Betriebliches Gesundheitsmanagement heißt die Zauberformel, mit der Unternehmen Erkrankungen ihrer Mitarbeiter vermeiden möchten. Dafür greifen viele Firmen auf fachliche medizinische und organisatorische Beratung zurück. In der Region Hamburg steht beispielsweise der BSV Betriebssportverband Hamburg e.V. den Unternehmen beratend zur Seite. „Demografische Herausforderung – Betriebliche Fitness“ lautet der Titel eines Vortrags von Bernd Meyer, Vizepräsident vom BSV, und Dr. Heinz Martens, Präventivmediziner von One Medical Coaching.

A group of friends at a coffee shop
Foto von Brooke Cagle

Neben den Aktivitäten in punkto Ernährung und Bewegung geht es auf der Messe auch darum, wie Führungskräfte diese Präventionsangebote ins Unternehmen tragen. Über Gesundheitsförderung im Führungsalltag berichten etwa Silke Huneke, Beraterin von Huneke Training, und Dr. Stefan Paul Werum, Geschäftsführer von Stefan Werum Consulting. Dabei thematisieren sie insbesondere, wie Führungskräfte scheinbar widersprüchliche Anforderungen unter einen Hut bekommen: Neben dem richtigen Fingerspitzengefühl im Umgang mit den Mitarbeitern müssen sie in ihrem Arbeitsbereich gleichzeitig höchste Effektivität und Effizienz erreichen.

Burn-out: Modethema oder Epidemie des 21. Jahrhunderts?

 

Ein weiteres Thema, das Personalverantwortliche derzeit umtreibt, ist die Gefahr von psychischer und körperlicher Erschöpfung ihrer Mitarbeiter. Doch ist das Risiko einen Burn-out zu erleiden tatsächlich in den vergangenen Jahren gestiegen? Zahlen, Daten, Fakten sowie Kosten und mögliche weitere Schäden für Unternehmen fasst Trainerin und Coach Dr. med. Frauke Barthold in ihrem Vortrag zusammen. Symptome und Risikofaktoren hat sie dabei ebenso im Blick wie Möglichkeiten und Grenzen von Präventionsmaßnahmen in Unternehmen. Auf der Grundlage des Persönlichkeitstests Reiss Profile stellt sie ein Coaching-Tool vor, mit dem Beschäftigte ihre persönlichen Risikofaktoren ermitteln können.

„Wenn es brennt, ist es zu spät“, glaubt Rainer Ali Wichmann, Geschäftsführer der Scharlatan theater Gesellschaft. Doch Burn-out sei kein Schicksal, sondern vielmehr die Summe einer Entwicklung, die falsche Weichen stelle. Deshalb zeigt Wichmann in einer interaktiven Szene, wie selbstverantwortliches Handeln zu Lösungen führen kann. Seine Zuschauer sollen dabei begreifen, dass „wir sind, was wir sein können“.

Stress – Antrieb oder Bremse?

 

Gleichzeitig befürworten Experten auf der PERSONAL2012 Nord, dass Unternehmen auch die positiven Seiten von Stress über den „Hype“ vom Burn-out nicht vergessen sollten. Denn Stress beeinflusst die Arbeitsleistung der Beschäftigten – je nach Intensität stimulierend oder hemmend. Die Grenzen zwischen produktivem und unproduktivem Umgang mit Stress verlaufen jedoch fließend. Renate Wittmann, Leiterin der Produktentwicklung, persolog GmbH, präsentiert ein Stress-Modell, mit dem Führungskräfte verstehen sollen, was sie stresst und wie sie mit ihrem Stress umgehen können.

Stresscoach Astrid Wichmann von der Brainjoin Deutschland AG skizziert unter dem Motto „Entspannen, wenn die Hecke brennt“, wie Mitarbeiter auch in Stressphasen an ihren Aufgaben und Herausforderungen wachsen können. Damit Belastungsphasen Wachstumsanreiz bleiben, braucht es ihrem Ansatz zufolge Regeneration und Erfolg.

Weitere Informationen zur PERSONAL2012 Nord sind unter www.personal-messe.de/nord erhältlich.