Veranstaltungstipp

Vortrag von Stephan Dahrendorf auf dem HR-RoundTable:
„Schöne neue Arbeitswelt: Wie Soziale Medien und Generation Y die Arbeitswelt verändern”

Messe PERSONAL2012 Nord,
Mittwoch, 9. Mai 2012,
10.00 bis 10.40 Uhr,
CCH Hamburg, Konferenzraum 19

Die Xing AG finden Sie auf der PERSONAL2012 Süd in Stuttgart an Stand D.20 und auf der PERSONAL2012 Nord in Hamburg an Stand B.08.


Weitere Informationen:

group of people huddling
Foto von Perry Grone

www.personal-messe.de

 

Als Generation Y bezeichnen wir Menschen, die zwischen 1980 und 1990 geboren worden sind. Die Generation Y (gleichbedeutend mit Millenials) hat andere Wünsche, Bedürfnisse und Talente als jede Generation vor ihr. Freiheit, Unabhängigkeit, Gestaltungsmöglichkeiten und bedingungslose Offenheit sind grundlegende Bedürfnisse dieser Generation. Millenials, die sich einem Arbeitgeber anschließen, suchen Transparenz, Partizipation, Individualität und spielerische Elemente in der Arbeitswelt.

Wer Millenials als Mitarbeiter gewinnen, binden und erfolgreich führen will, muss Arbeitsabläufe, Strukturen und Kommunikation auf deren Bedürfnisse abstimmen. Alle Interaktionsprozesse, von der Bewerbung über die Steuerung und die Entwicklung bis hin zum Austritt, müssen vom Mitarbeiter her gedacht werden.

Millennials wünschen sich eine Kultur der Teilhabe. Informationen werden von ihren Vertretern nicht mehr nur empfangen, sondern selbst geschaffen und versendet. Entscheidungen werden durch Blogs und twitter schneller und nachhaltiger beeinflusst als durch die meisten Demonstrationen in den siebziger Jahren. Welche Nachrichten interessant und wichtig sind, entscheidet die Zahl der Seitenaufrufe im Internet, und nicht mehr der Chefredakteur.

In Unternehmen, die von der Generation Y geprägt sind, vermischen sich Privates und Berufliches stark: Mitarbeiter können kommen und gehen wann sie wollen, denn die Arbeit kann von zuhause aus ebenso gut erledigt werden wie tagsüber, nachts, im Urlaub oder am Wochenende. Diese Unternehmen leben ausschließlich vom Wissen ihrer Mitarbeiter und von deren Bereitschaft zur Anwendung des Wissens. Sie wissen, dass Druck und Zwang nicht dazu führen, dass Mitarbeiter kreative Höchstleistungen erbringen. Ein möglichst hohes Maß an Selbstverantwortung und Entscheidungsfreiheit bei der Einteilung der Arbeit sind zentrale Erfolgsfaktoren.

Unternehmen der Werbe- oder Internetwirtschaft sind informell ausgestaltet. Jeans und T-Shirt dominieren das Erscheinungsbild, alle sind per Du und auch die Vorstände sitzen in Teambüros. Die Kultur wird von Elementen dominiert, die als schnell, flexibel, demokratisch transparent und bisweilen chaotisch bezeichnet werden können.

Die Menschen in diesen Unternehmen scheinen oftmals das Abenteuer zu suchen, wollen Produkte erfinden, Grenzen überschreiten und neues Land auf der Karte der Wirtschaft entdecken. Wessen Werte eher auf Besonnenheit und Kontinuität ausgerichtet sind, der dürfte Schwierigkeiten haben, sich in diesen Unternehmen zurechtzufinden. Es gibt nicht die eine, allgemeingültig richtige Art der Kommunikation in Unternehmen. Keinen Zweifel gibt es allerdings daran, dass sich Sender und Empfänger der Kommunikation über das Medium und die damit unterschwellig ausgedrückten Werte und Haltungen einig sein müssen.

Bietet die Führungskraft nur digitale Kommunikation, sucht der Mitarbeiter aber das persönliche Gespräch, ist zumindest die Unzufriedenheit des Mitarbeiters vorprogrammiert. Sucht die Führungskraft persönliche Nähe, der Mitarbeiter aber Distanz in Form des digitalen Austauschs, dann scheitert der für den Erfolg der Arbeit erforderliche Konsens schon an der Wahl des Mediums.

Die XING AG hat sich für das offene, partizipative, eigenverantwortliche Modell der Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entschieden. Das Innovationstempo in der Internet- Branche verlangt es, auf die eigene Motivation und den Leistungswillen aller Mitarbeitenden zu setzen.

Die Auswahl neuer Mitarbeiter richtet sich überwiegend an der Haltung aus, welche die Kandidaten gegenüber den Werten des Unternehmens gezeigt haben. Bei der Auswahl von Führungskräften gelten vier zentrale Kompetenzfelder als Auswahlkriterien:

• Visionäre Kompetenz, also die Fähigkeit, zukünftige Entwicklungen zu sehen, die andere noch nicht erkennen können;
• Strategische Kompetenz, also die Fähigkeit, aus der Vision Ziele abzuleiten und andere dafür zu gewinnen;
• Operative Kompetenz, also die Fähigkeit, die Ziele in einzelne Aufgaben zu zerlegen und Teams bei der Zielerreichung zu begleiten und schließlich
• Emotionale Kompetenz, also die Fähigkeit, auf Mitarbeiter einzugehen und sie sinnvoll zu führen. Die emotionale Kompetenz hat sich als das entscheidende K.o.-Kriterium erwiesen, an dem Bewerbungen scheitern können.

Fazit

Je knapper die Ressource „Arbeitskraft“ am Markt wird, umso mehr bestimmen die Mitarbeiter, nach welchen Werten im Unternehmen gelebt und geführt wird. Sie wenden sich den Unternehmen zu, die ihnen das beste Werteversprechen machen. Die gesellschaftlichen Strömungen und die Bedürfnisse der Mitarbeiter richtig zu deuten, zu gewichten und mit den Unternehmenszielen in Einklang zu bringen, ist die zentrale Herausforderung für die HR-Funktion in den kommenden Jahren.

Quelle: HR-RoundTable News - Ausgabe April 2012