Anti Recruiting Hacks mit Henner Knabenreich

[00:00:06] Intro: Die HRM Hacks, Tricks, Tipps und Hilfe für Ihre HR Herausforderungen und HR Strategien. Denn der Mensch ist der wichtigste Faktor für den Erfolg Ihres Unternehmens.

[00:00:20] Alexander R. Petsch: Glückauf und herzlich Willkommen zu den heutigen HRM Hacks, präsentiert von der TALENTpro. Der Event für Talentakquisition und Employer Branding. Immer live in München und im Herbst als Onlinekonferenz. Das ganze Programm der TALENTpro und alle Brands vor Ort findet ihr unter www.talentpro.de. Mein Name ist Alexander Petsch. Ich bin der Gründer des HRM Institutes, euer Gastgeber. In unserer heutigen HRM Hacks Folge spreche ich mit Henner Knabenreich zu Karriereseiten Hacks mit dem Ziel: So bewirbt sich keiner. Also Vorsicht, die Hacks heute sind sozusagen: Not to do Hacks. Und ja, ich würde mal sagen, ich hoffe, die meisten von euch kennen Henner schon, weil wir haben schon einige Podcasts miteinander gemacht und Henner ist ja seit Jahren, seit Jahrzehnten als Experte für die Optimierung der Candidate Journey und der Karriereseiten unterwegs, hat eine ganze Reihe von Fachbüchern geschrieben, unter anderem natürlich auch das Standardwerk für Karrierewebseiten. Ich freue mich, dass du heute wieder bei uns bist. Herzlich willkommen, Henner Knabenreich.

[00:01:32] Henner Knabenreich: Danke Alexander. Die Freude ist natürlich, auf meiner Seite wieder hier zu sein.

[00:01:38] Alexander R. Petsch: Ja, also noch mal Disclaimer die Hacks heute sind alles Hacks, wie du möglichst unterbindest, dass du viele Bewerber oder Bewerberinnen erhältst. Also Gefahr bei der Anwendung. Ich freue mich drauf. Genau. Wie steigt man ein, wenn man sein eigenes Karriereteam voll sabotieren möchte und dafür sorgen möchte, dass mit der von mir gestalteten Karriereseite sich möglichst keiner bewirbt.

[00:02:07] Henner Knabenreich: Ja gut, der Der allererste Schritt ist natürlich, dass man gar keine Karriereseite hat. Das ist ja eigentlich klar.

[00:02:16] Alexander R. Petsch: Genau.

[00:02:18] Henner Knabenreich: Der nächste naheliegender Schritt ist natürlich, wenn ich einer habe, weil irgendwelche vorwitzigen Menschen da im Unternehmen waren und meinen, wir brauchen doch einen. Dann verstecke ich die möglichst, also am besten im Footer, oder? Also ganz unten auf der Webseite oder vielleicht.

[00:02:34] Alexander R. Petsch: Im Impressum und rechtlichen?

[00:02:35] Henner Knabenreich: Ja, ungefähr da. Ja und Barrierefreiheitserklärung genau richtig. Oder was halt auch immer gut kommt. Ist das so unter Aktuelles oder oder Service oder so? Das ist auch.

[00:02:46] Alexander R. Petsch: Der zweite Hack. Wäre dann direkt das irgendwo reinpacken, wo es keiner vermutet, weil im Footer würde ich es ja noch vermuten. Das ist auch gut. Ja, ja.

[00:02:53] Henner Knabenreich: Genau. Und abgesehen davon musst du dir natürlich auch immer vor Augen führen. So eine Karriereseite hat ja drei Kernfunktionen für Bewerber. Auf der einen Seite ist es die Informationsbereitstellung, das heißt, Bewerber wollen ja erstmal wissen, was kann ich da oder Beziehungsweise wollen sich ja über einen Arbeitgeber informieren, weil sie haben dann, weil ein Unternehmen unvorsichtigerweise irgendwie auf einer Stellenplattform, warum auch immer sie das gemacht haben, eine Stellenanzeige veröffentlicht hat. Da möchte ich mich ja über den Arbeitgeber informieren. Und wenn ich da keine Information finde, ist das schon mal sehr gut. Also wenn ich keine Informationen bereitstellen soll, dann haben wir das Problem, dass es ja auch Nutzer der Karriereseite gibt, die wollen nach Jobs gucken. Das heißt, ich muss die Stellensuche irgendwie möglichst schwierig gestalten oder unmöglich machen.

[00:03:49] Alexander R. Petsch: Da wäre doch ein toller Hack, Wäre doch eine Suchschlitz, der nichts findet.

[00:03:54] Henner Knabenreich: Oh ja, das ist super. Oder halt ein Suchschlitz, wie man das ja auf vielen Karriereseiten hat, der nur die Stellentitel berücksichtigt, die potenzielle Bewerber natürlich häufig gar nicht kennen. Das heißt, du musst sie so gestalten, dass, wenn du zum Beispiel. Ja, keine Ahnung. Du bist Projektmanager und suchst eine Stelle als Projektmanager und dann machst du halt eben deine. Ähm. Die Stelle so irgendwie formulierst du so keine Ahnung. Senior Consultant im Projektmanagement gesucht oder so? Ja, also Hauptsache nicht der, der Echte. Also der Buchtitel wird nicht berücksichtigt. Ist natürlich auch eine super Idee und wie gesagt, die dritte Kernfunktion, um das noch mal abzuhandeln, ist die Bewerbung. Also das heißt, wir haben einen wahren Blumenstrauß, wo wir wirklich.

[00:04:51] Alexander R. Petsch: Um dein Hack noch mal zu verinnerlichen, der Letzte war: den Bewerben Button verstecken.

[00:04:56] Henner Knabenreich: Der ist auch gut. Den hatte ich noch gar nicht. Aber das ist ja nicht nur der bewerben Button, den man gut verstecken kann, sondern das ist ja auch zum Beispiel. Ja, wenn du dich bewerben willst, dass du den Nutzer konfrontierst mit einem Bewerbungsformular, wo er keine Ahnung mindestens vier Bildschirmseiten scrollen muss oder wo du erst mal eine Zwangsregistrierung hast. Und diese Zwangsregistrierung kombinierst du aber mit einem Captcha.

[00:05:25] Alexander R. Petsch: Ah, das ist auch schön. Ja, und zwar am besten eins, was man nicht lösen kann. Was ein bisschen schwierig sein.

[00:05:31] Henner Knabenreich: Ja, richtig. Genau.

[00:05:32] Alexander R. Petsch: Also, wie viele Ampeln sind auf diesen 22 Bildern? Ja, genau.

[00:05:37] Henner Knabenreich: Das ist auch eine super Möglichkeit. Ja.

[00:05:40] Alexander R. Petsch: Noch schöner ist. Wie viele Fahrräder sind auf diesen zwölf Bildern? Und ist ein Motorrad jetzt auch ein Fahrrad?

[00:05:45] Henner Knabenreich: Oder. Oder Die Frage ist ja auch gehört jetzt der Fahrradlenker noch zum Fahrrad? Weil da ist ja so, der Fahrradlenker ist ja quasi nur noch im Bild. Und dann ist die Frage Gehört das dazu oder nicht?

[00:05:58] Alexander R. Petsch: Wichtig ist, dass es halt nicht gelöst wird.

[00:06:00] Henner Knabenreich: Eben. Ja, aber du bist da ja sehr fortschrittlich unterwegs mit diesen Bildern. Es gibt ja viel schöner diese diese Web Capture, wo du da so eine Zahlen oder Buchstabenkombination hast, die von so einem unruhigen Hintergrund sind, die du garantiert nicht erkennen kannst. Die sind viel.

[00:06:16] Alexander R. Petsch: Besser. Ja, das kenne ich auch. Das ist echt ein Tippse das fünfmal ein. Und denkst du, bin ich bescheuert? Jetzt habe ich schon Groß Kleinschreibung und alles richtig gemacht. Und es geht trotzdem nicht.

[00:06:27] Henner Knabenreich: Ja.

[00:06:28] Alexander R. Petsch: Ja, ja, Aber damit hält man den ein oder anderen Bot natürlich ab, der sich als Fahrer bewerben könnte. Oder als Arzthelferin, oder? Ja.

[00:06:39] Henner Knabenreich: Ja. Ja. Eben nicht. Weil tatsächlich diese. Diese Captchas. Ja. Also verschiedenste Studien zu. Die halten die Bots nicht ab… Die halten… Also Bots halten sie nicht ab. Bewerber schon. Das ist der Vorteil.

[00:06:51] Alexander R. Petsch: Okay. Ja. Schön. Also jetzt haben wir mal so die Basics besprochen. Vielleicht noch so zwei, drei generelle Dinge. Also natürlich sollte man auch im Unternehmen vertreten, dass Karrierewebseiten total unnütz sind, weil man ja schon genug Geld bei Stellenbörsen ausgibt, wo die Stellen ja auch drauf sind.

[00:07:14] Henner Knabenreich: Das ist tatsächlich. Das ist tatsächlich kein Witz, das habe ich. Neulich hat mir das eine Kundin erzählt, dass da so argumentiert wurde, wozu man denn jetzt bitteschön eine Stellen… Also so eine, so eine separate Karriereseite brauchen würde, weil man würde Doch bei Stepstone und Co. Müssen wir endlich mal Stepstone, mal irgendwie andere Sachen. Ja.

[00:07:38] Alexander R. Petsch: Finde ich auch schön. Ja, die können das auch gut. Und der Trumposaurus von Monster lebt auch noch weiter.

[00:07:46] Henner Knabenreich: Ja, richtig.

[00:07:47] Alexander R. Petsch: Also stellenanzeigen.de mögen wir auch gerne.

[00:07:49] Henner Knabenreich: Zum Beispiel. Also die Problematik ist wir können ja jetzt nicht alle 1500 Jobbörsen nennen, die es hier in Deutschland gibt.

[00:07:56] Alexander R. Petsch: Aber die Idee finde ich gut zu sagen, wir haben so viele Jobs, das wäre praktisch wie eine eigene Jobbörse. Das ist völlig unnötig, was zu bauen, was sowieso schon im Netz vorhanden ist. Also das wäre eine gute Argumentation gegen die Karriereseite, oder?

[00:08:10] Henner Knabenreich: Ich finde. Also ich finde die brillant. Absolut. Das ist fast nicht zu toppen. Und dann wäre es aber sinnvoll, diese Jobs, die es ja also dass die nicht irgendwie SEO optimiert sind oder so, dass man die möglicherweise findet oder oder halt eben also dafür sorgt, dass die Stellenanzeigen, die dann auf den externen Portalen geschaltet werden, Stellentitel haben, nach denen keiner sucht oder so?

[00:08:39] Alexander R. Petsch: Ja, das ist ja ein genereller super Hack. Also wirklich. Also du hast ja gerade eben schon mal ein bisschen drauf eingegangen. Man muss halt darauf achten, dass im Stellentitel nur Bezeichnungen sind, die intern verwendet werden. Gerne auch mit einer Reihe von Abkürzungen, die sich natürlich für Externe überhaupt nicht erschließen.

[00:08:56] Henner Knabenreich: Aber das ist ja, das ist. Das ist durchaus perfekt.

[00:09:02] Alexander R. Petsch: Hm, ja. Denken wir mal weiter. Also im Prinzip sagst du, man sollte eigentlich das Thema Auffindbarkeit generell versuchen möglichst gering zu halten, weil man will das ja so und so nicht. Also ja.

[00:09:18] Henner Knabenreich: Klar. Also du musst es ja irgendwie, also wirklich strategisch betrachten. Am besten machst du von vornherein den Sack zu, indem du sagst Ich bin ja gar nicht da. Also Auffindbarkeit wirklich um jeden Preis erschweren. Also Idealfall ist es gibt keine Karriereseite. Das wird aber wie gesagt häufig im Unternehmen dann doch irgendwie torpediert, weil man meint, man muss irgendwie sichtbar sein als Arbeitgeber oder so, das ist blöd. Dann musst du natürlich dafür sorgen, dass du dann nicht auffindbar bist. Mit dieser Karriereseite. Und dann gibt es das.

[00:09:53] Alexander R. Petsch: Auffindbar ist ja im Prinzip dann der nächste Schritt ist ja eigentlich die Usability. Und da ja heute ein Großteil Mobile ist, sollte man tunlichst vermeiden, dass eigentlich die Webseite responsive und mobile optimiert ist. Ist doch schöner, wenn man gar nichts mehr sieht, wenn man Mobile drauf zugreift. Dann bin ich doch auch ganz weit weg.

[00:10:12] Henner Knabenreich: Also da bist du definitiv weit. Und das ist tatsächlich zum Beispiel was, was diverse ATS Anbieter beherrschen. Also die wissen das und sagen sich Hey, also wir wissen ja, dass unsere Kunden eigentlich gar keine Bewerber haben wollen, weil die machen ja auch letztendlich nur Stress im Tagesgeschäft. Also machen wir unsere Lösungen nicht mobil optimiert, weil das erhöht dann wirklich die Chance, dass sich keiner bewirbt.

[00:10:39] Alexander R. Petsch: Dass ich unzufriedene Kunden hab‘.

[00:10:41] Henner Knabenreich: Äh, wieso?

[00:10:43] Alexander R. Petsch: Ja, die haben was zu tun.

[00:10:45] Henner Knabenreich: Ja, also… nein

[00:10:46] Alexander R. Petsch: Die Arbeit ist anstrengend. Ja, also ich bin doch dann sind…

[00:10:50] Henner Knabenreich: Dann sind das doch zufriedene Kunden. Weil, wenn sie keine. Also wenn. Wenn die Bewerbungen ausbleiben, weil sich aufgrund der schlechten UX keiner bewirbt, dann.

[00:11:00] Alexander R. Petsch: Hat ja die Fachabteilung das Problem. Bin ich doch erstmal Fachabteilung.

[00:11:04] Henner Knabenreich: Was ist? Wen interessiert das denn?

[00:11:06] Alexander R. Petsch: Ja, also okay. Wie machen wir weiter?

[00:11:12] Henner Knabenreich: Naja, wir haben ja, sorry, also wir haben ja in der letzten Folge hatten wir ja schon so ein bisschen über das Thema UX über Menübezeichnungen gesprochen. Auch da gibt es natürlich viele, viele Hacks, nämlich die so zu bezeichnen, dass man gar nicht so intuitiv erfassen kann, worum es da geht oder was auch super ist, Redundanzen zu erzeugen. Ähm, das heißt, dass du auf verschiedenen Navigationsebene mit dem gleichen Begriff arbeitest. Das weiß ich. Jobs hast du sowohl in der Hauptnavigation als auch in der Sekundärnavigation oder.

[00:11:50] Alexander R. Petsch: Das zu ändern. Also dann sollte man doch in der Hauptnavigation Jobs schreiben und dann im nächsten Punkt Karriere, um den Bewerber zu verwirren.

[00:11:57] Henner Knabenreich: Das kannst du natürlich auch machen, aber wie gesagt, du kannst es auch redundant verwenden und dann aber mit unterschiedlichen Inhalten unterschiedliche Ziele dann quasi adressieren.

[00:12:09] Alexander R. Petsch: Okay, so schön. Also Täuschung sage ich mal, Du denkst, du klickst auf Jobs und hast dann unter Jobs irgendwo die Jobs versteckt. Aber hast du unter Jobs auch sozusagen deine Employer Branding Videos abgelegt?

[00:12:22] Henner Knabenreich: Ja, zum Beispiel. Oder was halt auch immer gut funktioniert, ist halt, wenn du, wenn der Nutzer auf Jobs klickt und dann öffnet sich so eine Seite, wo dann aber immer noch gar nicht die Jobs angezeigt werden, sondern erst mal noch ein kurzer Text steht und dann sagt hier und wenn du jetzt auf Stellenangebote klickst, dann landest du auf den Stellenangeboten und dann wirst du auf eine externe Seite geführt, die idealerweise im gleichen Fenster öffnet und landest dann halt auf. Auf dem Portal deines ATS oder was eigentlich auch ziemlich geil ist, wenn du die Jobs als I-Frame einbindest. Weil das macht nämlich besonders Laune auf dem Smartphone. Wenn du versuchst die die die also mit diesem Job zu interagieren. Und du hast dann irgendwie so mindestens zwei Scrollbalken, nämlich der von dem Frame und der von der eigentlichen Webseite. Und das ist das macht Laune.

[00:13:17] Alexander R. Petsch: Ja, oder man macht so, dass jeder Popupblocker gleich die Jobs wegblockt.

[00:13:23] Henner Knabenreich: Auch nicht so schlecht. Die Idee finde ich ganz gut, weil ich meine, ich nutze zum Beispiel in der Regel den Brave Browser und der hat ja so einen integrierten Popupblocker und das ist natürlich eine gute Idee.

[00:13:37] Alexander R. Petsch: Hast du wieder ein Teil außen vor? Ja, der hat gar keine Jobs gesehen. Schön. Ja. Ansonsten ich glaube, konsequent bewerben, Button vermeiden. Das ist auch echt total wichtig. Also viel Scrollen und wenig Optionen.

[00:13:56] Henner Knabenreich: Genau. Oder den Bewerben Button halt nur am Anfang der Stellenanzeige platzieren und nicht am Ende, wo man ihn eigentlich dann erwarten würde. So dass der User dann wieder hoch scrollen muss. Und wenn du dann das kombinierst mit einem Frame, das erhöht den Effekt dann noch mal, aber du kannst natürlich den bewerben Button, den machst du einfach so unscheinbar, dass er total von den Social Sharing Buttons überstrahlt wird. Oder du machst es halt einfach nur als Link oder so oder du bietest einfach nur eine Bewerbung per Post an.

[00:14:27] Alexander R. Petsch: Hm. Du könntest natürlich auch, wenn du irgendwie sonst einen coolen Brand hast, natürlich den Bewerber vorher noch weglocken, dass du sagst okay, guck mal, jetzt hierhin klicken und du kriegst einen 10 € Gutschein für deinen nächsten Besuch bei uns im Restaurant ist doch auch nicht schlecht.

[00:14:46] Henner Knabenreich: Finde ich auch gut, oder? Generell wenn man jetzt so das Thema Information sich anguckt. Informationsbereitstellung, dann ist es ja zum Beispiel so, dass das machen viele Unternehmen echt gut. Wenn es darum geht, Auszubildende nicht zu gewinnen, dann haben die so gut wie keine Informationen und sagen hier für weitere Informationen klick hier auf diesen Link zum Beispiel ausbildung.de, wo es dann ein umfangreiches Profil gibt. Und dieser Link öffnet dann auch nicht in einem separaten Tab, sondern im gleichen. Das heißt, der User ist weg von der Karriereseite, ist bei ausbildung.de und kann sich dann an noch ganz viele andere tolle Arbeitgeber angucken.

[00:15:28] Alexander R. Petsch: Ah, das ist auch clever. Kann man mal mit ausbildung.de oder anderen sprechen, ob die zum Affiliate Partner machen?

[00:15:39] Henner Knabenreich: Der Arbeitsagentur geht auch. Also kannst du auch machen. Ja.

[00:15:43] Alexander R. Petsch: Ja, ich denke, was auch immer nett ist, ist, wenn man es so gestaltet. Entweder so, so, so blinkend oder so Kontrast. Das sind ja die beiden, die beiden Hauptziele, um Interaktion zu vermeiden.

[00:15:58] Henner Knabenreich: Also blinken ist super und zwar aber so krass blinken, dass du voll, also dass du irgendwie gar nichts mehr erfassen kannst. Da gibt es auch oder was halt auch voll beliebt ist, das sind so Ticker, da läuft dann diese diese diese laufen die die diese diese Stellenlistenelemente. Das sind dann keine so ruhigen Elemente, sondern das sind so Ticker, die laufen dann da so durchs Bild und du musst dann irgendwie gucken, dass du mit einem Mausklick das richtige Element erwischt. Und das ist halt, das macht vor allen Dingen deswegen Laune, weil das nämlich auch, sage ich jetzt mal nicht barrierefrei ist. Also das heißt also, Wir wollen ja Bewerber um jeden Preis vermeiden und dann natürlich auch Menschen mit Einschränkungen. Ob das jetzt kognitive Einschränkungen sind? Physische Einschränkungen ist vollkommen Wurst. Je ja, je unzugänglicher so eine, so eine, so eine Karriereseite ist, umso besser ist das. Und da bist du mit so blinden oder so durchs Bild laufenden Stellenelementen… Voll. Voll im Trend ist gut.

[00:17:07] Alexander R. Petsch: Hatte ich neulich im E Commerce im Ausland was Cooles. Das könnte man bestimmt auch adaptieren. Da habe ich also kartenzahlung Und dann hast du ja dieses Display sozusagen, wo du dir deine Geheimzahl eingibst. Und nach jeder Bestätigung verschob sich das Bild. Das habe ich auch vorher noch nicht. Das war total spannend. Also ich sag mal Du und du musst es jedes Mal wieder suchen, wo du denn jetzt draufdrücken musstest, war so ein neues Sicherheitsfeature. Hatte ich noch nie vorher gesehen. Fand ich total spektakulär. Also es war fast nicht möglich, beim ersten Mal die Geheimzahl korrekt einzugeben.

[00:17:41] Henner Knabenreich: Das klingt nach einem interessanten Feature auch für Bewerbungsformulare. Da scheint es tatsächlich noch Optimierungspotenzial zu geben.

[00:17:47] Alexander R. Petsch: Vor allen Dingen im Mobile-Bereich. Du gibst deinen deinen Vornamen ein und dann springt irgendwo hin, wo du dann erstmal als suchen musst, dass du dort den Nachnamen eingibst. Ja.

[00:17:58] Henner Knabenreich: Was ich auch mal gesehen habe auf Karriereseiten, das sind so, so Matching-Tools, weißt du, da musst du gar nicht mehr irgendwie nach einem Stellen, nach einer Stelle suchen, sondern du lädst einfach nur deinen deinen Lebenslauf hoch. Das ist auch super praktisch bei mobilen Geräten, aber diese, diese, diese Technologie, die funktioniert dann so gut, dass du. Also ich hatte da ich mache ja immer so so Candidate Journey Checks und so und dann habe ich dann halt so eine fiktive fiktiven Lebenslauf von einer von der also echten Lebenslauf eigentlich aber anonymisiert von der Personaler Hoch geladen. Also. Erfahrene Personalerin. Und die hat dann einen Job als Küchenhilfe angeboten bekommen. Ich vermute, ich vermute, weil sie mal in Essen gearbeitet hat.

[00:18:48] Alexander R. Petsch: Genau. Und als Hobbys Kochen angegeben hat.

[00:18:51] Henner Knabenreich: Nee, nicht mal das. Aber das spannende war, dass zu dem Zeitpunkt gab es halt tatsächlich auch Jobs im HR, aber die wurden nicht angezeigt. Also neben der Küchenhilfe war dann da irgendwie glaube ich irgendwas im Controlling oder so, also auch sehr nah beieinander liegende Jobs, die da als Empfehlung angegeben wurden. Ich glaube, das ist so KI und so, also Matching Tools. Das ist also eine todsichere Sache, halt auch um Bewerber zu vermeiden.

[00:19:19] Alexander R. Petsch: Was ich auch total wichtig finde ist, dass man, wenn man dann doch irgendwie den Bewerber ermöglicht, eine Bewerbung theoretisch auszufüllen, dass man dann Pflichtfelder macht, die er nicht beantworten kann.

[00:19:34] Henner Knabenreich: Na ja, also das muss ja nicht mal das muss ja nicht mal so sein, dass das nicht beantworten kann, sondern auch das habe ich gesehen. Es gibt ja dieses Wie bist du auf uns aufmerksam geworden, was ja null Relevanz hat, irgendwie eigentlich. Aber da gibt es auch einen Anbieter von Bewerbermanagementsystemen. Also normalerweise ist das ja so, dass die meisten Leute irgendwie so ein sozial erwünschtes Ding angeben bzw das anklicken, was möglichst weit oben steht. Aber das hat eben tatsächlich dieser Anbieter erkannt und du kannst das gar nicht mehr. Weil wenn du jetzt auf irgendwas klickst, dann öffnet sich nämlich nur ein separates Fenster, wo du dann auswählen kannst. Also zum Beispiel nehmen wir mal an, du klickst an Stellenbörse, dann klickst du da drauf und dann werden dir da verschiedenste Stellenbörsen angezeigt, die du auswählen kannst. Und das Spannende ist, Selbst wenn es gar keine zusätzlichen Optionen gibt, also nehmen wir mal an, keine Ahnung, sagst Mitarbeiterempfehlungen, dann klickst du drauf und dann kommt aber trotzdem noch mal irgendwie zusätzlich Fenster und da steht dann auch nochmal Mitarbeiterempfehlung. Weil so funktioniert dann halt irgendwie dieses ganze System. Und das kannst du auch nicht umgehen. Und das ist auch wirklich, denke ich mal, ein Garant auch für viele Bewerbungsabbrüche. Das müsste ganz gut laufen. Ja.

[00:20:56] Alexander R. Petsch: Ja, ja, dann Natürlich musst du. Also ich meine, der Klassiker ist also ich hätte jetzt fast gesagt, handgeschriebenes Anschreiben ist Pflicht im Digitalzeitalter.

[00:21:09] Henner Knabenreich: Es muss ja nicht unbedingt. Es muss ja nicht unbedingt handgeschrieben sein, es reicht ja schon. Also so, also ein Anschreiben, so als solches, weil. Also vor allen Dingen sage ich jetzt mal so bei bei sogenannten Blue Collar Berufen oder so Nondesk Worker, also die sowieso irgendwie kein stationäres Endgerät haben, die so ein Smartphone haben, weil für die ist das eine echte Herausforderung, was weiß ich so ein. Schon. Keine Ahnung, wie das heutzutage politisch korrekt heißt, oder? Oder was weiß ich. Pflegefachkraft oder Produktionsfachkraft, die dann halt erstmal schön ordentlich irgendwie gucken muss, dass ein Anschreiben sorgen kann, damit sie sich überhaupt bewerben kann.

[00:21:48] Alexander R. Petsch: Hm. Ja, für die ist ja auch, dass man Mobile ausschließt sozusagen oder so erschwert natürlich auch eine ordentliche Hürde, um die möglichst nicht als Bewerberinnen zu haben. Das könnte man noch so technisch so richtig schön falsch machen. Also so irgendwie was so so Supergau.

[00:22:08] Henner Knabenreich: Also was super ist, ist, wenn du eine ganz langsame Seite hast, die halt ewig lädt, zum Beispiel weil so riesengroße Bilder drauf hast oder oder. Keine Ahnung. Eben so eine stellen Portallösungen, die halt ewig lange lädt, weil alle Jobs auf einmal geladen werden. Also alle. Keine Ahnung. Das ist ein Unternehmen, das hat 500 Jobs und dann laden erstmal alle 500 Jobs. Sie werden auch alle angezeigt. Das ist ganz.

[00:22:30] Alexander R. Petsch: Wichtig. Vor allen Dingen ist das natürlich auch super wieder für einen unserer Hacks vorher, nämlich dass Google dich möglichst nicht mag und nicht findet, sind lange Ladezeiten totaler Hit. Alternativ könntest du natürlich auch noch Videos so einbinden, dass die sich totladen. Vor allen Dingen Mobile. Ja, ja, auch schön. Ja.

[00:22:50] Henner Knabenreich: Ja oder was du auch machen kannst, dass du. Deine Karriereseite nur sage ich jetzt mal für. Chrome und Firefox optimierst. Und wenn da so ein User ist, der Keine Ahnung. Nee, anders. Du machst das also früher, da war das ja der Internet Explorer und dann war es halt eben so, dann gab es da so Hinweise gibt es wahrscheinlich heutzutage noch. Benutzen Sie bitte für Ihre Bewerbung den Browser XY. Ja, oder als Sie neulich wirklich gesehen haben, das war brillant. Das war wirklich brillant. Da hieß es nämlich, wenn man sich mobil bewerben wollte, dass man sich den Link der Stellenanzeige zusenden solle, um dann die Bewerbung am Desktop auszufüllen, weil es mobil irgendwie technische Probleme gäbe.

[00:23:52] Alexander R. Petsch: Ist doch schön. Also das könnte man ja auch noch noch optimieren. Du möchtest dich bewerben, klickst du drauf und dann öffnet sich ein E Mail Fenster. Dann kannst du dir selbst den Link schicken. Ja und was? Ja, das ist cool. Um oder um es dann zu Hause oder bei Freunden, die einen Rechner haben, sozusagen auszufüllen. Ja.

[00:24:12] Henner Knabenreich: Ja. Oder auch ein anderes Beispiel. Auch tatsächlich nicht aus der Luft gegriffen. Da hat ein Unternehmen direkt die Sozialversicherungsnummer abgefragt.

[00:24:21] Alexander R. Petsch: Ja, das meinte ich mit so einer Sache. Halt ein Bewerbungsformular. Die du halt wirklich nicht ausfüllen kannst. Ja, Das ist cool. Ja. Ja. Also.

[00:24:33] Henner Knabenreich: Es gibt schon einige Möglichkeiten, was man da machen kann. Also, das hatten wir ja schon.

[00:24:42] Alexander R. Petsch: Das, Ja.

[00:24:43] Henner Knabenreich: Aber die sind echt immer wieder. Also, die machen richtig Laune. Das ist.

[00:24:48] Alexander R. Petsch: Was man auch noch machen könnte, ist die relevanten Jobs ganz nach hinten packen. Also erstmal ausländische Jobs zeigen, dann Schülerpraktika und dann alles möglichst viele und dann also die Sortierung halt sinnvoll gestalten.

[00:25:06] Henner Knabenreich: Ja, und das ist natürlich jetzt, wo du es sagst mit den ausländischen Jobs, da hätte ich da noch einen zusätzlichen Especial Hack. Weil also warum sollte man einem Nutzer, der aus Deutschland eine Webseite mit einem auf Deutsch auf deutschsprachig eingestellten Browser die Seite aufruft, deutsche Jobs anzeigen? Das ist ja das eine, aber das andere. Wenn der Nutzer dann die Nationalität auswählen, also das Land wo Standort aus. Dann musst du dafür sorgen, dass nicht irgendwie Deutschland an erster Stelle steht, sondern dass halt alphabetisch ist. Und dann, wenn du pfiffig bist, hast du irgendwie so eine amerikanische Lösung, also eine englischsprachige Lösung, die dann irgendwie so per KI übersetzt wurde. Weil dann steht Deutschland nämlich nicht da, wo man es erwartet, sondern halt quasi da, wo Germany steht. Das macht halt auch. Also das ist richtig geil. Und das dann halt auch noch mal wieder so per I-Frame eingebunden. Also das. Ich kann dir sagen, das garantiert Bewerbungsabbrüche, weil du kannst da ja quasi gar nicht hin navigieren. Das funktioniert übrigens auch beim Bewerbungsformular. Manchmal hast du ja musst du ja auch irgendwie quasi angeben, aus welchem Land du dich bewirbst. Und auch da kannst du halt eben so eine Scroll Liste mit allen Nationen dieser Welt anlegen.

[00:26:34] Alexander R. Petsch: Mhm. Dann sollte man natürlich auch verhindern, dass überhaupt eine Kommunikation auch außerhalb dieses klar vorgegebenen Dead End Tunnels möglich ist. Also natürlich natürlich keine Möglichkeiten direkt in Kontakt zu treten, keine Alerts oder sonst wie, auch keine Merkenfunktion. Also das ist alles total überbewertet.

[00:26:56] Henner Knabenreich: Ja ja oder merken nur per per Zwangsregistrierung. Es geht ja auch. Ja also warum sollte man was Cookiebasiertes anbieten, wenn es doch auch per Registrierung geht? Und wenn man jetzt über Inhalte spricht? Haben wir das schon? Ne, ne, das Thema Stockfotos werden so ein Mitarbeiter Shooting. Das kostet halt echt viel Asche. Und du weißt ja auch gar nicht, ob die Person so dauerhaft im Unternehmen bleibt und dann ist es einfach viel besser. Stockfotos einzusetzen, weil da ist nämlich die groß, also die Chance recht groß, dass ein und dasselbe und am besten hier. So so, so so so ein diverses Team und und und. Dann hast du nämlich die Chance, dass dieses Motiv auf ganz vielen anderen Karriereseiten aufzufinden ist.

[00:27:41] Alexander R. Petsch: Ja, ich finde, das erzeugt direkt viel Sympathie, wenn man sich mehrere Karrierewebseiten anguckt. Und dann ist derselbe grauhaarige Mann und dieselbe junge Frau, die arbeitet halt bei jedem mehreren Karriereseiten.

[00:27:55] Henner Knabenreich: Bei verschiedenen Unternehmen. Und die sind halt eben, ich habe es eben gehört, Jobhopper. Ja, also die sind halt bei vielen Unternehmen das Sympathiemaskottchen. Sympathiemaskottchen sind das. Also ich.

[00:28:08] Alexander R. Petsch: Finde das, man muss das ja auch intern verkaufen.

[00:28:11] Henner Knabenreich: Ja, ja, okay.

[00:28:13] Alexander R. Petsch: Also wir sind vertrauenswürdig. Auf jeden Fall.

[00:28:16] Henner Knabenreich: Ja, total. Es ist halt voll auf eine glaubwürdige Arbeitgebermarke ein.

[00:28:20] Alexander R. Petsch: Und natürlich maximal politisch korrekt.

[00:28:23] Henner Knabenreich: Ja, das sagte ich ja. Also, wie gesagt, keine Ahnung. Grauhaariger Mensch, hattest du ja gesagt. Junge Frau. Jemand im Rollstuhl? Jemand mit Kopftuch? Jemand mit asiatischen Zügen? Jemand mit.

[00:28:37] Alexander R. Petsch: Ja, das ist auch schön. Ich wollte gerade sagen. Also das. Man muss natürlich auch möglichst viele Ethnien einbinden, die in dem Kontext des Jobs und des Standorts möglichst unwahrscheinlich sind.

[00:28:49] Henner Knabenreich: Ja.

[00:28:52] Alexander R. Petsch: So könnte man es zusammenfassen.

[00:28:53] Henner Knabenreich: So kann man das sehr, sehr gut zusammenfassen. Ja, aber Hauptsache, also politisch korrekt ist und und. Also das ist auch überhaupt wichtig. Also ja, also lieber irgendwie so eine Diversity, das ist auch eine super Sache. Es vermeidet jetzt vielleicht nicht direkt Bewerber, aber es kratzt an der Glaubwürdigkeit, wenn ich so eine Diversitysektion habe auf der Karriereseite. Aber meine, meine Karriereseite ist überhaupt nicht barrierefrei gestaltet.

[00:29:22] Alexander R. Petsch: Ja gut, Ich meine jetzt, in der neuen Welt der amerikanischen Karrierediktatur, hat sich das ja so und so gehabt. Also da musste ja alles jetzt so und so old school ja noch irgendwie.

[00:29:36] Henner Knabenreich: Ja noch hat noch. Noch hat dieser Trend ja nicht die Deutschen, also nicht alle deutschen Unternehmen erfasst. Das ist.

[00:29:41] Alexander R. Petsch: Richtig. Wir haben noch ein paar sympathische Trutzburgen, die nicht mehr in Amerika arbeiten wollen. Das finde ich gut so.

[00:29:48] Henner Knabenreich: Ja, das ist absolut, ja.

[00:29:50] Alexander R. Petsch: Aber das hat auch mal diese fiesen amerikanischen Unternehmen wie Google sollte man auch wirklich konsequent so also wirklich sabotieren. Was auch eine Möglichkeit wäre, wäre die Stelle natürlich so als Foto einbinden. Also so weißt du, so dass Google die gar nicht auslesen kann.

[00:30:09] Henner Knabenreich: Das ist gar nicht verkehrt. Alternativ könntest du es auch als, äh als Word Dokument hochladen, was natürlich auch Laune macht auf dem Smartphone. Wenn du dann erstmal das Dokument öffnen muss, also ob das jetzt wert ist oder oder. Also World ist tatsächlich besser als PDF, weil viele haben tatsächlich dann irgendwie so ein PDF Reader dann doch irgendwie installiert. Aber bei Word, da wird es schwierig. Das kannst du nämlich tatsächlich dann nur mit Office öffnen. Also das wäre eine Idee. Bin ich noch gar nicht gekommen. Ist gut.

[00:30:47] Alexander R. Petsch: Ja und vor allen Dingen sollte es auch irgendwas sein, was suggeriert, da könnte auch ein Virus drin sein. Es könnte auch nicht schlecht. Ja, Ja. So, Vertrauen Sie diesem Dokument? Nein. Wollen Sie den Job trotzdem? Nein. Hm. Ja. Hm. So langsam gehen uns die Ideen aus. Hast du noch welche?

[00:31:12] Henner Knabenreich: Puh. Über Stellenanzeigen war mir gar nicht so richtig gesprochen. Also jetzt. Gut. Klar, also jetzt gerade mit mit Word oder so, aber so inhaltlich meine ich, da bietet es sich ja zum Beispiel an, also wenn ich so auf so eine Stellenanzeige sehe. Das erste ist ja meistens so eine Unternehmensdarstellung und die sollte natürlich möglichst selbstbeweihräuchernd, austauschbar und langweilig sein, weil häufig ist es ja. Oder In der Regel ist es ja das erste, was ich von der Stellenanzeige sehe. Und wenn ich es sofort sehe, sagt Boah, das habe ich schon mal gelesen für mich weg. Also das ist eine gute Sache.

[00:31:49] Alexander R. Petsch: Jetzt hier zuhören sollten natürlich nicht die Podcastfolgen mit Madeleine Kern hören, die wir gemacht haben, wo es um solche Themen geht, weil da könntet ihr vielleicht was Positives lernen. Wir wollen ja hier eher so Sachen erzählen wie dass nach der Selbstbeweihräucherung müssen mindestens 25 Anforderungspunkte kommen der die die Bewerberin und der Bewerber erfüllen müssen.

[00:32:11] Henner Knabenreich: Also mindestens. Und die Aufgaben sollten aber möglichst generisch sein, also dass man sich garantiert nichts drunter vorstellen kann und einfach nur so eine zwei Bulletpoints oder so mit mit so Stichworten. Weil habe ich gelernt, die Leute wollen ja gar nicht mehr lesen. Also Texte müssen also auch auf der Karriereseite bloß keine langen Texte, weil die Leute wollen ja nichts lesen und ähm, ja, also deswegen die Texte möglichst kurz und inhaltsleer, so dass keine Selbstselektion möglich ist.

[00:32:38] Alexander R. Petsch: Hm, ja, vor allen Dingen nicht bei. Wir bieten, das sollte man wirklich sehr kurz halten das. Also das könnte ja dazu führen, dass einer in Euphorie bei…

[00:32:49] Henner Knabenreich: Warum willst du da was schreiben? Warum willst du so eine Sektion? Da sollen wir? Quatsch, warum willst du denn da wir bieten? Also, ich meine, du willst eigentlich keine Bewerber haben, also deswegen kannst du doch diesen Bereich komplett weglassen.

[00:32:59] Alexander R. Petsch: Können wir auch sowas? Also, oder? Wenn dann so Punkte wie wettbewerbsfähiges Gehalt, sowas, so halt irgendwas. Ja, also.

[00:33:07] Henner Knabenreich: Marktgerechte Vergütung.

[00:33:09] Alexander R. Petsch: Ist sehr schön. Ja.

[00:33:11] Henner Knabenreich: Und hier? Wie heißt das? Tischkicker und Obstkorb und Kaffee und Wasser.

[00:33:20] Alexander R. Petsch: Hm. Ja.

[00:33:23] Henner Knabenreich: Damit kannst du dich echt differenzieren als Arbeitgeber. Und das sind echt die. Also die, die die Hauptpunkte, warum sich Leute bei dir bewerben, was wir ja vermeiden wollen.

[00:33:34] Alexander R. Petsch: Auch über das über den Sinn. Aber das warum sollte man besser schweigen?

[00:33:39] Henner Knabenreich: Ja, also wie gesagt, wir wollen ja, wir wollen Bewerbungen vermeiden, wir wollen Selbstselektion vermeiden. Und da ist jeder Inhalt, der auch nur ansatzweise Aufschluss darüber gibt, wer du als Arbeitgeber bist oder was du bei mir als Arbeitgeber erwarten kannst oder wie du dich bei mir als Arbeitgeber einbringen kannst, wie du dich verwirklichen kannst, absolut zu vermeiden.

[00:34:06] Alexander R. Petsch: Und ich finde, wenn dann einer so am Lesen ist, dann braucht er definitiv eine Unterbrechung. So, so, ein Chatbot. Pop up, das ist doch was.

[00:34:14] Henner Knabenreich: Das ist cool. Chatbotpopup oder Newsletter Pop up. Das haben wir glaube ich schon. Aber Chat, Chat, Chatbot, Pop up ist gar nicht so leicht. Pop up. Das ist eine gute Idee und am besten aber auch so, dass es über den gesamten Bildschirm geht, dass du den Rest der Seite irgendwie überhaupt nicht mehr erfassen kannst.

[00:34:35] Alexander R. Petsch: Ja, und am besten so, dass man nicht wegklicken kann.

[00:34:37] Henner Knabenreich: Oder zumindest, dass man nicht sehen kann, wo man ihn möglicherweise wegklicken könnte.

[00:34:43] Alexander R. Petsch: Also zumindest nicht mobil.

[00:34:44] Henner Knabenreich: Nee, natürlich nicht.

[00:34:46] Alexander R. Petsch: Hm. Okay. Dann also zum Abschluss kommen, hätte ich jetzt gesagt. So sollte man natürlich den Bewerber oder die Bewerberin auch völlig im Unklaren lassen, was nach einem falls er wirklich es geschafft hat oder sie es geschafft hat, sich zu bewerben, Wie es dann weitergeht?

[00:35:02] Henner Knabenreich: Ja, also definitiv. Das sieht man ja häufig auch auf Karriereseiten, wo ich dann immer mit den Augen rolle, Bewerbungstipps oder Angaben zum Bewerbungsprozess. Wie lange dauert das? Da fängt es ja an, aber dann halt tatsächlich echt so, wenn man sich bewirbt. Also Ghosting ist einfach beliebt. Ob das jetzt auf Tinder ist oder so oder auf so einer Karriereseite. Kann man machen. Bewerber im Unklaren lassen. Nie wieder sich melden. Also gar nicht sagen Ja, deine Bewerbung ist angekommen.

[00:35:33] Alexander R. Petsch: Was noch schöner ist Wir bestätigen gar nicht, dass sie abgeschickt wurde. Weißt du, du hast einfach das Formular. Nach dem Abschicken Button ist es wieder leer. Du weißt gar nicht.

[00:35:42] Henner Knabenreich Das ist auch gut. Ja, das ist gut. Alexandra. Ja.

[00:35:46] Alexander R. Petsch: Ja, ja. Da hast du noch einen zum Abschluss.

[00:35:50] Henner Knabenreich: Ich habe da jetzt wirklich den Überblick verloren, was wir alles schon hatten. Da waren ja ein ganze Menge dabei. Ähm, also grundsätzlich, wie gesagt, also von Anfang an fehlender Auffindbarkeit garantieren und dann aber irgendwie dafür zu sorgen haben, jeden Versuch irgendwie ABZUBLOCKEN durch durch irrelevante Inhalte, aber eben auch hier so durch was wir da auch hatten hier Bewerbungsformulare, die dich erschlagen oder eine Zwangsrekrutierung nicht mobil optimiert. Keinen Ansprechpartner auf der Karriereseite ist auch ganz wichtig.

[00:36:33] Alexander R. Petsch: Na ja, auf keinen Fall ein Bild von einem Ansprechpartner. Also kein echtes Ja, das hätte ja gewisse Sympathiepunkte.

[00:36:38] Henner Knabenreich: Ja, genau das ist auch das ist ein guter Punkt. Sympathiepunkte einfach auch. Also das geht so ein bisschen in Richtung Stockfotos, also überhaupt nicht wirklich. Also wie gesagt, es ist ja auch nur für den Fall, dass es eine Karriereseite gibt, aber die dann halt wirklich so dermaßen austauschbar und unpersönlich zu gestalten, dass gar nicht erkennbar ist, was ist das eigentlich für ein Arbeitgeber? Ist das überhaupt ein Arbeitgeber? Das ist ja auch so ein Punkt, also dass man gar nicht erst erkennbar macht, dass es eine Karriereseite ist.

[00:37:08] Alexander R. Petsch: Na ja, also ich glaube, wir könnten noch eine Stunde so weitermachen. Henner. Erstmal vielen Dank für das BrainJogging Mal auf der anderen Seite mit How not to do it.

[00:37:22] Henner Knabenreich: Genau. Wer wissen will, wie es richtig geht, der muss eigentlich den Podcast nur rückwärts abspielen, oder?

[00:37:28] Alexander R. Petsch: Das weiß ich nicht, ob das funktioniert. Aber wir könnten es mal als Challenge probieren. Und ja, ansonsten für alle die, die wissen wollen, wie es wirklich geht, hätte ich gesagt TALENTpro oder TALENTpro Blog wären bestimmt ein gute Einsatzmöglichkeiten. Auch Henner ist mit reichlich Literatur im Web und mit seinen Büchern unterwegs, wo man nachlesen kann, wie es richtig geht. Noch mal vielen Dank, dass du heute da warst, Henner.

[00:37:56] Henner Knabenreich: Danke dir, Alexander, für die Möglichkeit, dabei zu sein.

[00:37:59] Alexander R. Petsch: Und diese.

[00:38:00] Henner Knabenreich: Fantastischen Tipps zu teilen.

[00:38:01] Alexander R. Petsch: Ja und wie gesagt, wenn ihr noch mal die Not to do Tipps nochmal hier der Disclaimer Bloß nicht darauf hören, was wir heute gesprochen haben, sondern nur als Transferleistung brauchbar. Wer es Nachlesen möchte einfach auf hrm.de Gehen. Da haben wir das für euch noch mal alles schön aufbereitet.

[00:38:21] Henner Knabenreich: Also habe ich es jetzt falsch verstanden oder was?

[00:38:23] Alexander R. Petsch Glück auf und bleib gesund. Und denk dran, der Mensch ist der wichtigste Erfolgsfaktor für euer Unternehmen.

[00:38:30] Henner Knabenreich: Ja, das ist ein guter Punkt. Ja.

[00:38:32] Alexander R. Petsch: Henner, jetzt mal unter uns. Haben wir das jetzt uns alles erfunden und waren kreativ, oder hast du das meiste davon schon gesehen?

[00:38:39] Henner Knabenreich: Du, Ich? Das meiste habe ich mir leider nicht ausgedacht, sondern das ist mir bei der Recherche für mein Buch begegnet und begegnet mir immer wieder. So seit 20 Jahren.

[00:38:50] Alexander R. Petsch: Unfassbar.

Newsletter abonnieren!

Bleiben Sie informiert und nicht überfordert, abonnieren Sie jetzt!