen Ast befinden: Personalberater und Printanzeigen. Und in der Tat liegt diese Entwicklung auf der Hand. Denn wer will schon für eine Personalvermittlung zahlen, wenn nahezu die gleichen Profile auf Xing und Co. für jeden zugänglich sind? Gerade jetzt, wenn es ans Sparen geht, verlagert sich die Recruitingbranche insgesamt mehr ins Internet. Printanzeigen sind zu teuer und deshalb out.

people sitting on chair in front of table while holding pens during daytime
Foto von Dylan Gillis

Darauf reagiert nun auch die Süddeutsche Zeitung. In einer Podiumsdiskussion auf der PERSONAL kündigte Harald Lenz, Leiter Stellenmarkt der Süddeutschen, einen großen Coup an: laufbahner.de soll schneller, passgenauer und perspektivisch Kandidaten und Unternehmen zusammenbringen. Bis zu 28 Attribute kann das neue Tool laut Lenz matchen und in sekundenschnelle den richtigen Bewerber liefern. Die Abfrage laufe auf Wunsch auch verdeckt. Das eigentlich neue daran, scheint aber die perspektivische Suche sein: Unternehmen können auf ihre Personalsuche in der Zukunft verweisen. Wenn eine Firma zum Beispiel plant, in einem halben Jahr einen neuen Standort aufzubauen, kann sie diese Perspektive den Bewerbern anbieten.

Herr Lenz betonte außerdem, dass die neue Jobbörse Chancengleichheit biete und deshalb vor allem für den Mittelstand das optimale Werkzeug sei. Dieser Punkt blieb jedoch ziemlich diffus. Was ist neu daran, dass die Datenbankabfrage nach einem Job unabhängig von der Unternehmensgröße stattfindet? Aber vielleicht wird der Punkt klarer, wenn die neue Plattform fertig ist. Ab Mai soll es mit einer groß angelegten Werbekampagne losgehen…