Bundesagentur für Arbeit legt neue Statistik zur Arbeitnehmerüberlassung vor

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Foto von Jess Bailey

Die gewerbliche Zeitarbeitbranche beschäftigte zum Stichtag 31. Dezember 2006 nach der heute veröffentlichten amtlichen Statistik der Bundesagentur für Arbeit 631.076 Zeitarbeitnehmer. Das sind rund 167.000 Mitarbeiter mehr als im Vergleichsmonat 2005 (+ 36 Prozent) und ein neuer Branchenrekord. Damit bestätigen die aktualisierten Daten, dass in der Zeitarbeitbranche neue und zusätzliche Arbeitsplätze entstanden sind. “Die Gründe für das Wachstum liegen auf der Hand”, so Bundesgeschäftsführer Werner Stolz vom Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ). “Der Bedarf der deutschen Wirtschaft nach mehr Flexibilität ist durch den konjunkturellen Aufschwung der Wirtschaft deutlich gestiegen. Dies hat die Nachfrage nach Personaldienstleistungen massiv beflügelt.” Drei Jahre nach dem Inkrafttreten des durch das Gesetz für moderne Dienstleistungen reformierten Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes zieht Stolz eine positive Zwischenbilanz: “Die Reform nützt gerade auch den Erwerbslosen, da sie vielfach über die Zeitarbeit wieder eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf dem Arbeitsmarkt erhalten.”
Der iGZ schätzt den Umsatz der gewerblichen Zeitarbeit in 2006 auf rund 11,4 Mrd. Euro. Aufgrund der guten Auftragslage der Unternehmen im laufenden zweiten Halbjahr 2007 wird ein weiteres Wachstum der Beschäftigten in der gewerblichen Zeitarbeit und des Umsatzes von 10 bis 15 Prozent erwartet. Allerdings hält der Preisdruck gerade im Helferbereich unvermindert an, der durch die EU-Osterweiterung noch einmal verschärft werden wird. Deshalb plädiert der iGZ dringend an den Gesetzgeber, das Arbeitnehmer-Entsendegesetz auch auf die Zeitarbeitsbranche auszuweiten, damit für alle in- und ausländischen Anbieter zukünftig ein allgemeinverbindlicher Einstiegslohn gilt.