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Foto von Carl Heyerdahl

So wie in der Welt des Fussballbusiness – ein paar Antirassismus-Banner vorweg getragen am Rasen, kein Deutscher will nach dem Gewinn angegriffen,  also für seinen Gewinn diskriminiert werden –  nicht wirklich über politische Bedeutungen von milliardenschweren Siegen nachgedacht wird,  so denkt auch so mancher deutsche Fan nicht daran. „Dem Klose wünsche ich seine Treffer total hey. Bei der nächsten WM erreicht der vor den Kollegen son Stand nimmer“, heißt es da an einer Würstelbude im Mannheimer Hafen. Einer, der für Apfel und Ei LKW fährt, denkt für einen, der gutes Cash verdient, brüderlich mit – das kann kein Management der Welt so hinbekommen. Fußball – herzlichen Glückwunsch, Du kannst das. Wir gratulieren Dir. Dumm nur, dass sich damit nicht so richtig viel anfangen lässt, außer dass es Unmut verursachen dürfte. Das sieht dann so aus: „Ich hab neulich meinen deutschen Kollegen auf der Firma gesagt, wen mögt ihr eigentlich? Die Niederländer findet ihr scheiße, die Franzosen auch. Was wird das eigentlich: Deutschland, Deutschland über alles oder was?“ Das erzählte neulich eine türkischstämmige Office-Mitarbeiterin im Gespräch mit der Autorin und fügte hinzu: „Na, da waren sie dann alle ruhig. Und ein Kollege, der sich sonst sehr zurückhält, sagte: Du hast Recht.“

Also: Ich habe an der Würstelbude zum griechisch-türkischstämmigen Besitzer gesagt: „5:1 hätte auch gereicht. Man muss ja nicht immer alles so abräumen.“ Ich hatte das Gefühl, dass der Sieg für andere irgendwie doch nicht einfach nur Spaß und Spiel ist. Die Würstchen und Pommes kann ich übrigens sehr empfehlen. Bolivien, das nur am Rande, hat übrigens neulich das Alter für Kinderarbeit von 14 auf zehn Jahre abgesenkt, damit Familien besser zurechtkommen. Guten Appetit!

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Fotocredit: © Rudolpho Duba | www.pixelio.de