[00:00:06] Intro: Die HRM Hacks Tricks, Tipps und Hilfe für Ihre HR Herausforderungen und HR Strategien. Denn der Mensch ist der wichtigste Faktor für den Erfolg Ihres Unternehmens.
[00:00:21] Niklas: Hallo und herzlich willkommen live von der TALENTpro in München. Mein Name ist Niklas. Ich vertrete heute den Alexander Petsch live bei mir zu Gast. Rob Hirt Schön, dass du da bist und dir die Zeit für uns nimmst. Ja.
[00:00:34] Rob Hirt: Danke für die Einladung.
[00:00:36] Niklas: Sehr, sehr gerne. Wir wollen heute über blinde Flecken im Recruiting sprechen und über einen sehr, sehr spannenden Report, den ihr bzw. Eure Firma gemacht habt. Ich möchte aber erst mal damit starten, dass du dich vorstellst, dass du uns erst mal erzählst, wer du eigentlich bist und was du genau machst.
[00:00:55] Rob Hirt: Jawohl, ich bin Rob offensichtlich und arbeite für die Firma Hokify aus Österreich. Einige mögen sie kennen, andere werden sie noch kennenlernen. Da bin ich mir ganz sicher. Ich arbeite bei Hokify im Partner Management. Das bedeutet, ich betreue Agenturen und Mediaagenturen, die unsere Produkte weiterverkaufen, die eben Großkunden holistisch beraten und denen Empfehlungen aussprechen.
[00:01:19] Niklas: Und diese Empfehlungen beziehen sich, so wie wir da im Vorgespräch drüber gequatscht haben, schon vor allem auch auf gewisse blinde Flecken im Recruiting, wo noch nicht so viel hingeschaut wird. Jobs, die, die oft dabei übersehen werden. Welche blinden Flecken habt ihr denn da ausgemacht, in die ihr ein bisschen mehr Licht reinbringen wollt?
[00:01:44] Rob Hirt: Absolut. Erzähle ich gerne. Grundsätzlich geht es letzten Endes darum, dass wir in den letzten Jahren sehr, sehr viel über das Thema Employer Branding erfahren haben und Firmenkulturen. Und gerade in dieser Recruiting HR Bubble ist es häufig so, dass ich auf ein bestimmtes, auf eine bestimmte Gruppe an Menschen konzentriert wird. Das ist in dem Fall hochspezialisierte Kräfte, die eben beispielsweise Vertriebsleiter, Marketing Managerinnen, aber auch eben Recruiter:innen, zum Beispiel, also klassische White Collar Jobs. Da, wo wir eben über diese Themen sprechen. Thema Homeoffice. Thema Work Life Balance. Alles das, was dazugehört. Und wenn du magst, kann ich dir ein bisschen was erzählen über diese blinden Flecken.
[00:02:33] Niklas: Sehr, sehr gerne. Weil das ist mir auch schon aufgefallen auf der Messe. Ganz generell und auch in den vergangenen Podcasts. Es geht bisher noch sehr, sehr viel um die, ich sage mal klassischen akademischen Berufe, um die, wie du es schon genannt White Collar berufe. Deswegen für mich als jemanden mit einem Background auch nicht unbedingt bei White Color, auch wenn man da viel Weiß trägt. Aber da kommen wir später zu. Würde mich sehr interessieren, welche blinden Flecken das sind.
[00:03:00] Rob Hirt: Ja, in der Tat ist es. Ich habe es schon geteasert. Thema Homeoffice. Thema Work Life Balance. So die Klassiker, mit denen wir uns in diesen White Color Berufen ja immer beschäftigen. Wir haben aber diesen einen blinden Fleck und das ist der, dass es nicht die Mehrheit der Gesellschaft ist. Bedeutet wir haben eine Studie gefahren in 2024, bei der wir herausgefunden haben, dass rund 79 % der Jobs in Deutschland gar nicht auf diese Akademikerinnen ausgelegt ist. Das heißt, 80 % aller Jobs, die gerade online sind, betrifft Menschen, die niemals Homeoffice machen können, weil sie zumindest ortsgebunden sind. Genau. Zumindest aktuell in ihrer Situation.
[00:03:46] Niklas: Und dann ist es ja verrückt, wenn man darüber nachdenkt, dass sich auf diese dann übrig bleibenden 20 % so sehr fokussiert wird und dass da so viel Wert darauf gelegt wird, die Work Life Balance hinzukriegen. Eine Möglichkeit von Homeoffice zu schaffen, aber die große Mehrheit in den überfällt.
[00:04:04] Rob Hirt: Und ganz genau ist, das ist der Punkt. Das haben wir uns mehr oder weniger als Mission auferlegt, dass wir gesagt haben, wir kümmern uns um genau diesen Teil des Marktes, weil der unterrepräsentiert wird, gerade wenn wir uns auf so großen Messen bewegen. Klar gibt es diese Akademikerinnen, die bringen natürlich auch Revenue, die bringen Geld. Gar keine Frage. Wir müssen uns aber auch über den Maschinenraum unterhalten. Wer kümmert sich darum, dass unsere Gesellschaft funktioniert?
[00:04:29] Niklas: Das sind dann zum Beispiel die Elektriker, ohne die wir jetzt zum Beispiel auch diesen Podcast nicht aufnehmen können, weil wir keinen Strom hätten.
[00:04:37] Rob Hirt: Ganz genau das ist es eben Elektrikerinnen. Es gibt Krankenpflegerinnen beispielsweise.
[00:04:43] Niklas: Was sind denn Unterschiede, wenn man jetzt sagt, wir haben auch hier auf der Messe viel über das Recruiting, über Work Life Balance, über. Benefits gesprochen für diese klassischen akademischen White Colour Berufe. Was ist denn der Unterschied zu den Blue Collar Berufen, wenn man jetzt sagt, die wollen wir rekrutieren, zum Beispiel.
[00:05:06] Rob Hirt: In erster Linie sind es eben die Needs. Wir bringen. Kommende Woche bringen wir den ersten Do it Jobs Report heraus. Und dieser Report, der bezieht sich tatsächlich genau auf diese Berufsgruppe, genau auf diese Personengruppe, die eben andere Needs hat, das heißt andere Ängste, andere Wechselgründe, andere Gründe, einen Job zu machen als eben im White Collar Bereich. Wenn du unterwegs bist und als Elektriker, wenn wir bei dem Beispiel bleiben wollen oder als Krankenpfleger morgens um sechs zur Schicht gehst, dann denkst du nicht darüber nach, ob du bei LinkedIn rekrutiert wirst. Dann wirst du keine Direktnachricht bekommen, wo es heißt Mensch, ich finde das total toll, was du alles so machst. Und ich glaube, du würdest gut zu uns passen.
[00:05:51] Niklas: Ich habe dir auch damals applaudiert, als ich in Corona vom Balkon aus so nach dem Motto ganz genau, das heißt die, die net sind andere. Du hast ja, glaube ich auch den Report ja auch irgendwie schon gekriegt. Was für was für andere Needs habt ihr denn da rausgefunden, die die klassischen Nicht White Color Berufe haben?
[00:06:11] Rob Hirt: Das ist zum allerersten Punkt ganz klar. Warum machen Sie Ihren Job so? Ich glaube, gerade diese Motivatoren sind unfassbar wichtig. Da haben uns eben die Großteil der Leute beispielsweise gesagt, weil ich es gerne mache. So, ich meine, wir arbeiten in White Color Berufen. Natürlich machen es viele gerne, aber jetzt schau dir mal an, wie viele enthusiastische, lächelnde Gesichter in weißen Hemden du morgens in der Ubahn siehst.
[00:06:36] Niklas: Naja, nicht ganz so viele. Genau. Ich glaube, es ist auch wichtig für jemanden wie mich, der selber einen Background hat, der in der Pflege, dass der Beruf dir super viel gibt und dass du super viel daraus ziehst. Zu wissen Ich tue was, was wirklich wichtig ist. Was wirklich hilft, was direkt hilft. Weil natürlich hilft es, wenn du ein Recruiter bist und Lebenswege positiv verändern kannst, weil du irgendwem in das für ihn perfekte Arbeitsklima bringst. Und das ist natürlich auch was, was hilft und was super wertvoll und wichtig ist. Und dann? Aber wenn ich mir überlege Ja, ich helfe. Aber direkter würde ich sagen Und ich habe mehr den Impact davon. Da kann man super viel rausziehen. Total.
[00:07:18] Rob Hirt: Das ist ja auch ein Purpose. Das ist ja auch wirklich genau dieses Wenn wir jetzt also ich spul mal zurück, ich habe mal eine Situation gehabt, da ist eine Bahn ausgefallen und da habe ich mir mit vier Fremden ein Auto geteilt, von Berlin nach Hamburg, und da waren zwei Professorinnen. Es war ein Ehepaar, die haben ukrainische Geflüchtete unterstützt und nach Deutschland geholt und hauptsächlich Frauen, die in Not waren. Dazu war dann noch eine andere Person mit dabei, die auch im sozialen Bereich unterwegs war. Und wir haben uns unterhalten über das, was wir so beruflich machen.
[00:07:53] Niklas: Ja.
[00:07:54] Rob Hirt: Und ich war total beeindruckt und habe dann gesagt Ja und ich mache halt so ein Kapitalismus Kram.
[00:08:02] Niklas: Und es wird sich vielmehr darauf fokussiert, was du denn brauchst in deinem Kapitalismus Kram und viel, viel, viel weniger auf das, was die brauchen, die gebrochene Gliedmaßen zum Beispiel heilen oder die dafür sorgen, dass wir Strom haben.
[00:08:19] Rob Hirt: Ganz genau. Oder die auf unsere Kinder aufpassen.
[00:08:21] Niklas: Ja, auch die. Genau. Was? Was wollt ihr denn? Was wollt ihr da anders machen? Wo wollt ihr da eine Veränderung schaffen? Oder wollt ihr einfach nur in ganz großen Anführungszeichen ein größeres Bewusstsein dafür schaffen?
[00:08:35] Rob Hirt: Ich glaube ganz klar auch das Bewusstsein, weil es eben so aktuell nicht gespielt wird. Zumindest nicht von allen. Das muss man auch klar sagen. In allererster Linie geht es natürlich auch darum, dass wir den die, die die Niedrigschwelligkeit einer Karriereveränderung für jeden Bereich im Berufsleben auch klarstellen oder darstellen wollen. Weil unterm Strich ist eben dieses Mindset Du, du arbeitest halt in einem bestimmten Beruf und häufig fehlt dir auch nicht so wie bei uns. Mit LinkedIn und Xing und Co fehlt ja einfach diese Infrastruktur, dass du dich überhaupt informieren kannst, dass du überhaupt auf die Idee kommst, ich könnte vielleicht irgendwo anders hin irgendeinen anderen Job machen, bei dem es mir dann am Ende besser geht.
[00:09:20] Niklas: Ich glaube auch, dass die die Fluktuation eine ganz andere ist. Wenn ich jetzt überlege, ich glaube in zum Beispiel, da kann ich am meisten zu sagen, in der Pflege hast du natürlich eine Fluktuation von Haus zu Haus. Aber ich glaube, du hast ganz, ganz wenig Fluktuation von Pflege zu einem anderen Beruf. Was ich bei den White Color und bei den Lebenswegen, die ich jetzt zum Beispiel hier mitbekommen habe, ganz oft gehört habe du zum Beispiel Backgroundkoch und jetzt machst du Kapitalismuskram, wie du es gerade gesagt hast. Oder auch einfach Key Account Manager. Für alle, die es ein bisschen genauer wissen wollen. Ich glaube, dass da auch ein ganz großer Bedarf herrscht zu sagen Wir machen es einfacher, dass du auch vielleicht vielleicht immer noch im Sozialen bleibst, aber irgendwie das trotzdem noch weiter verändern kannst.
[00:10:10] Rob Hirt: Dass ich komplett ähnlich. Und ich glaube, darum geht es. Also dass wir diesen Leuten die Möglichkeit geben, auch diesen Menschen, die eben in wirklich wichtigen Berufen arbeiten, die Möglichkeit zu geben, sich auch umorientieren zu können. Aber auch eine Guideline dazu. Wir unterstützen auch mit der Erstellung bei Lebensläufen. Wir haben ein Userreview Team, die helfen den Leuten auch ihre Bewerbungsunterlagen voll zu bekommen, damit die auch wirklich vollständig beim Unternehmen ankommen. Das hilft dem Arbeitgeber, weil sie besser sortieren können. Aber das hilft im allerersten Case dem Kandidaten der Kandidatin, um letzten Endes sich bewerben zu können und auch wirklich realistische Chancen zu haben.
[00:10:47] Niklas: Kann man also sagen, dass ihr euch das auf die Fahne geschrieben habt, die klassischen Blue Collar Berufe mehr zu führen, die mehr an die Hand zu nehmen, wenn es darum geht, für sich einen besseren oder doch für sich einen besseren Job zu finden?
[00:11:05] Rob Hirt: Ganz klar. Also wir sind ganz, ganz klar Kandidatinnen fokussiert. Das heißt, wir haben in Vergangenheit schon Umfragen geführt in unserer Userbase, um herauszufinden, was braucht ihr, was, was ist wichtig für euch bei der Jobsuche? Und genauso machen wir es jetzt eben auch bei diesem Jobreport, weil wir auch ganz klar über so Themen sprechen wie Klischees. Also was, was hört ihr denn immer so? Wir haben im Vorgespräch kurz drüber gesprochen Wenn du den Leuten erzählt hast, dass du in der Pflege gearbeitet hast oder arbeitest, was kam da so als Feedback?
[00:11:35] Niklas: Da kam immer genau dasselbe, nämlich Oh, das ist ja toll. Aber das könnte ich ja nicht.
[00:11:41] Rob Hirt: Ganz genau. Das ist es. Das ist eine der Antworten, die in aller Regelmäßigkeit gegeben wurde. Für alle, die es interessiert, man kann diesen Bericht natürlich kostenlos downloaden. Und da sind wir dann auch wieder bei den Hacks. Weil wir natürlich praktische Tipps dazu geben. Das heißt, wir können aus diesem Report Dinge ziehen, die uns am Ende vom Tag dabei helfen, diese Menschen auch zu erreichen. Weil der Fachkräftemangel Mangel ist ja da und der wird sich verschlimmern.
[00:12:08] Niklas: Natürlich. Und es ist ja immer, es ist ja relativ einfach, zum Beispiel auch in der Pflege neuen Job zu kriegen, wenn du. Wenn ich irgendwo anrufe und sage, ich würde gerne wieder anfangen, dann sagen die okay, am besten gestern. Ja, nee. Und dann? Was habt ihr bei diesem Jobreport noch raus rausgefunden, Was? Was waren die großen großen Erkenntnisse, die ihr, die ihr daraus gezogen habt?
[00:12:32] Rob Hirt: Ich glaube tatsächlich Wechselgründe. Das ist. Das ist ein ziemlich spannendes Thema, weil wir kennen unsere Bubble, die wurde rauf und runter gespielt und meiner Meinung nach auch einigermaßen durchgespielt von allen Anbietern, die hier so rumlaufen und hier ausstellen. Ich glaube, die Wechselgründe, die sind wirklich komplett anders häufig. Klar gibt es mal diesen, gibt es ganz klar das Thema mehr Gehalt aber teils, teils teils. Teilweise ist es. Ich habe Geldsorgen, also ich weiß nicht, wie ich dieses und jenes bezahlen muss kann. Es gibt das Thema, was auch ganz häufig kommt, ist beispielsweise körperliche Belastung, Stress, also dass man körperlich merkt, ich kann diesen Beruf nicht mehr ausführen. Klassiker Bäckerin mit Staublunge. Also, um es richtig hart zu sagen, aber selbst ich war beispielsweise. Als ich Koch war, habe ich eine ganz, ganz fiese Neurodermitis entwickelt. Und die ständige Feuchtigkeit an meinen Händen. Ich musste da ja raus, so am Ende vom Tag. Und ich glaube, das ist genau dieser Punkt, Das ist so ein Wechselgrund.
[00:13:35] Niklas: Kann ich. Kann ich gut nachempfinden. Das ist auch diese körperliche Belastung. Klar. Du hast. Du bist auch belastet, wenn du den ganzen Tag nur im Büro rumsitzen musst. Aber dann kannst du dir zum Beispiel in der Regel mittlerweile ich glaube, es ist relativ normalisiert. Oder kannst du dir zum Beispiel einen Schreibtisch holen, an dem du stehst oder kannst dir in deiner Homeoffice irgendwie. Es gibt ja diese Walking Dead mittlerweile, da gibt es super viele Möglichkeiten. Das wurde alles optimiert. Aber in als Maurer zum Beispiel. Ich muss trotzdem immer irgendwie auf den Knien sein und klar kann ich mir da irgendwie ein bisschen Pappe drum wickeln oder einen Schoner anziehen, aber ich bleibe am Ende trotzdem noch auf den Knien und muss das ablegen. Und da irgendwie einen Ansatz zu finden, wäre natürlich wichtig. Das heißt, es ist auch ein Wahnsinniger nit da, körperlich für Entlastung zu sorgen.
[00:14:25] Rob Hirt: Definitiv. Also das ist eine ganz klassische Geschichte. Viele Menschen, die ich im White Collar Bereich kennengelernt haben, die haben sich weiterentwickelt aus so einem Beruf, weil sie einfach gesagt haben Ich konnte es körperlich nicht mehr.
[00:14:37] Niklas: Um noch mal einen vielleicht etwas rapideren Sprung zu machen und zu etwas zu kommen, was nicht nur eine Problembenennung ist, sondern auch irgendwo ein Stück weit lösungsorientiert. Ich habe mir aufgeschrieben, welche Plattform denn diese 80 % von der Blue Colour. Was ist da wirklich? Oder was funktioniert da gut? Wie erreicht man denn diese Leute auch?
[00:15:00] Rob Hirt: Das ist eine extrem gute Frage. Insgesamt hat sich natürlich herumgesprochen am Recruiting Markt Mach mal Social Media. Ganz viele gehen dann eben auf Facebook, was auch definitiv ein Kanal ist, den man nutzen sollte. Nichtsdestotrotz sind da viele Menschen unterwegs, die halt tendenziell wahrscheinlich in den nächsten 25 Jahren in Rente gehen werden. Und das ist sehr, sehr respektvoll und nett gemeint. Allerdings haben wir aktuell schon einen ArbeitnehmerInnenanteil in Deutschland von 30 %, die unter 35 sind. Die halten sich im Regelfall zumindest nicht auf Facebook auf. Heißt die sind auf anderen Kanälen unterwegs. Und diese, dieser Anteil dieser jungen Personen, der wird ja steigen. Beziehungsweise dieser Generation, die tatsächlich andere Medien nutzt. Und da sprechen wir natürlich ganz klar über Tiktok, Da sprechen wir über Snapchat. Es wird insgesamt komplett anders gesucht. Niemand, also wenige Leute gehen noch auf irgendwelche Stellenbörsen. Also ich meine, ich komme von der Stellenbörse und würde mir natürlich wünschen, dass die auf vk.com gehen und sagen ich suche mir jetzt einen Job. Das passiert aber im Regelfall nicht. Es wird gegoogelt und es wird gesucht über Tiktok, über Snapchat und Co. Und genau das funktioniert. Stell dir mal vor, du gehst in Urlaub, bist in der neuen Stadt irgendwo auf der Welt und hast Bock auf ein cooles Restaurant oder hast Lust die Sehenswürdigkeiten zu sehen? Ja, Was machst du?
[00:16:22] Niklas: Ich ich glaube mittlerweile, ich würde wirklich auf Tiktok gehen. Ja, ich würde wirklich gucken. Ich. Ich habe sogar gemacht, als ich mit meiner Freundin auf Gran Canaria war, haben wir nach Restaurants und nach Locations gesucht am Strand und es war eigentlich fast immer auf Tiktok, weil du halt innerhalb von Sekunden wirklich gute gute Ergebnisse kriegst. Ja, da wo du denkst, ich kann das auch googeln und ich kann mir aber auch einen Reiseführer in Papierform mitnehmen oder so, den jeder kennt, das man beiseite gestellt. Aber dann muss ich mir das alles noch raussuchen oder ich kriege einfach schon was Vorproduziertes. Ich sehe schon, wie das da wirklich aussieht.
[00:16:55] Rob Hirt: 100 % Und das ist genau das, was ich meine. Auch ein Video oder zumindest so eine Videoplattform und Bilder, die vermittelt einfach Emotionen. Wenn ich. Wenn ich das google, dann kann ich unter den 4300 Bewertungen mir die raussuchen, die sagt, das ist eigentlich nicht so gut da.
[00:17:10] Niklas: Ja, das stimmt.
[00:17:10] Rob Hirt: So, und dann habe ich schon wieder keine Lust drauf oder ähnliches. Wo kann ich mir ein richtiges Bild machen, wenn ich sage, ich schaue mir ein Video an?
[00:17:18] Niklas: Ich sehe das tatsächlich.
[00:17:19] Rob Hirt: Ich sehe das. Ich kann das irgendwo fühlen. Natürlich gibt es immer die Unterschiede zwischen Erwartungen und Reality. Gar keine Frage. Nichtsdestotrotz Genauso funktioniert die neue Suche gerade in diesen jüngeren Generationen, wo eben die Leute sich das angucken auf Tiktok und Snapchat. Und genau da können wir eben ansetzen als Arbeitgeber und sagen wir suchen uns genau diese Profile auf diesen Portalen.
[00:17:45] Niklas: Und jetzt? Ich meine, das ist schon mal eine riesige Erkenntnis, dass man sagt, wir, wir suchen auf diesen und diesen Plattformen eher, als dass wir einfach nur eine Stellenanzeige machen. Aber was ich mir oder was sich mir aufdrängt, ist, dass man natürlich auch ganz grundsätzlich eigentlich, glaube ich, mal schauen muss, wie mache ich das überhaupt interessant? Weil man sieht ja vielleicht mal eine Stellenanzeige auf Tiktok oder die, ähm und denkt sich dann trotzdem ja gut, aber ist halt fucking Elektriker. Ich keinen Bock drauf. So wie da glaube ich, muss man auch irgendwie ansetzen. Vielleicht, dass man diese Jobs attraktiver macht, weil das ist auch was, was ich hier merke, weil eine gute Work Life Balance super tolle Benefits. Du kannst Homeoffice machen. Sind ja super viele Pros, die dich dazu locken, dass du sagst ja, okay, ich richte meine Karriere auf eine Art und Weise aus, dass ich dahin komme.
[00:18:33] Rob Hirt: Absolut. Also ich meine, das ist ja wieder dieser ganz wichtige Employer Branding Part. Das kommt übrigens auch aus diesem Report heraus, dass man auch herausfindet, wo ist was. Was will meine Zielgruppe denn? Und jetzt mache ich mal, jetzt mache ich mal Werbung. Ich fahre relativ häufig an einem bestimmten Haus in Hamburg vorbei und da ist einfach auf die und das ist schon lange da, tatsächlich schon länger, als wir darüber sprechen gefühlt. Und da steht ganz groß Das ist ein Elektriker und da steht Komm ins Team. Kniffke Vier Tage Woche. Allein das allein, dass du fährst daran vorbei. Und darum geht es ja auch mit diesem Social Media Recruiting. Du, Du sitzt im Bus auf dem Weg zur Arbeit, in der Ubahn oder sonst irgendwo. Oder du sitzt im Planwagen mit deinen Kolleginnen und scrollst ein bisschen durch Tiktok oder Instagram oder Instagram oder Snapchat oder sonst was. Und dann siehst du das. Und vielleicht hast du einen scheiß Tag. Du hast keine Lust darauf, was heute so ansteht, weil ein Kunde anstrengend. Ja, und dann siehst du diese Stellenanzeige und dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du sagst Ach, schau ich mir mal an.
[00:19:36] Niklas: Speichere ich mir mal.
[00:19:38] Rob Hirt: Speichere ich mir mal ab.
[00:19:39] Niklas: Ja, das ist auch was. Was, was ich früher oft gemerkt habe auf dem Weg zur Arbeit, dass ich mir gedacht habe Boah, jetzt zehn Stunden Nachtschicht, habe ich wenig Lust drauf, muss ich sagen. Ja, voll. Und dann habe ich mich oft in Gedanken verloren, wo ich dann gesagt habe von wegen hm, wäre das toll, im Lotto zu gewinnen, einfach nicht mehr arbeiten zu müssen. Und wenn ich dann jetzt aber zum Beispiel was mache, wie hier zum Beispiel mit den mit Podcasts, mit meiner Stimme, wo ich mit spannenden Leuten rede, denke ich mir Boah, geil, da war ich vor dem Wecker auf. Heute zum Beispiel. Also für alle dieses hier, das ist gerade 5:15 und ich bin heute Morgen zum Beispiel um 6:15 aufgestanden, weil um mein Wecker klingelte um 6:30, aber ich hatte Bock darauf Und dann bin ich aufgewacht. Bin ich dann schon duschen gegangen, habe ich zehn Minuten länger Zeit zum Frühstücken? Na und? Da ist es, glaube ich, ganz wichtig, dann anzusetzen, dass man genau diese Motivation schafft, dieses Alter. Ich habe auch Bock zu arbeiten. Ich habe Spaß daran zu arbeiten für diese Berufe. Und nicht nur, weil man sagt, Die Leute, mit denen ich arbeite, sind nett. Zum Beispiel das ist in der Pflege ein Riesending. Du hast ein gutes Team, da kann die Arbeit noch so scheiße sein, Aber du hast ein gutes Team, also kannst du. Mit denen kriegst du das schon irgendwie gewuppt. Und vielleicht lachst du sogar noch ein bisschen dabei. Aber es muss ja irgendwie mehr geben.
[00:20:52] Rob Hirt: Definitiv. Das muss es. Und es gibt ja auch mehr. Aber die Information zu mehr. Die ist schwierig zu kriegen, Das muss man ganz klar sagen. Ich habe gute Freunde, die arbeiten in der Pflege bzw im Krankentransport. Und ich habe irgendwann bin ich ja raus aus diesem Kochberuf. Und um bei deinem Beispiel zu bleiben Ich war auf dem Weg zur Arbeit. Ich wusste, heute ist Freitagabend, heute wird es knallen. Die, die. Die Bohrmaschine wird nicht aufhören zu drucken. Und dann ist der Klassiker, wie man in der Gastronomie sagt heute Ich weiß heute, heute sind wir in der Scheiße. Das ist so, so, so nennt man das in der Gastronomie. Und da habe ich gedacht Oh, ich hab so Bock auf einen Bürojob. Ja, wirklich gesagt, Ich, ich ich weiß nicht mal was. Ich weiß nicht mal wie, Aber ein Bürojob.
[00:21:37] Niklas: Einfach nine to five. Ich weiß, was ich machen muss. Es passiert nichts, womit keiner rechnet. Ja, und ich gehe am Ende nach Hause. Und am Wochenende muss ich auch nicht arbeiten.
[00:21:47] Rob Hirt: Ich mein Jackpot.
[00:21:48] Niklas: Voll. Das Problem ist jetzt aber natürlich, wenn man so darüber nachdenkt. Es muss trotzdem ja aber am Wochenende gekocht werden. Es muss am Wochenende gepflegt werden und es muss auch am Wochenende, wenn ein Notfall ist, als Elektriker rausgefahren werden. Und die Frage ist natürlich die Bedürfnisse, die Needs, das haben wir eben schon besprochen, sind ganz, ganz andere. Aber wo kann man da ansetzen? Habt ihr da irgendwas aus eurem Jobreport rausgekriegt, wo man da besonders gut ansetzen kann? Ich meine, der ist relativ frisch noch der der Report und wahrscheinlich noch nicht final ausgewertet, Aber vielleicht ein paar Bullets.
[00:22:20] Rob Hirt: Ja, gut. Release am 27. Juni. Das heißt bald. Ich habe den vollen Report auch noch nicht lesen dürfen. Der ist top secret quasi. Aber dann ist er für alle zur Verfügung. Zum Download. Es gibt definitiv Key Takeaways. Das kann man schon sagen. Ich glaube, wichtig ist zu wissen Wen suche ich denn jetzt wirklich? Also Und was? Was brauche ich für eine Kultur? Also bzw viele haben ja eine Kultur oder haben Employer Brand. Aber das ist alles ganz unbewusst. Wenn ich jetzt wirklich Leute suche und sage ja, ich, ich ich brauche die Leute, da muss ich mir irgendwann zwangsläufig Gedanken darüber machen, wie stelle ich mich denn als Arbeitgeber dar? Und das geht auch bis zu dem Kleinen hin. Das heißt mach Mitarbeiterfotos und nimm Mitarbeitendenfotos und packe die mit in deine Stellen stellenanzeige rein. Macht das authentisch, mach es greifbar. Das ist ein eines der ganz wichtigen Key Takeaways. Das ist auch nicht das Rad neu erfunden, aber in diesem Bereich findet es selten statt.
[00:23:21] Niklas: Ich muss ja auch nicht neu erfinden. Ich glaube, viele Dinge kann man ja auch von den White Collar Jobs übernehmen, was zum Beispiel genau dieses Employer Branding angeht, was die Authentizität angeht. Da kann man super viel, wahrscheinlich auch fast blind übernehmen. Man muss, glaube ich, nur die Needs anpassen. Was heißt nur? Ist ja auch schon viel Arbeit.
[00:23:40] Rob Hirt: Ja, das stimmt. Ich glaube, das ist mehr als machbar, wenn wir uns angucken, das machen schon einige Arbeitgeberinnen. Also wenn du jetzt auf Instagram schaust, da gibt es schon ein paar echt coole Videos. Also auch ordentlich Videos. Wenn du dir so manche Volksbanken und so anguckst, die sonst wo sitzen. Aber es ist witzig und es ist entertaining. Und ich glaube, das ist genau das, was du eben als Arbeitgeber mitbringen musst. Du musst wirklich Authentizität haben, weil nicht nur ein Handwerksbetrieb, sondern auch im Pflegebereich die Leute haben ja wirklich Spaß bei der Arbeit, da wird viel gelacht. Und genau das ist etwas, was du nach vorne transportieren kannst? Ja, Ja. Du musst es nicht stellen. Mach ab und zu mal ein Foto oder ein Video bei der Schicht und ich glaube, dann ist das 100 mal authentischer als irgendein hochglanzpoliertes, von der Marketingagentur aufgearbeitetes Klinikbild mit. Wir sind da für unsere Patienten. Ja, habt Spaß.
[00:24:35] Niklas: Oder so ein so ein klassischer. Ich meine, wir haben schon darüber gesprochen, dass das Bild und Ton wichtig ist. Und das ist nicht nur einfach eine tolle Website, wo sagt wir sind ganz besonders nah am Menschen oder sowas, sondern Bild und Ton. Aber auch das muss ja dann vernünftig gemacht werden und da muss eine Emotion dahinterstehen und es muss vor allem musst du, musst du spüren okay, das ist, äh, das ist was Echtes. Das ist was, was da wirklich organisch passiert und nichts, wo jetzt gesagt würde, hier, äh, Mitarbeiter aus der eigentlich vielleicht sogar gar nicht mal mehr aktiv in der Pflege arbeitet. Du ziehst da jetzt mal an und stellst dich da mal hin und lachst mal richtig schön. Halt mal alibimäßig den Fuß gerade fest von. Von von deinem Kollegen hier. Und dann ist das unser neues Branding.
[00:25:19] Rob Hirt: Picture beispielsweise. Aber, und genau das funktioniert ja auch. Also das finde ich total cool. Und ja, wir wollen mit diesem Report wirklich auch die Arbeitgeber dazu ermutigen, genau sowas zu nutzen.
[00:25:34] Niklas: Das ist ermutigend, finde ich. Ist ein sehr gutes Stichwort. Um zum Schluss zu kommen Wir wollen nämlich die Leute ermutigen, gerade die Leute vielleicht in den HR Abteilungen das auch der Fokus auf Blue Color liegt.
[00:25:52] Rob Hirt: Das definitiv und ich glaube der Fokus ist teilweise schon da, vor allem weil es halt brennt. Ich meine, wenn du als Unternehmen keine Aufträge annehmen kannst, weil du nicht die Leute hast, die diese Aufträge durchführen können, dann hast du halt einfach auch ein Problem. Und dann ist es völlig egal, ob dein Vertrieb richtig rund läuft, wenn du nicht die Leute hast, die dir wirklich helfen, das Ganze anzupacken und durchzuführen, dann verdienst du halt auch nicht mehr Geld, dann kannst du nicht wachsen.
[00:26:20] Niklas: Das ist, finde ich, ein sehr gutes Schlusswort. Damit würde ich uns beide einmal rauskehren, rauskehren. Auch aus der Talentpro, aus dieser wundervollen Messe. Rob vielen, vielen Dank für deine Zeit für deine Insights, die mal ein bisschen anders waren als das klassische White Color. Danke, dass du da gewesen bist.
[00:26:38] Rob Hirt: Ich danke dir vielmals. Hat sehr viel Spaß gemacht.
[00:26:40] Niklas: Und für alle Zuhörenden, wenn ihr das Interview nachlesen wollt, wie immer auf unserer Website hrm.de. Und denkt immer daran, jetzt mehr denn je. Der Mensch ist der wichtigste Erfolgsfaktor für Euer Unternehmen.