Insgesamt kommt die Studie auf  53,4 Millionen Internetnutzer in Deutschland. Damit habe sich die Zahl in den letzten 12 Jahren nahezu verdreifacht (2000: 18,4 Mio.), stellen die Autoren fest. Die höchsten Zuwachsraten erzielten die Über-50-Jährigen. Demnach nutzen heute auch 76,8 Prozent der 50- bis 59-Jährigen  das Internet (2011: 69,Prozent).

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Foto von Aleks Marinkovic

Tablet und Smartphone ergänzen PC

Besonders der Ausbau der mobilen Infrastruktur und die zunehmende Anzahl an Smartphones macht sich in den Steigerungsraten der mobilen Internetnutzung bemerkbar. Diese habe sich in den letzten drei Jahren mehr als verdoppelt (2009: 11 Prozent; 2012: 23 Prozent). Mobile Endgeräte wie Tablets und Smartphones würden den stationären Zugang via Laptop und PC nicht ersetzen, sondern vielmehr ergänzen und neue Nutzungssituationen schaffen. Eingesetzt werden die Geräte der Studie zufolge denn auch weniger unterwegs als an Orten mit W-Lan-Zugang.

Während Smartphones (2012 in 33 Prozent der Online-Haushalte vorhanden) als besonders beliebt bei den Unter-30-Jährigen gelten, seien Tablets die Domäne der 30- bis 49-Jährigen. Sie sind inzwischen in 8 Prozent der ans Internet angeschlossenen Haushalte vorhanden.  Tablet-Nutzer rufen demnach vor allem Websites von Fernsehsendern und Zeitungen ab oder beschäftigen sich mit E-Mails, bei Smartphone-Nutzern steht dagegen die Kommunikation über soziale Netzwerke im Vordergrund.

Konsumierende Nutzung überwiegt

Obwohl immer mehr junge und ältere Menschen mobil und zu Hause online sind, habe sich die Art der Nutzung kaum verändert, die „Generation Netz“ sei nach wie vor ein Mythos. Die wenigsten Jugendlichen würden aktiv Inhalte ins Netz stellen, Youtube mit Videos füllen, bloggen oder twittern. Zwar nutzten die Jugendlichen das Internet auch als Nachschlagewerk und Hilfsmittel, um zum Beispiel Studienarbeiten und Hausaufgaben anzufertigen, eine konsumierend-passive Haltung überwiege jedoch. Social Communitys würden vor allem genutzt, um private Kontakte zu pflegen. 

Arbeitgeber und andere Institutionen, die darauf setzen, dass sich Online-Nutzer vor allem Online über den Beruf oder die Ausbildung informieren, enttäuscht die Studie. Seit 2010 erfasst sie, wer häufig oder gelegentlich Informationen zu Beruf und Ausbildung im Netz abruft. Die Zahlen sind rückläufig. Waren es 2010 noch 51 Prozent, die sich auf diese Weise informierten, sind es 2012 nur noch 45 Prozent. 

Berufsorientierte Onliner in der Minderheit

Leicht gestiegen sei dagegen die Nutzung beruflicher Netzwerke, zu denen Xing und LinkedIn gezählt werden. Sie liege 2012 bei acht Prozent oder, in absoluten Zahlen, bei 4,19 Millionen Onlinern (2011: 6 Prozent, 3,26 Millionen). Männer nutzen diese Communitys demnach häufiger als Frauen, Jobeinsteiger und jüngere Arbeitnehmer häufiger als Ältere. Überwiegend von „Berufsorientierten“, „zielstrebigen Trendsettern“ und „Jungen Wilden“ werde der Kurznachrichtendienst Twitter regelmäßig genutzt. Die absoluten Zahlen der Nutzer erscheinen im Gegensatz zur öffentlichen Wahrnehmung eher niedrig. Nur 2,08 Millionen Personen in Deutschland sind hier registriert. Zum Vergleich: Insgesamt sind 22,88 Millionen Menschen in Deutschland ab 14 Jahren mit einem Profil in einem sozialen Netzwerk, mehrheitlich Facebook, registriert.

Während Compliance-Trainings zu den am häufigsten angewendeten E-Learning-Angeboten in Unternehmen gehören, steigt das Bewusstsein für Datensicherheit der Studie zufolge auch im privaten Gebrauch. Insbesondere bei den jüngeren, 14 bis 29-Jährigen Nutzern schützten 93 Prozent ihre Privatsphäre im Internet (13 Prozent mehr als 2011).

Die Studie basiert auf einer Stichprobe von 1.800 deutschsprachigen Personen ab 14 Jahren, die im Frühjahr 2012 telefonisch befragt wurden.

http://www.ard-zdf-onlinestudie.de/index.php?id=388