

Die Gründung von „InRegio“ liegt mittlerweile drei Jahre zurück. Anlass war eine Studie darüber, inwiefern ausländische Studierende gewillt sind, nach ihrem Abschluss in Deutschland zu bleiben. Die forschenden Organisatoren Deutscher Akademischer Auslandsdienst und das International Office der Universität Paderborn wiesen nach, dass 93 Prozent der befragten angehenden Akademiker aus dem Ausland in der Region bleiben würden, wenn Arbeitgeber sie anwerben.
Dieses Studienergebnis bewog Prof. Dr. Karl-Heinz Gerholz dazu, ein Projekt ins Leben zu rufen, das junge Leute in die heimische Wirtschaft involviert. Am 21.07.2016 feierten die Beteiligten – darunter 30 Studenten – nach drei Jahren Laufzeit ihre Erfolge und stellten einzelne Cases vor. Da der bislang federführende Professor seine Position verlässt, wird das Projekt nun von der jüngst zur Professorin berufenen Dr. Nicole Kimmelmann fortgeführt.
Die bislang betreuten Studenten erhielten bei „InRegio“ Unterstützung von ausgewählten Wirtschaftspädagogen und Managern, welche sich freiwillig zur Verfügung gestellt hatten. Zusammen mit ansässigen Unternehmen bekamen die Geförderten die Chance, Lösungen zu entwickeln und umzusetzen. Auf der Abschlussveranstaltung wurden drei geglückte Cases vorgestellt.
Samuel Ghobrial stammt aus Ägypten. Zusammen mit Studienkollegen entwarf er für den Maschinenbauer ELHA ein Konzept, wie das Unternehmen am besten in den chinesischen Markt einsteigen kann. Das Team musste dazu klären, wie sich kulturelle Hemmschwellen abbauen lassen und welche Rechtsgrundlagen zu beachten sind.
Die Lettin Irina Kornejenkova untersuchte zusammen mit einem Bulgaren, einer Aserbeidschanerin und einer Russin auf Anforderung des Personalleiters der Paderborner Volksbank Stefan Müller, unter welchen Bedingungen sich gut ausgebildete ausländische Fachkräfte anwerben lassen. Das Team ermittelte erhellende Kennzahlen: 41 Prozent der ausländischen Studierenden brechen ab, aber immerhin 30 Prozent bemühen sich ein ganzes Jahr lang um einen Job in Ostwestfalen-Lippe.
Die Iranerin Marym Amirsalehi berichtete auf der Abschlussveranstaltung als Maschinenbaustudentin gemeinsam mit ihrer chinesischen Kollegin in einer Präsentation über das Zustandekommen eines „Kulturleitfadens“, der die kulturellen Eigenheiten von Deutschen und Chinesen aufzeigt. Daraus leiteten sie konkrete Verhaltensregeln für den richtigen Umgang im Geschäftsverkehr ab. Auftraggeber des Leitfadens, der neben den kulturellen Aspekten auch den Markteintritt deutscher Unternehmen in China zum Thema hat, war Jürgen Behlke, Geschäftsführer der IHK-Zweigstellen Paderborn und Höxter.
In ihren abschließenden Worten verwies Professorin Nicole Kimmelmann noch einmal auf die Bedeutung, die das Projekt InRegio für die Region habe. Auch künftig wolle man Studierende mit der Region, ihren Unternehmen, kulturellen Institutionen und den Menschen generell vernetzen. Die Ergebnisse seien so ermutigend, dass mittelfristig sogar geplant sei, dieses Projekt dauerhaft ins Lehrangebot der Universität Paderborn zu integrieren.
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