Gute Noten erhalten die Vorgesetzten: 288 der befragten Manager geben an, bei der Fortbildung von ihren Vorgesetzten „gut“ oder sogar „sehr gut“ unterstützt zu werden. Das sind knapp 84 Prozent der Befragten. Allerdings müssen rund 58 Prozent der Mitarbeiter selbst Initiative zeigen: 201 der Befragten geben an, dass sie ihre Weiterbildung selbst planen und vorschlagen müssen – sich dann aber einer guten Unterstützung gewiss sein können. Immerhin ein Viertel bekommt von ihren direkten Vorgesetzten ein „Rundumsorglos-Paket“ geliefert und fühlt sich „sehr gut“ bei Weiterbildungsmaßnahmen unterstützt.
Stress statt Seminar: Keine Zeit fürs Lernen
Als Haupthindernis für Training und Lernen im Beruf geben die Meisten (38,6 Prozent) an, „zu wenig Zeit“ zu haben. 23,6 Prozent stellen fest, dass es keine Lernkultur in ihrem Unternehmen gäbe. 13,2 Prozent finden nicht das passende inhaltliche Angebot.
Nur 26 Prozent würden zugunsten des Lernerfolges Freizeit opfern und zum Beispiel ein Seminar am Wochenende besuchen. Nur 13 Prozent erklären sich bereit, selbst Geld in die berufliche Fortbildung am Arbeitsplatz zu investieren.
Daniel F. Pinnow, Geschäftsführer der Akademie für Führungskräfte, Managementberater und Buchautor, bewertet die Umfrageergebnisse mit lachendem und weinenden Auge: „Immerhin gehen die meisten Manager davon aus, dass Lernen nicht zuletzt in ihrer eigenen Verantwortung liegt. Allerdings wird Lernen in Deutschland immer noch zu sehr als ‚Mängelbehebung‘ verstanden. Mit schlimmen Folgen: Mancher Chef meint, im Gegensatz zur Mannschaft keinen Trainingsbedarf zu haben. Oder noch schlimmer: Er gibt es nicht zu.“ Eine Einschätzung, der wohl die Meisten der Befragten zustimmen würden: 58,6 Prozent sind der Meinung, dass Führungskräfte von heute das Lernen verlernt haben. Pinnows Appell: „Es wird Zeit, dass Lernkompetenz als Schlüsselkompetenz guter Führungskräfte verstanden wird!“