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Die darin beschriebenen Kernkompetenzen könnten dann auch dazu dienen, die Angebote der verschiedenen Ausbildungsinstitutionen vergleichbar zu machen. „Der Markt ist derzeit nicht überschaubar. Wir wollen deshalb die Basiskompetenzen beschreiben und so eine Schablone erstellen, die Interessierten hilft, die passende Ausbildung zu finden“, erläutert Jans. Für ihn sind folgende Definitionen ein erster Ansatz, um Struktur in die Diskussion zu bringen:

- Online-Tutor oder E-Tutor: Das ist ein Begleiter von Lernern in asynchronen Szenarien. Er vermittelt nicht aktiv Wissen, sondern unterstützt den Lernprozess und damit das Selbstlernen.

- E-Trainer: Er vermittelt aktiv Wissen - zum Beispiel in Webinaren, virtuellen Klassenräumen oder Online-Trainings.

- Online-Moderator: Er moderiert sowohl synchrone als auch asynchrone Szenarien.

- E-Learning Manager: Er ist Experte darin, E-Learning-Projekte zu planen, zu organisieren und deren Erfolg zu kontrollieren.

Veranstaltungstipp:

Professional Learning Europe,

Workshop Track

Donnerstag, 14. Oktober, 09.30 bis 12.00 Uhr, Workshop

„E-Learning für Einsteiger - E-Learner professionell begleiten“

Moderation: Manuel Jans, Inga Geisler

Veranstaltungsort: Koelnmesse

www.professional-learning.de

„Die Schwierigkeiten für viele Trainer, die aus dem Präsenzbereich kommen, bestehen darin, dass sie sich darauf einstellen müssen, dass die Lernprozesse der Teilnehmer nicht sichtbar sind“, erläutert Jans. Er macht damit deutlich, wie notwendig eine separate Ausbildung ist. „Die klassischen Feedback-Kanäle eines Präsenzseminars fehlen, der Trainer sieht die Lernenden nicht, wenn sie allein vor ihrem Computer sitzen.“ern unterstützt den Lernprozess und damit das Selbstlernen.

In einer guten Ausbildung sollten angehende Online-Tutoren mit Webdidaktik vertraut gemacht werden, Feedback-Konzepte entwickeln lernen und ihre Rolle als aktiver Begleiter des Lernprozesses kennenlernen.

„Die Schwierigkeiten für viele Trainer, die aus dem Präsenzbereich kommen, bestehen darin, dass sie sich darauf einstellen müssen, dass die Lernprozesse der Teilnehmer nicht sichtbar sind“, erläutert Jans. Er macht damit deutlich, wie notwendig eine separate Ausbildung ist. „Die klassischen Feedback-Kanäle eines Präsenzseminars fehlen, der Trainer sieht die Lernenden nicht, wenn sie allein vor ihrem Computer sitzen.“ In einer guten Ausbildung sollten angehende Online-Tutoren mit Webdidaktik vertraut gemacht werden, Feedback-Konzepte entwickeln lernen und ihre Rolle als aktiver Begleiter des Lernprozesses kennenlernen. Jans spricht vom „sozialen Raum“, der gefüllt werden muss. Ausbildungen, in denen es nur um die Technik - zum Beispiel von Lernplattformen oder Autorentools - geht, lehnt Jans ab.

Mit E-Tutoren die Vorteile von E-Learning ausschöpfen

E-Learning wurde von vielen Unternehmen als die Möglichkeit gesehen, das Lernen zu vereinfachen. „Das stimmt nicht“, räumt Jans mit einem fest sitzenden Vorurteil auf. E-Learning stelle an den Lehrenden und den Lernenden neue Anforderungen. Der Selbstlerner müsse sich organisieren, sich einen Lernraum schaffen und eigene Lernstrategien entwickeln. Voraussetzung für erfolgreiches E-Learning sei zudem eine Vertrautheit mit dem Medium Internet und die entsprechende Medienkompetenz. „Eine Aufgabe von E-Tutoren ist deshalb zum Beispiel, Teilnehmer in Gewöhnungsübungen mit dem Medium zu sozialisieren, bevor sie von der Sozialisations- in die Lernphase übergehen können“, betont der Verbandsvorsitzende.

Der Tutor muss lernen, Materialien aus dem Präsenzunterricht mediengerecht aufzubereiten und sein Moderations-Know-how in die Online-Welt zu transferieren. Zur Aufgabe des E-Tutors gehöre es auch, die Foren einer Lernplattform zu moderieren. „Wenn sich die Lernenden gut beteiligen, kann das eine ganze Menge Arbeit bedeuten“, berichtet Jans aus der eigenen Praxis. Er begleitete 80 Teilnehmer eines BWL-Online-Masterstudiengangs, die 1.500 bis 1.800 Foreneinträge während eines Semesters schrieben und die alle vom Tutor zu kommentieren waren. Vor diesem Hintergrund sei leicht verständlich, dass der Lernprozess online nie abreiße. „Der Königsweg aber ist Blended Learning, denn die größten Stärken des E-Learning liegen in der Vor- und Nachbereitung von Präsenzseminaren“, ist Jans überzeugt.

Nur der Tutor bringt den Lernerfolg

Beate Haussmann, Inhaberin von Leading-Interactive in Moisburg bei Hamburg arbeitet seit vielen Jahren auch als Ausbilderin von E-Tutoren. Nach ihrer Erfahrung wollen nicht nur viele selbstständige Präsenztrainer das Online-Trainingsgeschäft erlernen. Auch viele Konzerne bilden angestellte Weiterbildner zu E-Tutoren aus. „Es gibt einen Boom an Inhouse-Ausbildungen“, so Haussmann. Die Unternehmen hätten erkannt, dass E-Learning ohne das entsprechend qualifizierte „Begleitpersonal“ kaum erfolgreich sei. Eine Investition in Learning-Management-Systeme reiche allein nicht aus. Ein E-Tutor werde dringend benötigt, um die Selbstlernkompetenz zu fördern und auf die verschiedenen Lerntypen zu achten.

Die Inhouse-E-Trainer, die von Haussmann ausgebildet werden, sind oft Bildungsverantwortliche, die dann im Rahmen ihrer Abschlussarbeit ein E-Learning-Konzept für das eigene Unternehmen erstellten. Dabei profitierten sie sehr vom Austausch mit den anderen Teilnehmern in ihrer Ausbildungsgruppe. E-Trainer lernen darüber hinaus zwar nicht, wie man ein WBT erstellt. Sie lernen aber, welchen Kriterien ein WBT entsprechen muss, um ein bestimmtes Lernziel zu erreichen und eine bestimmte Zielgruppe zu begeistern. Außerdem können sie nach der Ausbildung einschätzen, was ein Unternehmen für ein gutes WBT investieren muss.

www.bv-online-bildung.de

www.leading-interactive.de

Artikel: Gudrun Porath