Auf europäischer Ebene belegte die Siemens AG den fünften, global den zwanzigsten Platz. Angeführt wird das europäische Ranking von der spanischen BBVA Gruppe, L’Oréal und Unilever, weltweit lagen die US-amerikanischen Konzerne IBM, General Mills sowie Procter & Gamble vorne. Im Unterschied zu den restlichen Studienteilnehmern haben die Unternehmen auf der Gewinnerliste folgende Punkte erkannt: den Zusammenhang zwischen den Investitionen in die Führung und dem Geschäftserfolg, die Relevanz der Erfolgsanalyse bezüglich der Führungsprogramme sowie die Verantwortung des Managements für die Entwicklung des Führungsnachwuchses.

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Foto von Thomas Martinsen

Top Companies for Leaders unterscheiden sich laut der Studie von den anderen Unternehmen vor allem durch die starke Verknüpfung ihrer Führungs- mit der Geschäftsstrategie. Fast alle halten es für strategisch zwingend, Leadership als klar definierten Geschäftsprozess zu etablieren. 85 Prozent der Top Companies sind der Meinung, dass ihre Top-Manager genau wissen, wie die Investition in Leadership den finanziellen Erfolg beeinflusst. Im Vergleich dazu ist diese Haltung nur 54 Prozent der anderen Studienteilnehmern zu finden. Bei 92 Prozent der Top Companies ist man auch überzeugt, dass auch die Stakeholder verstehen, wie die Führungskräftestrategie Wert generiert. Nur 78 Prozent der anderen Unternehmen sind sich dessen sicher.

„Manche Unternehmen mögen trotz effektiver Führungskräfte scheitern – sicher werden das aber Organisationen mit ineffektiven Managern. Führungskräfte erzeugen die Visionskraft in Unternehmen und prägen entscheidend die Unternehmenskultur. Denn starke Führungskräfte können ihre Mitarbeiter überdurchschnittlich engagieren und auf die Ziele der Organisation fokussieren. Das Commitment zu einer gelebten Leadership-Kultur fungiert als der entscheidende Hebel, um Organisationsstrukturen mit Leben zu erfüllen und messbar in einen finanziellen Erfolg umzusetzen“, so Bernhard Stieger, European Leadership Consulting Practice Lead bei Aon Hewitt.

Dave Ulrich, Partner bei der RBL Gruppe und Professor an der Ross School for Business, Universität von Michigan, ergänzt: „Leadership darf sich nicht mehr nur an den Mitarbeitern orientieren, sondern muss auch die Perspektive von Kunden, Investoren und anderen Stakeholdern einbeziehen. Wenn die Kundenerwartungen das Verhalten von Führungskräften antreibt, entsteht daraus eine nachhaltige Leadership-Marke.“

Evaluation ist ein entscheidender Erfolgsfaktor

Top Companies messen konsequent die Effektivität ihrer Programme zur Führungskräfteentwicklung. Alle evaluieren ihre Nachfolgeprogramme, 92 Prozent die Prozesse der Führungskräfteentwicklung und 84 Prozent ihre High Potential-Programme. Damit übertreffen sie andere Unternehmen bei weitem, deren Quoten sich hier bei durchschnittlich 50 bis 60 Prozent einpendeln. Auch betrachten sie regelmäßig die Stärke ihrer Leadership-Pipeline. 92 Prozent der Top Companies messen ihre Fähigkeit, Führungskräfte und Top Talente im Unternehmen zu halten und Schlüsselpositionen intern nachzubesetzen. Die restlichen Studienteilnehmer liegen hier bei etwa 60 Prozent.

Das Senior-Management übernimmt Verantwortung für die Entwicklung der Führungskräfte

Die Studie zeigt, dass alle Führungskräfte der ersten und zweiten Management-Ebene bei Top Companies eine aktive Rolle in den Entwicklungsprogrammen des Unternehmens spielen. Die Quote der anderen Teilnehmer lag bei den CEOs bei nur 62 Prozent, beim höheren Management bei 79 Prozent. In Top Companies sind 92 Prozent der Geschäftsführer zusammen mit dem Senior Management auch an Coaching- und Mentoring-Programmen für den Führungskräftenachwuchs beteiligt, im Gegensatz zu 61 Prozent (CEOs) beziehungsweise 79 Prozent bei den anderen teilnehmenden Unternehmen.

Über die Studie

Mit mehr als 1.200 Datenpunkten und 900 Interviews mit Führungskräften ist die globale Aon Hewitt-Studie „Top Companies for Leaders“ die weltweit umfassendste Forschungsarbeit zum Thema Leadership auf dem Markt. Sie betrachtet vor allem den Zusammenhang zwischen Führungspraktiken und den finanziellen Ergebnissen der Unternehmen. Sie ergründet, wie Unternehmen Führungskräfte auswählen, beurteilen, entwickeln und vergüten. Zudem untersucht sie die Ausführung von Leadership-Programmen und deren zugrundeliegende Strategie. Sie wird in Zusammenarbeit mit der RBL Gruppe und dem Fortune Magazine durchgeführt, die Teilnahme für Unternehmen aller Branchen ist kostenlos. Die diesjährigen regiona-len und globalen Gewinnerlisten erscheinen am 21. November im Fortune Magazine.

Top Companies for Leaders Europa 2011

1. Grupo BBVA, Spanien

2. L’Oréal, Frankreich

3. Unilever, Niederlande/Großbritannien

4. ArcelorMittal, Luxemburg

5. Siemens AG, Deutschland

6. Raiffeisen Bank International AG, Österreich

7. Novartis AG, Schweiz

Quelle: Pressemitteilung vom 7. November 2011