1 Ghandi – Friedenskämpfer und Führungskraft

Durch seine radikale Vorgehensweise hat Ghandi zahlreiche Veränderungen eingeleitet. Als Freiheitskämpfer half er der indischen Minderheit in Südafrika die Ungerechtigkeiten, wie Rassentrennung und Rassendiskriminierung, zu bekämpfen. Der Artikel „Mohandes Karamchand Ghandi – King of Change“ zeigt deutlich, über welche Führungsqualitäten er verfügte und wie er als Ökonom in Erscheinung trat. Mit dem, von ihm entwickelten Konzept „Saytagraha“, trat er entschieden, aber gewaltlos, gegen jede Widrigkeit an, die sich ihm in den Weg stellte.
2 Die „Zerstörung“ des Kapitalismus
Für Joseph Alois Schumpeter war die Grundlage des Kapitalismus die „schöpferische Zerstörung“. Das bedeutet ein ständiger Umwälzungsprozess, der in einem kapitalistischen Wirtschaftssystem Unternehmen untergehen lässt, um daraus neue entstehen lassen zu können: Eine „konstruktive Destruktion“. Der Artikel „Bürokratie und Chaos“ erklärt, warum der Kapitalismus nun seiner eigenen Zerstörung unterliegt. Doch wie ist dieser überhaupt entstanden? In „Die Revolution die keiner bemerkte. Ende und Anfang des modernen Kapitalismus“ wird berichtet, wie ungewöhnlich die Entstehungsgeschichte des Kapitalismus ist.
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2 Die „Zerstörung“ des Kapitalismus
Der Kapitalismus unterliegt einem ständigen Wechsel und kann nicht als stabiles System betrachtet werden. Die Prozesse sind meist unstrukturiert und chaotisch. Die Entstehung und der Untergang von Unternehmen erscheinen dabei als kontinuierlicher Ablauf, der aber keiner „klaren Entwicklungslogik“ folgt. Die einzige wirkliche Konstante in diesem Wirtschaftssystem sind die Menschen und ihre Innovationskraft. Betrachtet man die Wirtschaftsgeschichte handelt es sich nicht nur um eine Aneinanderreihung von Wirtschaftsmodellen, sondern um die Geschichte des Menschen, der in die chaotischen Verhältnisse Rationalität und Stabilität einbringt. Andererseits sind gerade sie es, die Veränderungen einleiten und aktiv werden. Kreative Persönlichkeiten gestalten, aus der Zerstörung, mit mutigen Ideen und einem Gefühl für die aktuelle Marktentwicklung etwas Neues und werden „schöpferisch“ tätig. Aus der Zerstörung entwickelt sich eine „schöpferische Zerstörung“
„Der Kapitalismus kann die Menschen mit Gütern versorgen,
aber er kann nicht ihr Herz gewinnen“
Grundlage der Besprechung: agora 42 - Das philosopische Wirtschaftsmagazin
Titel: Bürokratie und Chaos
Text: Bernd Villhauer
Ausgabe: Nr. 188 (November) 2013
Das Ende des Kapitalismus?
Doch können Maschinen nur eingesetzt werden, wenn genug Energie zur vorhanden ist. Hierbei verfügten die Engländer über einen entscheidenden Vorteil: Sie besaßen ausreichend Kohle, die leicht erreichbar war. In der Nähe des Meeres, in Newcastle, konnte die Kohle günstig nach London transportiert werden. England war damit in einer einzigartigen Position: Die höchsten Löhne Europas in Kombination mit der billigsten Energie. Die Menschen durch Maschinen zu ersetzen, machte nur unter den gegebenen Bedingungen Sinn. Damit lässt sich erklären, warum der Kapitalismus in England seinen Anfang fand.
Doch muss berücksichtigt werden, dass der Kapitalismus nicht nur Wachstum erzeugt, sondern auch vom Wachstum abhängig ist, um als System zu funktionieren. Das Wachstum und die damit verbundene Produktivität benötigen sehr viel Energie: Eine Ressource, die nicht endlos zur Verfügung steht. Wie lange werden die Rohstoffe reichen, bis dem Kapitalismus die Luft ausgeht?
Gelesen und verlinkt...
Links:
Der Kabarettist Volkers Pispers spricht über den Kapitalismus
http://www.youtube.com/watch?v=bJEdNktHDAo
Grundlage der Besprechung: agora 42 - Das philosopische Wirtschaftsmagazin
Titel: Die Revolution, die keiner bemerkte
Text: Ulrike Hermann
Ausgabe: Nr. 188 (November) 2013
Fotocredit:
Günter Havlena / www.pixelio.de
Michael Kopatz / www.pixelio.de
Die ungewöhnliche Entstehung des Kapitalismus
Etwa um 1760 in Manchester nahm der Kapitalismus seinen Anfang. Die Textilfabrikanten machten ihre ersten Schritte in Richtung Industrialisierung. Sie entschieden sich dafür Webstühle und Spinnereien zu mechanisieren. Damit wurde der Mensch erstmals durch eine Maschine ersetzt und der Kapitalismus nahm in der ärmsten Gegend Englands seinen Lauf.
Drei Schritte der Industrialisierung
1 Ghandi – Friedenskämpfer und Führungskraft
„Satyagraha“ bedeutet „die Kraft der Wahrheit“ und ist ein von Ghandi entwickeltes Konzept, um politische und soziale Ungerechtigkeiten zielgerichtet zu beseitigen. Auch Führungskräfte von heute können von diesem Konzept profitieren, indem es sie dabei unterstützt, Veränderungen einzuleiten und gesetzte Ziele effektiver zu erreichen. Wichtig dafür ist, sich auf das Wesentliche zu fokussieren und seine eigenen Handlungsweisen zu optimieren.
Der Begriff „Saytagraha“ wird aus zwei Wörtern zusammengesetzt:
● Satya – Das Ideal; Das Wahrhafte
● Graha – Das Festhalten; Beharrlichkeit
Mit dem Festhalten an der Wahrheit sollen politische und gesellschaftliche Veränderungen erreicht werden. Die Grundprinzipien lauten hierbei:
● Gewaltlosigkeit – das Streben nach Wahrheit verlangt einen gewaltlosen Umgang mit dem Gegner. Ziel ist es, die Gegenpartei mit Geduld und Mitgefühl zu überzeugen.
● die Bereitschaft, Leiden zu ertragen – Geduld und Mitgefühl zu entwickeln, bedeutet Leid tragen zu können.
Ghandi sagt ausdrücklich, dass „Satyagraha“ keineswegs als passiver Widerstand verstanden werden darf, da dieser nur gewaltlos verläuft, wenn keine Waffen zur Verfügung stehen. Passiver Widerstand ist die Waffe der Schwachen. „Satyagraha“ hingegen ist die stärkste Form des Widerstandes, da sie unabhängig von den Gegnern eingesetzt werden kann: Die Wahrheit steht für sich allein. Stellen sich ihr Gegner in den Weg, wächst ihr Widerstand nur. Ein Scheitern der Wahrheit, eines „Satyagrahi“, ist damit ausgeschlossen. Ghandis Zielstrebigkeit fand Ausdruck in der praktischen Ausführung von „Saytagraha“. Durch Demonstrationen, Verhandlungen, Streiks und Nicht-Kooperation, sowie durch defensiven und offensiven Ungehorsam leistete er der südafrikanischen Regierung kontinuierlich Widerstand.
► Für Führungskräfte bedeutet dies:
Sich nicht von persönlichen Verbindlichkeiten oder Emotionen leiten zu lassen: Das Ziel muss immer im Mittelpunkt stehen. Es gilt, den Gegner nicht respektlos zu bezwingen, sondern ihn mit Geduld auf die eigene Seite zu ziehen. Dabei wird an die Vernunft der Gegenseite appelliert, um ihn friedvoll von den eigenen Zielen zu überzeugen. Der Grundgedanke ist, dass man Andere nur für sich gewinnen kann, wenn man ohne Drohungen oder Aggressionen vorgeht.
„Sei selbst die Veränderung,
die du in der Welt sehen willst.“
Führungskräfte sollten als Vorbild fungieren, indem sie diszipliniert ihren eigentlichen Aufgaben nachgehen und bestimmte Arbeitsschritte an ihre Mitarbeiter delegieren. Jedes Ziel muss klar und präzise formuliert werden. Im Alltagsgeschäft dürfen gesetzte Ziele und gewünschte Veränderungen nicht untergehen oder vergessen werden. Dabei darf nicht vergessen werden, dass Veränderungen oft auf Widerstand stoßen, da Gewohnheiten und feste Arbeitsabläufe, die Bereitschaft zur Veränderung erschweren. Selbstveränderung bedeutet immer auch Selbstüberwindung.
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Alan Axelrod: Ghandi - der CEO. 14 zeitlose Prinzipien für die Entscheider für heute
Finanzbuch Verlag GmbH; 2011 München
Grundlage der Besprechung: agora 42 - Das philosopische Wirtschaftsmagazin
Titel: Mohandes Karamchand Ghandi - King of Change
Text: Andreas Jurowich
Ausgabe: Nr. 188 (November) 2013
Weitere Quellen: Mahatma Ghandi