Wenn über die Einführung von eLearning in Unternehmen und Organisationen nachgedacht wird, stellen sich nicht selten folgende Fragen:
• Werden die Mitarbeiter das Angebot auch annehmen?
• Werden sie es nicht als zusätzliche und möglicherweise unwillkommene Belastung empfinden?
• Wie kann man sie motivieren?
• Welchen Nutzen hat letztlich der Mitarbeiter und welche Form von Incentive würde akzeptiert werden?
Die großen Vorteile von eLearning, nämlich die Vermeidung von Zeitaufwand und Reisekosten kommen zunächst und in erster Linie dem Unternehmen zugute. Der Gewinn für den Mitarbeiter ist erheblich geringer. Er muss zwar nicht weniger zu Fortbildungen fahren, hat dafür aber mehr an Arbeitszeit. Zudem haben wir gesehen, dass Mitarbeiter befürchten, die aufgewandte „Lernzeit“ nicht mehr vergütet zu bekommen, sondern quasi wie unbezahlte Überstunden ableisten müssen. Solche Befürchtungen führen zu Widerständen und können das Projekt eLearning gefährden und sogar zum Scheitern bringen.
Was kann den Mitarbeiter motivieren?
Das Unternehmen belohnt eLearning mit Zeit. Der Mitarbeiter bekommt z. B. für die Zeit, die er mit Lernen am Computer zubringt, auf seinem Zeitkonto den doppelten Betrag gutgeschrieben. Da die „Lernzeit“ präzise festgehalten wird, kann niemand diesen zeitlichen Aufwand manipulieren. Diese Form des Incentives wird von den Mitarbeitern nach bisherigen Erfahrungen besser und nachhaltiger akzeptiert als finanzielle Anreize. Zum einen wird es als gerechter Ausgleich empfunden, zum anderen motiviert es zur Selbststeuerung, also selbstständig zu entscheiden, was, wann und wo man lernen möchte.
Zeit als Incentiv gibt der Unternehmenskultur in der Aus- und Weiterbildung eine neue positive Qualität.
Mit freundlichen Grüßen
Nikolaus Lienau
Degesima KG