Alexander Petsch: Glück auf! Und herzlich Willkommen zu den heutigen HRM Hacks, präsentiert von der TalentPro, dem Nummer eins Event für Recruiting und Employer Branding. Entscheiderinnen im Dachraum, immer im Juni, immer live in München, mehr unter www.TalentPro.de! Mein Name ist Alexander Petsch, ich bin der Gründer des HRM Instituts, euer Gastgeber. In unserer heutigen HRM-Hacks Folge spreche ich mit Jens Meurer zu fünf Hacks, um einen Karrierekanal auf TikTok aufzubauen. Jens Meurer ist Mr. Karriere auf Tiktok und Instagram und erreicht dort über 200.000 Gen Z-Zielgruppe sozusagen und ist seit 15 Jahren an der Schnittstelle zwischen Schule, Schulabgänger, Ausbildung, Ausbildungsbetriebe. Ist ja eigentlich auch ein Messe-Kollege nämlich, ist in fünf Schülermessen involviert und dort Co-Organizer, aber seit zweieinhalb Jahren auch mit der Social Media Agentur Good News Company unterwegs. Kurz GMC und ja, vermarktet dort die Reichweite von Social Media Themen zum Thema Schule und Ausbildung und GMC produziert eigene Social Media Kanäle, vorrangig Tiktok und Instagram. Und ja, baut dort auch als Säule Social Recruiting Kanäle für Unternehmen und Hochschulen auf, um sie dort bei der Rekrutierung zu unterstützen. Herzlich Willkommen, Jens!
00:02:06
Jens Meurer: Danke dir, Alexander, für das schöne Intro. Ich freue mich sehr, dass ich heute bei dir sein darf.
00:02:11
Alexander Petsch: Jens, ja, ich mich auch. Du sagst mal, Mr Karriere. Jetzt sag ich mal, sind wir altersmäßig nicht so weit auseinander, würde ich mal sagen. Du bist natürlich viel jünger als ich, aber aus der Gen Z-Perspektive bist du genau so ein alter Sack wie ich. Wie kommt man denn da auf die Idee, Tiktok-Star zu werden!
00:02:31
Jens Meurer: Ah, ja, gute Frage, höre ich in der Tat öfters. Ich bin 41 Jahre alt, fühle mich aber manchmal wie der klassische Boomer. Ja, das ist ja so manchmal das Feindbild der Generation Z, also alle, die aus der Baby Boomer Generation stammen, und zu dem Kanal Mr Karriere kam ich in der Tat wie die Jungfrau zum Kinde. Nachdem ich mich ja seit jetzt fast 15 Jahren in dieser Schnittstelle zwischen Schulabgängern und den danachgelagerten Markt, den Ausbildungsbetrieben und Hochschulen bewege, sagte irgendwann mal ein Mitarbeiter von mir, der selbst: Generation Z ist: “Mensch Jens, du weißt so viel, du hast so viele Kontakte zu den Ausbildungsleitern und zu den Leitern von den Studienberatungen und so weiter. Du kennst dich da irgendwie ganz gut aus, was da draußen auf dem Markt abgeht. Hast du nicht mal Bock, dein Wissen in kleinen, dosierten Häppchen der jungen Zielgruppe über Tiktok irgendwie beizubringen?” Und das war für mich so weit weg wie der Mond eigentlich. Also, ich mit 41 oder damals 39 auf Tiktok, konnte ich mir nicht vorstellen. Und ich hatte dann mit ihm eine Wette gemacht. Ich hatte auf Facebook natürlich, wie sich das für so ein fast Boomer gehört, Facebook Account hatte ich mal ein Video gepostet, wo ich mit meinem Sohnemann bei so einem Trampolin Park war, und da habe ich drei Salti hintereinander rückwärts gemacht, und das Video hab ich gepostet, und man hat dann über 1000 und 61 Aufrufe bekommt. Das war damals mein viraler Hit sozusagen. Dann habe ich gesagt, Kollege, wir machen das, wir drehen jetzt ein Video, und wenn das mehr als 1061 Aufrufe hat, dann bleiben wir da dran an der Sache, und wenn nicht, dann lass mich bitte damit in Frieden. Und wir haben es gepostet, und wir hatten, ich glaube, innerhalb der ersten 24 Stunden schon fast sechsstellige Aufrufzahlen und innerhalb von 48 Stunden schon mehrere 1000 Follower gehabt. Und da wurde mir dann bewusst, Holy Shit, es könnte sein, dass wir da in ein Wespennest gestochen haben, dass es da draußen eine Zielgruppe gibt, die von so einem älteren Herren, wie mir sozusagen Tipps haben möchte, was mache ich eigentlich nach der Schule, welche Ausbildung ist cool, wo gibt’s tolle Studiengänge, wo gibts schöne Studienorte und so weiter. Und so sind wir damals gestartet.
00:04:27
Alexander Petsch: Und ist das dann so, wenn du heute durch eine Innenstadt gehst, dass dich da schon Leute ansprechen auf Karriere Tipps?
00:04:33
Jens Meurer: Ja, es gab in der Tat so ein paar nette Begegnungen. Letztes Jahr auf dem Oktoberfest saß ich auf dem Balkon von so einem Bierzelt, und dann kam ein junger Typ aus Köln oder Düsseldorf, irgendwie auch so ein Nachwuchs Hockeyspieler sagt, “hey, du bist Mr. Karriere!”, und da sage ich: “Richtig, ich freue mich, dass du hier bist. Hock dich doch mal her zu uns”, und da haben wir uns dann mal gleich eine Stunde unterhalten. Oder auch in Frankfurt am Flughafen haben wir mal ein Dreh gehabt. Da hat mich dann der der Wachhaus, der Parkhauswächter, sozusagen angesprochen, so, ich kenn dich irgendwo von von Social Media. Also, es gibt ab und zu so Begegnungen, aber es ist nicht so, dass ich mich jetzt irgendwie retten muss vor Selfie-Anfragen, irgendwie auf der Straße, wenn ich spazieren gehe.
00:05:09
Alexander Petsch: Ja, ja, ja spannend! Also, wir hatten gerade auf der TalentPro hier auch ein Tiktok Star, Gazelle, und ja, kam super an. Ja, ich muss sagen, mir vorher kein Begriff gewesen, sondern Florian, unser Projektleiter hat, kam da von dem Jahr gesagt, ey, das ist super spannend, sollten wir unbedingt einladen und muss sagen, hat er den richtigen Riecher gehabt. Also, ich war total begeistert, wie gut sie ankam und vor allen Dingen, wie lange danach die Schlange war von den in dem Fall bevorzugt jungen Damen, die ein Selfie wollten. Ja?
00:05:52
Jens Meurer: Da hast du aber auch einen Volltreffer gelandet. Sind wir ganz ehrlich, Alexander, Tiktok ist die Zukunft. Tiktok war ja früher tatsächlich so eine App für tanzende Teenager, und heute, in meinen Augen ist Tiktok eine der stärksten Apps überhaupt, und ich sag dir auch gerne warum. Du kannst sämtliche professionelle Bereiche in deinem Privat oder Business Leben mittlerweile über Tiktok vervollständigen, Abrufen, die entsprechende Experten raussuchen, also egal, ob das Thema Altersvorsorge, Finanzplanung, Karriereplanung, Kochen lernen. Mein Vater ist 78 und lernt über Tiktok Hensslers schnelle Küche, lernt der Kochen, der guckt sich die Tiktok Videos an und kocht es dann nach. Und so hast du wirklich für jeden Bereich Helfie, Lifestyle, Sport, Finanzen und so weiter, hast du entsprechende Experten, die im ersten Schritt erst mal kostenlos ihr Expertenwissen zur Verfügung stellen, und das finde ich super.
00:06:44
Alexander Petsch: So, wenn du da draußen jetzt für dein Unternehmen, deine Organisation über eine Karriereseite oder bzw. Karrierekanal, muss man ja sagen, auf Tiktok nachdenkst, Jens, was wären deine Hacks? An was sollte ich denken? Wie sollte ich das angehen, um da erfolgreich zu sein?
00:07:01
Jens Meurer: Spannende Frage, und ich versuche, die mal ganz pointiert zu beantworten. Die Regel Nummer eins, und das ist schon fast die wichtigste Regel, wir beide sprachen ja eingangs vor dem Podcast auch schon darüber, ist durchgängig: Posten. Bringt nichts, wenn ich versuche, einen Social Media Kanal, egal ob auf Insta, auf YouTube oder auf Tiktok, wenn ich so einen Kanal versuche aufzubauen und dann in einer Euphorie heraus irgendwie mal ein paar Videos drehe, die dann irgendwie schneide oder auch nicht schneide, hochlade, und dann mache ich mal für ein paar Tage oder für zwei, drei Wochen nichts, und dann fange ich wieder an. Das bringt den Algorithmus durcheinander. Der Algorithmus wird das Bestrafen, der Algorithmus bevorzugt Creator, die Inhalte zur Verfügung stellen, in einer guten Qualität und vor allem regelmäßig, und wir hatten da selbst auch einige Bärenfallen schon mitgenommen in den letzten zweieinhalb Jahren. Ich bin ja nicht hauptberuflich TikToker, also hab noch ein anderes Leben sozusagen, und wir hatten dann Phasen, da lief es ganz gut mit der Videoproduktion. Da haben wir dann in der Stunde auch mal sechs, sieben, acht Videos irgendwie aufgenommen, hatten dann ausreichend Futter, und als dann die Videos vorbei waren, gab es irgendwie grad irgendwie eine HighLife-Phase bei uns im Büro, und da konnte wir dann nicht mehr posten, hatte nochmal zwei Wochen kein Video, waren davor total verwöhnt, also sechsstellige Aufrufzahlen auf den Videos. Danach haben wir die gleichen Videos gepostet, also coole Machart, super Schnitt und so weiter, und waren niedrig fünfstellig von den von den Aufrufzahlen: Ach, teilweise sogar vierstellig, und es passiert zwar immer wieder, dass man so ein bisschen Run Out ist, aber das kann man ja planen. Also in dem Moment, wo ich mir immer so einen kleinen, so ein Körbchen anlege, wo ich 30 Videos habe, weißt du, da kannst du dann auch mal in den Urlaub fahren oder drei, vier Wochen krank sein. Dann Postest du halt nur jeden zweiten Tag. Das geht auch, ja. Aber so mal ein paar Videos rausdroppen, dann zwei Wochen nichts und wieder droppen, das wird nicht funktionieren.
00:08:40
Alexander Petsch: Okay, das ist beim Podcasten ja übrigens genauso. Also ich sag mal, ein Hack für Podcast-Reichweite ist auch, kontinuierlich und regelmäßig podcasten, und ja, was ich übrigens das letzte halbe Jahr sträflich vernachlässigt habe, aber ich gelobe Besserung. Durchgängig posten. Was ist denn, so aus eurer Erfahrung so der beste, das beste Intervall, oder sind das alle zwei Tage? Und wie ist das, wenn man es am Wochenende nicht tut? Oder wie siehst du das?
00:09:14
Jens Meurer: Ja, also, man kann sich irgendwann mal auf ein Intervall festlegen. Also, wir haben erfolgreiche Creator da draußen, die Posten einmal pro Woche, die haben aber auch eine entsprechende Reichweite. Die haben dann eine Millionen Follower, und die Videos sind dann meistens auch ein bisschen länger, ein bisschen aufwendiger. Dann ist es schon okay. Aber gerade in der Anfangsphase haben wir, und wir haben ja nun mittlerweile mehrere Kanäle aufgebaut, neben Mr. Karriere haben wir noch Miss Karriere und Ante Pavic Jobs und so weiter, und wir haben die Erfahrung gemacht, gerade in den ersten Wochen ist es wichtig, minimum zweimal am Tag zu posten, wäre den entsprechenden Output hat, auch gerne dreimal, und wenn man dann irgendwann mal eine Followerschaft aufgebaut hat und so bisschen ne Community schon an sich gebunden hat, dann ist es in Ordnung, wenn man irgendwann mal runtergeht auf ein Video pro Tag und eines Tages, so machen wir das gerade mit Mr. Karriere posten wir jeden zweiten oder dritten Tag, und das funktioniert auch. Aber am Anfang volle Lautstärke, gib ihm immer drauf, und danach kann man sich so ein bisschen einpendeln auf einen Rhythmus, der irgendwie verträglich ist mit dem anderen Business oder Privatleben.
00:10:10
Alexander Petsch: Okay, aber drei am Tag für die ersten Wochen, da bist du ja, also musst du ja mal ein bisschen was vorgearbeitet haben.
00:10:19
Jens Meurer: Genau, und deswegen gehen jetzt schon die ersten Hochschulen und auch die, die Ausbildungsbetriebe dazu über, dass sie tatsächlich Vollzeit Social Media Manager einstellen. Das war ja früher was, das hat man dann irgendwo noch jemand aus der Marketingabteilung mit aufs Auge gedrückt und gesagt, du machen mal ein paar Videos wird schon irgendwie klappen. Mittlerweile sind das mindestens zwei, drei Vollzeitstellen. Weil ein Video muss vorbereitet werden. Das fängt erst mal an bei einer Skript Idee, dann muss das Skript ausformulieren oder dir ein paar Punkte überlegen, was möchte ich reinmachen, dann muss es aussprechen, klappt nicht beim ersten Mal. Dann geht es ins Editing, also das Video, dann schneiden, etwaige Korrekturen noch mal bei Licht und Sound sozusagen vornehmen. Dann musste dir überlegen, welche Captions möchte ich noch unter das Video setzen, welche Hashtags und so weiter. Also, um ein Video rauszubringen, bist du mit Sicherheit ein/eineinhalb Stunden beschäftigt. Und wenn du das hauptberuflich machst, ja, schönes Beispiel. Mein Kollege, der Karriere Guru, der ist voll und ganz auf das Thema Social Media gegangen seit ein paar Jahren. Der hat einen wunderbaren Output in einer wunderschönen Qualität, jeden Tag mindestens ein Video, ab und zu, geht dann nochmal ein bisschen live und macht ein paar Sessions und so weiter. So funktioniert das Spiel, und wer nicht so viel Zeit hat, der muss sich dann eben möglicherweise durch Outsourcing oder indem man sich jemanden einstellt, der das für einen vorbereitet, dann behilflich oder zur Hand gehen lassen.
00:11:30
Alexander Petsch: Also eigentlich der zweite Hack ist, wenn man’s macht, dann braucht man die Ressourcen dazu und sollte es richtig machen. Oder?
00:11:37
Jens Meurer: Jein, also, es ist ein bisschen einfacher, wenn man tatsächlich Zuarbeiter oder Zuarbeiterinnen hat. Man kann es aber auch selber machen. Aber Punkt zwei wäre eigentlich schon fast “Content is King” und nicht das Editing, weil ich gerade gesagt habe, es kommt ja darauf an, wie schneidet man nochmal so ein Video zusammen, und auch dort haben wir tolle Erfahrungswerte gehabt. Wir haben ganz simpel angefangen, einfach nur mit einem, weiß ich nicht IPhone 12, irgendwie einfach Handykamera, noch nicht mal ein externes Mikro und haben einfach draufgehalten, und das hat sehr gut funktioniert. Dann gab es einen Trend, oder es wurde dann gesagt, dass der Algorithmus von Tiktok es bevorzugt, wenn die Videos ein bisschen schöner gemacht sind, in der App geschnitten und so weiter, haben wir dann auch alles gemacht, und das hat sich dann irgendwann mal überstrapaziert, sodass nur noch HighEnd-Videos produziert wurden. Und mittlerweile gibt es eigentlich eine kleine Rolle rückwärts mittlerweile, dass man sagt: Hey, konzentriere dich auf starke Inhalte, auf starke Messages ohne große Leerpausen dazwischen, sondern wirklich so ganz pointiert alle vier, fünf Sekunden muss irgendwie eine neue Info kommen, und dann ist das Editing auch gar nicht mehr so wichtig. Kann man machen, wer da Zeit hat oder irgendwie einen geilen Videographen hat, der da sich austoben möchte, kann man natürlich auch HighEnd-Videos produzieren, aber das ist kein Geheimrezept für erfolgreiche Videos. Da ist dann teilweise die, die Authentizität ist da wichtiger und der Inhalt des Videos.
00:12:50
Alexander Petsch: Sagt man ja, bei Tiktok ist die Aufmerksamkeitsspanne kürzer als beim Goldfisch, der im Kreis schwimmt, du hast gesagt, alle vier, fünf Sekunden sozusagen ein Punch, nenne ich es mal. Ja, also ja, und wahrscheinlich auch doch ist der Einstieg doch auch entscheidend für dein jeweiliges Video, oder so lange Anlaufphase hast du bei TikTok nicht.
00:13:12
Jens Meurer: Richtig, da gibt es dieses tolle Beispiel mit dem Goldfisch, irgendwie einer auf Aufmerksamkeitspanne von neun Sekunden, und die Gen Z irgendwie sieben Sekunden. Ja, und das ist tatsächlich so. Mein Sohnemann ist heute nicht mehr in der Lage, sich auf Amazon Prime irgendwie ein Film anzugucken, weil er sagt, das ist zu langatmig. Er braucht diese fünf, sechs, sieben Sekunden Impulse, und das liefert dir Tiktok noch mehr als Instagram, und so ein Impuls, das kann sowohl ein Inhalt sein, also ein, ein, ein krasses Wort oder ein krasser Themenbereich. Das kann aber auch eine Einblendung sein. Das kann ein Sound Effekt sein. Wir haben bei uns in den Reihen auch eine Creatorin, die im Bereich Sport und Fitness zu Hause ist, und die hat dann alle paar Sekunden, kommt dann, wenn sie eine Übung vor und irgendwie so ein Popgeräusch oder sowas. Ist natürlich so ein bisschen mit Augenzwinkern, aber das sind also Soundeffekte, visuelle Effekte und Inhaltseffekte und da muss es wirklich alle fünf Sekunden krachen, ansonsten springen dir die Zuschauer ab.
00:14:05
Alexander Petsch: Verrückt.
00:14:07
Jens Meurer: Ja. Deswegen, da kommen wir auch gerade noch. Das ist ein weiterer wichtiger Punkt, der Visual Hook sozusagen. Es kann funktionieren, dass du dich einfach von der Wand stellst und dort ein bisschen was nettes los brabbelst, ja. Aktuell laufen Videos ganz besonders gut, wo der Creator etwas Artfremdes macht. Also, blöd gesagt, wenn ich jetzt anfangen würde, mich zu schminken oder irgendwie in der Küche zu kochen, und währenddessen meinen Content ausspreche, habe ich einen Visual Hook. Das ist so ein bisschen dieser “Pope in the Pool Effekt” sozusagen. Also, die junge Generation mag es unglaublich, den reicht quasi eine Audio oder Video Spur gar nicht, sondern die brauchen so viele Impulse, damit sie dranbleiben. Und da sieht man gerade bei den Videos, da spricht oben einer, das ist dann irgendein Creator zu irgendeinem Thema, und dann ist so ein geteilter Bildschirm, und unten laufen einfach irgendwelche GTA-Videos oder irgendwelche anderen Autorennspiele oder irgendwas, und so kannst du mit diesem …
00:15:01
Alexander Petsch: GTA ist Grand Theft…
00:15:02
Jens Meurer: Exakt, ich glaube, wahrscheinlich eines der erfolgreichsten Computerspiele, so und da gibt es natürlich ganz viele Videoaufnahmen, und das kann man sich dann einfach machen, indem man sich quasi freien Content nimmt, den einfach unten in die untere Hälfte des Videos reinlegt, und oben geht es um das eigentliche Thema. Ja!
00:15:17
Alexander Petsch: Ist nicht wahr? [lacht] Also also einer deiner Hacks, sag ich mal, ist sozusagen sagen hier, so klar, also für mich kaum vorstellbar. Aber ich weiß, dass es so ist, und ich habe ja auch junge Kolleginnen und Kollegen und viel mit anderen Menschen zu tun. Aber ich persönlich würde nie auf die Idee kommen, anderen beim Spiele spielen zuzugucken, und ich mein Twitch, und andere sind ja da ganz groß geworden. Und und und da sagst du jetzt also, du nimmst dir sozusagen einen, einen guten Spieler, sozusagen ein Video eines guten Videospielers. Packst das in den unteren Teil deines Tiktok Videos, damit du deine Audience sozusagen mit deinem eigentlichen Content nicht zu sehr langweilst?
00:16:03
Jens Meurer: Alexander, es wird noch besser. Das muss gar nicht irgendwie ein Spieler sein, sondern es gibt super viele Videos. Da hat sich einer so ein Hochdruckreiniger genommen, und der reinigt einfach die Einfahrt. Sowas würde gehen oder wie irgendjemand Steinchen an irgendeinem See sammelt und da Türmchen baut. Es ist vollkommen egal, hauptsache, es passiert noch was weiteres. Weil die reine Audio Video Information reicht den jungen Leuten nicht mehr. Die sind dann quasi schon mal undertained, und deswegen schadet es nicht, wenn man noch mal in den anderen Visual Hook setzt und das kann, dann kann auch deine Frau weiß der Kuckkuck, beim Einkaufen sein. Irgendwas. Vollkommen egal, hauptsache, da passiert noch irgendwas. Das ist echt unvorstellbar. Ja!
00:16:41
Alexander Petsch: Also, das habe ich auch, also das war mir auch noch nicht so bewusst. Ja.
00:16:45
Jens Meurer: Vielleicht noch einen Satz dazu. Also, wir wollen unsere Kanäle in Zukunft auch mehr Richtung, ja fast schon Richtung Game Show Formate der 90er-Jahre entwickeln. Also, es muss irgendwas passieren. Es reicht nicht mehr aus, einfach irgendwie an einem Schreibtisch zu sitzen und was Nettes zu machen, sondern aktueller Trend ist zum Beispiel, man sieht dann irgendwie so ein so ein Whiteboard, und da sind dann fünf Themen. Da heißt es dann irgendwie, die fünf beliebtesten Ausbildungen im Jahr 2024, und die sind so ganz günstig abgeklebt. Und dann steht dann der Moderator, sozusagen der Content Creator, und sagt, hier sind die Berufe, und jetzt mache ich mal Nummer eins auf: Aha, Elektroniker, und da kitzelst du natürlich die Generation Z, die sagen ja, das sind zwei, das ist drei, was ist vier? Also es blendet. Es macht keinen Sinn, alle fünf einzublenden und dann durchzugehen und vernünftig zu erklären, was brauchst du dazu, welche Schulnoten und so weiter, sondern du musst irgendwo einen Reiz setzen. Das auch da wieder starker Hook, sodass sich es lohnt, dieses Video bis zum Ende anzuschauen. Denn das ist das, was der Algorithmus am meisten belohnt, wenn sich ein junger Mensch oder generell ein Konsument ein Video von Anfang bis Ende anschaut. Und da musst du dir als Creator immer überlegen, wie schaffe ich es, am Anfang des Videos eine starke Hook zu setzen, den Haken, der erst mal dieses durchswipen verhindert, und dann musst du direkt einen drauf ballern. Das heißt, du hast eh nur fünf, sechs Sekunden, um jemanden bei dir auf dem Kanal zu lassen. Und am besten stellst du dann noch eine kontroverse Frage, die vollkommen gegenläufig ist zu der eigentlichen These am Eingang. Also, du wechselst sozusagen schon mal inhaltlich die Seiten und löst dann erst am Ende des Videos auf, welcher Meinung du bist oder was dann Expertentipp ist oder was auch immer. Ja, das ist eine Wissenschaft.
00:18:21
Alexander Petsch: Strategisches Gehirn Jogging, bevor ich überhaupt angefangen habe.
00:18:25
Jens Meurer: Allerdings.
00:18:27
Alexander Petsch: Meine Güte!
00:18:28
Jens Meurer: Ja, also, das kann ich vorstellen, wenn ich mit 41 Jahren, ich lasse mir das hier von einem Generation Z natürlich alles erklären und verstehe das auch und muss halt dann der Trend is your Friend, und da muss ich mitgehen, das muss ich auch machen.
00:18:39
Alexander Petsch: Spannend, also ja, was gibt’s sonst noch so an neuen Formaten, die du, wo du sagen würdest, das sollte man im Auge behalten, wenn man da so.. Gibt es da noch was?
00:18:49
Jens Meurer: Puh, also gerade eben natürlich das Thema Vlog Casting, also einen Podcast mit einer aufgestellten Videokamera. Das funktioniert auch gut, wäre vielleicht auch interessant für dich, ab und zu mal so ein paar kleine Videos, Snippets aus deinen Podcasts hochzuladen. Das sieht dann so aus, dass da irgendwie drei, vier Creator irgendwie auf einer Couch sitzen und sich über beliebige Themen irgendwo mit dem Mikrofon verbunden unterhalten.
00:19:12
Alexander Petsch: Sozusagen virtuell auf einer Couch sitzen.
00:19:17
Jens Meurer: Oder die sitzen dann tatsächlich auf einer Couch und diskutieren dann über Entertainment oder Gossip von den Superstars. Es kann aber auch zum Thema Sport sein. Es gibt einige Creator, die analysieren, das Transfer Geschehen, und greifen irgendwelche Rumors auf aus der Presse und bilden sich dann nochmal eine Meinung dazu und erzählen dann, warum der Mbappé jetzt gerade nicht nach Madrid wechseln sollte, sondern woanders hin. Aber wie gesagt, Tiktok, das ist ja nicht nur Info, sondern auch Entertainment. Das ist aber auch lernen. Also, deiner Phantasie sind eigentlich keine Grenzen gesetzt. Es gibt sogar Leute, die setzen sich zwei Stunden vor die Kamera und machen nichts. Oder aktueller Trend. Vielleicht noch, weil du gefragt hast, ASMR. Sagt dir das was ASMR? Ich bin heilfroh, dass es in der süddeutschen Zeitung einen Artikel dazu gab vor sechs Jahren, weil ich habe mich immer gefragt, was, was stimmt denn mit mir nicht. Ich bin so ein ASMR-Typ, das heißt, wenn so kleine raschelnde Geräusche, wenn so Papier raschelt oder irgendwie Tastatur, Geräusche und so weiter, dann fängt es bei mir im Kopf an zu kribbeln, und das ist so ein ganz schöner Zustand, eigentlich wie ein High Zustand, und da gibt’s mittlerweile Millionäre. Also, die sind durch ASMR auf Tiktok zu Millionären geworden, weil sie da eine riesengroße Zielgruppe weltweit bedienen, ist ein weiß gar nicht Hunderte von Millionen. Ich glaube, Tiktok, über über 1 Milliarde Nutzer sozusagen, und da gibt es halt anteilig welche, die haben ASMR, ich würde jetzt nicht sagen, dass es eine Krankheit ist, aber die reagieren auf Geräusche, positiv so oder stimulieren was auch immer, und da gibt es mittlerweile ganz viele Creator, die dann also nur so hört man das jetzt, die so ein bisschen mit einer leisen Stimme sprechen und so weiter, ja, ASMR, unbedingt mal googeln!
00:20:54
Alexander Petsch: Okay, also, die sozusagen, dann ein, ein, ein Geräusch für ihre Zielgruppe sozusagen vermarkten.
00:21:01
Jens Meurer: Genau, und was die toll machen, das könnte auch noch irgendwie so ein kleiner Hack sein. Bilde ein Produkt gemeinsam mit deiner Zielgruppe. Also frag deine Zielgruppe, was möchtest du sehen? Und das machen die ASMR Creator, indem sie sagen, habt ihr irgendwelche Vorstellungen, soll ich auf einer Tastatur rum klappern und sollt es eine Apple Tastatur sein oder eine alte analoge, was auch immer, und genauso machen wir das ja letztlich auch, ist ein schöner Übergang zu einem weiteren Hack, noch zum Thema Community Management. Wir versuchen, das Ohr ziemlich nah an den Markt anzulegen, indem wir ganz genau gucken, welche Kommentare stehen unter unseren Videos. Wir bekommen super viele Direktnachrichten, wo wir teilweise konstruktive Kritik bekommen, aber auch positive Hinweise. Hey, Mr. Karriere, mach doch mal ein Video zu dem und dem Thema, ja? Und das funktioniert immer sehr, sehr gut, wenn du nicht deinen Stil über eine Zielgruppe X drüberstülpst, sondern wenn du ein Produkt gemeinsam mit deinen Early-Followern entwickelst und dann auch mal wirklich fragst, Leute, was gefällt euch gut oder was kann ich besser machen? Habt ihr irgendwelche Wünsche? In welche Richtung soll es gehen? Und auf die Art und Weise haben wir in den letzten zwei Jahren schon mit Sicherheit einige gute Serien entwickelt. Also, eine Serie ist, wenn du nicht nur einmal ein Video machst zu einem Thema, sondern wenn du sagst, ich stelle jetzt mal die zehn am besten bezahlten Ausbildungsberufe vor, beispielsweise.
00:22:18
Alexander Petsch: Spannend. Jetzt mal aus Arbeitgebersicht. Was wäre da vielleicht so deine, deine Grundüberlegung oder Grundempfehlung. In welche Richtung man da denken könnte, als um einen Karriere Kanal aufzubauen? Also sag mal jetzt, wenn ich ein Dachdecker Unternehmen bin, mach ich dann Tiktok Kanal zum Thema Dachdecker oder oder wie? Wie würdest du da rangehen?
00:22:45
Jens Meurer: Oh, da gibt es super viele Herangehensweisen, und da gibt es jetzt kein klassisches Go oder No Go.Weil du es gerade gesagt hast. Es gibt beispielsweise ein Bestattungsunternehmen, das super erfolgreich ist auf Tiktok mit fast einer halben Millionen oder Millionen Follower, und da würde man jetzt ja meinen, das ist ein Content, der nicht funktioniert, weil er A traurig ist oder aus einem traurigen Umfeld kommt. B, was will der da irgendwie groß berichten? Und dieser Bestattungs Account berichtet tatsächlich auf eine schöne, seriöse und manchmal auch so ein bisschen augenzwinkernde Art und Weise zum beruflichen Alltag eines Bestatters. Und glaubt mir, dieses Unternehmen hat keine Bewerbungssorgen mehr. Die werden überrannt, die kennt man mittlerweile, die sind in der Gen Z bekannt wie ein bunter Hund, wie das früher mal Fußballstars waren, kennt eigentlich wahrscheinlich mittlerweile jeder zweite unter 25-jährige hier diesen Bestattungsaccount. Und es gibt tolle Beispiele, da gibt es auch ein Dönerladen, ja? Die haben am Anfang irgendwie versucht, die Produkte in den Mittelpunkt zu stellen. Das hat nicht so gut funktioniert, und irgendwann durch Zufall haben sie gemerkt, dass ein paar Videos explodiert sind, und diese Videos waren wiederum von einer Mitarbeiterin, die einfach per se keine Lust auf Tiktok hat und immer böse geguckt hat und die einfach total gelangweilt da mitgespielt hat, und das fanden die Leute so gut, dass die mittlerweile der heimliche Star dieses Accounts ist. Und die Videos werden eins zu eins so aufgezogen, die guckt böse in die Kamera und bereitet dann relativ lieblos einen Döner zu und das wird gefeiert. Also alles ist möglich. Aber jetzt mal zu den klassischen Ausbildungsbetrieben. Da würde ich mal empfehlen, dass vielleicht mehrere Gesichter beteiligt sind. Ist es natürlich eine Gefahr, wenn du jetzt unter deinen Azubis oder Dual Studis jemanden hast, der da sagt, hey, komm, ich nehme das in die Hand, ich mache damit, ich habe da auch kein Problem, vor der Kamera aufzutauchen. Was machst du, wenn der in zwei Jahren sagt: Ausbildung abgeschlossen, keine Lust mehr, ich mache was anderes oder gehe ins Ausland oder nach Bali und werd Social Creator oder irgendsowas, ja? Und deswegen also gleich schon mal den Kanal vielleicht auf mehrere Schultern verteilen. Auch die Mischung macht’s. ZIEHL-ABEGG, einer der bekanntesten Kanäle auf Tiktok ist ein Ventilatorenhersteller aus Künzelsau, hat also dort mit Adolf Würth, glaube ich, eine sehr, sehr große Konkurrenz. Einer der erfolgreichsten Kanäle, der Dude, das ist der, der Pressesprecher. Der hat diesen Kanal vor zwei Jahren, ich glaube vor drei Jahren, während Corona gestartet ist, mittlerweile ein Rockstar, ein Superstar wird europaweit zu Konferenzen eingeladen, hat Awards gewonnen, und der hat mit einer, mit einem netten Augenzwinkern Content, hat der sich ein paar Azubis, Azubinen geschnappt, ein paar Dual Studis und hat erst mal klassische Trends bedient. Das hat vor drei Jahren noch funktioniert. Also, es gibt ja immer so Trends, wo mal einer irgendwie tanzt oder wo einer hier Ice Bucked Challenge oder so was. Und so auf die Art und Weise hat er den Tiktok Kanal aufgebaut, sehr, sehr erfolgreich, und das Schöne ist, oder das Beste eigentlich für ihn ist, wenn er heute auf eine Messe geht und versucht, Bewerber aber irgendwie anzulocken, dann kommen die zu ihm an den Messestand. Ihr seid doch die von Tiktok! Das heißt, da ist schon mal ein Vertrauen dort, und die Leute sagen, ich will hier hin, ihr seid cool. Das sehe ich hier jeden Tag auf Tiktok. Ihr seid ein cooles Unternehmen, und das so zahlt quasi einen eigenen Tiktok Kanal auf die Bewerbungssituation ein.
00:25:51
Alexander Petsch: Spannend! Ja, cool, Jens, vielleicht zum Abschluss noch mal generell zum Thema Tiktok und wie du mit dem Content umgehen würdest. Würdest du den Content noch auf einem anderen Kanal, also Insta oder so, zweitverwerten? Erste Frage und zweitens, wie ist deine Prognose zu tiktok insgesamt? Ich meine, Tiktok ist ja gerade in den USA und Europa ist ja nicht so ganz frei von den Trends die aus den USA kommen. Sind ja sehr in der Kritik und unter Fire, sag ich mal, lohnt sich das überhaupt noch bei Tiktok einzusteigen, oder muss ich zweigleisig fahren? Viele Fragen auf einmal zum Schluss.
00:26:26
Jens Meurer: Nee, nee, ganz entschlossenes, ja, es lohnt sich. Tiktok ist die Zukunft. Ich spring mal zurück zur Frage Nummer eins: die sogenannte Zweitverwertung. Wenn du dir schon die Mühe gemacht hast und ein gutes Content-Piece erstellt hast, dann spricht überhaupt nichts dagegen, dasselbe Content-Piece komplett auszuschlachten. Also nicht nur auf Tiktok, sondern auch auf Istagram und auf YouTube zu posten. Bei YouTube muss man ein bisschen aufpassen. YouTube Shorts, glaube ich, nur bis 30 Sekunden, eignen sich da ganz gut. Wenn man jetzt ein längeres Content Peace hat, kann man es als ganz normales Video auf YouTube hochladen. Man kann auch einzelne Snippets von so einem Video nochmal rausschneiden. Also stell mal vor, ich mache jetzt ein tolles Video über ein spezielles Thema, und es gibt irgendwie eine Stelle, wo eine ganz provokante Frage kommt, die also höchst provokant auch beantwortet wird. Dann würde man diese zehn Sekunden Stelle einfach mal rausschneiden. Die taugt als Standalone, und die kann man auch noch mal posten. Beispielsweise in den Storys bei Instagram, so als kleiner Teaser, als Appetithappen. Also von dem her, wir unbedingt alle Kanäle mitnehmen, weil das Zeug ist schon produziert. Also, es wird nicht schlecht, wenn man es auf mehreren Kanälen postet, und Königsdisziplin oder der Königsweg wäre eigentlich, wenn man für die Kanäle unterschiedliche Videos oder Formate macht. Ja, man könnte zum Beispiel sagen, man macht ein bisschen Long Content auf YouTube. YouTube war immer so bekannter für für Videoclips, so fünf bis zehn Minuten, hat TikTok jetzt auch versucht zu übernehmen. Also, die entsprechenden Apps versuchen sich ja immer, die Konsumenten abzujagen. So hat jetzt Tiktok, die bekannt waren für 30 Sekünder haben, dann gesagt, nee, wir öffnen uns jetzt, wir wollen insbesondere Content pushen, der länger als eine Minute dauert. Da wurden auch ich unter anderem als Creator angeschrieben, mit einem ganz klaren Hinweis. Übrigens, wir bevorzugen gerade Videos, die länger als eine Minute sind. Jetzt kannst du natürlich trickreich sein, du machst ein Video, das hat eine Minute und zwei Sekunden, und schon bist du quasi in der in der neuen Algorithmus-Nische mit dabei. Also der Königsweg nochmal kurzum wäre nochmal zum Beispiel auf auf Instagram vielleicht ein bisschen privatere Insides zu zeigen, wo man auch eher mal mit der Handy Kamera, so ein bisschen Behind the Scenes macht, auf Tiktok den normalen Content und wenn es länger ist, auf YouTube. Und die zweite Frage war genau das Thema mit den USA, und lohnt sich Tiktok noch? Ich erfreue natürlich auch die Diskussion in den USA. Ich meine, dass das Thema dort gerade heißer gekocht wird, als es dann gegessen wird. Ich meine, es laufen auch gerade noch ein paar Verhandlungen, ob man das nicht in irgendeiner Form doch noch hinbekommt, dass sie da weiterhin ausgestrahlt werden. Aber wir in Deutschland, der Bundeskanzler ist auf Tiktok, hat einen eigenen Kanal, Marcus Söder erreicht mittlerweile die junge Wähler Zielgruppe auch noch über Tiktok, das heißt, wir haben ja verschiedene Staatsorgane: Polizei Berlin, einer der führenden Tiktok Accounts im Bereich Ausbildung und Studium. Also ich glaube nicht, dass wir hier etwaige Einschnitte zu befürchten haben, und wenn man sich die Entwicklungszahlen bei Tiktok anschaut, es ist, wenn nicht sogar die am stärksten wachsende App derzeit. Und der Algorithmus ist wirklich so gut und so genial, dass ich mit 41 eine große Freude habe diese App zu benutzen, und das wird, das wird sich rumsprechen, und man sieht es ja Beispiel mein Vater mit 78, der da plötzlich auch noch auf Tiktok kochen lernt.
00:29:29
Alexander Petsch: Verrückt. Jetzt noch zum Abschluss. Ich meine, ihr bietet ja auch sozusagen eine Betreuung, wahrscheinlich von Tiktok Accounts an. Wenn ich jetzt als Unternehmen sage: Okay, ich suche mir eine Agentur, also euch, oder gibt ja auch da draußen noch eine Reihe von anderen guten Agenturen, wie was brauche ich für ein Budget? Was, wenn ich das nicht Inhouse mache, wenn ich das Outsource?
00:29:52
Jens Meurer: Ja, also erst mal die Entscheidung.
00:29:55
Alexander Petsch: Im Monat, sag ich mal.
00:29:55
Jens Meurer: Ja, erst mal muss du dich ja wirklich entscheiden. Will ich selber machen? Dann weißt du aber nicht, wird das, was ich da an Output generiere, wird das gut sein, ist es Cringe? Vielleicht verhebe ich mich da total, weil so ein eigener Tiktok Kanal kann auch vollkommen nach hinten losgehen. Also, da gibt’s schon Beispiele, da hat es ordentlich gebackfired und mit Shitstorm und so weiter. Aber wenn du dich dazu entscheidest, wenn du sagst, hey, ich habe keinen Bock mir die Technik zu kaufen, ich habe nicht die Expertise, ich habe auch niemanden, der das ganze vorbereitet. Cuttet, postet, Community Management, dann bist du in der Regel gut beraten, wenn du das an professionelle Agentur abgibst. Wir von der Good News Company bieten so was an. Es gibt aber auch super viele andere Agenturen. Das ist relativ schnell und leicht durchschaubar, und da wird man garantiert auch jemanden finden, wo auch die die menschliche Wellenlänge sozusagen passt. Und ab wann geht es da los? Also, wir starten im Basisprogramm ab 25.000 €, geht bis, the Sky is the Limit, mit 75.000 €, und da kaufst du dir quasi ein Paket, ein Händchen halten-Programm. Du brauchst dich um gar nichts mehr kümmern. Wir entwickeln dort 90 Videoideen, wir entwickeln 90 Skripte, wir kommen mit einem ganzen Kamerateam da angefahren. Hast du Leute, die mitmachen möchten, sehr gerne, wenn nicht bringen wir Schauspieler mit. Wir cutten das Ganze, Posten, kümmern uns um das Community Management. Also lehne dich zurück, sozusagen!
00:31:05
Alexander Petsch: Und wie lange halten dann 25 oder 75.000? Was für eine Zeitachse ist das denn?
00:31:10
Jens Meurer: Also, beim Einstiegsprogramm kriegst du 45 Videos, und die kannst du, sagen wir mal, für eineinhalb, zwei Monate ungefähr ansetzen. Wie gesagt, am Anfang empfehlen wir wirklich, jeden Tag Minimum ein Video zu posten. Das heißt, die ersten zwei Wochen drehst du ein bisschen auf. Postest also dann sagen wir mal, minimum 15 bis 30 Videos, sowas in dem Dreh und geht es dann so ein bisschen runter. Aber das hält dann für zwei Monate. Und dann gibt es natürlich auch noch so ein Jahresprogramm, wo du sagst, komm, ich lehne mich da zurück. Alle drei Monate kommt das Kamerateam hier an, dreht die Videos, fährt wieder nach Hause und kümmert sich um den Rest.
00:31:41
Alexander Petsch: Und dann brauche ich sozusagen pro Quartal 75 bis 150 k oder so.
00:31:47
Jens Meurer: Hm, nee, so viel nicht, also bei 75 k, das ist dann schon wirklich die HighEnd-Stufe Jahresgebühr. Aber ich sag mal, ne Agentur findest du in der Regel ab einem Monatsbeitrag von 3000 €. Das ist so das, was ich jetzt auch so bei anderen Agenturen sehe, und da kriegst du dann eine Anzahl X an Videos und kannst vielleicht ein bisschen verhandeln, ob du dann selber postest oder ob die dann posten, unser Leistungsversprechen ist. Bei uns kannst du theoretisch den schlüsselfertigen Kanal kaufen, also wir bauen den für dich auf und übergeben den nach drei, sechs oder zwölf Monaten. In der Regel hast du dann auch gelernt, wie das funktioniert. Also mit welcher Technik arbeiten wir, wie funktionieren die Video-Ideen und die Skripte, kannst es danach sogar selber machen. Oder du sagst, nee, war doch eigentlich ganz toll, externer Dienstleister funktioniert, machen wir auf Jahresbasis weiter.
00:32:31
Alexander Petsch: Sehr schön, ja, Jens, vielen Dank, dass du da warst.
00:32:34
Jens Meurer: Hat mich total gefreut, Alex. Gerne wieder! Vielleicht sollte man noch eine zweite Folge aufnehmen.
00:32:38
Alexander Petsch: Ja, gucken wir mal, und ja, wenn ihr noch in der Nähe von Juni sozusagen diese Podcastfolge hört, dann kommt auch auf der TalentPro vorbei, da werde ihr garantiert zum Thema Recruiting und Tiktok auch ganz viel Inhalte, Content, aber auch Agenturen und Brands finden, die euch da weiterhelfen. Ja, und wenn ihr die heutige Folge nochmal die Hacks dazu nachlesen wollt, dann einfach auf hrm.de gehen und euch die Checkliste oder das Transkript nochmal runterladen. Und ja, Glück auf und bleibt gesund und denkt dran, der Mensch ist der wichtigste Erfolgsfaktor für euer Unternehmen.
00:33:16
Jens Meurer: Super gesagt, Alexander!