pen, notebook, and smartphone on table
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Wissensabfrage durch Simulation

Für E-Learning-Experten besonders interessant dürfte es sein, dass das E-Learning-Programm durch eine eigens für die Volunteers konzipierte Simulation abgerundet wurde. Hierbei konnten die Volunteers ihr Wissen (aber auch ihre Geschicklichkeit) in einem virtuellen Fußballturnier mit drei Schwierigkeits-Leveln unter Beweis stellen. Auf einem von oben dargestellten Spielfeld musste der Spieler seine Figur in Richtung des gegnerischen Tors bewegen. Dabei sollte er den gegnerischen Spielern möglichst ausweichen. Das Spielfeld bewegte sich automatisch nach vorne, der Spieler konnte also nicht zurücklaufen. Es war immer nur ein bestimmter Ausschnitt des Spielfeldes zu sehen. Man erkannte die Gegner immer erst ab einem gewissen Zeitpunkt. Die Spieler änderten dynamisch ihre Richtung nach links und rechts. Stieß der Spieler gegen einen Gegenspieler, verlor er Zeit und musste eine Frage beantworten. Tat er dies richtig, erhielt er ein Tor. Lag er mit seiner Antwort falsch, erhielt die gegnerische Mannschaft ein Tor.

Die jeweilige Frage wurde aus einem Fragenpool nach dem Zufallsprinzip generiert. Die Fragen bezogen sich auf die Lerninhalte aus allen Fachbereichen. So wurden die Volunteers dazu animiert, alle Inhalte durchzuarbeiten. In jedem Fall musste der Spieler vor dem letzten Gegenspieler, dem Torwart, eine Frage beantworten. War diese falsch, hatte er das Spiel verloren. War diese richtig, kam er eine Runde weiter. Nach jeder gewonnenen Runde konnte der Spieler sich in einen Highscore eintragen. Die Punkte berechneten sich nach Zeit und Toren (je weniger Zeit, desto besser; je weniger Gegentore, desto besser). Das Spiel hatte mehrere Level: Es startete in der Vorrunde und endete im Finale. Die Gegner wurden dabei von Level zu Level schneller. Im Schnitt hatten die Level maximal eine Spielzeit von einer Minute und dreißig Sekunden, damit der Spielspaß nicht in Frust umschlug. Der Spieler profitierte bei dem Spiel zum einen von seiner eigenen Geschicklichkeit und zum andern von seinem im Training erworbenen Wissen. Das Lernprogramm „Volunteer-E-Learning 2011“ inklusive des virtuellen Fußballturniers stammte von der Canudo GmbH (www.canudo.de) aus Frankfurt am Main. Wie Geschäftsfüherer Hajo Noll erklärte, hat der DFB bereits bei der FIFA U-20-Frauen-WM 2010 mit Canudo zusammengearbeitet.

E-Learning bereitete Kick-Off-Event vor

Wolfgang Möbius, der Leiter der Abteilung Aus-, Fort- und Weiterbildung der hauptberuflichen und ehrenamtlichen Trainer beim DFB, ist auch für die Schulung der 3.000 Volunteers der FIFA Frauen-WM 2011 zuständig. Zusätzlich zu dem E-Learning-Programm setzt er auf regionale Kick-off-Veranstaltungen in den jeweiligen WM-Stadien. „Unsere Herausforderung war, wie können wir 3.000 Menschen mit ganz unterschiedlichen Vorkenntnissen auf einen gemeinsamen Wissensstand bringen, bevor wir sie zu den Kick-off-Events einladen? Wir setzten E-Learning an dieser Stelle erstmals in größerem Umfang ein und nehmen es als Versuchballon, um Erfahrungen zu sammeln“, berichtete Möbius. „Ziel war es, die Volunteers stark einzubinden und auch außerhalb des E-Learnings zu aktivieren. An den passenden Stellen in jedem Trainingskapitel werden Aufgabenstellungen und Anreize geboten, sich auf einer extra eingerichteten Facebook-Seite miteinander auszutauschen.“ Der DFB hat noch einiges vor in Sachen Lernen im Internet: „Die dreiwöchige Anwesenheitspflicht auf einem DFB-Trainerlehrgang könnte man mit E-Learning um etwa die Hälfte reduzieren. Da sehe ich die Zukunft des E-Learnings“, blickt Möbius nach vorn.

Sie finden die Canudo GmbH auf der Zukunft Personal in Halle 2.2, Stand U.47.