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Photo by Glenn Carstens-Peters

Zu unserer heutigen HRM-Podcast-Folge begrüßen wir Jan Hawliczek zum Thema Social und Active Sourcing. Der Ingolstädter ist Gründer und Geschäftsführer von Die Grüne 3 GmbH, einer Agentur, die Organisationen mit Rat und Tat bei der Suche nach Mitarbeitern zur Seite steht. In diesem Gespräch wird Jan Hawliczek näher darauf eingehen, welche Aspekte im Active Sourcing besonders zu beachten sind und warum ein Sourcer nicht mit einem Recruiter gleichzusetzen ist.

Nach seinem BWL-Studium an der TH Ingolstadt und Australien arbeitete Jan Hawliczek mehrere Jahre in der Automobilindustrie in den Bereichen HR und Employer Branding. 2013 wagte er mit der Gründung der Die Grüne 3 GmbH den Schritt in die Selbständigkeit. Mit Erfolg, heute ist er nicht nur dessen Geschäftsführer, sondern vor allem Sourcer, Recruiter, Coach, Blogger und Buchautor. Privat fährt er gerne Enduro und Ski, beim Fußball hält er sich für ein „Kopfballungeheuer“.

In regelmäßigen Abständen veröffentlichen wir an dieser Stelle interessante Podcasts, in denen uns Experten aus dem vielfältigen Bereich Human Resources einen Einblick in ihren Wissensschatz gewähren.

Wenn Jan Hawliczek sich zum Thema Active Sourcing warmredet, dann dauert es nicht lange, bis er auf den Unterschied zwischen Kandidat und Bewerber zu sprechen kommt. Denn viele Unternehmen hätten bis heute nicht begriffen, dass sie im Falle eines Kandidaten einen Menschen ansprechen, der sich bei ihnen gar nicht beworben hat. Und diesem Umstand im gesamten Recruitingprozess Rechnung zu trage sei. „Da kommt dann im Vorstellungsgespräch jemand vom Fachbereich hinzu und fragt, warum er sich bei dem Unternehmen beworben habe“, will der Ingolstädter mehrmals die Erfahrung gemacht haben. „Das geht einfach nicht, ab dem Punkt ist es vorbei.“

Daher sei sein allererster Tipp an Recruiter, in der Organisation für das entsprechende Mindset zu sorgen. Erst wenn alle Beteiligten verinnerlicht hätten, dass ein Kandidat nicht mit einem Bewerber gleichzusetzen ist, „funktioniert das Ganze“. Überhaupt sei ein Sourcer kein Recruiter, das sei noch mal ein ganz eigenständiger Job. „Der Recruiter macht aus einer Stellenanforderung eine Stellenanzeige, ein Sourcer macht aus einer Stellenanforderung eine Suchprofil.“ Womit Jan Hawliczek bei seinem Lieblingsthema ist, dem Netzwerken. „Unser Job ist, uns ein eigenes Netzwerk aufzubauen, um später schnell schießen zu können.“ Dabei sollte Netzwerken als Fahrbahn mit doppelter Spur verstanden werden. „Selber netzwerken, um weiterzukommen, und mit der Zielgruppe netzwerken, um auch dort weiterzukommen.“

Idealerweise spezialisiert sich ein Sourcer auf eine Zielgruppe

Erfolgreiche Sourcer zeichne nach Ansicht von Jan Hawliczek vor allem eine hohe Technikaffinität aus. „Wenn ich einen Softwareentwickler suche, muss ich auch ein Stück weit verstehen, in welchem Bereich er Software entwickelt.“ Ein Sourcer sollte daher nicht davor zurückscheuen, sich ein gewisses Fachwissen anzueignen. Idealerweise spezialisiere sich ein Sourcer im Laufe seiner Karriere sogar auf eine bestimmte Zielgruppe. „Damit er sie wirklich zu hundert Prozent versteht und weiß, auf welchen Plattformen sie über was reden“, sagt Jan Hawliczek. Zudem sei technisches Verständnis beim Bedienen von Datenbanken hilfreich. Denn nicht zuletzt gehe es beim Active Sourcing „um das Durchsuchen von Datenbanken“. Und das wolle gelernt sein, „denn jede Datenbank hat eine andere Abfrage, eine andere Datengrundlage“. Unternehmen seien daher gut beraten, ihre Sourcer dahingehend zu unterstützen.

Ist der vermeintlich perfekte Kandidat in den Weiten des Internets einmal ausgemacht, geht es zur Kontaktaufnahme. Jan Hawliczek fasst diesen Schritt unter Begeistern und Gewinnen zusammen. „Es ist eine Mensch-zu-Mensch-Kommunikation, das muss uns jederzeit bewusst sein.“ Neben der selbstverständlichen Profilrecherche im Netz und auf Plattformen empfiehlt der Sourcing-Experte, der Ansprache Empathie und Emotionen beizufügen. Auch Persönliches dürfe ruhig gezielt platziert werden, ganz nach dem Motto: „Wenn ich von meiner Insel etwas preisgebe, gibt der andere auch etwas von seiner Insel preis.“ Vielleicht habe der Kandidat zwischen zwei Jobs auch mal eine dreimonatige Auszeit genommen. „Dann spreche ich ihn genau darauf an“, sagt Jan Hawliczek. Letztlich gehe es beim Sourcing um Menschen – „und genau deshalb haben wir ja dieses Job gewählt“.

Viele weitere Hacks als Checkliste oder das gesamte Interview als Podcast oder Text: HRM.de – Social und Active Sourcing

Kontakt zu unserem heutigen Podcast-Gast Jan Hawliczek: Jan Hawliczek – HRM.de

Tape Art Cover Bild by Max Zorn : http://www.maxzorn.com / https://youtu.be/iGqo7e-FN0s

Music by “Monsters of Rec: die HR & Recruiter Branchenband” https://www.hrm.de/unternehmen/monsters-of-rec/

Podcast Produktion: York Lemb – Employee Podcast https://www.hrm.de/unternehmen/employee-podcast/

Und wenn Ihr mal wieder auf der Suche nach Wein/Sekt für Euren nächsten HR-Event seid, dann wäre doch der: HR² Wein passend https://wein.hrm.de/

Viel Spaß mit dieser Podcast Folge.

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