Der Begriff „Job Crafting“ ist relativ neu, die Prinzipien aber nicht. Job Crafting beinhaltet Maßnahmen, die Mitarbeiter treffen, um eigene Arbeit (neu) zu gestalten. In der Schweiz und anderen Ländern wird z.B. solche Haltung von jedem Mitarbeiter erwartet. Das ist dort sozusagen mit der Unternehmenskultur verschmolzen. Die Mitarbeiter können und wollen  in solchen Unternehmen es nicht anders. Darum ist die Personalfluktuationsrate in der Schweiz relativ niedrig.

people sitting in front of monitors inside room
Foto von Adrien Olichon

Job Crafting  gibt Menschen mehr Regie über eigene Tätigkeiten, und das kreiert Zufriedenheit einerseits sowie Erkennung und Freiheit andererseits. Dadurch sehnt man sich nicht mehr nach einem verantwortungslosen Job, und das 40 Jahre lang. Man sucht dann selbst nach den Herausforderungen im Job. Wenn man gut auf einem Gebiet ist, möchte man auf diesem Gebiet ausgezeichnet werden. Oder man übernimmt die Aufgaben, worin man als ein wahrer Vertreter des Unternehmens gesehen und erkannt wird. Was kann mehr Spaß und Genugtuung geben?

Vom Standpunkt des Unternehmens aus stellt diese Strategie dem jeweiligen Unternehmen die besten Kenntnisse und Expertise zur Verfügung. Man verbindet die Verdienstkapazitäten und ausführendes Vermögen mit einer konkreten Geschäftssituation. Und die Ergebnisse lassen sich in ganz konkreten Beträgen ausdrücken!

Job Crafting bildet Gegensatz zum Mythos vom handelenden Management, womit wir nach der angelsächsischen Auffassung groß geworden sind: der Vorgesetzte als Expert im Superlativ. Der Chef, der immer alles weiß, und die Kapazitäten eigener Mitarbeit bis auf das Minimum reduziert, und der eigene Mitarbeiter zwingt, alles so zu tun, wie er das will. Erkennbar für Sie?

Interessant ist, wie sich Job Crafting zum Empowerment verhält.  Ich persönlich finde „Empowerment“ einen falschen Begriff. Wenn ich jemand empowere, gebe ich gleichzeitig zu, Power zu besitzen, um das zu tun. Empowerment und Egomanie liegen dann beieinander in der Nähe, und die meisten traditionellen Manager sind in der Regel die größten Empowerment-Anhänger.

Worum es sich hier aber tatsächlich handelt ist Aufhören mit Dysempowerment. Und das macht den Weg für Job Crafting und damit auch für mehr Spaß an der Arbeit frei. Los kann es gehen!