Nach Angaben von SAP arbeiten mit dem Datango-Produkt „performance suite“ bereits über 1.000 Kunden und drei Millionen SAP-Anwender. Mit der Übernahme soll die Position als „Marktführer für Schulungssoftware“ (SAP) ausgebaut und die SAP Education gestärkt werden. Ein Vorteil für Kunden sei demnach eine Zeitersparnis von bis zu 80 Prozent bei der Dokumentationserstellung und bis zu 30 Prozent Schulungen bis, so Markus Schwarz, Leiter SAP-Education weltweit. Kunden könnten die Datango-Programme ausserdem auch unabhängig von ihrer SAP-Software einsetzen.

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Foto von Mario Gogh

SAP hat im Dezember 2011 durch die angekündigte Übernahme des Talentmanagement-Software-Anbieters Success Factors Aufsehen erregt und die Branche zuletzt mit einem ausgezeichneten Ergebnis für 2011 überzeugt.

Die Datango AG wurde 1999 gegründet und ist laut einem Ranking des MMB Instituts, Essen, die aktuelle Nummer drei auf dem deutschen E-Learning-Markt. In den letzten Jahren hat sich Datango insbesondere auf Electronic Performance Support (EPSS) konzentriert. Damit werden Mitarbeiter direkt bei der Arbeit mit einer neuen Software unterstützt. Typisch für EPSS-Angebote sind Objekterkennung, Re-Recording für die Sprachkonvertierung der erstellten Lernmaterialien sowie umfangreiche Unterstützung verschiedenster Medien. Seit 2006 hat SAP-Gründer Hasso Plattner mit seinem Wagniskapitalfonds Hasso Plattner Ventures in Datango investiert.

Vertreter der E-Learning-Branche sehen mit der Übernahme ein Ende des Nischendaseins. Wenn die Grossen einsteigen, sei das ein Zeichen für grosses Geschäft, meint etwa Dr. Wolfgang Kraemer, Vorstandsvorsitzender der IMC AG, Saarbrücken. IMC ist laut Ranking die aktuelle Nummer zwei auf dem Markt. Das sieht offenbar auch die Bertelsmann AG, Gütersloh. Der Konzern hat seine Aktivitäten auf diesem Markt mit einem eigenen Fonds für Online-Lernen ergänzt und die IT-Dienstleistungstochter Arvato Systems mit einem Learning Management System ins Rennen um Kunden geschickt.

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Artikel: Gudrun Porath