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Foto von Valeriy Khan
Der demografische Wandel mit einer steigenden Lebenserwartung bei gleichzeitig niedriger Geburtenrate bringt eine deutliche Alterung der Gesellschaft mit sich. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf die zukünftige Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte. Schon heute existiert in verschiedenen Bereichen ein Fachkräftemangel, welcher sich in Zukunft voraussichtlich noch verstärken wird. Die Notwendigkeit eines betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) wird daher von Seiten der Unternehmen und Institutionen in Deutschland zunehmend erkannt. Während dabei der Fokus lange Zeit vor allem auf den Krankenstands- und Unfallzahlen lag, rücken in letzter Zeit zunehmend die Auswirkungen psychischer Belastungen auf die Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft und nachfolgend auf die Fehlzeiten in den Vordergrund.

Moderne Arbeitswelten fordern ihren Preis
Die heutige Arbeitswelt setzt zunehmend auf flexible Arbeitsplätze und flexible Arbeitszeiten, was durch moderne Technologien wie z. B. mobile Anwendungen, Cloud-Computing, etc. unterstützt wird. Das gilt im Besonderen für diejenigen, die aktuell in ihren Zwanzigern oder Dreißigern sind, die Personen also, die nach dem Jahr 2000 in den Arbeitsmarkt eingetreten sind und verstärkt soziale Netzwerke und Mobiltechnologie nutzen. Derartige Flexibilität am Arbeitsplatz schafft dabei nicht nur Freiräume und eigene Entscheidungsmöglichkeiten, sondern kann – z. B. durch ggf. stetige Erreichbarkeit - auch den psychischen Druck erhöhen, der auf dem einzelnen Mitarbeiter liegt.

Lösungsweg BGM

Mögliche Beweggründe für eine Einführung eines BGM sind beispielsweise interne Probleme wie ein hoher Krankenstand im Branchenvergleich, eine hohen Fluktuation oder ein als vermindert eingeschätztes Arbeitsengagement von Mitarbeitern. Da je nach Unternehmen/Institution sowohl physische Problemfelder wie z. B. hohe Krankenzahlen im Bereich der Muskelskeletterkrankungen als auch psychische Belastungen durch hohe Arbeitsbelastung, ständige Erreichbarkeit etc. relevant sein können, benötigen Fachkräfte im Bereich BGM umfassende Kompetenzen: von der Datenerhebung beim jeweiligen Betrieb  (z. B. in Form von Arbeitsplatzbegehungen oder Mitarbeiterbefragungen) über die Entwicklung, Evaluation und Weiterentwicklung eigener BGM-Konzepte bis hin durch Durchführung bzw. Anleitung einzelner Umsetzungsmaßnahmen. Das hierzu notwendige Knowhow kann je nach individueller Vorerfahrung nebenberuflich, in Form von Weiterbildungen, oder mit Hilfe eines Bachelor- bzw. Master-Studiums erworben werden. Praxistipps für die erfolgreiche Umsetzung im Unternehmen bzw. in der Institution liefert die Website der bundesweiten Initiative „Gesundheit im Betrieb selbst gestalten“. Hier stehen beispielsweise hilfreiche Analysetools für die Datenerhebung sowie Fachvorträge zu den Themen „Stressmanagement“ und  „Arbeitsplatzergonomische Rückenschule“ zum kostenlosen Download zur Verfügung (Rubrik „BGM-Werkzeuge“).

Weitere Informationen

Nebenberufliche Weiterbildungen im Bereich BGM
Gesundheitsmanagement studieren: Bachelor und Master-Studiengänge
Bundesweites Netzwerk mit regionalen Ansprechpartnern vor Ort