Die Weinkellerei Torres mit Sitz in Villafranca del Penedès (Katalonien) beschäftigt Unternehmensangaben zufolge in Spanien sowie bei Tochterunternehmen in Chile, Großbritannien, Schweden, China, Indien, den USA und auf den Philippinen 850 Mitarbeiter. Die Kellerei gilt als eine der modernsten der Welt. Dem Anspruch entsprechend wurde die Einführung des ERP-Systems SAP R/3 mit den Modulen Finanzen, Logistik, Sales und Produktion für rund 350 Mitarbeiter geplant.
Die Mitarbeiter sollten mit E-Learning-Kursen auf das neue System und dessen schrittweise Einführung vorbereitet werden. Als Autoren der Kurse und der Dokumentation waren ebenfalls eigene Mitarbeiter vorgesehen. Ganz ohne fremde Hilfe wollte man sich der Aufgabe jedoch nicht stellen und wandte sich an die Heidelberger TTS GmbH. Die sah sich der Herausforderung gegenüber, alle 15 Torres-Autoren möglichst schnell in der technischen Handhabung sowie der konzeptionellen Planung der mehrstufigen Lerneinheiten mit dem Autorentool der TT Knowledge Force zu schulen.
Die Schulung dauerte drei Tage, dann waren die Autoren nach Angaben von TTS selbst in der Lage, in zwei Monaten 850 WBT´s und Dokumentationen der einzelnen Module zu erstellen und den Mitarbeitern über das Intranet zur Verfügung zu stellen. Da dies zu einem Zeitpunkt geschah, als die Prozesse und Transaktionen noch nicht endgültig feststanden, habe sich die Re-Recording-Funktion des Autorentools besonders bewährt. Gibt es Prozessänderungen lässt die Re-Recording-Funktion bereits erstellte Aufzeichnungen über das geänderte System laufen, erkennt so Systemänderungen und aktualisiert diese automatisch.
In der Praxis bewährt haben sich Blended-Learning-Konzepte, bei denen E-Learning-Module mit Präsenzphasen kombiniert werden. Auf dieses Erfolgsrezept setzten auch die TTS-Berater. Sie wählten eine Präsenzschulung, um die Mitarbeiter mit SAP und E-Learning vertraut zu machen und Vorbehalte gegenüber dieser Methode abzubauen. Mit beeindruckendem Ergebnis.
Bereits fünf Monate vor dem Go-Live des SAP-Systems konnten sich die Endanwender anhand von Simulationen im Filmmodus einen ersten Eindruck der neuen Prozessabläufe verschaffen, nach zwei Monaten konnten sie die gleiche Simulation im interaktiven Modus durchlaufen. In einer dritten Stufe der Simulationen erhielten sie nur noch wenige Anweisungen und mussten die Arbeitsschritte in der Übungsumgebung nahezu ohne Hilfe ausführen.
Artikel: Gudrun Porath