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Photo by Choong Deng Xiang

Mit logischen Kennzahlen kann man sein Unternehmen verstehen. Jan Kirchner, Geschäftsführer der Wollmilchsau und Pionier des Online Marketing Bereichs erklärt, warum Kennzahlen und deren Analyse so wichtig für Ihr Unternehmen sind. Denn: wenn man etwas erfolgreich machen will, dann muss man es von Grund auf verstehen.

Mit logischen Kennzahlen sind Sie in der Lage, eine Aussage über verschiedene Bereiche zu treffen und zu sehen, wo es vielleicht nicht so gut läuft. Dabei können Sie dann entscheiden, welche Implementierungen und welche Handlungen notwendig für Ihr Unternehmen sind, um es zum Erfolg zu führen. Sie müssen sich jedoch bei jeder Handlung im Klaren sein, ob diese Kennzahl wirklich logisch ist und die Antworten auf die Fragen liefert,  die Sie gestellt haben. Hierbei ist somit das Ziel, Actionable Data zu erstellen, also die Daten, die Sie erst dazu befähigen, Dinge zu verstehen und Entscheidungen zu treffen.  

Erstmal die Grundlage schaffen

Für die KPIs brauchen Sie erstmal Leitfragen – denn Sie müssen ja wissen, warum Sie die Kennzahlen erstellen und was verbessert werden soll. Dafür eignet sich die systematische Personalbedarfsplanung als Grundlage für die Entwicklung der Leitfragen und der Hypothesen. Hierbei überlegen Sie sich erstmal, wie Sie Ihre Organisation aufbauen. Zum Beispiel: wenn Sie KPIS nutzen wollen, um das Recruiting einfacher gestalten zu wollen, sollten Sie zu allererst verstehen, wie viele Personen Sie rekrutieren wollen und welchem Fachbereich sie angehören sollen.

Im nächsten Schritt entwickeln Sie dann die Leitfragen und stellen die KPI-Liste auf. Mögliche Leitfragen wären zum Beispiel:

  • Wie hoch ist meine Altersfluktuation? Und wie hoch meine Querfluktuation?
  • Wie hoch ist der Anteil, der in Elternzeit geht?
  • Wie viele Azubis schließen Ihre Ausbildung ab? Und wie viele verlassen davon das Unternehmen?
  • Wie viel Ingenieure beispielsweise müssen wir einstellen, um die Business-Ziele der nächsten fünf Jahre zu erfüllen?

Mit diesen Leitfragen können Sie sich dann fragen, welche KPI genau Ihnen dann diese Fragen beantworten würde. Achten Sie darauf, dass Sie keine ‚sinnlosen‘ KPI erstellen, die im Endeffekt ohne Aussage dastehen. Zudem ist es hierbei wichtig, bei den einzelnen KPI auch direkt mit Unter-KPIs zu arbeiten. Denn auch durch relativ kleine Prozessanpassungen auf der zweiten oder sogar dritten Ebene können Sie viel bewegen und auf langer Sicht Ihre Prozesse vereinfachen.

Für eine erfolgreiche Implementierung ist eine vertikale und eine horizontale Anwendung auf Personalmarketingebene und auf der Aquisitionsebene wichtig. Im „Personalmarketingtrichter“ können Sie Fragen stellen wie:

  • Wie viele Leute gehen auf die Karriereseite?
  • Wie viele nehmen das Jobangebot an?
  • Und wie viele bleiben länger als ein Jahr?

Im „Aquisitionstrichter“ werden ähnliche Fragen gestellt: Wie lange dauert die komplette Aquise? Wie funktionieren die Teilaspekte? Mit den Daten, die Sie zusammentragen, können Sie Aussagen über Ihr Unternehmen treffen und Änderungen in die Wege leiten.

Hinterfragen, hinterfragen, hinterfragen!

Eine Vorrausetzung, um mit Ihren KPIs erfolgreich zu sein, ist die Folgende: hinterfragen Sie regelmäßig alle Daten und überprüfen Sie Ihre Güte. Sie sollten nicht einfach alles, was zum Beispiel in Ihrem Dashboard steht, einfach so hinnehmen, sondern nachvollziehen, warum das so ist. Denn so verhindern Sie Fehler und können schnell reagieren.

Logische Kennzahlen und Talent Analytics können Ihr Unternehmen langwierig stärken und verbessern. Damit sie erfolgreich sind, müssen jedoch die Leitfragen Sinn ergeben und die damit generierten Daten regelmäßig hinterfragt werden.