Enterprise 2.0
- die digitale Revolution der Unternehmenskultur

Warum Personalmanager jetzt gefordert sind
Wolfgang Jäger / Thorsten Petry (Hrsg.)

Personalwirtschaft Buch, 1. Auflage 2012
292 Seite(n), EUR 39,00
ISBN 978-3-472-08015-2

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Foto von Christina @ wocintechchat.com

Die Einführung im 1. Kapitel eignet sich auch für Leser, die nicht zu den sogenannten Digital Natives zählen. Die Herausgeber skizzieren die Grundlagen und geben dann im 2. Kapitel das Wort an zusätzliche Autoren weiter, die mit ihren Beiträgen in Form von Erfahrungsberichten oder Fallstudien die aktuelle Relevanz von Social Media und die Potentiale für die Zukunft aufzeigen.
 
Es werden unterschiedliche Ansatzpunkte und Grundgedanken dazu dargestellt, warum Unternehmen zum Enterprise 2.0 werden sollten. Althergebrachte Systeme stoßen offensichtlich auf einen sich massiv verändernden Werte- und Anspruchswandel der jüngeren Mitarbeiter, die jetzt aktiv in den Arbeitsmarkt strömen. Ferner werden die Märkte und damit die Anforderungen an Unternehmen immer schnelllebiger. Die Autoren führen vor Augen, welche Schwierigkeiten heutige Formen der unternehmensinternen Kommunikation wie Meetings, E-Mail-Flut und Memos mit sich bringen. Somit legen sie den Lesern nahe, dass sie aktuelle Kommunikationsform überdenken sollten und welche Vorteile sie davon haben – insbesondere im Beitrag „Interne Kommunikation: Social Media als Katalysator des Wandels“ kommt dies zum Tragen.

Aber auch mögliche Widerstände, auf die Betriebe dabei stoßen könnten, verschweigen die Autoren nicht – und diese sind in den unterschiedlichsten Unternehmen fast identisch: mangelnder Veränderungswille, unsichere Messbarkeit von Erfolgen und damit nicht nachvollziehbare Budgetierung, aber vor allem auch die Angst vor Kontrollverlust. Hauptsächlich der Beitrag „Enterprise 2.0 in der öffentlichen Verwaltung“ zeigt gebündelt die möglichen Schwierigkeiten auf.

Die Artikel des 2. Kapitels verdeutlichen vor allem, wie vielfältig die Möglichkeiten sind, Mitarbeiter und Kunden in die Kommunikation einzubinden und damit positive Veränderungen in Gang zu setzen. Großes Augenmerk schenken die Autoren der Veränderung im Wissensmanagement der Unternehmen: Statt eines elitären Kreises von Wissenden ist im Enterprise 2.0  „Schwarmintelligenz“ aus unterschiedlichen Bereichen und Hierarchieebenen nötig. Positive Effekte wie eine erfolgreiche Produkteinführung mit Einbindung von Kunden werden den Autoren zufolge allerdings nur nutzbar, wenn im Unternehmen und in den Köpfen aller Mitarbeiter ein Werte- und Verhaltenswandel stattfindet: hin zu einer Kultur des Teilens. Personalmanager seien gefragt, sich aktiv in diese Veränderung einzubringen und den Boden für diese Veränderung vorzubereiten.

Das 3. Kapitel zeigt funktionierende Systeme aus Unternehmen wie Dell, IBM, Hypoport, Rheinmetall und UniCreditBank. Während es bei Dell vornehmlich um die Einbindung von Kunden und Mitarbeiter geht, die eine positivere Wahrnehmung und Verbesserung der Produkte einbrachte, führt IBM die Veränderung von Arbeitsprozessen und damit die Optimierung von Arbeitsabläufen ins Feld. Am Beispiel der Firma Hypoport wird deutlich, wie der Einsatz von Social Media die positiven Aspekte und die Kultur eines Start-up-Unternehmens in die wachsenden Strukturen eines Mittelständlers hinüberzuretten vermag.

Kapitel 4 zählt unterschiedliche Schritte auf, die verschiedene Unternehmen, u.a. Capgemini Consulting, gegangen sein. Für mögliche  Schwierigkeiten werden entsprechenden Lösungsmöglichkeiten ergänzt. Den Abschluss bilden 10 Tipps, die den Weg zu einem Enterprise 2.0 Unternehmen erleichtern.

Wie sich eine Organisation zu einem Enterprise 2.0 Unternehmen entwickeln kann, ist so unterschiedlich wie die Betriebe selbst. Doch indem das Buch allmählich an die Materie heranführt und verschiedene Aspekte beleuchtet, sollte sich jeder Leser bzw. jedes Unternehmen zumindest in Teilen wiederfinden.

Praktischer Nutzwert * * * * *
Lesbarkeit/Schreibstil * * * * *
Verständlichkeit * * * * *
Gliederung/Übersichtlichkeit * * * * *
Meine persönliche Empfehlung für Personalverantwortliche * * * * *