November 2009
BMAS gibt Moderatorenrolle ab
Da sich inzwischen einige Personalverantwortliche und HR-Interessensvertretungen wie die Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA) von einer weiteren Mitwirkung am HPI abgewendet haben, steht die gewünschte breite Akzeptanz des Instruments auf der Kippe. Das hat den Initiator, das Bundesarbeitsministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), bewogen, seine Pläne zu ändern: Es gibt seine Moderatorenrolle ab. Dies erklärte der zuständige Referatsleiter André Große-Jäger im Interview mit HRM.de. Das Ministerium hofft nun auf eine neutrale Plattform, die von Anwendern getragen werden soll.
DGFP-Vorsitzender Lauer äußert sich im Interview mit dem Personalmagazin
Nach anfänglicher Mitarbeit in den Arbeitsgruppen des HPI hat die DGFP inzwischen eine Kehrtwende vollzogen. Bis auf Weiteres möchte die HR-Interessensvertretung nicht mehr zur Weiterentwicklung des HPI beitragen. „Die Richtung, in die das geht, gefällt uns nicht“, begründete DGFP-Vorsitzender Stefan Lauer die Entscheidung. „Ich halte nichts davon, wenn wir in eine DIN-Normierungsdiskussion hineinkommen, sich Berater damit Einnahmefelder erschließen und wir in politische Abhängigkeiten geraten“, so der Lufthansa-Personalvorstand weiter. “Wir wehren uns […] dagegen, wenn durch Dritte Werturteile nach dem Muster “Daumen hoch, Daumen runter” darüber getroffen werden, wie sozial beispielsweise ein Unternehmen ist, orchestriert durch Beratungsunternehmen und ministeriell begleitet.“
Human Capital Club verteidigt HPI
Der Human Capital Club (HCC) tritt in dem Papier dafür ein, „dieses Projekt aktiv zu unterstützen, vor politischer Beeinflussung oder auch unsachlicher Kritik zu schützen und an der Weiterentwicklung mitzuwirken.“ Der HPI habe das Potential, sich zu einer Art Standard für die Bewertung der Qualität der Personalarbeit und des Humankapital-Managements zu entwickeln.
September 2009
Podiumsdiskussion auf der Zukunft Personal
Die beiden Hauptkritiker des HPI, Thomas Sattelberger und Prof. Dr. Christian Scholz, die vor einer politischen Unterwanderung des HPI-Standards und normierter Personalarbeit warnen, waren zu der Podiumsdiskussion geladen – konnten aber nicht daran teilnehmen. Deshalb waren die Befürworter des HPI unter sich:
- Dr. Rolf Bösinger, im Bundesministerium für Arbeit und Soziales für den HPI zuständiger Abteilungsleiter
- Uwe Roßmann, Senior-Referent Personal Marke, Entwicklung und Grundsatz, Landesbank Baden-Württemberg und Teilnehmer am Erstrating
- Prof. Dr. Dirk Sliwka, Personalökonom an der Universität zu Köln und Gutachter des HPI
- Ralf Frank, Geschäftsführer Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management GmbH (DVFA)
- Moderation: Randolf Jessel, Chefredakteur des „Personalmagazins“
August 2009
Befürworter beziehen Stellung
Nachdem Kritiker hart mit dem HPI ins Gericht gegangen waren, meldeten sich mit Rudolf Kast, Personalchef der Sick AG, und Professor Thomas M. Fischer, Inhaber des Lehrstuhls für Rechnungswesen, zwei Befürworter zu Wort. Der HPI mache den Wert der Personalfunktion für die unternehmerische Wertschöpfung sichtbar. Die einfache Anwendung ermögliche es auch KMU ihre Prozesse im Personalmanagement mit wirtschaftlichem Erfolg zu vernetzen. Instrumente, die die Motivation und die Loyalität der Mitarbeiter förderten, steigerten den Erfolg eines Unternehmens. Mit Gutmenschen-Mentalität habe das nichts zu tun.
Das Interview im Dossier HPI der Personalwirtschaft herunterladen
Sanfte Kritik aus Lüneburg
Wohlwollend, aber dennoch kritisch hat sich Prof. Dr. Jürgen Deller, Wirtschaftspsychologe an der Leuphana Universität in Lüneburg, mit einem Positionspapier auf der universitären Website geäußert. Deller begrüße die Ziele des HPI ausdrücklich. Er sehe jedoch viele Punkte, die vor einer Umsetzung intensiver geklärt und diskutiert werden müssten. “Es bedarf weiterer Überprüfungen und Verbesserungen des Instrumentes selbst sowie des Einführungs- und Anwendungskonzepts.“
Juli 2009
Thomas Sattelberger und Prof. Dr. Scholz kritisieren den HPI massiv
„Der HPI ist ein trojanisches Pferd“ lautet der Titel eines Artikels in der Personalwirtschaft, mit dem Thomas Sattelberger, Personalvorstand der Deutschen Telekom, und Christian Scholz, Professor an der Universität des Saarlands, die Diskussion entfachten. Demnach suggeriere der HPI, er könne das menschliche Potenzial in Unternehmen exakt messen. Bei dem Fragebogen bestünde die Gefahr des subjektiv gefärbten Antwortverhaltens. KMU könnten sich aufwändige Personalinstrumente nicht leisten und wären deshalb beim HPI im Nachteil. Außerdem sei das Instrument parteipolitisch eingefärbt und fördere die Ansicht, dass Personaler Gutmenschen seien und könne damit dem Interesse von Unternehmen entgegen stehen.
Den Artikel im Dossier HPI der Personalwirtschaft herunterladen
Juni 2009
Arbeitsgruppen gehen aus Expertenhearing hervor
Im Nachgang des Expertenhearing schließen sich Unternehmen, Wissenschaft und Verbände in vier Arbeitsgruppen zusammen, die den HPI optimieren sollen (Arbeitsgruppe Qualitätssicherung, Arbeitsgruppe Indikatoren, Arbeitsgruppe Kompetenzmodell, Arbeitsgruppe Nutzbarkeit). Vertreter von DGFP und BDA beteiligten sich an diesem Prozess.
Experten diskutieren über Stärken und Schwächen
Am 26. Juni lud das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) zu einem Experten-Hearing. Die Teilnehmer debattierten dabei über Stärken und Schwächen des HPI. Gleichzeitig skizzierte das BMAS den Plan für das weitere Vorgehen: Der Kritik zum Trotz sollte eine Infrastruktur für den Start in 2010 aufgebaut werden. Unter anderem war ein Beirat vorgesehen, der die Aktionen des HPI überwacht. Das BMAS sprach die Möglichkeit an, die Selbstbewertung mit „Commitment Assements“ zu ergänzen: einer Mitarbeiterbefragung und einer Bewertung des Top-Managements. Laut Plan wollte das BMAS bis 2012 tausend Anwender gefunden haben.
Zu dem dazu veröffentlichten Positionspapier des BMAS
November 2008
Abschlussbericht des Forschungsberichts
Februar 2008
Impulskreis gebildet
Vertreter aus Unternehmen, Wissenschaft und Verbänden treffen sich zu einem Impulskreis, um den HPI voranzubringen.
Oktober bis Dezember 2007
Erster Praxistext: Online-Befragung
Von Oktober bis Dezember 2007 unterlag der HPI erstmals einem Praxistest: 113 deutsche Unternehmen nahmen an einer Online-Befragung teil. Das Ziel dieses Erstratings war es laut BMAS, diejenigen HR-Instrumente zu identifizieren, die im Zusammenhang mit dem wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens stehen. Die Befragung führte die Psychonomics AG mit Unterstützung des Human Capital Clubs durch.
August 2006
Der HPI startet Forschungsprojekt
Mit dem Forschungsprojekt „Sicherung der Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen durch Verbesserung qualitativer humanressourcenorientierter Kriterien“, das die YouGovPsychonomics und die Celidon federführend im Auftrag der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin durchgeführten. Den Entstehungsprozess begleiteten Mitglieder des Human-Capital-Clubs, Vertreter von Großunternehmen, Sozialpartnern und Banken. Dabei ist ein Indikatorenkatalog entstanden, den die Projektgruppe in Form eines Online-Fragebogens abgebildet hat.