„Bei der innerbetrieblichen Weiterbildung liegt Deutschland weit hinter anderen Ländern zurück,” sagt Eugen Spitznagel, Forschungsgruppenleiter beim Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) auf dem Portal der WirtschaftsWoche. Laut einem europäischen Vergleich des IAB aus dem Jahr 2005, nehmen nur in Italien noch weniger Arbeitnehmer an Fortbildungen teil als in Deutschland.

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Foto von Nastuh Abootalebi

Fördern Firmen die berufliche Entwicklung und Kompetenzen ihrer Mitarbeiter, kann das Unternehmen davon profitieren. Umgekehrt tun Mitarbeiter gut daran, alles dafür zu tun, noch besser werden zu wollen. Weiterbildung ist also für beiden Seiten eine gute Prophylaxe: Einerseits stärken kompetente Mitarbeiter eines Unternehmens die Marktposition, andererseits muss ein qualifizierter Mitarbeiter nicht um seinen Arbeitsplatz fürchten.

Die durch Kurzarbeit freigesetzte Zeit bietet sich geradezu dafür an, Weiterbildungen und Qualifizierungen der Mitarbeiter zu organisieren. Zumal Weiterbildungsmaßnahmen während der Kurzarbeit vom Vater Staat noch gesponsert werden. Der Weiterbildungszuschuss beläuft sich auf 25 bis 85 Prozent und wird aus öffentlichen Mitteln sowie aus dem Europäischen
Sozialfonds geschöpft. Sofern die Maßnahmen arbeitplatznah sind, können sie sogar zur vollen Erstattung der Sozialversicherungsbeiträge führen. Ein anderer Weg von Fördermitteln für Weiterbildung ist das Hamburger Modell. Hier erhalten Arbeitgeber und Arbeitnehmer zehn Monate lang jeweils 250 Euro im Monat als Zuschuss. Zusätzlich erhält der Arbeitnehmer einen Qualifikationsgutschein über 2000 Euro vorausgesetzt sein Verdienst hat zwischen 400 und 1.700 Euro gelegen bei mindestens 15 Arbeitsstunden in der Woche.

Auch in die Weiterbildung von älteren Arbeitnehmern sollte investiert werden. Schließlich geht es darum, die jungen Alten mit geeigneten Angeboten bestens zu qualifizieren. Insbesondere auf dem Feld der Informationstechnologie (IT) gibt es noch Nachholbedarf. Denn heute gibt es kaum noch einen Arbeitsplatz, an dem nicht mit einem Computer gearbeitet werden muss.

Grundsätzlich sollte berufliche Weiterbildung aber nicht als Lückenbüßer in Krisenzeiten herangezogen werden, sondern auch in guten Zeiten aktiv genutzt werden. Denn laut einer aktuellen repräsentativen Emnid-Studie scheint die Mehrheit der Deutschen an einer Weiterbildung durchaus interessiert zu sein. Schließlich bringt es mehr, berufliche Qualifikation voranzutreiben, statt sich der Vogel-Strauss-Politik hinzugeben.

In Bezug auf erfolgreiche Weiterbildung könnte der Leitfaden der Demos
Europäische Wirtschaftsakademie interessant sein:
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