Gute Werte in Pünktlichkeit, eingebrachte oder, noch besser, umgesetzte Ideen, lange Zugehörigkeit zum Unternehmen aber auch gesundheitliches Wohlverhalten wie etwa Nichtrauchen bestimmen den Kursverlauf der „Ich-Aktie“ im Schindlerhof. „Das System bringt Vorteile, wenn du gut bist, aber keinen Nachteil, wenn du nichts tust“, erläuterte Nicole Kobjoll. Kurz nach der Einführung sei die Teilnahme an Weiterbildungsangeboten, die ebenfalls Punkte einbringen „explodiert“, freut sich die Unternehmerin über einen großen Zuspruch aus der Belegschaft, die selbst an der Erarbeitung des Aktienindex mitgewirkt hat. Gemeinschaftlich überarbeitet wird auch die gesamte „Spielkultur“ im Schindlerhof: Alle zwei Jahre besiegelt die Belegschaft mit ihren Unterschriften und einem Gemeinschaftsfoto diese Arbeitsgrundlage aufs Neue.

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Foto von Annie Spratt

Einen besonderen Umgang mit seinen Mitarbeitern pflegt auch die Weleda Gruppe. Wertschöpfung basiert auf Wertschätzung lautet das Credo von Uwe Urbschat, Leiter der Mitarbeiterentwicklung des Arznei- und Kosmetikherstellers aus Schwäbisch Gmünd.. Laut seinem Leitbild versteht sich das Unternehmen als Ort menschlicher Entwicklung an gemeinsamen Aufgaben. „Als Vater dreier Kinder habe ich zunächst viele Bücher über Pädagogik gewälzt, bis ich den Rat bekam, nichts mehr zu lesen, sondern auf meine Kinder zu hören. Das Gleiche empfiehlt sich auch für Unternehmen. Sie sollten auf ihre Mitarbeiter hören!“, erklärte Uwe Urbschat zur Eröffnung der Fachmesse. Tatsächlich rückt das Wohl der Mitarbeiter in vielen Firmen in den Mittelpunkt, weil Fachkräfte angesichts des demographischen Wandels immer schwieriger zu rekrutieren sind. Im Schindlerhof und bei Weleda gibt es derzeit allerdings keinen Bewerbermangel. „Die Menschen kommen auf uns zu“, freut sich Uwe Urbschat, der die Anziehungskraft seines Arbeitgebers auf den hohen Stellenwert der Unternehmenskultur zurückführt. „Die Stimmung in einem Unternehmen ist wichtiger als jedes Wissen oder Kapital“, bestätigte Nicole Kobjoll mit einem Zitat ihres Vaters Klaus Kobjoll.